Die europäische Wasserscheide der Donau
Der Kampf um die Wasserscheide war schon immer ein Thema bei den Flüssen Rhein, Main, Aarae und Donau. Wie es dazu kam, und was heute von alldem übriggelieben ist, werde ich nun zu erklären versuchen. Der erste Rhein entsprang im Altpliozän nördlich des Kaiserstuhs, die Quellen liegen im Nordschwarzwald und in den nördl. Vogesen.Der Urrhein war ein ausschweifend mäandrierender Fluss, der im Süden 8, im Norden 4 km breit war.Von der Donau aber gibt es noch keine Zeichen. Jedoch gibt es einen Hinweis auf ein in die Richung Oberösterreich fliessendes Gewässer, das vom bayerischen Wald her kommt.
Nun, gegen Ende des Altpliozän, bei der Alpenfaltung, entstehen neue Gewässer. Die Aaredonau im Aaremassiv eine Quelle gefunden. Sie fliesst von dort aus durchs Mittelland, dann weiter richtung Altmühldonau, etwas nördlich der heutigen Donau. Bei Wien jedoch gab es noch keine Andeutungen auf eine Donau.
Jetzt aber, im Jungpliozän und Ältestpleistozän entsteht ein getrenntes Gewässer, der Aare - Sundgaustrom und die Altmühldonau. Das war nur durch eine weitere Hebung der Schwarzwaldregion möglich. Nun muss die Aare wie auch noch heute eine starke Rechtskurve bei Basel in Kauf nehmen. Dabei fliesst sie jetzt südwärts weiter zur Rhone und dann ins Mittelmeer. Nun ist auch der Rhein schon auf dem Wege zum heutigen Rhein. Er führt jetzt über das Mainzer Becken ins Mündungsgebiet. Die Arvenensisdonau ist wesentlich kleiner geworden. Weil kein Wasser mehr von der Aare kommt, bleiben nun die mächtigen Talungen bei Blumberg fast trocken im Vergleich zu vorher, denn das Einzugsgebiet ist um das Sechsfache auf 50 km geschrumpft. Die Quelle der Donau liegt nun beim Feldberg im Schwarzwald. Jedoch gibt es noch kein Donautal, der Fluss mäandrierte etwas nördlicher des heutigen Flusslaufes zu Tal. In dieser Zeit ist auch noch eine weitere Savane im Wiener Becken entstanden. Man glaubt es kaum, aber es lebten dort Herden von Hyänen, Giraffen und Gazellen. Dieses Giebiet war komplett klimatisch isoliert gewesen, und es gibt kein Hinweis auf jährliche Klimaveränderungen wie der Winter.
Die Eigenarten des Ältestpleistozän:
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Die Kaiserstuhl - Wasserscheide bricht zusammen, der Aare - Sundgaustrom wendet sich nach Norden in den Rheintalgraben, die Arvenensisströme fliessen in die Feldbergdonau Zw. Schwarzwald und Mittelfranken hebt sich etwa mitte dieser Ära weiträumig das Land. Die Feldbergdonau verliert viele Zubringer Durch Absenkungen verbinden sich im Rhein - Main gebiet viele Teile der Arvenensisströne und bilden so den Main, das Maindrei - und Viereck Main und Donau schneiden sich tiefe Täler ein
Der Jura hebt sich nun entgültig heraus. Somit wird der Aare der Weg zum Mittelmeer versperrt und sie fliesst nach Norden durch den Rheintalgraben vorbei an Kaiserstuhl in den Urrhein. Gleichzeitig hebt sich das Gebiet auf der Linie Stuttgart - Nürnburg. Somit steht dem eigentlichen Main nichts mehr im Wege, und er frisst sich bis wenige Meter an das heutige Niveau in die Tiefe. Jedoch ist dieser Eintiefungsprozess sehr kompliziert, und ich möchte nicht näher darauf eingehen. Auch die Donau schläft nicht. Sie verschiebt ihren Lauf immer wieder und hinterlässt interessante Spuren. (Photos)
Im Altpleistozän sind die Läufe der Donau, dem Main und des Aarerheins sind mehrheitlich gleichgeblieben. Jedoch wird zum ersten Mal die Spuren von den ersten Menschen, dem Homo Erectus Heidelbergensis gefunden.
Im Mittelpleistozän gibt es enorme Veränderungen des Laufes des Aarerheins. Es entstehen die neuen Flüsse Aarerhein und Alpenrhein. Diese sind fast ausschliesslich wegen den enormen Schotterablagerungen der zwei Eiszeiten Mindel und Riss zu verdanken. Die Donau wird durch viele geologische Prozesse in die heutige Bahn gelenkt.
Im Jungpleistozän entsteht durch glaziale Erosion der Bodensee, durch welchen der Rhein fliesst. Auch der Rheinfall entsteht in diesem Zeitabschnitt. Der Rhein fliesst da über eine nicht abtragbare Kante einer Kalkmoräne hinüber, die 23 Meter hoch ist. Die Wutach tritt hier zum ersten Mal in Aktion. Sie schneidet der Donau mit rückschreitender Erosion den Kopf bei Achdorf ab und mündet bei Waldshut in den Rhein.
Holozän. Der Mensch beginnt in die Flussläufe einzugreifen. Als erster tat das Ludwig der 1. Dann später wurde der heutige Rhein - Main Kanal gebaut. Zum ersten Male setzt die Donauversickerung und das Hervortreten im Aachtopf ein.
Die Wutach
Die Wutach ist ein gefällsreicher Nebenfluss des Rheins, der bekannt ist für ihre malerischen Schluchten im Muschelkalk. Bei den meisten Geographen aber ist die Wutach bekannt wegen ihrer in der Spätwürm erfolgten Flussanzapfung der Feldbergdonau bei Aachdorf. Diese Anzapfung möchte ich euch nun etwas näher bringen. Wie die Flüsse und ihre Läufe entstanden sind, wisst ihr ja jetzt. Früher also hatte die Donau ihr Einzugsgebiet beim Feldberg mit den Nebenflüssen Gutach und Halsach. Nun hat die Wutach den einen Nebenfluss, die Aitrach, welche die zwei Flüsse Gutach und Halsach vereint, angezapft. Dies ist durch rückschreitende Erosion eingetreten. Das Beste Beispiel für eine rückschr. Erosion sind die Niagarafälle, die sich früher, d. h. von 1842 - 1905 jährlich um 1,28 im Max. 1,65 M. zurückerodiert haben. Somit hat sie in diesen 63 Jahren 3,13 Ha ihres Flussbettes um rund 55Meter vertieft. Nun aber wieder zur Wutach. Der angezapfte Fluss, die Brigach, fliesst nun in einem viel zu tiefen und übergrossen Flussbett. Das ist der beste Zeuge für eine Anzapfung. Dieser Fluss liegt, wenn man eine Gefällskurve von der Aitrach zur Brigach ziehen würde, auf einer normalen Gefällslinie. Bei der Anzapfungsstelle selbst hat die Wutach wegen den enorm grossen Wassermassen, die die Aitrach mit sich brachte, ein extremes Tal einerodiert. Die durchsschnittliche Eintiefung der letzten Eiszeit liegt bei 10 M. Die Wutach aber hat deren satte 175 M eingeschrammt. Deshalb ergab sich nun ein extrem tiefes und steiles Tal. Die Wutachschlucht hätte daher besser den Namen Wutachklamm bekommen. Diese so extreme Erosion hat seit der Anzapfung rund 2 Kubikkilometer Gestein fortgeführt. Die Hauptbedingung dafür war eben diese Anzapfung, wobei die Wutach nun auf einmal 10 Kubikmeter Wasser pro Sekunde mehr führte, da die meisten Schmelzwasser der Würmeiszeit in die Aitrach flossen.
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