Maria Magdalena
von Friedrich Hebbel
Der deutsche Dramatiker Christian Friedrich Hebbel, (1813 - 1863) wurde in Wesselburen als Sohn eines Tagelöhners geboren. Hebbel studierte Jura, Geschichte, Literatur und Philosophie in Heidelberg und München. 1845 siedelte er nach Wien über, wo er 1849 die österreichische Schauspielerin Christina Enghaus, die in zahlreichen seiner Stücke auftrat, heiratete. Einen ersten literarischen Erfolg konnte Hebbel 1841 mit der Tragödie Judith. Das bürgerliche Trauerspiel Maria Magdalena von 1844 zählt zu den ersten prägenden Werken des tragischen Realismus.
Das Stück, das in drei Akte geteilt ist, spielt in einer Kleinstadt in Deutschland und es dreht sich um die Familie des Tischlermeisters Anton und deren Probleme.
Seine Frau ist schwer krank und bereitet sich schon auf ihren sicheren Tod vor, indem sie schon einmal ihr altes Hochzeitskleid anlegt, das nun bald ihr Totengewand werden soll. Doch die Mutter wird immer wieder von ihrer Tochter Klara beschwichtigt, nicht aufzugeben und bald wieder zu genesen. Während die Mutter noch im Krankenbett liegt, erscheint ihr Sohn Karl. Er ist ein alter Faulenzer und geht lieber ins Wirtshaus, als sich in der Tischlerei seines Vaters nützlich zu machen. Da er Schulden hat wendet er sich an die Mutter, die ihm Geld leihen soll aber als er nichts bekommt sucht er wütend das Weite. Währenddessen bekommt Klara Besuch von ihrem Verlobten Leonhard. Klara erfährt, dass Leonhard die letzte Zeit genutzt hat, um sich den lang ersehnten Posten als Kassierer im Bürgermeisteramt mit einem Trick unter den Nagel zu reißen. Klara ist auf dies wütend und verschwindet in der Küche, doch Leonhard nützt die Gelegenheit um wieder einmal um die Hand Klaras bei ihrem Vater anzuhalten. Da Leonhard nun die Arbeit als Kassierer hatte schien die einzige Bedingung des Tischlermeisters für eine Hochzeit erfüllt. Doch Leonhard verwirft seine Pläne mit der Heirat recht schnell, als Karl, des Diamantenraubes verdächtigt und eingesperrt wird. Die Begründung Leonhards ist, dass er in keine Familie einheiraten will, in der es Schande gibt. Die Mutter die inzwischen schon wieder gesund war, schockt die Nachricht über die Verhaftung ihres Sohnes so sehr, dass sie der Schlag trifft und plötzlich stirbt. Nun sind Vater und Tochter allein und aus Zorn über die ganze Schande, droht der Tischlermeister Klara mit Selbstmord, falls auch sie ihm jetzt noch Schande bringe. Klara ist nun hin und her gerissen zwischen Leonhard und ihrer Jugendliebe, dem Sekretär, der ihr wohl nie ein Leben wie Leonhard bieten kann. Inzwischen wird vom Kaufmann Wolfram, dem die Juwelen gestohlen wurden, richtiggestellt, dass Karl nicht der Dieb war und somit unschuldig verhaftet wurde. Klara glaubt nun die Heirat mit Leonhard wäre wieder möglich, aber als sie von ihm wieder abgelehnt wird, ergreift der Sekretär die Initiative: Er duelliert sich mit Leonhard und bringt ihn dabei um. Klara ist völlig am Boden zerstört, da sie zum wiederholten Mal abgewiesen worden ist und da sie Angst vor ihrem Vater, der sie sowieso nicht mehr anerkennen wird. Als einzigen Ausweg sieht sie den Selbstmord und sie nimmt sich auch bald darauf das Leben, indem sie sich in einen Brunnen stürzt. Alle sind zutiefst erschüttert, aber allen voran der Vater Anton der nun ganz alleine dasteht, nachdem sich der wieder freigelassene Karl aufmacht um zur See zu gehen. Die letzten Worte des Vaters sind nur noch "Ich verstehe die Welt nicht mehr:"
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