Die deutsch Zentrumspartei

Die Deutsche Zentrumspartei
(Zentrum) 1870 - 1918


I. Die Geschichte der deutschen Zentrumspartei

    1848/49 katholische Gruppen in den Landtagen und im Parlament der Paulskirche 1870 Zentrum: Entsteht aus der katholische Fraktion im preußischen Abgeordnetenhaus Gründer: Ludwig Windthorst (1812 - 1891) & Bischof von Mainz Emmanuel von Kettler Grund: Dringlichkeit der katholischen Süddeutschen eine Opposition zu den
protestantischen Preußen zu bilden (Ndt. Bund u Entstehung eines Deutschen Reiches)
    1871 Erste Reichstagswahlen: Zentrum zweitstärkste Partei mit 63 Mandaten hinter den National Liberalen unumstrittener Führer: frühere hannoversche Justizminister und Kronanwalt Ludwig Windthorst Kulturkampf (siehe Kasten) 1874 Reichstagswahl: Steigerung des Stimmenanteils gegenüber 1871 und Gewinn von 91Sitzen bis 1914 einzige deutsche Partei mit konstanten Wahlergebnissen (90 - 100 Sitze, 1907 sogar 105 Sitze) 1879: Ende Kulturkampf, Unterstützung Schutzzollpolitik und Sozialgesetzgebung Bismarcks Ablehnung des "Sozialistengesetzes" in Erinnerung an den Kulturkampf, trotz Zustimmung 1880 weiter heftiger Kritiker des Gesetzes 1890 Konzentrierung auf sozialpolitische Fragen, konfessionelle Fragen treten in den Hintergrund
u Verstärkung der Flügelbindung
    1906 - 1908 Opposition, danach Zusammengehen mit Konservativen u Reichstagsmehrheit bis 1.WK Während 1.WK: zunächst Unterstützung der Expansiven Politik, dann aber Forderung nach Verständigungsfrieden mit der Entente

    Zentrum (Matthias Erzberger) + SPD +
Fortschrittliche VP: "Interfraktioneller Ausschuß"
    Juli 1917 Resolution (Frieden ohne Annexionen,
initiiert von Erzberger [linkes Bild], keine
Zustimmung im Rechten Flügel des Zentrums )
    Nach Kriegsende: Rechte beschimpfen Resolution
als Teil des "Dolchstoßes in den Rücken des
Heeres"
    November 1917 - September 1918: Georg Graf von
Hertling u 1. Reichskanzler






II. Selbstverständnis und Ziele (Programm)


    Verfechtung einer "mittleren" politischen Linie Vertretung der Interessen der katholische Bevölkerungsminorität im Reich Sammelbecken des politischen Katholizismus gegen Liberalismus und Sozialismus Eintreten für den Eingriff des Staates zur Lösung der sozialen Frage (christliche Sozialpolitik) Stärkster Gegner Bismarcks im "Kulturkampf" bis 1879

III. Mitgliederstruktur


    Katholiken aus allen Bevölkerungsschichten in D Aufnahme von: Unternehmern, Arbeitern, Gutsbesitzern, Bauern und Landarbeitern u Zugleich erste echte Volkspartei Eingliederung auch der Polen aus den östlichen preußischen Provinzen und später der Elsässer

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