Der Delphi Report

Das Buch "Der Delphi Report" umschreibt in 13 Kapiteln Vorausblicke, Forschungen und Innovationen von heute und in Zukunft.
Um etwas über die Zukunft zu erfahren, fragte man früher ein Orakel, wie zum Beispiel das von Delphi. Ein Orakel bestand aus mehreren Priestern beziehungsweise Priesterinnen. Diese Priester konnten auch nicht voraussehen, sondern sie machten immer nur Aussagen, die immer auf irgendjemand, irgendwann zutrafen. So wandten sich auch große Herrscher an das Orakel. Einmal fragte der König Krösus das Orakel ob er seinen Feind angreifen sollte. Die Delphi - Priester schrieben ihm, dass wenn er den Grenzfluß überschreite, er ein großes Reich zerstöre. Er griff daraufhin die Perser an, und zerstörte sein eigenes, großes Reich.
Da man heute kaum mehr an Wahrsagerei glaubt, ließ man sich neue Methoden einfallen, um in die Zukunft zu sehen. Dazu gibt es viele Methoden, doch als zuverlässigste erwies sich die Delphi Befragung. Natürlich kann man damit auch nicht die Zukunft bestimmen, sie dient mehr dazu neue Ideen für die Zukunft zu liefern. Denn die Zukunft bestimmen wir mit den Arbeiten die wir heute erledigen. Diese Befragung wurde zuerst in Japan, und später auch in Deutschland durchgeführt. Bezahlt wurde es hauptsächlich vom Bundesministerium für Forschung und Technologie in Deutschland. Bei diesem Projekt bittet man eine Reihe von Fachleuten einen Fragebogen auszufüllen. Diesen Personen wird der gleiche Fragebogen in einer "zweiten" Runde noch einmal vorgelegt, jedoch mit den zusammengefassten Ergebnissen der ersten Runde. Somit wird der Befragte von den Antworten der anderen beeinflusst, und die Streuung der Antworten wird somit geringer. Die Themen der Fragen hängen davon ab, was man über die Zukunft erfahren will. Der Befragte hat die Aufgabe einzuschätzen, wann diese vorgeschlagenen Technologien verwirklicht werden und wie wichtig diese sind. Aufgrund der Ergebnisse der Befragung kann man sehen, was den Experten als wichtig erscheint und was nicht. Daraufhin kann man wiederum Forschung betreiben, ohne dabei Projekte zu fördern die wahrscheinlich keine Zukunft haben. Da die Delphi Befragung aber nur die nächsten fünf bis acht Jahre beschreibt, sollten regelmäßig neue Befragungen durchgeführt werden.
Die erste Delphi Befragung wurde 1970 in Japan durchgeführt. Danach folgten noch viele weitere Befragungen. Die erste Befragung in Deutschland sollte genau vom japanischen übernommen werden. Doch das erwies sich als ziemlich schwierig, da es japanische Wörter gibt, die man nicht in den deutschen Sprachraum übermitteln kann. Außerdem gab es zusätzlich zu den sprachlichen Problemen auch Probleme mit der Logik einiger Fragen. Denn man darf nicht vergessen, dass Japan eine Insel ist.
Bei der ersten Befragung wurden 16 Fachgebiete behandelt: Rohstoffe, Landwirtschaft, Medizin, Biowissenschaften, Werkstoffe, Teilchenphysik, Produktion, Verkehr, Raumfahrt, Kommunikation, Elektronik, Städteplanung, Energie, Ökologie, Technik

Umwelt: Energie, Ökologie, Rohstoffe
Die Umweltproblematik wird als eines der wichtigsten Themen unserer Zeit verstanden. Denn mit der immer größer werdenden Wirtschaft ,Industrie und Bevölkerung, steigt die Umweltbelastung, und deswegen sind gute, zuverlässige Umwelttechniker gefragt.
Rohstoffsicherung wird meist mit der Erschließung neuer Rohstoffe gleichgesetzt. In Zukunft wird es aber wichtig sein, Recycling zu betreiben. Im 21. Jahrhundert ist es zu erwarten, dass Produkte auf den Markt kommen, welche sich vollkommen zerlegen und wiederverwenden lassen.
Als ein weiteres Umweltproblem wird das Klima betrachtet. Mit FCKW und Halogenen zerstören wir die stratosphärische Ozonschicht, und dass führt zu einer Klimaerwärmung.


Geschätzt wurde, dass wir um 1999 Ersatzstoffe dafür entwickelt haben, und mittlerweile, 1998, haben wir bereits diese Ersatzstoffe.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nutzung erneuerbarer Energiequellen. Die Rohstoffe die wir heute nutzen, wurden uns vor langer Zeit durch andere Lebewesen bereitgestellt.(zum Beispiel Erdöl) Heute will man die Energie der Sonne mit Hilfe von Sonnenkollektoren direkt in nutzbare Energien umwandeln. Doch zur Zeit sind diese Technologien noch zu teuer, aber man schätzt, dass man Solarzellen in der zweiten Hälfte des nächsten Jahrzehnts wirtschaftlich nutzen kann. Man rechnet noch in diesem Jahrzehnt damit, dass die Windkraftanlagen eine Leistung im Megawattbereich vollbringen. Kurz nach der Jahrhundertwende erwartet man, dass man aus natürlichen Abfällen Düngemittel, Futter und auch Brennstoffe wie Methangas herstellen kann. Busse und Lastwagen werden dann mit Alkohol anstatt Benzin angetrieben. Die ungenutzten Energieressourcen, wie zum Beispiel die der Geothermik (heisse Gesteinsmassen) wird man dann auch schon im geringen Ausmaß nutzen.
Zwischen 2010 und 2020 erwarten uns wieder einige Innovationen. Zum Beispiel werden Kraftfahrzeuge und Maschinen weder mit Benzin noch mit Alkohol angetrieben, sondern mit Wasserstoff, oder mit Brennstoffzellen.(Brennstoffzellen erzeugen mit Ethanol elektrische Energie.)
Ein weiteres Umweltproblem stellt der Natur und Artenschutz dar. Da die erste Befragung in Japan durchgeführt wurde, handelten die Fragen fast ausschließlich vom Meer und waren somit nicht mehr ganz so interessant für die Mitteleuropäer.
Zum Artensterben gibt es jedoch einige interessante Einschätzungen. Zum Beispiel wurde um 1999 herum ein neues Material erwartet, das sich äußerlich nicht vom Tierpelz unterscheidet. Heute verwenden ein paar Leute bereits diesen Kunstpelz. Um 2010 wird man dann das Artensterben an kleinen Gruppen erforschen, damit man entsprechende Maßnahmen dagegen ergreifen kann.
Fragen die für uns und unsere Nachbarn schon eher interessant sind, betreffen die Wasserqualität in Flüssen, Seen, beim Trinkwasser und beim Badewasser. Die Visionen in diesen Gebieten können zunächst einmal in drei Kategorien unterteilt werden: sparen und rückgewinnen, reinigen, intelligenter Umgang
    sparen und rückgewinnen: Um 1999 herum wird ein Verfahren erwartet, mit dem man diverse Leckagen an unterirdischen Wasserrohren orten kann. Denn bei diesen Lecks versickert ein Teil des Brauchwassers im Boden. Im Jahr 2002 wird es mit Hilfe von neuen biotechnischen Verfahren und neuen Materialien möglich sein, recycliertes sauberes Trinkwasser ohne Beigeschmack herzustellen. 4 Jahre später entstehen Wasserkraftwerke, die Abwasser zu Brauchwasser aufbereiten. Damit wäre ein besonders wichtiger Schritt getan, denn Städte produzieren bekanntlich mehr als genug Abwässer. reinigen: Abwässer im Nachhinein zu reinigen ist auf die Zeit zu teuer, deswegen wird es immer wichtiger die Verschmutzung von vornherein zu vermeiden. Im Jahr 2001 wird eine neue landwirtschaftliche Anbautechnik erwartet, mit der es zu keiner Grundwasserbelastung durch die Dünger kommt. 1 Jahr später erscheint es als möglich, mit neuen Klärtechniken nicht nur eingeleitetes Wasser zu klären, sondern es werden auch stehende Gewässer umgewälzt. 2005 soll das Wasser im deutschen Rhein so verbessert sein, dass es Badewasserqualität hat. intelligente Nutzung: Im Jahr 2003 wird man Niederschläge so gut vorhersagen können, dass man landwirtschaftliche Flächen oder Gärten gezielt bewässern könnte. Dadurch würde man den Garten nicht mehr gießen, wenn es in der Nacht sowieso regnet.
Als ein weiteres grosses und wichtiges Problem wird der Lärm angesehen. Denn schließlich stört es fast jeden wenn er während seiner Erholungsphase gestört wird. Für viele Bürger ist
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der Verkehrslärm die ausschließliche Lärmbelastung. Also muss man auch an den Wurzeln die entsprechenden Gegenmaßnahmen einleiten. Im Jahr 2002 werden die Eisenbahnen weniger Lärm verursachen, weil dann neue Materialien für das Fahrwerk, die Schiene und die Räder verwendet werden. Der Lärm der LKW und PKW wird ungefähr um 2004 deutlich verringert werden. Auch im Flugverkehr wird der Lärm deutlich nachlassen. Der Restlärm der dann noch überbleibt, wird durch neue Methoden, wie zum Beispiel der Einsatz von Antischallwellen, fast gänzlich beseitigt.
Also wie man sieht hat der Umweltschutz viel Aspekte. Es wäre falsch, würde man nur auf eine bestimmte Lösung eingehen. Man kann nur als Vorbild gelten, und so viel wie möglich dazu beitragen, neue Ideen zu verwirklichen. Hierbei muss man sich wiederum vorsehen, denn die neuen Techniken dürfen keine Umweltbelastung darstellen, sonst sind wir wieder am Anfang angekommen.

Biowissenschaften und Medizin:
In diesem Gebiet waren die Wissenschaftler offensichtlich sehr optimistisch. Sie rechnen anscheinend damit, dass fast jede bis heute unheilbare Krankheit beziehungsweise Verletzung in Zukunft heilbar sein wird. So rechnen sie zum Beispiel damit, dass ein Gegenserum für das HIV Virus ungefähr um 2005 herum entwickelt wird. Eine Krebsfrüherkennungstechnik wird um etwa die selbe Zeit erwartet. Fünf Jahre später wird eine neue Technik geschätzt, mit der man durchtrennte Nerven der Zentralnervenbahn wieder miteinander verknüpfen kann.

Mikroelektronik:
Bei diesen Fragen schildert sich die Entwicklung von heute. Denn es wird angenommen, dass in Zukunft jeder Haushalt mit einem PC ausgestattet ist, der außerdem noch am Internet angeschlossen ist. Um 2006 wird die Technik soweit fortgeschritten sein, dass man mit Hilfe von Bildtelefonen, PCs, usw. die Büroarbeit von zu Hause aus erledigt. Kurz nach der Jahrtausendwende wird ein Online Info System für Ärzte aufgelegt, sodass sie immer die neuesten Informationen haben. Körperteile werden im nächsten Jahrtausend auch schon soweit ausgeforscht sein, dass man mit Hilfe von mikroelektronischen Bauteilen so gut wie jeden Teil des Körpers funktionstüchtig nachbauen kann.

Materialien der Zukunft:
Bei diesem Thema waren meiner Beurteilung nach die Wissenschaftler optimistisch, wobei sie aber realistisch blieben. Im nächste Jahrzehnt glauben sie, dass man Solarzellen entwickelt hat, deren Wirkungsgrad über 30% liegt. In etwa im Jahre 2005 wird man mit Hilfe einer neuen Bauplanungs - und Fertigungstechnik Städte im Einklang mit der Natur bauen beziehungsweise ausbauen.

Interpretation:
Ich glaube der Autor liefert uns nicht nur einen Bericht der Delphi Befragung, sondern will uns auch dazu animieren, unsere Zukunft in die Hand zu nehmen. Er schreibt, dass wir uns nicht vor der Zukunft fürchten sollten, sonder dass wir uns für unsere Zukunft einsetzen sollten. Er fordert uns auf unsere eigenen Ideen, und die Ideen anderer zu verwirklichen. Er will uns vielleicht auch mitteilen, dass wir unseren Nachkommen eine saubere Umwelt mit möglichst wenig, ungelösten Problemen hinterlassen sollten, und deshalb jetzt beginnen sollten diese Probleme zu lösen.


Kritik:
Ich finde das Buch äußerst interessant. Es zeigt mir, wie andere über die Zukunft denken. Trotz des Interesses ist es ziemlich trocken zu lesen, da es ein Sachbuch und kein Krimi ist. Außerdem meine ich, dass die Wissenschaftler der Delphi Befragung sehr optimistisch gegenüber einigen Problemen waren, denen wir heute noch ratlos gegenüberstehen. Das die deutsche Delphi Befragung vom japanischen übernommen wurde finde ich schlecht, denn die Japaner haben andere Interessen und andere Probleme als wir Mitteleuropäer. Das Buch stimmt aber mit meiner Meinung überein, dass die Umwelttechnik in Zukunft immer wichtiger wird. Interessant wäre es, würde man heute eine Delphi Umfrage in Österreich machen. Immerhin hat man heute wieder neue Erkenntnisse und steht einigen Fragen anders gegenüber als vor acht Jahren. Aber das wäre wahrscheinlich zu teuer.

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