Imperialismus
Deutsche Kolonien
(lat.), krit. Bez. für die europ. Kolonialpolitik in Übersee, die zur wirtsch. Ausbeutung der dortigen Länder u. polit. Unterdrückung ihrer Bewohner führte. Nach den großen Endeckungsreisen um 1500 entwickelten sich die ersten Kolonialmächte: Portugal erwarb Besitzungen in O - Indien, S - Afrika, Brasilien u. SO - Asien; Spanien eroberte die westind. Inseln, Mittel - u. S - - Amerika. Die Reiche der neueren Kolonialmächte entstanden teils durch Erschließung neuer Kolonien, teils durch Eroberungen von den anderen Kolonialmächten. Nach der Befreiung der Niederlande von span. Herrschaft entstand ab etwa 1600 das Kolonialreich von Holland durch Eroberung der portug. Besitzungen u. Erschließung neuer Kolonien in N - Amerika. Das große Kolonialreich von England entwickelte sich nach dem Sieg über die span. Armada (1588) zuerst mit Siedlungen in N - Amerika. Mit dem Gewinn der holl. Kolonien nach den holl. - engl. Seekriegen (1652 mit Unterbrechungen bis 1674) wuchs die engl. Vorherrschaft u. setzte sich nach dem Gewinn der frz. Kolonien im Frieden von Paris 1763 (Kanada, Louisiana) vollends durch. Von Holland übernahm England weitere Besitzungen in Vorderindien u. S - Afrika, von Frkr. in W - Afrika; ab 1757 begann die Eroberung Indiens, das 1877 engl. Kaisertum wurde; 1770 wurde Australien Kolonie; es folgten viele kleinere, strateg. wichtige Besitzungen, so dass nach dem 1. Weltkrieg Schwerpunkten Afrika (von N ausgehend bis zum Äquator) u. Indochina (Vietnam, Kambodscha). Deutsches Kolonialreich Deutsche Kolonien. Im 20. Jh. gewann Italien Kolonien in Libyen, Eritrea u. Somalia, Belgien im Kongo. Auch die USA u. Japan wurden noch kurzzeitig zu Kolonialmächten, ehe nach 1945 die endgültige Auflösung der Kolonialreiche begann.
ab 1884 unter dt. Reichsschutz gestellte Gebiete in Afrika, Ozeanien u. China: Togo (1884 - 1919), Kamerun (1884 - 1918), Dt. - Südwestafrika (1884 - 1915), Dt. - Ostafrika (1885 - 1918), Dt. - Neuguinea bzw. Kaiser - Wilhelmsland einschl. Bismarck - Archipel, nördl. Salomonen -, Marshall -, Karolinen -, Marianen - u. Palau - Inseln (1885 - 1914), Dt. - Samoa (1899 - 1914), Kiautschou (1898 - 1914). Imperialismus
Das Spiel des Imperialismus wird in Bergama zerstört werden
Bergama, ein Dorf das 1,5 Stunden von Izmir entfernt ist, zählt mit seinen Naturschönheiten zu den touristischen Sehenswürdigkeiten in der Türkei. Eine ausländische Firma versucht nun ohne Rücksicht auf Mensch und Natur, die Naturschätze Bergamas durch umweltzer - störerische Goldgewinnungsverfahren (durch Einsatz hochgiftigen Zyankalis) auszubeuten und damit die Lebensgrundlage der Bevölkerung zu vernichten.
Der Imperialismus ist der Feind der Natur und des Menschen
Der Imperialismus ist der Feind aller menschlichen Werte und zerstört die Natur, um sein Kapital zu vergrößern. Dies wird auch in Bergama deutlich, wo die Firma "Eurogold" und deren Kollaborateure (und Monopole) auf skrupellose Art und Weise das Leben bedroht. Doch das Volk von Bergama schweigt nicht zu der Massakrierung der Natur. Seit 1990 kämpft die Bevölkerung mit ihrer ganzen Kraft gegen den Verkauf ihres Landes/ihrer Lebensgrundlage, an ausländische Kapitalisten.
Das Volk sagt: "Wir werden billig für Dollar verkauft." Die Zuständigen des Staates wußten bereits schon zu dem Zeitpunkt als mit der Goldgewinnung mit dem Zyanidverfahren angefangen wurde, ganz genau, dass die Bevölkerung durch Abfallstoffe und Gase, die sich mit Wasser und Luft vermischen, vergiftet wird. Das Leben der Menschen und Tiere in der Region ist ernsthaft bedroht. Durch die Zyankalibelastung des Grundwassers werden die Ernten, also die Lebensgrundlage der Bevölkerung derart vergiftet, so dass sie ungenießbar ergo vernichtet werden.
Das Volk, das seit 7 Jahren gegen die mit dem Imperialismus kollaboierende Firma "Eurogold" kämpft, schreit die Parole: "Wir sind das Volk - wir werden siegen."
Die Bevölkerung von Bergama ist mit Recht ganz entschlossen, "Eurogold" aus der Gegend zu vertreiben. Um ihrem Recht Ausdruck zu verleihen und den Schrei nach Gerechtigkeit überall hin hören zu lassen, veröffentlichen sie Presseerklärungen und organisieren Podiums - diskusionen. Sie grenzen sich nicht nur von den zerstörerischen Machenschaften von "Eurogold" ab sondern organisieren seit 6 Monaten Massenaktionen. Um die verschiedenen Aktionsformen zu koordinieren und besser organisieren zu können wurden Aktionskomitees gebildet. Desweiteren wurden mit dem Willen der DorfbewohnerInnen ein Volksparlament gegründet, das sich in dem Kampf gegen "Eurogold" einreiht.
Das Volksparlament ist die wahre Organisierung des Volkes. Hier vereinen sich Wort und Tat. Das Volksparlament ist die Organisierung, wo alle Probleme und Lösungswege (Vorschläge) des Volkes diskutiert werden, wo jede/r das Recht hat sich zu äußern, wo Beschlüsse gefasst werden und diejenigen, die diese Beschlüsse verabschieden, geben sich Mühe, diese zu ver - wirklichen.
Gegen die mörderische Goldgewinnung durch das Zyanidverfahren der Firma "Eurogold" wirft das vereinte Volk seine ganze Kraft in eine Waagschale.
Verschiedene Parteien/Organisationen (HÖP, DSP, CHP, ÖDP, KESK, SES, ATATÜRKCÜ DÜSÜNCE DERNEGI) helfen bei der Verbreitung des Dorfparlaments in andere Dörfer. An der Versammlung in dem Dorf Pinar nahmen 4 - 5 Dörfer teil. Das, mit dem freien Willen des Volkes gegründete Volksparlament, bildet sich aus den DorrfbewohnerInnen. Um die Arbeit des Volksparlamentes/der Volksparlamente zu erleichtern, werden einzelne Aufgaben an die DorfbewohnerInnen weitergegeben. Gemeinsam mit der Bevölkerung werden Diskussionen geführt und Aktionen geplant. (Beispielsweise Wegsperrungen). Mittlerweile gibt es schon in 17 Dörfern solche Volksparlamente, die, diszipliniert die Rechte des Volkes verteidigen und entschieden "Nein" sagen und Widerstand leisten gegen die Ausbeutung der Natur, der Zerstörung ihrer Umwelt und Lebensgrundlage und der Bedrohung ihres Lebens durch "Eurogold".
Jede/r der /die von sich sagt, dass er/sie ein Mensch ist soll den Schrei des Volkes von Bergama das die Zukunft der Dörfer verteidigt, hören und soll mit ihm gegen Imperialismus und Kollaboration kämpfen. Das Problem ist nicht nur die Rettung der Natur sondern auch das Überleben der Menschen.
Die Menschen von Bergama werden ihr Land nicht an die Imperialisten verkaufen.
"Das einzige was uns bleibt ist zu kämpfen"
(Hamza Kural, Bauer, 32 Jahre alt aus dem Dorf Narlica)
Die Goldgewinnung durch das Zyanidverfahren wird sich stark auf unser Leben auswirken. Wir leben von der Landwirtschaft das ist unser einziger Lebensunterhalt. Der Schaden den die Goldgewinnung hier anrichtet ist nicht zu diskutieren. Hier geht es um das Leben der Menschen. Wenn das Gold hier abgebaut wird bleibt uns als einziger Weg dagegen zu kämpfen - entweder wir sterben durch das Zyankali oder wir sterben weil wir dagegen gekämpft haben.
"Wir verzichten nicht auf diesen Kampf"
(Hüseyin Ozyali, Bauer, 46 Jahre aus dem Dorf Cam)
Wir wollen Lösungen auf demokratischen Wegen. Aber der Staat hört unsere Stimme nicht. Wir sind in einer benachteiligten Lage. Wir werden unser Land nicht verlassen, auch wenn uns das unser Leben kostet. Wir sind bereit alles zu tun, damit diese Firma, die unser Leben bedroht von hier verschwindet und werden nicht kampflos aufgeben.
"Das Volk wird die Gerechtigkeit erkämpfen."
(Süleyman Bektas, Bauer, 50 Jahre aus dem Dorf CAM)
Das Schicksal dieser Menschen hier, kann nicht in den Händen derjenigen sein, die für diesen Staat arbeiten. Wir werden bis zum Ende alle demokratischen Wege ausprobieren und wenn es nötig ist, wird das Volk sich die Gerechtigkeit erkämpfen.
Quellen:
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LexiCon Neues großes Lexikon (Conrad Verlag München)
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