Der weibliche Zyklus
Die erste Menstruation im Leben einer Frau - die damit geschlechtsreif ist - wird "Menarche" genannt. Sie setzt in Deutschland bei Mädchen etwa im Alter von 13 Jahren ein (1 - 2 Jahre früher als im 19. Jahrhundert).
Eine frühere oder spätere Menarche ist nicht ungewöhnlich.
Der Zeitpunkt der ersten Menstruation ist abhängig von ethnischen, kulturellen und klimatischen Faktoren sowie von der individuellen Konstitution der Frau. In Südeuropa beispielsweise tritt die Menarche schon im Alter von 10 - 12 Jahren ein, bei Eskimofrauen erst mit 23 Jahren.
Mit Beginn der Pubertät werden in zunehmendem Maße Sexualhormone von den Eierstöcken produziert. Diese haben Blutungen zur Folge.
Da die Hormonabgabe sich erst einpendeln muss, erfolgen die ersten Zyklen ohne Eisprung und in unterschiedlichen Abständen. Wenn sich also nach der ersten Blutung über mehrere Wochen keine zweite einstellt, ist dies noch kein Grund zur Panik.
Das Blut wird durch Zusammenziehen der Gebärmutter ausgestoßen. Das kann zu krampfartigen Schmerzen besonders zu Beginn der Regel führen.
Die Lebensphase, in der eine Frau Kinder bekommen kann, dauert etwa 35 Jahre. In dieser Zeit bereitet sich ihr Körper jeden Monat erneut darauf vor, schwanger zu werden.
Als Menstruationszyklus bezeichnet man die Zeit zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Blutung (durchschnittlich 28 Tage).
Aus der zeitlichen Wiederkehr der Regelblutung, ihrer Stärke und Dauer lassen sich Rückschlüsse auf die gesunde oder gestörte Tätigkeit der weiblichen Geschlechtsorgane ziehen. Das Führen eines Regelkalenders ist daher wichtig.
In den Eierstöcken wachsen Eibläschen (Follikel) heran. Die Eibläschen bestehen aus der eigentlichen Eizelle, die von hormonproduzierenden Zellen umhüllt ist. Diese Zellen bilden Östrogene, die für das weitere Wachstum der Eibläschen benötigt werden.
Östrogene bewirken auch, dass sich die Schleimhaut in der Gebärmutter darauf vorbereitet, eine befruchtete Eizelle aufzunehmen: sie wächst auf bis zu 8 mm heran. Nur ein Eibläschen entwickelt sich vollständig und enthält schließlich eine reife Eizelle.
Um den 14. Tag des Zyklus herum erfolgt der Eisprung (Ovulation). Das Eibläschen platzt und die reife Eizelle wird vom Eileiter aufgenommen. Der Eileiter ist auch der Ort der Befruchtung, der Verschmelzung von Eizelle und männlicher Samenzelle.
Nur zum Zeitpunkt des Eisprungs können die Spermien zur Eizelle aufsteigen, da der zähe Schleimpfropf, der normalerweise den Gebärmutterhals abdichtet, unter dem Einfluß der Östrogene flüssig und durchlässig ist.
Die im Eierstock zurückbleibenden Zellen des ehemaligen Eibläschens wandeln sich in den Gelbkörper um. Dieser produziert das Hormon Progesteron.
Erst die Wirkung des Progesterons macht die Gebärmutterschleimhaut für eine befruchtete Eizelle aufnahmebereit, denn es sorgt für eine gute Durchblutung und Nährstoffversorgung der Schleimhaut.
Ist die Eizelle befruchtet worden, kann sie sich in der Gebärmutterschleimhaut einnisten.
Progesteron wird auch für den Erhalt der Schwangerschaft gebraucht. Es bewirkt, dass im Eierstock keine weiteren Eizellen heranwachsen und stellt die Gebärmuttermuskulatur ruhig (Verhinderung von Wehen).
Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, stirbt die Eizelle ab und der Gelbkörper bildet sich zurück. Mit Nachlassen der Progesteronwirkung kommt es zur Rückbildung der Gebärmutterschleimhaut. Sie wird abgestoßen. Die Regelblutung beginnt und damit der nächste Zyklus.
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