Der Schüler Gerber
Der im Jahre 1930 erschienene Roman "Der Schüler Gerber (hat absolviert)" von Friedrich Torberg dreht sich um den ca. 18 - jährigen Kurt Gerber, einen aufgeweckten
Abiturienten, welcher kurz davor ist, seine Matura zu absolvieren. Dies Ereignis wird allerdings von seinem nicht nur ihn tyrannisierenden, unfehlbaren Lehrer Gott Kupfer, wie er hinter seinem Rücken von seinen Schülern genannt wird, sowie von seiner vergeblichen Liebe zu Lisa Berwald, einer ehemaligen Mitschülerin überschattet; Kurt, der diesem Druck nicht mehr standhält, bringt sich letztendlich um, um so dieser aus seiner Sicht ausweglosen Situation zu entgehen.
Kurt Gerber, Sohn eines leitenden Angestellten, ist Schüler der achten und letzten Klasse des Realgymnasiums in einer österreichischen Stadt. In diesem entscheidenen Schuljahr wird er das Oper des geltungssüchtigen und machtgierigen Mathematikprofessors Professor Kupfer, welcher sich vorgenommen hat, dem mathematikschwachen Schüler Gerber das Leben zur Hölle zu machen. Außerdem ist da noch Lisa Berwald, eine ehemalige Mitschülerin, in die Kurt verliebt ist.
Kurts Eltern, besonders sein herzkranker Vater, sind sehr auf Kurts schulischen Erfolg bedacht; der Vater versucht durch den Vorschlag eines Anstaltswechsels sowie durch Nachhilfe eines Privatlehrers nicht nur seien Sohn sondern auch seinen Ruf, auf den er stark bedacht zu sein scheint, zu retten. Kurt, der zwischen Ehrgeiz und Aufgabe schwankt, wird aus der einen Seite durch die unfaire Behandlungs Kupfers und durch das merkwürdige Verhalten Lisas, welches Kurt nicht deuten kann, in seiner sensiblen Psyche sehr konfus beeinflusst. Sein Vater, welcher nach einem Herzanfall, welcher durch die schulische Verschlechterung seines Sohnes ausgelöst wurde, wird in ein Sanatorium. Seine Mutter, welche mit ins Sanatorium gereist ist, ist um ihren Sohn und seiner Schulleistungen und dem damit zusammenhängenden Zustandes ihres Mannes besorgt und ermahnt ihren Sohn zu Ehrgeiz.
Kurt, welcher Lisa langsam aufgibt, da er zu der Einsicht kommt, das er niemanden zu Liebe zwingen kann, erscheint zur Matura, der alles entscheidenden Abschlussprüfung. Noch bevor er das Ergebnis erfährt, stürzt er sich aus dem Fenster, da ihm die drei Säulen, auf der ein Leben zu existieren scheint, unter den Füssen fehlen zu scheinen. Ohne Wahrheit, ohne Gerechtigkeit und ohne Liebe, so, wie er seine Situation sieht, scheint ihm kein Fundament für ein Leben, noch ein Ausweg aus seiner Misere gegeben zu sein. Letztendlich hat er allerdings bestanden.
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