Soziale Bewegungen in den 70ern


Soziale Bewegungen in den 70ern
FRAUENBE - WEGUNG


1968

Mitglieder des Sozialistischen deutschen Studentenbundes (SDS) gründen "Aktionsrat zur Befreiung der Frau"

1969

Gründung des deutschen Frauenrates (DF)

ab 1972

Gründung von Frauenzentren, Frauenverlägen, Frauenbuchläden, Frauenzeitschriften (Courage, Emma, ... ), Frauengesundheitszentren, Zentren für mißhandelte Frauen, Frauenkneipen, ...

Entstehung der neuen Frauenbewegung :

Die neuen Bewegung der Frauen schottet sich vom DF ab und versteht sich als eine Art Gegenbewegung zum SDS, der von Männern dominiert wurde. Die Bewegung will neue Lebens - und Arbeitsformen erproben und fordert Chancengleichheit in allen Lebensbereichen sowie Selbstbestimmung über ihren Körper. Sie verurteilt jegliche Art von Sexismus und steht für die Legalisierung des Schwangerschaftsabbruches.

ab 1974

Der Paragraph 218

- Reform des Paragraphen 218 zur Regelung des Schwangerschaftsabbruchs.
Er sieht dessen Verbot vor. Da jedoch Tausende von Frauen dagegen demonstrieren und Unterschriften sammeln, kommt es zu einer Entschärfung der Regelung : Straffreiheit nach Abbruch innerhalb der ersten drei Monate.

- Der §218 wird als unvereinbar mit dem Grundgesetz erklärt.

- Erneute Reform des §218 ð Schwangerschaftsabbruch bei bestimmten Kriterien

1977

Reform des Ehe - und Familienrechts

- öffentliche Aufgabe des Leitbildes der "Hausfrauenehe"
- Haushaltsführung ist gemeinsam zu machen
- beide Ehegatten berechtigt, zu arbeiten
- Mutterschaftsurlaub mit Lohnersatz
ALTERNATIVEN - BEWEGUNG

vor 1969

Entstehung der Kommunen

1967 wurde in Berlin die erste Kommune ( = Wohngemeinschaft) von jungen Männern und Frauen, teils mit Kindern, in einer Altbauwohnung gegründet.

ab 1969

In Deutschland werden immer mehr Kommunen nach dem Berliner Vorbild gegründet.

Charakteristika :

- antiautoritäre Umgangsformen
- repressionsfreie Kindererziehung
- teils kriminelle Aktivitäten (Geldwäsche, ...)
- freie Auslebung der Sexualität
- kein politisches Interesse

Der Gedanke der Kommunen verbreitet sich schnell und erregt das Interesse der Medien.
1978 leben bereits 600 000 Menschen in Kommunen.

Mit den Kommunen kam auch bei der Jugend eine Änderung des Lebensgefühls hervor :


Die Jugend erwartet und erhofft eine Welt im Aufbruch und meint, einen neuen Anfang zu erleben.
Sie revoltiert gegen ganzes System und kritisiert die Eltern.
Die Jugendlichen beginnen die Welt zu hassen und möchten folglich eine bessere aufbauen.
Sie wollen sich nicht anpassen und lehnen die bestehende Gesellschaft ab.

Beispiele für neue Lebensarten :

- Zusammenleben unverheirateter Paare
- vorehelicher Geschlechtsverkehr
- Lange Haare bei Männern
- kritisches Denken an Universitäten

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Gefahr :

Steigender Mißbrauch harter Drogen
und damit verbundene Anzahl von Drogentoten


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