Der Begriff der Philosophie
Die Philosophie von heute unterscheidet sich für mich klar von der Antiken. Denn während sich Philosophen heute meist über Unerklärliches rätseln, war die ganze Forschung und Entwicklung von den Anfängen auf der Philosophie aufgebaut. Man hatte ein vorgeschriebenes Weltbild und wenig Beweise, doch das Hinterfragen ("Ist es vielleicht doch anders?") zog immer mehr Wissenschaftler in den Bann und so wurden widersprüchliche Theorien schnell eliminiert. Doch heute scheint alles klar, da wir meinen allwissend zu sein und sich auch in den Theorien kaum mehr Widersprüche sind. Philosophie war also immer eine Art Antrieb, aber sie ist es auch noch heute. Vielleicht nicht mehr mit einem hohen Stellenwert in der Öffentlichkeit versehen, aber für den Einzelnen sicher wichtig. Denn um den Wissensdurst zu stillen, um Antworten zu bekommen, muss man erst Fragen stellen und überlegen wie es sein könnte und genau das ist für mich die Philosophie: Das Erfahren von Wissen mit Vorüberlegungen vorzubereiten. Und sollte man falsch liegen, egal, Irrtümer bringen auch eine Erkenntnis. Ich muss mich jetzt korrigieren: Denn wenn Spekulieren auf Philosophieren aufgebaut ist, dann ist ja eigentlich jede Börse und somit fast die ganze Wirtschaft mit der "Was wäre wenn" - Frage konfrontiert. Da hätte dann die Philosophie natürlich einen enormen Einfluss auf unser Leben. Doch für viele Menschen existiert die Philosophie gar nicht. Sie handeln stur nach einer Vorgabe, hinterfragen nicht und stagnieren. Solch ein Leben ohne Motivation, ohne Streben zum Weiterkommen, wäre für mich nicht möglich. Wenn einmal ein Stillstand auftritt und es daraus auch keinen Ausweg gibt, ist der ganze Sinn für mich in Frage gestellt. Eines muss man sagen: Philosophie ohne sich selbst einzubeziehen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit. Sie dient der Aufklärung und somit der geistigen Horizonterweiterung. Den reellen Wert dieser Geisteswissenschaft kann man erst an den Auswirkungen spüren, die durch den Einfluss auf den Menschen hervorgerufen werden. Diese Auswirkung soll vor allem Erkenntnis bedeuten, denn Ziel der Philosophie ist es, ein klares Bild aus dem gesammelten Wissen herzustellen. Doch mit jedem klaren Bild mehr schrumpft das Gebiet der Philosophie, da die Theorien den Wissenschaften zugeordnet werden. Denn sobald etwas definitiv feststeht, dann kann man daran einfach nicht mehr rütteln und jegliches Philosophieren wäre sinnlos. Deswegen hat diese Wissenschaft auch viel mit der Religion zu tun, da hier viele Ereignisse nicht beweisbar sind. Die Frage nach dem Sinn des Lebens etwa: Wird sie jemals gelöst? Muss jeder seine eigene Definition finden? Leben wir nur um die Welt zu bestellen und sie für die nächste Generation vorzubereiten? Muss alles was einen Anfang hat auch unbedingt ein Ende haben? Philosophie ist praktisch ein Synonym für Ungewissheit. Es gibt Fragen, die sich nie lösen lassen. Ein weiterer Unterschied zu anderen Wissenschaften ist, dass diese meistens nach Einzelerkenntnissen argumentieren, hingegen die Philosophie von der Gesamtheit des Wissens ausgeht. Sie erforscht auch die Möglichkeiten, die Grenzen und die damit verbundenen Gefahren der Wissenschaften. Menschen fangen oft zum Philosophieren an, wenn es ihnen nicht gut geht oder sie sich etwas wünschen. Was wäre gewesen, wenn ich das so gemacht hätte? Wie könnte ich dieses und jenes Ziel erreichen? Doch auch die Philosophie wird ihre Gefahren mit sich bringen... Ich glaube, dass irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft philosophische Gedanken so bewiesen und technologisch verwendet werden, dass es nur mehr eine Frage der Zeit sein wird, dass der Mensch die physikalischen Gesetze außer Kraft setzen und somit wieder Ruhe im Kosmos herrschen wird...
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