Der deutsche Widerstand (1933-1945)
Definition: Eine Widerstandsbewegung ist die aktive Auflehnung gegen ein
Regime, das als unrechtmäßig, tyrannisch oder als aufgezwungen empfunden
wird, insbesondere die geheime Umsturzbewegung in totalitären Staaten, die die
freiheitliche Selbstbestimmung eines Volkes erstrebt.
Probleme des politischen Widerstands:
- Hitlers "Mein Kampf" nicht ernstgenommen, als ideologische Theorie
abgetan
- Naziherrschaft wurde als "kurzes Zwischenspiel in der Geschichte"
eingeschätzt
- Gleichschaltungsgesetze = keine politische Opposition
- professionelle NS - Propaganda = kaum Sympathien für den Widerstand
- deutsche Widerstand gespalten und zerstritten
- Widerstandsgruppen: Angst vor Spitzeln, extremes Mißtrauen
untereinander
Widerstehen aus Glauben:
Evangelische Kirche
- unterschiedliche Landeskirchen, kein gemeinsamen obersten Bischof
- Hitler wollte evangelische Staatskirche einzuführen, um Christen
zusammen zu fassen, 25. Mai 1933 Wahlen zum Reichsbischof, doch Vertreter der
Kirche wählten nicht wie erwartet Müller - von Hitler vorgeschlagen -, sondern
Fritz von Bodelschwing zum Reichsbischof
- am 11.7.1933 verabschiedete die evangelischen Reichssynode die
Verfassung der Deutschen evangelischen Kirche: klare Haltung zu Fragen im
Zusammenhang mit Politik Hitlers, evangelische Kirche stellte klar, dass sie nur an
Jesus Christus glaubt
- doch viele evangelische Gläubige waren mit dieser engen Verbindung
zwischen Hitler und der Kirche nicht einverstanden, spaltete sich Kirche:
1. "Deutschen Christen"
Machtposition in den Landeskirchen ausbauen, bieten sich der NSDAP als
Instrument kirchlicher Gleichschaltung an
2. einzelne Geistliche und Gemeindeglieder widersetzten sich Zielen der
"Deutschen Christen", unter Berufung auf die Autorität der Heilligen
Schrift, 1933 Zusammenschluß zum Pfarrernotbund und 1934 zur Bekennenden Kirche,
Ziel: Führungsanspruch der Nationalsozialisten gegenüber der evangelischen
Kirche, Abweisung des "Arierparagraphen", bekräftigen die Freiheit des
Glaubens
Katholische Kirche
- Einigung zwischen der katholischen Kirche und den Nationalsozialisten:
20.Juli 1933 Konkordat zwischen beiden
- es gelingt Hitler, die meisten katholischen Bischöfe für seine Politik
einzunehmen
- katholische Kirche sieht in Konkordatsbestimmungen eine Garantie für die
Unantastbarkeit der Kirche und die Freiheit ihres katholischen
Bekenntnisses
- daher schwieg die Kirche zu den Verbrechen der Nationalsozialisten,
Denkschrift der Bischofskonferenz von 1935: "Wir lehnen jede staatsfeindliche
Handlung oder Haltung von Mitgliedern strengstens ab."
- nur einzelne Bischöfe und Geistliche widersetzen sich
Militärischer Widerstand/ Attentate:
- Reichswehr hatte Machtübernahme Hitlers mehrheitlich begrüßt
- Schwur des Eides auf den "Führer"
- Armee wurde gleichgeschaltet, unterstanden Hitler
- nach und nach wurden Hitlers aggressive Expansionspläne bekannt
- zwei Arten des Widerstandes ergaben sich für die zum Staatsstreich
bereiten Militärs:
1. Hitler töten
2. "Führer" zwingen, seine Kriegspläne aufzugeben
- Mehrheit der Deutschen ließ sich von den außenpolitischen Erfolgen
blenden
- es folgten viele erfolglose Attentate
- Attentat des 20. Juli 1944: Claus Graf Stauffenberg transportierte zu
einer Lagebesprechung in der Wolfsschanze eine Bombe, diese zündete und in der
Annahme Hitler sei tot, begab sich Stauffenberg nach Berlin, wo er die
Operation "Walküre" (Niederwerfung, des mit dem Tod Hitlers verbundenen
Aufstandes) in Gang setzte, jedoch überlebt Hitler den Anschlag und durch eine
schnelle Rundfunkmeldung, dass Hitler lebe, sowie das Zögern einzelner sich dem
Widerstand anzuschließen, schlug das Attentat fehl
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