Zeitmessung im alten Rom
Die individuell geführten Kalender waren Abschriften des offiziellen Kalender, der in Rom und anderen Städten öffentlich aufgestellt war und als Grundlage des politischen, wirtschaftlichen und vor allem religiösen Lebens diente. Etwa 40 dieser Steinkalender (fasti)sind in Fragmenten erhalten. Zusammen mit Ovids "Fasten", einem dichterischen Almanach der Feste, Zeremonien und Gedenktage in kalendarischer Abfolge, kann der römische Kalender im ganzen zuverlässig rekonstruiert werden.
Die erste Spalte der Kalender besteht aus der von A bis H fortlaufenden und dann wieder mit A beginnenden Markierung der "Wochen" - Rhythmen, den sogenannten Nundinalbuchstaben (nudinae: Woche). Wichtiger ist die zweite Kolumne: Sie gibt durch Siglen den Tagescharakter an, unterteilt die Tage, grob gesagt, in Werk - und Feiertage. Die wichtigsten Abkürzungen sind F (dies fasti, an denen Recht gesprochen werden durfte), C (dies comitales, an denen Volksversammlungen abgehalten werden durften), N (dies nefasti; keine Rechtsprechung erlaubt: "Feiertage") und EN (dies endotercisi, halbeWerktage).
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