Klassik
1 Einleitung
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Mit Hilfe unserer Kurzreferate geben wir uns einen Überblick über die literarischen Epochen der deutschen Literaturgeschichte in chronologischer Abfolge. Ich habe mit dem Thema "Klassik" die Epoche zwischen "Sturm und Drang" und "Romantik" vorzustellen. Wegen der gemeinsamen Vorstellung, es gebe über der Welt noch etwas Unbeschreibliches, etwas Ideelles, werden diese drei Epochen in der Literaturgeschichte unter dem Begriff "Idealismus" zusammengefaßt.
Mir sollte es innerhalb dieses Referates nicht darum gehen, die Gemeinsamkeiten dieser drei Epochen darzustellen, sondern auf die charakteristischen Merkmale und Besonderheiten der "Klassik" einzugehen.
Spontan fällt uns allen etwas zur Klassik ein: klassische Musik, Goethe als ein wichtiger klassischer Dichter, Kleidung im klassischen Stil.... .
Was hinter der Epoche "Klassik" steckt bleibt uns damit aber noch immer verborgen. Zu Beginn der Ausarbeitung werde ich anhand eines Definitionsversuches das Thema einführen und dann auf die Besonderheiten - Sprache, Gattung, Personen, Thema - eingehen. Die historisch, gesellschaftlichen Hintergründe stelle ich anschließend kurz vor. Sie haben maßgeblich die literarische Formen der Klassik beeinflußt.
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2. Definition
"Bei keiner literarischen Epoche ist es so schwierig, im Hinblick auf Definition und Abgrenzung zu einer eindeutigen Bestimmung zu kommen." 1. Zitat Der Begriff Klassik im weiteren Sinne steht für den Höhepunkt einer literarischen Epoche, wenn diese sich auf das Gedankengut der Antike bezieht und so ist "klassisch" ein Qualitätsbegriff.
Seit der Antike gab es mehrere ,, Klassiken " :
Die französische Klassik zur Zeit Ludwigs XIV. (J. Racine, P.Corneille
und Moliere), die mittelhochdeutsche oder Staufische Klassik um 1190 bis
1210 mit Formen der höfischen Dichtung.
Zum anderen dient der Begriff zur Bezeichnung der relativ kurzen Zeitspanne vom Beginn von Goethes Italienreise bis zu Schillers Tod. Diese jüngste Epoche der Klassik von 1786 - 1805 ist die sogenannte deutsche oder Weimarer Klassik auf die ich mich im Folgenden beziehen werde.
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Die Elite der deutschen Klassiker konzentrierte sich in der Stadt Weimar. Daher rührt die Bezeichnung Weimarer Klassik. Auch Goethe, der bekannteste und wichtigste der klassischen Schriftsteller, lebte seit 1775 in Weimar. Goethe war zehn Jahre lang mit Schiller, dem zweiten wichtigen Schriftsteller der Weimarer Klassik, bis zu dessen Tod 1805 eng befreundet. Während ihrer Bekanntschaft unterhielten sie einen regen Briefwechsel, welcher sie in ihrer Dichtung stark beeinflußte.
Die Themen der Klassik waren Ordnung, vorbildhafte Personen, Disziplin und Harmonie, daher sagt man auch das die klassische Dichtung eine Bildungsdichtung war.
Klassizismus hängt mit Rationalismus zusammen. Der Rationalismus wollte und will Ordnung und daher war es das Ziel der Klassiker die,, Komplexität der Wirklichkeit"2. Zitat zu vereinfachen. Das Leben in der Klassik war sehr diszipliniert und das Chaotische wurde verdrängt. Die klassische Dichtung ist eine,, Dichtung des Maßes" 3. Zitat
Allerdings hat die durch Einschränkungen gewonnene ideelle Harmonie immer einen utopischen Charakter.
Beispiel für ein Drama: ,, IPHIGENIE AUF TAURIS" Rollenspiel
Auch sind subjektive Gefühlsaussagen in der Dichtung eher selten, da sie die Grenzen der mühsam erlangten Ordnung sehr leicht zerstören können. Aus diesem Grund tritt das Persönliche zurück und die subjektivste der drei Hauptgattungen, die Lyrik, ist sehr schwach ausgeprägt und es herrscht eine Abneigung gegen Phantasie, das Überraschende und das Verblüffende.
Beispiel für Lyrik das Gedicht:,, DAS GÖTTLICHE" Folie
,,Dem entspricht auch die Gestalt des Klassischen Kunstwerkes, die sich durch große Formstrenge und Konzentration auszeichnet. Es versucht eine mikrokosmische Totalität zu sein, ist vollständig, einheitlich, nach außen hin abgeschlossen und erstrebt ein harmonisches Gleichgewicht von Inhalt und Form."4. Zitat
Die Klassik hatte auch Auswirkungen auf die Sprache, da die Schriftsteller versuchten die Landessprache an die Sprache der Antike, Latein oder Griechisch die hoch entwickelt sind, anzugleichen.
Da normale Menschen nicht so ,, gut " waren bedienten sich die Dichter und Schriftsteller der Antiken Götterwelt und adligen Personen als Verkörperung des Guten, wie wir es eben bei Iphigenie auf Tauris erkannt haben. Ein wichtiges Merkmal der Qualität eines Stückes war nach damaliger Ansicht die Einhaltung der Gattung. In einer Tragödie durfte kein komisches Element und im Epos nichts lyrisches vorhanden sein. Im Drama mussten Charakter und Taten im Vordergrund stehen und in einem Roman oder einer Novelle sollte die Gesinnung und die Gegebenheit hervorgehoben werden.
Diese Versuche die Ordnung aufrecht zu erhalten lassen sich auch darauf zurückführen, dass zur Zeit der Klassik in Frankreich die Revolution die Staatsordnung zerrüttete.
Jedoch:"Die Anstrengung dieser Disziplinierung der Wirklichkeit konnte nie lange durchgehalten werden: klassische Blütezeiten waren immer kurz. Meist traten sie nach Epochen der Unruhe und der Gärung - hier nach der Zeit des Sturm und Drangs -
auf, die den Wunsch nach Ordnung und Beherrschung des Chaos durch das Gesetz
entstehen ließen."5. Zitat
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Zitate:
1. Zitat: EPOCHEN DEUTSCHER LITERATUR, Seite 7
2. / 3. / 4. / 5. Zitat: WISSEN IM ÃœBERBLICK - DIE LITERATUR, Seite 561f
Quellennachweis:
WISSEN IM ÃœBERBLICK - DIE LITERATUR
Chefredakteur: Günther Böing
c: Verlag Herder KG Freiburg i. B. 1973
EPOCHEN DEUTSCHER LITERATUR - DIE DEUTSCHE KLASSIK
Autorin : Ingeborg Scholz
c: Bange Verlag 1985
KLEINE GESCHICHTE DER DEUTSCHEN LITERATUR
Autor: Kurt Rothmann
4. Auflage 1981
c. Philipp Reclam Jr. 1978
FISCHER KOLLEG - DAS ABITUR - WISSEN LITERATUR
Autoren: Friedrich Belzner, Dr. Manfred Bissinger, Dr. Karl Dickopf, Edgar Höricht
Dr. Wolfgang van Rinsum, Dr. Annemarie van Rinsum;
11. Auflage 1987
c: Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt a. M. 1973
DEUTSCHE KLASSIK - GESCHICHTE - ANALYSE - KRITIK
Autor: Heinrich Halm
c: Verlag Herder Freiburg i. B. 1981
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