Passive Amplitudenmodulation




Inhaltsverzeichnis




Seite
1.
Versuchsvorbereitung
2
1.1
Qualitatives Spektrum der Ausgangsspannung des Eintaktmodulators
2
1.2
Spektrum eines Eintaktmodulators mit nichtlinearem Element
2
1.3
Bandbreite des Übertragers
3
1.4
Einspeisung der TrĂ€gerfrequenz an der Mittelanzapfung des Übertragers
3
1.5
ProportionalitĂ€t zwischen HĂŒllkurve und modulierendem Signal
3



2.
VersuchsdurchfĂŒhrung
4
2.1
Überlagerung von Schwingungen
4
2.1.1
Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Amplitude und großem Frequenzabstand
4
2.1.2
Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Amplitude und geringem Frequenzabstand
5
2.1.3
Ergebnisdiskussion
6



2.2
Einfacher Modulator
6
2.2.1
Zeitfunktionen und Amplitudenspektrum eines Einweggleichrichters
6f
2.2.2
Amplitudenmodulation durch den Eintaktmodulator
8
2.2.3
Ergebnisdiskussion
9



2.3
Gegentaktmodulator
9
2.3.1
TrÀgerrestabgleich
9
2.3.2
Amplitudenmodulation mittels Gegentaktmodulator
10
2.3.3
Ergebnisdiskussion
11



2.4
Doppelgegentaktmodulator
11
2.4.1
Abgleich des TrÀgerestes
11
2.4.2
Messung des Signalrestes
11
2.4.3
Amplitudenmodulation mittels Ringmodulator
12
2.4.4
Die Seitenbandspannung in AbhÀngigkeit der TrÀgerspannung
12
2.4.5
Ergebnisdiskussion
13


13
3.
Abschließende Fragen
14




Anhang
15ff




1. Versuchsvorbereitung

1.1 Qualitatives Spektrum der Ausgangsspannung des Eintaktmodulators

TrÀgerspannung:


Signalspannung:


Ausgangsspannung:












Man erhÀlt also zwei SeitenbÀnder und keinen TrÀger.




Die SeitenbÀnder haben jeweils
die Amplitude:








1.2 Spektrum eines Eintaktmodulators mit nichtlinearem Element

Verwendet man als nichtlineares Element eine Germanium - Diode, so lÀsst sich diese
im interessanten Bereich durch eine e - Funktion beschreiben.



Gleichung der Dioden - Kennlinie:



Diese kann durch eine NĂ€herung
mittels einer Potenzreihe
ersetzt werden:






Wird nun fĂŒr Ie die Summe aus TrĂ€gerschwingung iT(t) und Signalschwingung iS(t) engesetzt,
so ergibt sich:




Qualitative Darstellung des Spektrum eines Eintaktmodulators mit nichtlinearem Element:




1.3 Bandbreite des Übertragers

Wenn die Modulationsprodukte bis zur 5. Harmonischen des TrÀgers untersucht werden sollen,
so ergibt sich folgende Bandbreite fĂŒr den Übertrager:

Df = fo - fu mit fo = 5fT und fu = fT Þ Df = 4fT

bei fT = 5 kHz Þ Df = 20 kHz


1.4 Einspeisung der TrĂ€gerfrequenz an der Mittelanzapfung des Übertragers

Die TrĂ€gerfrequenz wir an der Mittelanzapfung des Übertragers eingespeist, um beide Halbwellen
der Signalspannung mit der gleichen TrÀgerspannungsamplitude zu multiplizieren.
WĂŒrde dies nicht geschehen, ergĂ€be sich eine Unsymmetrie.
Bei der Eintaktmodulation hÀtte dies keine Auswirkung auf die Symmetrie,
sondern nur auf die maximale Amplitude.

1.5 ProportionalitĂ€t zwischen HĂŒllkurve und modulierendem Signal


Bei der Einseitenbandmodulation mit TrĂ€ger ist die HĂŒllkurve dem modulierenden Signal
nicht proportional.
Bei diesem Verfahren ist die HĂŒllkurve dem modulierenden Signal nur dann proportional,
wenn der Modulationsgrad m <0,3 ist.
2. VersuchsdurchfĂŒhrung

2.1 Überlagerung von Schwingungen

Gibt man ein sinusförmiges Signal und eine sinusförmige TrÀgerspannung auf die in Bild 1
dargestellte Versuchsanordnung, so kommt es zu einer additiven Überlagerung
beider Signale.



Bild 1 : Versuchsaufbau zur additiven Überlagerung



2.1.1 Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Amplitude und großem Frequenzabstand


In Bild 2 ist deutlich zu erkennen, dass es sich hierbei nicht um eine Modulation handelt. Die beiden Teilschwingungen ĂŒberlagern sich derart, dass das höherfrequente Signal (f0 = 5 kHz) im Zeitlichen Rhythmus des niedrigerfrequenten Signals (fS = 1 kHz) auf - und abbewegt. Die HĂŒllkurve zeigt jedoch, dass das Gesamtsignal eine konstante Amplitude hat (USS ist immer gleich Þ keine Amplitudenmodulation).



Bild 2 : f0 = 5 kHz, fS = 1 kHz, 2 Volt / yDiv., 1ms / xDiv.

2.1.2 Überlagerung von Schwingungen unterschiedlicher Amplitude und geringem Frequenzabstand


Gibt man auf den Versuchsaufbau aus Bild 1 zwei eng beienanderliegende Frequenzen,
so erhÀlt man den folgenden Signalverlauf:



Bild 3 : f0 = 5 kHz, fS = 4 kHz, 1 Volt / yDiv., 500ms / xDiv.
Frequenz der Grundschwingung = 4,5 kHz
Schwebungsfrequenz = 1 kHz


Wie Bild 3 zeigt, fĂŒhrt eine additive Überlagerung zweier Schwingungen mit geringem Frequenzabstand zu einer Schwebung. Durch die gleichen Amplituden beider Signale kommt es im Abstand der Schwebungsfrequenz zur UnterdrĂŒckung der Amplitude. Eine Schwebung kommt immer dann zustande, wenn die Frequenzdifferenz der einzelnen Signale kleiner ist
als die niedrigste Einzelfrequenz.


Mathematisch wird dies mit Hilfe des Additionstheorems erklÀrt:


mit fS = 4 kHz


mit f0 = 5 kHz





Hierbei erfolgt eine Frequenzumsetzung mit der halben Differenzfrequenz
und der Mittelfrequenz der beiden Schwingungen.

Die Schwebungsfrequenz ergibt sich aus: f0 - fS = 1kHz
2.1.3 Ergebnisdiskussion

Bei einer Amplitudenmodulation wird davon ausgegangen, dass sich die Amplitude der TrÀgerschwingung linear mit dem Momentanwert des modulierenden Signals Àndert. Zudem kommt es bei der Amplitudenmodulation zu einer Frequenzumsetzung des niederfrequenten Signals in höhere Frequenzbereiche. Es entstehen dabei neue Frequenzanteile. Dies ist durch einfache Addition zweier Signale nicht möglich. Versuch 2.1.1 zeigt, dass es nur zu einer Verschiebung der TrÀgerschwingung im zeitlichen Rhythmus der Signalschwingung kommt. Die Amplitude Àndert dabei ihren Wert nicht, sondern nur der Gleichspannungsanteil (= Signalspannung) variiert.
Im Versuch 2.1.2 kommt es aufgrund des geringen Frequenzabstandes zu einer Schwebung. Obwohl hierbei neue Frequenzen entstehen, ist dieser Spezialfall der additiven Überlagerung nicht als Amplitudenmodulation zu bezeichnen, da keine Umsetzung in höhere Frequenzbereiche erfolgt.



2.2 Einfacher Modulator

In diesem Versuchsteil wird nun die Wirkung eines Bauteils mit nichtlinearer Kennlinie
(hier eine Germanium - Diode) auf die Modulation untersucht.



Bild 4 : Versuchsaufbau eines einfachen Modulators


2.2.1 Zeitfunktionen und Amplitudenspektrum eines Einweggleichrichters


Theoretische Grundlagen

Eine Sinusspannung die ĂŒber einen Einweggleichrichter mit idealer Kennline geschickt wird,
kann durch folgende Fourier - Reihe dargestellt werden:






Messung

FĂŒr die Messung der Wirkung der Diode, wird die Signalspannung US = 0V
und die TrÀgerspannung U0 = 1V / f0 = 5kHz an die Schaltung aus Bild 4 angelegt.

Man erhÀlt folgende Zeitfunktion und folgendes Amplitudenspektrum:





Bild 5: Zeitfunktion der Ausgangsspannung, 270 mV / yDiv., 50ms / xDiv.






Bild 6: Amplitudenspektrum der Ausgangsspannung

2.2.2 Amplitudenmodulation durch den Eintaktmodulator

In diesem Versuchsteil wird nun eine Signalspannung von US = 0,5V / fS = 0,4kHz
und eine TrÀgerspannung von U0 = 1V / f0 = 5 kHz an die Schaltung aus Bild 4 angelegt.

Folgende Zeitfunktion und folgendes Amplitudenspektrum werden gemessen:




Bild 7: Zeitfunktion der Ausgangsspannung, 270 mV / yDiv., 500ms / xDiv.






Bild 8: Amplitudenspektrum der Ausgangsspannung
2.2.3 Ergebnisdiskussion

Die Zeitfunktion aus Bild 5 und das Amplitudenspektrum aus Bild 6 betĂ€tigen die theoretischen Überlegungen. In der Zeitfunktion sieht man, dass das Ausgangssignal frei von einem Gleichspannungsanteil ist. Dies liegt an den Eigenschaften des Übertragers, der ja nur Wechselspannungen ĂŒbertrĂ€gt. Man erkennt auch, dass die Spannung durch die reale Diode und den realen Übertrager zusĂ€tzlich verzerrt wird, d.h. das Oberwellen entstehen die nicht in der Fourier - Reihe vorkommen.
In Bild 7 und Bild 8 sieht man die Wirkungsweise des Eintaktmodulators. Es entstehen ein oberes und ein unteres Seitenband. Die Signalfrequenz befindet sich ebenfalls im Spektrum. Es fĂ€llt auf, dass die TrĂ€geramplituden in Vergleich zu den SeitenbĂ€ndern um ein Vielfaches höher sind. Dies lĂ€sst auf einen großen Energieverbrauch dieses Verfahrens schließen.



Aus dem Spektrum lÀsst sich der Modulationsfaktor entnehmen:


2.3 Gegentaktmodulator

Mit der Schaltung nach Bild 9 wir nun der TrĂ€geranteil im Spektrum der Ausgangsspannung weitestgehend unterdrĂŒckt. Dies hat zur Folge, dass die Modulation energieeffizienter erfolgt.
Der TrĂ€gerrest wir dabei durch Abgleich von R1 und R2 minimiert. Die abgeglichene BrĂŒcke wir nun im Rhythmus der TrĂ€gerfrequenz durchgesteuert.



Bild 9 : Versuchsaufbau eines Gegentaktmodulators


2.3.1 TrÀgerrestabgleich

FĂŒr den TrĂ€gerrestabgleich wird die Signalspannung US = 0V und die TrĂ€gerspannung
U0 = 1V / f0 = 5kHz an die Schaltung aus Bild 9 angelegt.

Mit R1 = 0 W und R2 = 12 W konnten hier die BahnwiderstÀnde der Dioden
soweit angepaßt werden, dass sich ein TrĂ€gerrest von 1,5 mV ergab.
2.3.2 Amplitudenmodulation mittels Gegentaktmodulator


In diesem Versuchsteil wird wieder eine Signalspannung von US = 0,5V / fS = 0,4kHz
und eine TrÀgerspannung von U0 = 1V / f0 = 5 kHz nun an die Schaltung aus Bild 9 angelegt.

Folgende Zeitfunktion und folgendes Amplitudenspektrum werden gemessen:




Bild 10: Zeitfunktion der Ausgangsspannung, 108 mV / yDiv., 1ms / xDiv.






Bild11: Amplitudenspektrum der Ausgangsspannung

2.3.3 Ergebnisdiskussion

Der Zweck des Gegentaktmodulators ist es, den TrĂ€ger zu unterdrĂŒcken. Dies wird ĂŒber die BrĂŒckenschaltung und durch die Mitteneinspeisung des TrĂ€gers erreicht. Sieht man die Dioden als ideale Schalter an, so werden sie mit fT periodisch geöffnet und geschlossen. Es erfolgt eine Multiplikation der Signalschwingung mit der TrĂ€gerschwingung, deren Amplitude bei ideal durchgeschalteten Dioden keinen Einfluß mehr auf das Ausgangssignal hat. Es zeigt sich, dass im Spektrum des Ausgangssignals die TrĂ€gerschwingung und deren Harmonische nicht mehr erscheinen. Es erscheinen nur die SeitenbĂ€nder und deren Harmonische sowie die Signalfrequenz. In dem gemessenen Spektrum erscheint noch ein kleiner TrĂ€gerrest. Dieser kommt daher, da sich die unterschiedlichen BahnwiderstĂ€nde der Dioden nicht komplett kompensieren lassen.



2.4 Doppelgegentaktmodulator

Eine bessere Lösung als der Gegentaktmodulator ist der Doppelgegentaktmodulator,
auch Ringmodulator genannt. Durch die in Bild 12 dargestellte Schaltung eines
Ringmodulators werden auch die Singalreste im Ausgangssignal unterdrĂŒckt.





Bild 12: Versuchsaufbau eines Ringmodulators


2.4.1 Abgleich des TrÀgerestes

FĂŒr den TrĂ€gerrestabgleich wird die Signalspannung US = 0V und die TrĂ€gerspannung
U0 = 1V / f0 = 5kHz an die Schaltung aus Bild 12 angelegt.

Mit R1 = 4,4 Div. und R2 = 5,7 Div. (10 - Gang - Wendelpoti) konnten hier die BahnwiderstĂ€nde der Dioden soweit angepaßt werden, dass sich ein TrĂ€gerrest von 4 mV ergab.
2.4.2 Messung des Signalrestes

FĂŒr die Messung des Signalrestes wird die Signalspannung US = 0,5 V / fS = 0,4kHz
und die TrÀgerspannung U0 = 0V Bild 12 angelegt.

Wir konnten auch nach mehrmaliger ÜberprĂŒfung des Meßaufbaus keinen Signalrest messen.
Der Signalrest wurde völlig von den Oberwellen der 50 Hz Netzfrequenz ĂŒberlagert.


2.4.3 Amplitudenmodulation mittels Ringmodulator

In diesem Versuchsteil wird wieder eine Signalspannung von US = 0,5V / fS = 0,4kHz
und eine TrÀgerspannung von U0 = 1V / f0 = 5 kHz nun an die Schaltung aus Bild 9 angelegt.

Folgende Zeitfunktion und folgendes Amplitudenspektrum werden gemessen:




Bild 13: Zeitfunktion der Ausgangsspannung, 136 mV / yDiv., 200 ms / xDiv.



Bild14: Amplitudenspektrum der Ausgangsspannung





2.4.4 Die Seitenbandspannung in AbhÀngigkeit der TrÀgerspannung





Bild 15: Seitenbandspannung in AbhÀngigkeit der TrÀgerspannung




2.4.5 Ergebnisdiskussion


Im Amplitudenspektrum der Ausgangsspannung des Ringmodulators in Bild 14 ist zu erkennen, dass die Signalfrequenz selbst nicht mehr erscheint. Der TrÀgerrest fÀllt ebenfalls kaum noch ins Gewicht. Das Diagramm aus Bild 15 zeigt, dass ab einem Modulationsfaktor von ca. 0,4 keine weitere Verbesserung der Modulation geschieht.
Durch diese Eigenschaften ist der Ringmodulator die effizienteste Schaltung dieser Versuchsreihe. In der praktischen Umsetzung kommen jedoch durch die TemperaturabhÀngkeit der Dioden und der Potis einige Fehlerquellen hinzu.

3. Abschließende Fragen

3.1 Wie sÀhe das Spektrum der Ringmodulators aus, wenn die Dioden ideale Schalter wÀren ?













3.2 Wie groß wĂ€re die Frequenz des Signals, wenn das Spektrum von Bild 3 am Ausgang des Ringmodulators gemessen werden wĂŒrde ?

Es wÀren fT = 4500 Hz und fS = 500 Hz.


3.3 Die Ausgangsspannug der Schaltung aus Bild 1 ist fĂŒr die Folgende FĂ€lle zu berechnen:

a) fS = 1 kHz mit 1 Volteff
f0 = 5 kHz mit 3 Volteff




b) fS = 4 kHz mit 1 Volteff
f0 = 5 kHz mit 3 Volteff













Vorlagen
sowie
Originale
der
Oszillogramme und Plots

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