Der Artushof

"Der Artushof" von E.T.A. Hoffmann
E.T.A. Hoffmann schrieb "Der Artushof" 1815, und erschienen ist es 1816 im Taschenbuch "Urania" und in der Sammlung "Die Serapionsbrüder" von 1819. Mit der Hauptfigur des jungen Kaufmannes Traugott konnte Hoffmann sich selbst identifizieren, da er selbst solch einen Beruf ausführte und in seiner freien Zeit allen Arten der Kunst nachging. Anders als Traugott im Buch konnte Hoffmann sich seinen Traum von einem reinen Künstlerleben nie erfüllen.


Erzählt wird die Geschichte des jungen Kaufmannes Traugott. Er arbeitet für den Kaufmann Elias Roos. Bald jedoch wird er Roos' Tochter Christina heiraten und befördert werden. Eines Tages befindet er sich wie üblich im Artushof, wo die Kaufleute ihre Geschäfte abwickeln. Er soll einen Geschäftsbrief schreiben, starrt aber gebannt auf die Wandmalereien des Saales. Die Darstellung eines Reiters und eines Jünglings faszinieren ihn so sehr, dass er statt den Brief zu schreiben, geistesabwesend deren Figuren skizziert. Plötzlich stehen diese beiden vor ihm und der ältere Mann lobt seine Zeichenkünste. Doch bevor Traugott aus seinem Staunen erwacht, sind sie schon wieder verschwunden. Auch von anderen wird seine Zeichenkunst gelobt und er erkennt, dass es immer schon ein geheimer Wunsch von ihm war Künstler zu werden.
Durch Zufall trifft er den älteren Mann und dessen Begleiter wieder. Er erfährt, dass es sich um den Maler Berklinger und dessen Sohn handelt. Traugott lernt sie näher kennen und fängt schließlich sogar eine Lehre bei dem Maler an. Er vernachlässigt seinen Kaufmannsberuf immer mehr und gerät immer mehr in den Bann der Kunst. Eines Tages sieht er in Berklingers Wohnung das Porträt eines wunderschönen Mädchens. Es soll sich dabei um des Malers Tochter Felicitas handeln und es sei ihm unmöglich sie je zu treffen. Doch Traugott ist von der Schönheit des Mädchens so gefesselt, dass er immerzu an sie denken muss. Als er eines Abends zu ungewöhnlich später Zeit noch zu Berklinger geht, entdeckt er dort Felicitas. Doch sofort wird er von dem zornigen Maler aus der Wohnung geworfen. Und als er am nächsten Tag wieder vorbeikommt, wird ihm mitgeteilt, dass der Maler und sein Sohn Hals über Kopf abgereist sind.
Als er sich bei anderen nach den beiden erkundigt, erfährt er, dass er in Wirklichkeit die ganze Zeit in der unmittelbaren Nähe Felicitas war. Aus Eifersucht hatte ihr Vater ihr nämlich befohlen sich als Junge zu verkleiden und gab sie als seinen Sohn aus. Auf einen Tipp hin, wo sie sich befinden könnten, reist Traugott nach Italien ab. In Rom freundet er sich mit deutschen Künstlern an und beginnt eine Karriere als Maler. Jedes seiner Bilder zeigt das Antlitz Felicitas. Eines Tages glaubt er sie endlich gefunden zu haben, doch es erweist sich als ein Irrtum. Die junge Dorina, die verblüffende Ähnlichkeit mit seiner Felicitas hat, nimmt jedoch bald einen Platz in seinem Herzen ein.
Aus geschäftlichen Gründen muss Traugott dann in seinen Heimatstadt zurückkehren. Dort wird ihm dann gesagt, dass Berklinger und seine Tochter in Wirklichkeit das Land nie verlassen hatten, der alte Maler inzwischen tot und Felicitas längst verheiratet ist. Traugott erkennt nun, dass die Felicitas, die ihn zu all seinen Kunstwerken inspiriert hat, nur noch in seinem Inneren existiert, und er fährt zurück nach Rom zu Dorina, die ihn wirklich liebt.

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