Computergeschichte
hatte, dass eine einzige winzige Siliziumscheibe das gleiche leistet wie eine
Vakuumröhre. Heute enthalten moderne Chips mehr als 10 Millionen kleiner Schaltkreise
auf 6 Quadratzentimeter Silizium. Doch bis 1975 sollte keiner wagen, Computer mit Mikroprozessoren auszustatten. Die großen Abnehmer von Computer waren noch immer riesige Firmen, die leistungsfähige Rechner für geschäftliche Zwecke benötigten. So ein Computer konnte gut 1 Million Dollar und einen eigenen Raum für die Unterbringung verschlingen. Da die Mikroprozessoren zu dieser Zeit noch schwächer waren als die gute alte Vakuumröhre, traute sich keine der Computerfirmen auf das neue Gebiet der Heimcomputer.
Aber eine Handvoll von jungen Firmen erkannten den Trend und steckten ihre ganzen Hoffnungen in den Computer für das breite Publikum.
Eine davon, IBM, baute zunächst die ersten sogenannten "Minicomputer" ,die zwar noch immer mit Vakuumröhren funktionierten, aber um einiges kleiner und erschwinglicher waren als ihre großen, wassergekühlten Brüder. Auch andere Firmen glaubten an die Zukunft der Heimcomputer: Die Firma INTEL und die Firma MICROSOFT. Intel hatte sich schon in der Elektronikbranche einen Namen gemacht und baute Mikroprozessoren für Bastler. Microsoft produzierte Software für elektronische Schreibmaschinen und stieg dann auf Computer um. Ihr Leiter, Bill Gates, machte den Computer zu einem alltäglichen Bürowerkzeug, indem Microsoft 1980 das Betriebsystem DOS für den ersten INTEL Computerchip programmierte; den Intel 8080, obwohl dieser noch nicht einmal in einem Computer eingebaut war. Da sich der Chipbausatz von Intel sehr gut verkaufte und genug leistungsstark war, willigte IBM unter dem Druck von Microsoft ein, Intel Chips bei ihren Modellen einzubauen.. Der daraus entstandene IBM PC - XT konnte der Konkurrenz nur ein Lächeln abverlangen. Microsoft selbst verpachtete MS - DOS für eine extrem niedrige Lizenzgebühr an IBM und hoffte, das sich der XT gut verkaufen
und die Masse das Geld bringen würde. Dieser Schachzug hat voll eingeschlagen, die Benutzer strömten in die Geschäfte wo der XT verkauft wurde. Nun erst erkannte die übrige Computerindustrie, dass sie den XT unterschätzt hatte. Die meisten versuchten eigene Chips und eigene Software auf den Markt zu bringen aber der IBM - Computer und DOS verkauften sich schon so gut, das die Benutzer nicht mehr auf eine der anderen Marken umsteigen wollten. Obwohl die Konkurrenz zum Teil bessere Software hatte, wollte keiner der Benutzer vom IBM - Standart weichen. Als dann Intel den noch viel leistungsstärkeren 80286er Prozessor herausgab und dieser prompt in den von IBM - PC eingebaut wurde, gaben es die anderen Firmen auf, eigene Computer zu entwickeln und kopierten den IBM - PC, so dass auch DOS auf ihnen laufen würde. So entstand der sogenannte IBM - kompatibler PC. Nun brauchten auch die anderen kompatiblen PC's den Intel - Chip und als diese dann den noch stärkeren 80386er Prozessor herausgab stieg der Umsatz von Computern um Milliarden von Dollars. Bis heute sind IBM, INTEL und MICROSOFT die führenden Computerkonzerne. Der IBM - kompatible PC ist heute die führende Macht im Computergeschäft.
Und nun will ich ihnen noch die Zukunft präsentieren, oder so, wie sie laut Zukunftsprognosen von Wissenschaftlern aussehen soll. Die Computer werden immer kleiner und leistungsstärker werden. Darum wird sich der sogenannte Wallet - PC oder zu deutsch Brieftaschen - PC durchsetzen. Wallet PC's sind taschenrechnergroße Computer mit Flachbildschirmen in Fotogröße, die man sich bequem in die Tasche steckt. Statt Papiergeld wird die neue Brieftasche fälschungssicheres Digitalgeld enthalten, so dass sie wenn sie in einem Geschäft etwas kaufen, ihr Wallet mit dem Computer des Geschäfts Verbindung aufnehmen und automatisch das verlangte Geld überweisen wird. Auch wenn sie beispielsweise durch eine Flughafenkontrolle müssen, stellt ihr Wallet die Verbindung zu den Flughafencomputern her und zeigt an, dass sie ein Ticket bezahlt haben. Er wird ihnen Nachrichten entgegennehmen und verschicken, Wetter - und Börsenberichte aufzeichnen und einfache wie komplizierte Spiele gespeichert haben. Auch um Türen zu öffnen brauchen sie weder Schlüssel noch Magnetkarte. Ihr Wallet - PC wird sie gegenüber dem Computer ausweisen, der das Schloß kontrolliert. Statt der Tastatur soll der Benutzer mit seinem Finger die Vorgänge in seinem Wallet steuern. Diese Entwicklungen werden aber erst in ein paar Jahrzehnten eintreffen.
Zum Schluß möchte ich noch davor warnen dem Computer blindlings zu vertrauen. Sie sind da um dem Menschen zu dienen, und nicht umgekehrt. Ich danke für ihre Aufmerksamkeit.
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