Marc Chagall
Biographie:
Marc Chagall wurde am 7. Juli 1887 als ältestes von neun Kindern einer jüdischen Familie in Witebsk (Weissrussland) geboren. Sein Vater war Arbeiter in einem Heringsdepot, seine Mutter Hausfrau. Mit zwanzig Jahren besuchte er die Kunstschule in St. Petersburg. Drei Jahre später ging er zum ersten Mal nach Paris. 1915 heiratete er die Russin Bella Rosenfeld, ein Jahr später kam eine Tochter zur Welt.
In der folgenden Jahren wurde er zum Kommissar der bildenden Künste für das Gouvernement Witebsk ernannt, arbeitete als Zeichenlehrer in einer Kriegswaisenkolonie und konnte in Berlin, Russland, Paris und New York ausstellen. 1941 zog er wegen dem ausbrechenden Krieg nach New York. 1944 starb seine Frau, weshalb er ein Jahr lang nicht mehr malte. Zurück in Frankreich heiratete er sechs Jahre später Walentina Brodsky. Am 28. März 1985 starb Chagall als berühmter Mann in Frankreich.
Seine Werke: Kubistische und surreale Bilder, Wandgemälde und Farbige Fenster (z.B. im Frauenmünster in Zürich).
Warum veränderte sich Chagalls Stil so stark?
Antwortvorschlag 1:
Es ist normal, dass sich der Stil eines Malers stark verändert, das gehört zur Entwicklung eines Künstlers.
Dafür: Die meisten Maler orientieren sich am Anfang vor allem an dem, was sie in den Kunstschulen lernen. Jeder Künstler muss seinen Stil erst finden, so auch Chagall. Auch z.B. Picasso malte anfangs ganz anders als am Schluss.
Dagegen: Chagall veränderte seinen Stil krasser, als die meisten anderen Maler. Anfangs versuchte er, naturnah zu malen. Er malte gegenständlich und zeichnete häufig ab. Später nahmen seine Werke kubistische Formen an mit klaren und scharfen Konturen, er zeichnete nicht mehr ab. Zuletzt malte er surrealistisch. Seine Bilder wurden traumhaft, die Farbe und v.a. die Atmosphäre rückten in den Vordergrund.
Antwortvorschlag 2:
Chagall wurde stark von seiner immer wieder ändernden Umwelt beeinflusst.
Dafür: Anfangs wohnte er in einem kleinen, abgelegenen Dorf in den Weiten Russlands. Er malte grosse Flächen und ruhige Gestalten. Die einfachen Bewohner erwarteten, dass er halbwegs wahrheitsgetreu abzeichnete, was er auch tat. Als er als junger Mann im pulsierenden Paris ankam, war gerade der Kubismus die neue Strömung unter den Künstlern. Seine Werke wurden lebendiger und kubistisch. Wenn er kein Geld hatte,(was in dieser Zeit häufig der Fall war) malte er auf schon bedruckte oder bemalte Stoffe. Als er später ein ruhiges Leben neben den Grossstädten und ohne Geldsorgen führte, wurden auch seine Bilder ruhiger, einfacher und verträumter.
Dagegen: Chagalls Umwelt beeinflusste mehr seine Motive als den Stil. Er malte dem Geschehen entsprechend Dörfer, Kriege, Hochzeits - und Beziehungsbilder, Geburten und Revolutionen, dazwischen immer wiederkehrende Motive wie Tiere, Geigen, Clowns und Liebespaare.
Antwortvorschlag 3:
Chagall wusste er spät, was er in seinen Bildern ausdrücken wollte.
Dafür: Er selbst erwähnte mehrmals, dass er noch auf der Suche sei. In den Letzten Werken fand er, was er gesucht hatte: Die vierte Dimension in den Bildern, das Psychische, die Stimmung, die Atmosphäre.
Dagegen: Schon früher war ihm der Gehalt seiner Bilder wichtig. Er versuchte ihn jedoch auf eine andere Weise, nämlich bildlich, auszudrücken.
Schlussfolgerung:
Antwortvorschläge zwei und drei sind richtig. Einerseits beeinflusste die Umwelt Chagalls Stil stark, anderseits gelangte Chagall erst spät zur Ansicht, dass ihm die psychische Stimmung seiner Bilder wichtiger ist als die bildliche Aussage.
Zusammenfassung:
Marc Chagall ist ein berühmter russischer Maler des 20. Jahrhunderts. Er wohnte in Russland, Deutschland, Frankreich und Amerika. Seine Bilder waren anfangs naturnah, später kubistisch und zuletzt surreal, was v.a. mit seiner Umwelt in Verbindung zu bringen ist. Sein letzter und eigenster Stil ist gekennzeichnet durch den Ausdruck von Stimmung und Psyche in den Gemälden.
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