Unterm Rad
Autor: Hermann Hesse wurde am 2.Juli 1877 in Württemberg geboren. 1891 war er Seminarist in einem evangelischen Klosterseminar und floh nach sieben Monaten, da er Dichter werden wollte.1892 machte er einen Selbstmordversuch und kam in eine Nervenheilanstalt. 1946 wurde er mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.In den USA und in Japan ist Hermann Hesse der meistgelesene europäische Autor des 20. Jahrhunderts. Er verfaßte Romane, Erzählungen, Betrachtungen, Gedichte sowie politische, Literatur - und kulturkritische Schriften. Hermann Hesse verstarb am 9. August 1962 in Montagnola.
Der Titel "Unterm Rad" beschreibt die Beziehung der Hauptperson zu seiner Umgebung. Hans Giebenrath wird vom Ehrgeiz seines Vaters und seiner Lehrer sowie dem der Stadtbewohner eine Rolle aufgenötigt, die ihm nicht entspricht, die ihn "unters Rad" drängt.
Die Hauptperson Hans Giebenrath verändert sich vom Anfang bis zum Schluß sehr stark. Er ist ein schwächlicher, kränklicher Knabe. Er ist ungefähr 16 Jahre alt und sehr intelligent. Zu Beginn ist er strebsam und wißbegierig. Doch dann sinkt er ab. Sein Ehrgeiz und der Wissensdurst gehen verloren. Er ist desinteressiert und kapselt sich von der Gesellschaft ab und lebt in seiner eigenen Welt. Er trauert seiner Kindheit und deren Unbeschwertheit nach. Er hat Selbstmordgedanken und sogar schon genaue Pläne dafür.
Der Zeitraum der Erzählung spannt sich über ungefähr zwei Jahre. Der Aufbau ist chronologisch und es wird größtenteils in der Mitvergangenheit erzählt. Die Ereignisse spielen sich gegen Ende des 19. Jahrhunderts ab.
Der Blickwinkel des Erzählers ist der eines allwissendes Erzählers. Hesse hat eine sehr dichte Sprache. Er verwendet unzählige Metaphern, Vergleiche und andere Stilmittel. Die Schauplätze werden sehr detailliert beschrieben, so dass sich der Leser ein genaues Bild der Umgebung machen kann und sich dadurch in die einzelnen Situationen hineinversetzen kann. Die Beschreibungen wirken sehr poetisch.
Das Hauptthema, das Hesse in dieser Erzählung behandelt, ist, wie die Gesellschaft einem Menschen eine Rolle aufdrängt, die ihm nicht entspricht und an der er zu Grunde geht. Hesse behandelt auch die Schüchternheit und das Geheimnis der ersten großen Liebe. Ein weiteres Thema sind die Fehler in der Erziehung, die zu der Zeit aus der diese Erzählung stammt, nicht erkannt wurden.
355 Worte in "deutsch" als "hilfreich" bewertet