Ein wenig Philosophie
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"Ein bisschen Güte von Mensch zu Mensch ist besser als alle Liebe zur ganzen Menschheit". "Manche Lieben zum Beispiel die Indianer, weil sie ihre Nachbarn nicht ausstehen können."
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"Ein bisschen Güte von Nachbarn (von Mensch zu Mensch) zu Nachbarn ist besser als alle Liebe zu allen Indianern (Menschheit)." "Manche lieben zum Beispiel die Menschheit (Indianern), weil sie den "Nächsten" (Nachbarn) nicht ausstehen können."
Ich habe 1 und 2 angeschaut und bemerkt, dass dies genaue Gegensätze sind. Denn 1 ist von Mensch zu Mensch, die Nähe, das "Positive" und die Menschheit die Ferne, das "Negative". Bei 2 aber sind die Indianer die Ferne (jetzt aber das "Positive"). Nun kann man aber 1 mit 3 vergleichen und 2 mit 4 - indem man vorher die Wörter getauscht hat - und es trotzdem dasselbe heisst. So heisst es 3 ist 1 und 4 ist 2. Bei 2 "hasst" man den Nachbarn und "liebt" die Indianer. Man "hasst" nicht die Nachbarn, weil man Indianer liebt, sondern man "hasst" die Nachbarn, weil man sie kennt und nicht ausstehen kann. So kann man nicht etwas hassen, was man nicht kennt, keine Beziehung zu dem hat und weit weg ist, so hat man lieber etwas was man nicht kennt. Bei 1 aber "hasst" man die Menschheit (Indianer - weit weg, keine Beziehung) und liebt von Mensch zu Mensch, den man kennt. Wenn es mit dem Nachbarn gut geht, wieso sollte man dann etwas lieben, mit dem man nichts zu tun hat? Somit liebt 1 den Nachbarn und muss sich nicht um die Indianer (Menschheit) kümmern.
Aber trotzdem sage ich, dass 1 und 2 dasselbe ist. Hier der Beweis:
Bei 2 ist die Ursache (oder Oberbegriff; ist aber nicht dasselbe) der Hass zum Nachbarn und bei 1 die Ursache (oder Oberbegriff) liebe von Mensch zu Mensch. Die Wirkung oder Unterbegriff bei 2 ist somit die Liebe zu Indianern (Menschheit) und bei 1 der "Hass" die Menschheit (Indianer) ist.
Oberbegriff von 1 Oberbegriff von 2
Liebe von Mensch zu Mensch Hass zum Nachbarn
¦ ¦Hass zur Menschheit Liebe zu Indianern
So gesehen ist 1 und 2 identisch, denn die Ursache ist der Oberbegriff, bei beiden, die Nähe (Ursache) und der Unterbegriff die Ferne (Wirkung).
Ich schrieb zwar nicht über Menschenliebe wie sie es verlangt hatten, sondern was eins und zwei gemeinsam (trotz ihrer Unterschiede!) haben.
Für mich triff "Ein bisschen Güte von Mensch zu Mensch ist besser als alle Liebe zur ganzen Menschheit" (aber: wenn du dich änderst, ändert die Welt) besser zu, denn ich kann meinen Freunden und Verwandten besser helfen als ich der Menschheit. In der Familie bin ich ein grosser Bestandteil, in der Menschheit nicht...
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