Tambi
Ein Mann verbringt den Winter auf dem Landbesitz eines Freundes. Als dieser nach einem Spaziergang in ein Wirtshaus einkehrt trifft er den Dichter Hans Bacher, den er von früher kennt. Er arbeitet in einer Kanzlei im Nachbarort als Schreiber. Er hat nur mit einem Drama einmal kurz Aufsehen erregt und sein zweites Werk hat er bis heute nicht vollendet. Bacher hat einen Hund namens Tambi dabei, den er über alles liebt. Der Mann versucht Bacher klar zu machen, dass der Hund einen großen Jagdtrieb besitzt und deshalb einmal beim Wildern erwischt und getötet werden könnte. Als sie sich eines Wintertages wieder treffen, jagt Tambi einen Hasen nach und wird getötet. Bacher kann diesen Verlust nicht verkraften und erscheint nicht mehr zur Arbeit, sondern sucht Zuflucht zum Alkohol in einer Weinschenke. Als Bachers Arbeitgeber zum Mann kommt und ihm berichtet, dass er vermißt wird, befürchtet sie das Schlimmste, da Hochwasser ist. Sie warten noch einen Tag, als er aber dennoch nicht auftaucht, suchen sie nach ihm. Als sie seinen Hut bei der Todesstelle seines Hundes finden war es klar, was er getan hat. Bacher wird später bei der Schleuse des nahen Hammerwerkes tot aufgefunden.
Ferdinand von Saar will mit dieser Novelle aussagen, dass auch ein Tier, wie der Hund Tambi, eines Menschen guter und lieber Freund sein kann. Die seelische Belastung durch den Tod verkraftet Bacher nicht und wählt schließlich dem Freitod.
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