Reinkarnation
Definition: Reinkarnation ist eine Form des Überleben, bei der die menschliche Seele oder bestimmte Aspekte des Selbst nach dem körperlichen Tod in einem neuen Körper wiedergeboren werden, wobei sich dieser Prozeß viele Leben hindurch wiederholen kann.
Der Gedanke an Wiedergeburt wurde vor allem in den westlichen Ländern in den letzten Jahren immer populärer. Ursprünglich stammt diese am weitesten verbreitete Vorstellung über ein Leben nach dem Tod jedoch aus den indischen Lehren. Daneben existieren noch der Glaube an die Auferstehung der Toten (Christentum, Judentum) und dass nach dem Tod alles aus sei (Atheisten). In unseren Breiten wird Reinkarnation größtenteils so verstanden, dass der Mensch die Möglichkeit bekommt seine Erfahrungen und Erkenntnisse "mitnimmt" und somit in jedem neuen Leben an Reife, Spiritualität und Weisheit zunimmt. Der Reinkarnationsgedanke ist in unseren Gegend jedoch keineswegs neu. Schon in der Antike gab es bedeutende Vertreter dieser Lehre, wie zum Beispiel den Mathematiker und Philosophen Pythagoras (um 500 v. Chr.). Zwar entsprachen seine Vorstellungen nicht genau denen von heute - seiner Meinung nach durchläuft die Seele das gesamte Tierreich bis es wieder zum Menschen gelangt und der Kreislauf von vorne beginnt - aber sie ist ein wichtiger Vorläufer für die Ideen anderer Philosophen, z. B. Platon. Es lässt sich aus keiner der Quellen eindeutig herauslesen, ob Platon die Theorie der Seelenwanderung nur vertritt, oder ob er an sie glaubt. Vereinfacht lassen sich seine Vorstellungen auf 2 Systeme reduzieren:
-
Wahlsystem, welches besagt, dass die Seele einen Tier oder Menschenleib wählt, das ihren Taten im vorigen Leben entspricht. Die Seele wählt die Lebensumstände selbst aus und bestimmt damit ihr Schicksal. Vergeltungssystem; Hier hängt das neue Leben ausschließlich von der Lebensführung im vorigen ab. Die Fehler von damals müssen nun gesühnt werden, somit ist das jetzige Leben abhängig vom letzten.
Christentum (Judentum, Islam)
Zu Beginn anzumerken ist, dass die Hauptströmungen dieser 3 Religionen bis heute den Reinkarnationsgedanken offiziell nicht anerkennen.Neues Testament
Einige Stellen im Neuen Testament werden immer wieder als Beweise für das Vorkommen des Wiedergeburtsgedanken in der Bibel angeführt. Eine davon möchte ich herausgreifen:-
Kapitel 9/Vers 2 des Johannesevangelium; die Jünger fragen Jesu: "Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Oder haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?" Die Frage der Jünger ob der als blind Geborene selber - also schon vor der Geburt - gesündigt hat, könnte durchaus als Reinkarnation (mit Karma) gedeutet werden. Es gibt dafür aber auch noch zwei andere plausible Erklärungen: erstens, dass das Kind im Mutterleid sündigte und zweitens die Theorie, dass die Seele des Kindes im Mutterleib die Bedingungen für ihr Leben selbst bestimmt.
Hinduismus
Im indischen Denken ist Wiedergeburt ein Naturgesetz, in dem es genau festgelegt ist, als wer oder was man weiter lebt. Dies bestimmt das Karma: alle Taten, ob gut oder böse, werden gespeichert und haben Auswirkungen auf das nächste Leben. Ich bin also für meine Lage im jetzigen Leben selbst verantwortlich. Habe ich im vorigen Gutes geleistet, werde ich jetzt in reichen Verhältnissen leben. So kann ich auch schon in diesem Dasein meine Zukunft gestalten. Wichtig ist, dass keinem Unrecht geschieht!Der Wiedergeburten Kreislauf wird samsara genannt und besteht aus folgenden Ebenen:
Götter
Himmelswesen
Menschen und Tiere
Geister
Höllenwesen
Man sieht hier, dass ein Mensch nicht nur als Mann oder Frau wiedergeboren werden kann, sondern auch als Tier, Geist oder sogar als ein Gott. Es gibt aber keine Regel die besagt, dass die Wiedergeburten in einer bestimmten Reihenfolge stattfinden. Man kann sprunghaft weiter wandern. (z.B.: jetzt bin ich ein Gott, im nächsten Leben ein Geist, usw.). Außerdem bleibt man nur so lange in einer Existenzform, bis das alte Karma aufgezehrt ist, d. h. bis ich alle schlechten Taten durch gute wettgemacht habe. In diesem Kreislauf gibt es nirgends Ruhe oder Erlösung. Deshalb ist für Hinduisten die Wiedergeburt ein Greuel. Für sie bedeutet Erlösung, aus diesem samsara ausbrechen zu können.
Was verstehen die Hinduisten nun genau unter Wiedergeburt?
Der Körper ist vergänglich. Das, was immer weiter lebt, ist die Seele, das individuelle Atman. Sie unterscheiden grundsätzlich Atman, der Seele eines jeden Wesens, von Brahman, der Weltseele. Atman und Brahman sind irgendwie eins, denn die Seele eines jeden Menschen (Atman) ist enthalten in der Gesamtheit der Seelen (Brahman).
Das Naturgesetz der karmischen Weiterentwicklung hat eine individuelle Seele aus dem Brahman herausgenommen, welche nun sein Leben leben muss. Erst wenn die Seele frei von dieser karmischen Bindung geworden ist, so zu sagen keine neuen Verkörperungen mehr annehmen muss, dann geht Atman in Brahman wieder auf, seine Individualseele ist von den anderen nicht mehr unterscheidbar, der Mensch ist erlöst.
Buddhismus
Der Buddhismus lehnt den Gedanken des Hinduismus, dass die Seele den Tod überdauert, ab. Aus der Sicht Buddhas, ist das, was wir als Person bezeichnen, eine Ansammlung von 5 Faktoren: Körper, Empfindungen, Wahrnehmungen, Geistesregungen und Bewußtsein. Man muss sie sich bei jeder Wiedergeburt als neue Persönlichkeit neu aneignen.Wenn der Wiedergeborene weder den Körper noch die Seele des vorherigen Wesens hat, wie kann dann die Theorie des Karma weiterbestehen?
Laut Buddha geschieht dies folgendermaßen: Eine Person A bedingt die Existenz für eine Person B, d.h. A gibt den Impuls, dass B überhaupt zustande kommt. Somit sind A und B nicht identisch, aber voneinander abhängig. Verdeutlichen kann man dieses Prinzip auch mit einem Billardspiel. Durch das Anstoßen einer Kugel bringt man eine andere ins Rollen. Materiell geht von der ersten Kugel in die zweite Kugel nicht über, lediglich der Impuls pflanzt sich fort und gibt der Kugel die Richtung und Bewegung (Karma) an. Die Schwäche in diesem Vergleich besteht darin, dass beim Billardspiel die 2.Kugel schon existiert, während sich die 2. Person im Wiedergeburtenkreislauf erst bilden muss.
Dafür sind 3 Dinge notwendig: eine empfängnisbereite Mutter, ein Vater und ein Geist (= Bewußtsein eines Sterbenden). Wenn nun das Bewußtsein des Sterbenden in die befruchtete Mutter (nicht in das Kind!) eingeht, entsteht ein neues Wesen.
Die Antriebskräfte für Wiedergeburt sind im Buddhismus Gier, Haß und Unwissenheit. Von einem Menschen ohne diese Eigenschaften gehen keine Impulse, die eine Wiedergeburt auslösen, aus. Die Wiedergeburtenkette reißt ab, der Erlöste ist mit unbekannten Verbleib verloschen = Nirvana (übersetzt heißt dies Verlöschen). In erster Linie dient dieses Erlösen jedoch zur Befreiung von Leid und nicht von Wiedergeburt. Es hängt jedoch dahingehend zusammen, als nach ihrer Meinung Wiedergeburt Leid erzeugt. Leid umfaßt 3 Aspekte:
-
Sorge, Jammer, Verzweiflung, Frustration; "Wir leiden unter dem, was uns unlieb ist, weil wir nicht erlangen, was uns lieb ist." Geburt, Alter, Krankheit, Tod; die Angst vor dem eigenen Tod oder die schmerzhafte Erfahrung des Todes eines geliebten Menschen. Der Mensch ist verblendet von irdischen, vergänglichen Dingen (Geld, ..). Solange er seine letzte Befriedigung von diesen Dingen erwartet, wird er immer frustriert bleiben. Das wahre Ziel ist das Streben nach dem "Totlosen" (Gegenteil von Vergänglichem).
Von der Wiedergeburt allein ist keine Erlösung zu erwarten, der Mensch muss selber Hand anlegen. (Innerliche Befreiung)
Grundsätzlich gibt es 2 Arten von Karma: das unheilsame (Gier, Haß und Verblendung) und das heilsame (Selbstlosigkeit, Güte und Weisheit). Karma heißt übersetzt "Tat". Im Buddhismus sind aber nicht nur die Auswirkungen der Tat auf die Umwelt wichtig, sondern auch jene, die auf den Täter selbst wirken. Dies entscheidet die Qualität seiner Wiedergeburt. Ist sein Karma unheilsam, kommt er in den negativen Existenzbereich, d.h. als Geist oder Tier, auf die Welt (und umgekehrt).
Beweise?
Ich möchte noch einige Wissenschaftler anführen, die sich mit der Reinkarnationsthese auseinandersetzten und vor allem nach wissenschaftlichen Beweisen suchten. Ihre Erkenntnisse und auch einige Fallstudien nun zusammenfassend.Professor Ian Stevenson
lehrt an einer Universität in Virginia. In seinen Untersuchungen geht es um Spontanerinnerungen von Kindern (und auch Jugendlichen), die von einem früheren Leben berichten und deren Aussagen nachprüfbar und wahr sind.Er brachte darüber einige Aufsätze und Bücher heraus, wo auch Fallstudien, die vor allem von Personen in Indien, Sri Lanka, Türkei, Thailand und Burma handeln, beschrieben werden. Sein bekanntestes Werk heißt "Twenty Cases Suggestive of Reincarnation".
Beispiel einer Wiedergeburtenerinnerung:
Ravi S. wurde 1951 mit einem geradlinigen Muttermal am Hals geboren. Mit 2 oder 3 Jahren begann er von einem früheren Leben zu erzählen, in dem er ermordet wurde. Das Muttermal zeigt die ihm zugefügte tödliche Wunde. Er nannte die Namen seiner zwei Mörder, die Freunde der Familie waren und erkannte sie sogar wieder. Ravi beschreibt wie sie ihn aus dem Haus locken, den Todeshergang und sogar, wo er begraben liegt. Weiters verlangte er Spielsachen und Gegenstände, die er im früheren Leben als Sohn eines reichen Friseurs, dessen Name Munna war, besaß. Munna starb 6 Monate bevor Ravi geboren wurde.
Die von Ravi beschriebenen Mörder sind identisch mit den nach der Tat verdächtigten Männern. Einer gestand die Tat sogar, widerrief aber und wurde an Mangel an Beweisen freigelassen. Er war ein Verwandter von Munnas Vater und wollte sich das Erbe sichern, deshalb der Tod von dem Jungen.
Ravis Vater verbat seinem Jungen je wieder darüber zu reden, weil er Angst hatte, er könnte ihm weggenommen und Munnas Vater gegeben werden.
Schauplatz dieses Falles ist Indien, wo der Reinkarnationsgedanke weit verbreitet ist.
Stevensons Vorgehen:
Er interviewt Zeugen mehrmals und unabhängig voneinander, überprüft eventuelle Widersprüche mehrerer Personen im gleichen Fall, versucht schriftliche Aufzeichnungen wie Krankenhausberichte, Geburtsurkunden, Gerichtsprotokoll, etc. zu bekommen,...
Weiters befragte er die Familie vom früheren Leben, falls diese identifizierbar ist, usw.
Die Beziehung zwischen dem sich erinnernden Kind und der Person, an die es sich erinnert werden nach folgenden Gesichtspunkten untersucht:
-
Zuerst, ob die Erinnerungen der jetzigen Person an ihr früheres Leben nachweisbar sind. Gibt es Verhaltens - oder Charakterzüge, Einstellungen, besondere Fertigkeiten die bei der gegenwärtigen und der früheren Person übereinstimmen. Finden spontane Wiedererkennungen von Personen, Freunden, Örtlichkeiten, Vorlieben statt.
Merkmale seiner Fallstudien:
-
Rückerinnerungen beginnen im Alter von 2 - 4 Jahren (Sprechalter) und hören meistens zwischen 5 und 8 J. wieder auf. Meistens starb die frühere Person relativ jung, gewaltsam und vor allem ungewollt. 90% der Angaben der Personen stellen sich als richtig und nachweisbar heraus. mit dem Tod zusammenhängende Ereignisse scheinen bei der gegenwärtigen Person in bes. guter Erinnerung zu sein die Person wird häufig in der selben Gegend wiedergeboren und spricht die gleiche Sprache die meisten Spontanerinnerungen werden dort aufgedeckt, wo der Reinkarnationsgedanke weit verbreitet ist. eventuelle Ankündigungsträume der schwangeren Mutter in Hinblick auf die Identität des Kindes. Muttermale, die auf tödliche Verletzungen oder Narben hinweisen (Beweise durch Autopsieberichte)
Eventuelle andere Erklärungen für diese Erinnerungen:
-
Erinnerungstäuschungen. Diese Erklärung lässt sich nie völlig ausschließen, ist jedoch aufgrund der vielen unabhängigen Beweise unwahrscheinlich. Genetisches Gedächtnis. Dagegen spricht, dass bei der Mehrzahl der Fälle zwischen der früheren und jetzigen Person gar kein verwandtschaftliches Verhältnis bestand. Betrug. Ist nicht auszuschließen, aber berücksichtigt man - so wie Stevenson - identische Aussage von Zeugen, die sich nicht kennen, und das fehlen eines Motivs, ist es eher unwahrscheinlich Quellenamnesie. Darunter versteht man Wissens - oder Gedächtnisinhalte, die man vergessen hat und die man als neues Erlebnis wertet. (z. B. Nach einer Kopfverletzung glaubt ein Mann er sei ein Kämpfer im amerikanischen Bürgerkrieg - was natürlich völlig unsinnig war - und erzählte eine sehr detailgetreue Geschichte. Später stellte sich heraus, dass er als Jugendlicher einen Film darüber sah, mit dessen Helden er sich stark identifizierte. Zusätzlich las er etwa 3 Wochen vor dem Unfall einen Artikel über dieses Thema. )
Bei diesen Spontanerinnerungen sind die Kinder jedoch zu klein um sich irgendwelcher anderer Quellen zu bedienen. Psi Hypothese. Diese geht davon aus, dass das Kind mittels Telepathie, Hellsehen, usw. sich die Informationen über die frühere Person beschaffen kann. Man muss jedoch berücksichtigen, dass es für diese Phänomene bis jetzt noch keine wirklichen Beweise gibt.
Zwei weitere voneinander unabhängige Wissenschaftler beschäftigten sich mit Stevensons Fällen, prüften sie auf Schwachstellen und stellten ihre eigenen Theorien darüber auf. Sie sind jedoch auch Großteils von der Reinkarnationsthese Stevensons überzeugt.
Jürgen Keil:
Er weist darauf hin, dass der kulturelle Hintergrund der Fälle viel eingehender studiert werden müsse, und das sie vor allem mit den Gewohnheiten, Geschichten,... von Kindern ohne Spontanerinnerungen verglichen werden müssten.
Weiters verlangt er Vergleichsstudien, wie in versch. Familien Todesfälle, Geburtsmale, Sprachgewohnheiten, Gebräuche,... behandelt werden.
Psychologe Erlendur Haraldsson:
Er geht davon aus, dass es eine Reihe psychologischer und sozialer Umstände gibt die derartige Erinnerungen begünstigen, z. B. lebhafte Phantasie, Glaube an Reinkarnation, Suche nach Zuwendung, schwierige Eltern - Kind Beziehungen, die das Kind behaupten lassen es gehöre woanders hin,...
Weiters haben Kinder in den Jahren von ca. 2 ½ und 5 Jahren eine besonders sensible Periode, wo sie glauben können, jemand anderer zu sein. (In Länder, wo der Reinkarnationsgedanke nicht verbreitet ist, z.B. wenn ein Kind mit einem imaginären Spielkameraden spricht).
Thorwald Detlefson
geboren 1946, ist Diplompsychologe und leitet das "Privatinstitut für Außerordentliche Psychologie" in München. In den siebziger und achtziger Jahren verhalf er (vor allem durch seine zahlreichen Bücher) dem Reinkarnationsgedanken im deutschsprachigen Raum zu Durchbruch. Er versuchte Beweise zu bringen, indem er mittels Hypnose Personen über die Geburt des gegenwärtigen Lebens hinaus zurückzuführen versuchte. Sie konnten sich Dinge, die während der Zeit im Mutterleib passierten, erinnern, aber auch an vorige Leben. Und zwar so genau (Geburtsdaten, Lebensumstände, Namen), dass sie teilweise geschichtlich nachweisbar sind. Beeindruckend ist auch, dass diese Personen oft Dialekte oder Sprachen sprechen, die es heute in dieser Form nicht mehr gibt. Grundsätzlich kann jeder diese Rückführung (Voraussetzung er will) durch Hypnose erleben, egal ob er an Reinkarnation glaubt oder nicht.Sein zweites Anliegen ist, mit Hilfe des Wiedergeburterlebnisses psychisch Kranken Menschen zur Heilung zu verhelfen. Z. B.: viele Ängste, Phobien können in früheren Leben entstanden sein. Eine Person wurde in den Kerker geworfen und bei lebendigem Leibe von Ratten aufgefressen. Daher kommt nach Detlefsons Meinung ihre jetzige riesige Angst vor diesen Tieren.
Der dritte Schritt, den er nun verlangt, beinhaltet folgendes: Der Mensch soll seine Schwächen annehmen, total die Verantwortung des eigenen Schicksals übernehmen und die bisheriger Fixierungen auflösen. Der Grund dafür, dass heute fast jeder einen Psychologen braucht um mit seinen Problemen fertig zu werden, sieht er darin, dass es uns an Kult und Mythos fehlt. (Als Kult und Mythos bezeichnet er Religion, Götter, Wissen - und Erfahrungsübermittlung über Generationen, sich einfügen in die Daseinsordnung)
Reinkarnation - Modeerscheinung?
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass in unseren Kreisen mehr als je zu vor das Thema Esoterik eine Rolle spielt. Man beschäftigt sich vermehrt mit Reinkarnation, Telepathie, Hellsehen, Kontaktaufnahmen mit Verstorbenen, Geistern oder Außerirdischen, Traumdeutung, usw.Die Ursache könnte vor allem durch Zukunftsangst der Menschen sein, Bedrohung durch das Ozonloch, Wasserknapphei, Klimaveränderungen, Kriminalität,...
Bei uns wird die Karmavorstellung meistens vom Reinkarnationsgedanken ausgeschlossen. Man kann also alles tun und lassen, was man will, man ist ja in gewisser Weise unsterblich. Wiedergeburt ist auch eine Theorie, die einem die Todesangst nimmt.
Weiters spielt auch eine Rolle, dass der heutige Mensch nach Perfektion strebt und durch mehrere Leben sozusagen an Reife, Weisheit und Wissen zulegt. Außerdem klingt der Gedanke verlockend, dass man vielleicht mit neueren Methoden ein altes Leben "hervorholen" kann und danach mehrere Sprachen spricht, .... (Dies ist jedoch sehr unwahrscheinlich)
Diese Neugierde an Übersinnlichen nicht rational erklärbaren Dingen macht sich auch die Wirtschaft zunutze. Der Markt ist gleichsam Überschwemmt von Publikationen über Berichte aus dem Jenseits,... Die meisten davon sind aber Sammlungen von haltlosen, nicht nachweisbaren Berichten, die viele jedoch glauben wollen.
Quellenangabe
Hrsg.: Perry Schmidt - Leukel, Die Idee der Reinkarnation in Ost und West, Eugen Diederichs Verlag: München 1996;
Dethlefsen, Thorwald; Das Erlebnis der Wiedergeburt - Heilung durch Reinkarnation; C. Bertelsmann Verlag: München 1976;
Zürrer, Ronald; Reinkarnation - Die umfassende Wissenschaft der Seelenwanderung; 3.Aufl.; Govinda Verlag: Zürich 1994;
2636 Worte in "deutsch" als "hilfreich" bewertet