Literatur in der Zeitepoche von Aufklärung
"Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit", dies war Kant's Antwort auf die Frage: "Was ist Aufklärung?".
In der Zeit von 1700 bis 1800 stieg die Bedeutung von Literatur und Philosophie in Europa. "Der Grundsätzliche Wandel in der Geschichte des Denkens" wurde diese Zeit genannt. In Deutschland wurde diese Zeit erheblich geprägt von Immanuel Kant, er setzte sich mit der Frage "Was ist Aufklärung" in seiner Schrift von 1784 auseinander.
Obwohl die Aufklärungsliteratur sehr verschiedene Ausgangspunkte und Begebenheiten hatte, breitete sie sich sehr schnell aus, es gab bestimmte Merkmale die in der Zeit der Aufklärung vorhanden waren, diese fand man sehr deutlich in England und in Frankreich wieder.
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Die Einbeziehung vieler sozialer, historischer und naturwissenschaftlicher Begebenheiten, in die Literatur. (Niederschrift subjektiver Vorgaben)
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Die Einführung von traditionellen, aus Vorbildern der Antike entstandenen Dichtungstheorien. (Dies zeigt die Suche nach einem Fundament)
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Höhere Auflagen von Publikationen, vor allem Zeitschriften.
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Der "kämpferische" und "neue" Charakter zahlreicher Schriften.
Die Aufklärung begann in England, Frankreich und Deutschland fast zur gleichen Zeit begründet lag dies vor allem in den zu dieser Zeit erschienenen Werken.
In England, die "Glorious Revolution" (1688), das erscheinen von Lockes "Essay Concerning Human Understanding" (1690).
In Frankreich, durch Bayle: "Pensées diverses, écrites à un docteur de Sorbonne, à l'occasion de la comète qui parut au mois de décembre 1680" (1683). "Fontenelle's Entretjens sur la pluralité des mondes"(1686).
In Deutschland das Auftreten von Christian Thomasius, der 1687 als erster an der Leipziger Universität Vorlesungen in deutscher Sprache hielt.
"Natur" und "Natürlichkeit" sind Schlüsselbegriffe nach denen sich die Aufklärung orientiert hat, die Aufklärung nahm dabei aber immer Abstand vom metaphysischen Denken, jedoch gab sie dem "Vernunftsdenken" immer einen Spielraum.
Dies ist wonach Aufklärung immer strebte, der Grundgedanke. Sie war von großer Bedeutung um den Menschen zu dieser Zeit das Tuch der Gleichgültigkeit von den Augen zu nehmen. Sie weckte die wichtigen Eigenschaften in jedem einzelnen.
"Tugend ist die Eigenschaft, auf seinen Eigennutz zu verzichten und der Gesellschaft zu dienen" (Voltaire).
Die Epoche der Aufklärung wurde nicht nur durch die Literatur geprägt sondern auch vom Theater, z.B. Trauer - und Lustspielen.
Lessing und Gottsched waren die zwei wichtigsten Gestalter des Theaters, sie "erzwangen" die Entwicklung vom Hoftheater zum Nationaltheater, mit einer dichtungstheoretischen Fehde, dabei versuchte Gottsched sich vom Barrocktheater zu trennen, jedoch war die Methode von Lessing richtungsweisender. Lessing verwendete das bürgerliche Trauerspiel als Medium, durch dieses Medium konnte an Gesellschaft und Politik Kritik geübt werden. Lessing definiert die moralische Wirkung des Theaters auf folgende Art.
"Die Bestimmung der Tragödie ist diese: sie soll unsere Fähigkeit, Mitleid zu fühlen, erweitern. Sie soll uns nicht bloß lehren, gegen diesen oder jenen Unglücklichen Mitleid zu fühlen, sondern sie soll uns so weit fühlbar machen, das uns der Unglückliche zu allen Zeiten und unter allen Gestalten rühren und für sich einnehmen muss. (...) Der mitleidigste Mensch ist der beste Mensch, zu allen gesellschaftlichen Tugenden, zu allen Arten der Großmut der aufgelegteste. Wer uns also mitleidig macht, macht uns besser und tugendhafter, und das Trauerspiel, das jenes tut, tut auch dieses, oder - es tut jenes, um dieses tun zu können. " (Lessing).
Um diese Wirkung zu erreichen, sind nach Lessings Meinung Schlüssigkeit der Handlung, Natürlichkeit der Charaktere und Folgerichtigkeit ihrer Beweggründe und Entscheidungen wichtiger als die Einhaltung der überlieferten Regeln.
Neben dem Drama dienen den Autoren der Aufklärung zur Verwirklichung ihrer erzieherischen Absichten auch Kleinformen der Lehrdichtung (pädagogische Dichtung) wie Fabel, Parabel (Metapher), Lehrgedicht.
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