Nathan der Weise
Nathan der Weise
Nathan der Weise, ein dramatisches Gedicht von Gotthold Ephraim Lessing, ist 1779 erschienen. Die fünf Aufzüge spielen zur Zeit der Kreuzzüge in Jerusalem.
Der jüdische Kaufmann Nathan kehrt nach einer Handelsreise nach Jerusalem in sein Haus zurück. Er, der allgemein als weise gilt, hatte bereits erfahren, dass sein Haus gebrannt hatte, doch erst Daja, eine Christin und Gesellschafterin von Nathans Tochter Recha, informiert ihn, dass auch Recha in Gefahr schwebte und von einem Tempelherrn, den Saladin begnadigt hatte, gerettet wurde. Der Tempelherr, inden sich Recha verliebt hat, will aber mit den Juden nichts zu tun haben und lehnt jede Einladung ab. Erst als Nathan mit ihm spricht und Curd von Stauffen, der Tempelherr, von Nathans Weisheit und Gewandtheit beeindruckt ist, verspricht er die Einladung in sein Haus anzunehmen. Doch vorher hatte ein Klosterbruder, beauftragt vom Patriachen, den Tempelherrn erfolglos zu einem Auftrag, der gegen Saladin gerichtet war, zu überreden versucht. Als Curd, in der Abwesenheit von Nathan, der zu Saladin gerufen wurde, in das Haus des Juden kommt, verliebt er sich in Recha. Nathan, der bereits von Saladins Absichten, sich, wegen seiner schlechten Finanzlage, Geld von dem reichen Juden zu leihen, weiß, wird von dem islamischen Herrscher mit der Frage nach der wahren Religion konfrontiert. Doch er kann sich durch seine Weisheit mit einer Geschichte aus der heiklen Situation befreien und borgt obendrein Saladin, der von Nathan beeindruckt ist, Geld. Auf dem Heimweg trifft er den Tempelherrn, der ihn um Rechas Hand bittet, aber Saladin lehnt ab. Als Daja davon erfährt, verrät sie dem Christen, dass Recha nur Nathans Adoptivtochter und auch Christin ist, um dem Liebespaar zu helfen. Curd von Stauffen geht daraufhin zum Patriachen, um sich Rat zu holen, aber dieser will nur den Juden finden und ihn, da er die Christin nicht in ihrem eigentlichen Glauben aufgezogen hat, zum Tode verurteilen. Der Tempelherr sieht ein, dass er damit einen Fehler gemacht hat und bittet Saladin um Hilfe, der sich sofort bereiterklärt das Problem zu lösen und so bestellt er alle in seinen Palast. Nathan erhält vor seinem Aufbrechen Besuch von dem Klosterbruder, der, wie sich herausstellt, damals Recha als Baby zu Nathan gebracht hat, und dieser überreicht ihm Aufzeichnungen über die Familienverhältnisse von Recha. Durch dieses Buch stellt sich bei dem Treffen im Palast heraus, dass Recha und Curd Halbgeschwister und Kinder des verstorbenen Bruders von Saladin und dessen Schwester Sittah sind. Nathan, ein Freund des Vaters, hatte Recha adoptiert, nachdem seine Frau und seine fünf Söhne von Christen getötet worden waren.
Lessing beschäftigt sich in diesem anaytischen Drama mit der Frage nach der "wahren Religion" und mit dem Thema Toleranz. Besonders deutlich wird dies in dem Kernstück, der berühmten Ringparabel.
Inhaltsangabe: "Die neuen Leiden des jungen W.", Ulrich Plenzdorf
Das Werk " Die neuen Leiden des jungen W.", das auch als Theaterstück erschienen ist, wurde 1973 von Ulrich Plenzdorf, der aus der ehemaligen DDR stammt, geschrieben. Er schildert in diesem Buch die unglückliche Liebe und das Leben des Edgar Wibeau, indem er die Handlung einerseits durch die Nachforschungen von Edgars Vater, der seinen Sohn seit dessen fünften Lebensjahr nicht mehr gesehen hat, rekonstruiert und teilweise von Edgar aus dem Jenseits kommentieren lässt. Die Handlung des Romans wurde vom Autor in Berlin und in Mitterberg zur Zeit der DDR angesiedelt.
Edgar Wibeau, ein siebzehnjähriger Lehrling, der mit seiner nach der Scheidung alleinstehenden Mutter in Mitterberg lebt und dort in der Berufsschule seine Ausbildung macht, ist ein Musterschüler und somit einem großen Erwartungs - und Leistungsdruck ausgesetzt. Ein Zwischenfall mit einem Lehrer in der Schule ist der Anlass für seine "Flucht" gemeinsam mit seinem besten Freund Willi nach Berlin. Dort versucht er auf einer Kunsthochschule aufgenommen zu werden, doch er wird abgewiesen und sieht sich seitdem als ein verkanntes Malergenie.
Er beschließt auch nach der Abreise Willis in Berlin in der Laube von Willis Eltern zu wohnen und trifft nach einiger Zeit die verlobte Kindergärtnerin Charlie, in die er sich verliebt. Er verbringt viel Zeit mit ihr und ihren Schützlingen. Edgar fängt an Tonbänder mit Nachrichten an Willi zu schicken, auf die er Textstellen aus einem Buch von Goethe, das er in der Laube gefunden hat und das ihn immer mehr fasziniert, spricht. Als Charlies Verlobter Dieter vom Heer zurückkommt, beginnt Edgar auf dem Bau zu arbeiten und schirmt sich mehr von den beiden ab. Nach seiner Entlassung beginnt er an einer Farbspritze zu arbeiten, da seinen früheren Kollegen die Erfindung mißlungen war. Er nimmt auch wieder Kontakt zu Charlie und Dieter auf und bekommt nach einiger Zeit auch seine Arbeit wieder. Auf einem Ausflug mit Chalie allein, küßt er sie und sie läuft davon. Am nächsten Tag wird Edgar bei der Bastelei an seiner Spritze durch einen Stromschlag getötet.
Ulrich Plenzdorf zeigt mit diesem Roman nicht nur die Probleme und das Leben des jungen Edgar, sondern bietet zum Teil auch Einblicke in die Verhältnisse der ehemaligen DDR. Er veranschaulicht das Scheitern des Lehrlings an Liebe und Gesellschaft in einer sehr humorvollen Weise.
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