Maria Stuart
Maria Stuart, Königin von Schottland, wird in England auf Schloß Fotheringhay, etwa 100 km nördlich von London, gefangen gehalten, weil sie von der englischen Königin Elisabeth, die mit ihr verwandt ist, beschuldigt wird eine Verschwörung gegen sie angezettelt zu haben.
Auf Fotheringhay wird Maria Stuart von Mortimer, Neffe eines Wächters der Maria Stuart, besucht. Mortimer überbringt einen Brief des Kardinals von Lothringen, der Marias Onkel ist. Dies überrascht Maria Stuart, da Mortimer Engländer und Protestant ist. Doch Mortimer erzählt ihr, dass er seinen alten Glauben in Rom abgeschworen hat und Katholik geworden ist. In Frankreich traf er dann den Kardinal von Lothringen. Bei ihm hatte er ein Bild von Maria Stuart gesehen. Er war von ihr so begeistert, dass er sofort nach England fuhr, um ihr zu helfen. Er erzählt ihr auch, dass er Kameraden gefunden hat, die ihm helfen wollen. Maria aber ist skeptisch. Sie will nicht gewaltsam aus dem Gefängnis befreit werden. Sie bittet ihn aber um einen Gefallen. Er soll einen Brief an Lord Leicester, ein Adliger am Hof der Königin Elisabeth, überbringen. Mortimer versteht zunächst nicht, warum er gerade einen Brief an einen Lord am Hof von Elisabeth, Maria Stuarts größter Feindin, überbringen soll. Doch Maria sagt ihm, er solle ihr vertrauen. Mortimer reist darauf nach London ab.
Unterdessen trifft Lord Burleigh, auch ein Lord am Hof von Elisabeth, bei Maria ein. Er berichtet ihr, dass das Gericht sie zur Todesstrafe verurteilt hat. Maria erkennt dieses Urteil aber nicht an. Sie sagt nur Gleichgestellte, also Könige könnten über sie richten. Sie will nicht, dass irgend ein Gericht über sie urteilt, sondern Königin Elisabeth selbst. Sie will unbedingt mit Elisabeth sprechen.
Lord Burleigh reist wieder zurück nach London zu Elisabeth. Diese lässt sich von ihren engsten Vertrauten, Lord Burleigh, Lord Leicester und Lord Shrewsbury, beraten. Deren Meinung ist unterschiedlich. Lord Burleigh ist für die möglichst rasche Enthauptung, Lord Shrewsbury meint, Elisabeth solle Gnade walten lassen. Er ist fasziniert von Maria und glaubt nicht, dass sich etwas ändern würde, wenn Maria tot ist. Lord Leicester ist der Meinung, dass man Maria nicht töten, sondern sie weiter gefangenhalten soll.
Danach kommt es zur Begegnung zwischen Mortimer und Leicester. Zuerst vertrauen sich die Beiden nicht. Dann aber gibt Mortimer Leicester Marias Brief. Leicester liest ihn und erzählt ihm, dass er früher Maria heiraten wollte. Er hatte es damals aber nicht getan, weil er König von England werden wollte und dazu musste er Elisabeth heiraten. Elisabeth aber hat ihn enttäuscht. Er hat gemerkt, dass sie nicht die Richtige für ihn ist. Er bereut es, Maria nicht geheiratet zu haben und ist bereit sie aus dem Gefängnis zu befreien. Als aber Mortimer von seinen Gefährten erzählt, mit denen er versuchen will, Maria gewaltsam zu befreien, schreckt er zurück. Ihm sind solche Aktionen zu gefährlich. Er hat Angst, seine Stellung bei Elisabeth zu verlieren und geköpft zu werden.
Auf Schloß Fotheringhay gehen Maria und ihre Amme und beste Freundin Hanna Kennedy durch den Park um das Schloß. Da erscheint Lord Shrewsbury und kündigt ihr die Ankunft Elisabeths von England an. Maria ist davon völlig überrascht. Sie hat sich jahrelang während ihrer Gefangenschaft darauf vorbereitet, doch jetzt plötzlich fühlt sie sich nicht dazu bereit, Elisabeth zu begegnen. Die Königin kommt mit Lord Leicester an ihrer Seite und ihrem Gefolge auf Maria zu.
Elisabeth erkennt, dass Lord Leicester diese Begegnung engefädelt hat. Maria geht auf Elisabeth zu und fällt auf halbem Weg vor ihr nieder. Zuerst spricht Maria in demütigen Ton zu Elisabeth. Sie bekennt sich im Laufe des Gesprächs zu ihren Fehlern und versucht Elisabeth mitleidig zu stimmen.
Doch weil diese ihr Schuldbekenntnis nicht annimmt und ausweichend antwortet, wird sie zornig. Auch Elisabeth wird ungeduldig. Shrewsbury und Lord Leicester versuchen, zu verhindern, dass die Begegnung im Streit endet. Maria ist jedoch nicht mehr zu halten. Sie spricht ihr eigenes Todesurteil aus, indem sie Elisabeth vor Lord Leicester und dem Gefolge als Bastard bezeichnet. Elisabeth geht darauf in höchster Erregung weg.
Maria freut sich über ihren Triumpf über Elisabeth. Hanna Kennedy ist höchst bestürzt. Auch Mortimer freut sich darüber, dass Maria es Elisabeth gezeigt hat. Er ist nun entschlossen, Maria um jeden Preis zu retten. Diese ist dagegen. Sie will nicht, dass Menschen ihretwegen sterben müssen.
Mortimer erklärt ihr, dass er nur mit ihr leben könne. Maria erschreckt diese Vorstellung. Doch sie werden unterbrochen, weil Paulet herein kommt und verkündet, dass Elisabeth ermordet wurde. Dies ist jedoch eine Falschmeldung. Shrewsbury riss dem Mörder im letzten Moment den Dolch aus der Hand.
In London, im Palast von Elisabeth, wird Leicester von Burleigh vorgeworfen, er stecke mit Maria unter einer Decke. Lord Leicester fühlt sich durchschaut. Er erkennt jedoch, als er mit Mortimer spricht, seine Chance sich aus der Affäre zu ziehen. Er ruft die Wachen herein und befiehlt ihnen, Mortimer festzunehmen. So würde ihm Elisabeth vielleicht glauben, dass er unschuldig ist. Aber Mortimer lässt sich nicht gefangen nehmen und bringt sich mit dem Dolch um.
Tatsächlich glaubt Elisabeth später Lord Leicester, dass er mit der Sache nichts zu tun hat. Elisabeth fragt nun wieder ihre Berater, was sie mit Maria tun soll. Jetzt ist auch Lord Leicester dafür, dass Maria enthauptet werden soll. Burleigh rät ihr dasselbe.
Elisabeth ist jetzt unschlüssig. Halbherzig unterschreibt sie das Todesurteil und übergibt es Davison, ihrem Staatssekretär zur Verwahrung. Er soll nun entscheiden, wann die Enthauptung durchgeführt wird. Falls er etwas falsch macht haftet er dann dafür. Burleigh drängt Davison ihm den Befehl zu übergeben. Er reißt ihm das Schreiben aus der Hand und setzt den Befehl sofort durch.
In Fotheringhay verabschiedet sich Maria von ihren Bediensteten, die ihnen bis zum Schluß treu geblieben sind. Maria Stuart wird enthaupten.
Elisabeth bereut ihre Entscheidung, als sie von der sofortigen Durchführung des Todesurteils Gewissheit hat.
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