Österreich unter den Babenbergern

Österreich unter den Babenbergern

Nach der Niederlage von Preßburg (907) wurde die in der karolingischen Mark ansässige Bevölkerung von den Magyaren unterworfen. Durch fast ein halbes Jahrhundert herrschten die Magyaren zwischen Enns und Wienerwald und unternahmen immer wieder Vorstöße bis an den Rhein und an die Saale. Schließlich konnten sie in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 durch den deutschen König entscheidend geschlagen werden. Von nun an blieben sie im Gebiet des Pannonischen Tieflandes seßhaft.
Otto I. stellte die Marken im Südosten des Reiches wieder her. 976 war die ottonische Mark verwaist, worauf Kaiser Otto II. den Markgrafen Luitpold, der mit einer Enkelin Ottos I. verheiratet war, mit der Mark an der Donan belehnte. Mit Leopold I. (976 - 994) begann die Herrschaft der Babenberger in Österreich. Die Mark blieb aber weiter vom Bayernherzog abhängig. Die ottonische Mark bildete ein festgefügtes Wehrsystem. Der MaarkgraF_war>L alsellvertreter desd - entschen Königs auch Führer des militärischen Aufaebotes. Er holte bayerische, fränkisch und sächsische Siedler ins Land. Leopold I. wurde in Melk begraben, das zum Babenberger Hauskloster und bis 1095 zur Grabstätte aller Babenberger wurde.
Unter Markgraf HEINRICH I. (994 - 1018) wurde die Mark um das Gebiet zwischen Liesing und Triesting sowie um jenes zwischen Kamp und March vergrößert. In einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. vom 1. November 996 wurde erstmals der Name Ostarrichi ("Gebiet im Osten") erwähnt. Erst 1136 taucht der Name terra Austria auf.
LEOPOLD III. der Heilige (1095 - 1136), ging dabei im Streit zwischen Kaiser und Papst vorsichtiger als sein Vater und sein Großvater vor. LEOPOLD III. trug entscheidend zur Ausbildung des österreichischen Landesfürstentum und zur Entstehung eines österreichischen Landesbewußtseins bei. Sein Sohn LEOPOLD IV. (1136 - 1141) blieb im Streit zwischen Staufern und Welfen auf der Seite des Kaisers. Er erhielt dafür von KONRAD III das Herzogtum Bayern als Lehen, das dem geächteten Welfenherzog Heinrich dem Stolzen entzogen worden war. Sein Bruder HEINRICH II. Jasomirgott (1141 - 1177) wurde mit Österreich und Bavern belehnt.
Als Kaiser FRIEDRICH I. Barbarossa den Ausgleich mit den Welfen suchte, gab er das Herzogtum Bayern an HEINRICH den Löwen zurück. Um aber den Babenberger zu entschädigen, erhob der Kaiser auf dem Reichstag zu Regensburg 1156 Österreich zum Herzogtum. Dieses Privilegium minus enthielt folgende Vorrechte :

1.) ÖSTERREICH IST EIN SELBSTäNDIGES HERZOGTUM

2.) Die Herzogswürde ist erblich in männlicher und weiblicher Linie
3.) Das Herzogspaar hat das Recht, bei Kinderlosigkeit, einen Nachfolger vorzuschlagen
4.) Der Herzog übt die Gerichtsbarkeit aus
5.) Der Herzog ist zur Hoffahrt nur in Bayern und zur Heerfahrt nur gegen Ungarn verpflichtet.
Die "Georgenberger Handfeste" sicherte die Rechte der steirischen adeligen Dienstmänner. Ottokar starb 1192; der Erbvertrag trat in Kraft. Im Jahre 1191 war LEOPOLD V. vom dritten Kreuzzug heimgekehrt. In seinem Verlauf war es bei der Eroberung. von Akkon zu einer heftigen Auseinandersetzung mit dem englischen König RICHARD Löwenherz gekommen. Dieser wurde bei der Heimkehr aus dem Heiligen Land in Erdberg bei Wien 1192 erkannt und festgenommen. LEOPOLD VI. war den Städten besonders gewogen und verlieh 1212 das Stadtrecht an Enns, das älteste vollständig erhaltene Stadtrecht Österreichs. Der Streit führte zum Krieg; in der Schlacht an der Leitha (1246) fiel FRIEDRICH II. Mit seinem Tode erlosch das Geschlecht der Babenberger.

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