Spartakus - (Sklaven und Sklavenaufstände im römis

Themen:
    Sklaven im Römischen Reich Sklavenkriege Der Spartakusaufstand oder der 3. Sklavenkrieg
- Zur Person des Spartakus
- Der eigentliche Aufstand
    verwandte Begriffe



Quellen:
    Internet Geschichte griffbereit ,Bände: 1/3/5 Geschichte in Gestalten, Band 4 Das moderne Lexikon, Band 17 Fragen an die Geschichte, Band 1 Das römische Reich als Beispiel imperialer Herrschaft


    Sklaven im Römischen Reich

Die Römer hatten eine Menge von Sklaven, die als billige Arbeitskräfte eingesetzt wurden. Nach römischem Recht waren die Sklaven Eigentum seines Herren, wobei sie als Sachwert betrachtet wurden. Der Herr konnte mit den Sklaven machen was er wollte. Sie hatten die Pflicht seinen Befehlen zu gehorchen. So konnte der Herr seine Sklaven zum Beispiel kaufen und verkaufen, wann immer er es wollte.
Die Sklaven kamen aus den neu eroberten Gebieten des römischen Reiches. Die Soldaten versklavten die einheimische Bevölkerung und brachten sie entweder nach Rom oder verkauften sie auf Sklavenmärkten. Der größte Sklavenmarkt befand sich auf der Insel Delos im östlichen Mittelmeer. Die Sklaven wurden aus Spanien, Griechenland, Gallien, Nordafrika und dem östlichen Teil des Mittelmeeres nach Rom und Italien gebracht.
Seit der östlichen Expansion der Römer wurden mehr und mehr Sklaven nach Italien gebracht. Zwischen 200 v.Chr. und 150 v. Chr. waren dies 250000 Sklaven. Hierbei wurden 40000 Menschen beim Fall Karthagos auf einmal versklavt. Die Sklaven hatten die verschiedensten Aufgaben. Sie wurden gerne als billige Arbeitskräfte eingesetzt, da sie keinen Heeresdienst leisten mussten. Man unterschied dabei zwischen Haussklaven und Landsklaven.
Die Haussklaven waren für die Küche, den Haushalt und die Instandhaltung des Hauses und des Gartens verantwortlich. Desweiteren sorgten gebildete Sklaven für die Erziehung des Kinder.
Die Aufgaben der Landsklaven waren fast immer mit harter körperlicher Anstrengung verbunden. Neben der arbeitsintensiven Feldarbeit und der unmenschlichen Minen - und Steinbrucharbeit wurden die Sklaven für den Auftritt als Gladiatoren vorbereitet. So sollten sie die römischen Bürger belustigen. Die meisten Landsklaven starben auf Grund der harten körperlichen Arbeit und der schlechten Versorgung durch die Grundlebensmittel.
Das Leben einiger Sklaven war trotz ihrer lebensunwürdigen Situation relativ gut, da sie als Haussklaven starke emotionale Bindungen zu ihren Herren hatten und genossen als Verwalter das Vertrauen des Herren. Die Sklaven konnten von ihrem Herrn nach einigen Jahren durch einen Freibrief freigelassen werden. Andere allerdings wußten keinen anderen Ausweg. Sie flohen von ihre Herren, obwohl sie wußten, dass sie bei Gefangennahme sehr schwer bestraft werden würden. Die meisten der entflohenen Sklaven wurden bei der Gefangennahme getötet.


    Sklavenkriege

Von Zeit zu Zeit lehnten sich die Sklaven gegen die Ungerechtigkeiten der römischen Herrscher auf. Besonders betroffen von den Sklavenaufständen war Roms erste Provinz Sizilien. Dort fand zwischen 136 - 132 v .Chr. der 1. Sklavenkrieg statt. Unter der Führung des syrischen Sklaven Eunus eroberten die Sklaven fast ganz Sizilien und Eunus wurde unter dem Namen Antiochos als König bestimmt. Die Aufstände wurden durch kilikinische und römische Sklaven noch verstärkt, die sich den Eunus anschlossen. Dies war der erste große Sklavenaufstand in der Geschichte der Antike. Nachdem die Römer wieder die Kontrolle über die Insel übernommen hatten, wurden schätzungsweise 20000 Sklaven gekreuzigt. Damit wurde der 1. Sklavenkrieg beendet.

28 Jahre später kam es - ebenfalls auf der Insel Sizilien - zum 2. Sklavenaufstand, der von 104 - 101 v. Chr. wütete. Der Grund für diesen Krieg lag darin, dass ein sizilianischer Statthalter, unrechtmäßig eingeführte Sklaven nicht in die Freiheit entlassen wollte. Wieder erreichten die Aufständigen kurzzeitig Kontrolle über die gesamte Insel. Diesmal dehnte sich der Aufstand nach Süditalien aus. Erst im Jahre 101 besiegte Konsul Manius Aquilius die Sklaven und befreite so Sizilien.


    Der Spartakusaufstand oder der 3. Sklavenaufstand

Zur Person des Spartakus:

Die bekannten Quellen geben keinen eindeutigen Beweis wer dieser Spartakus wirklich war. Sie belegen nur, das er ein Thrakier war( heutiges Bulgarien). Es lässt sich außerdem nicht sagen, welcher sozialen Schicht Spartakus in seiner Heimat angehörte und was ihn in die Gladiatorschule in Capua brachte.
Die meisten Chronisten sind der Meinung, dass Spartakus ein thrakischer Adliger war. Dies könnte allerdings nichts weiter als Rechtfertigungren für die Niederlagen römischer Armeen gegen Spartakus Sklavenheer sein.
Für seine Abkunft als Adliger spricht jedoch seine außergewöhnliche Intelligenz, seine hohen Führungsqualitäten und seine Kenntnisse in der Kriegsführung, die jedem Adeligen in seiner Ausbildung vermittelt wurde.

Der eigentliche Aufstand:

Die Geschichtsschreibung berichtet, dass im Frühjahr 73 v. Chr. ein Sklave namens Spartakus in einer Gladiatorenschule bei Capua einen Aufstand anzettelte und das römische Heer 5 bis 7 mal geschlagen hat ,bis er von M. Licinus Crassus 71 v.Chr. in Süditalien vernichtend geschlagen wurde.
Nachdem 200 Sklaven in einer Sklavenschule bei Capua das Wachpersonal überwältigt hatten, wobei nur etwa 70 Sklaven unter der Führung Spartakus überlebten, konnten die Gladiatoren im Jahre 73 v.Chr. durch einen Überfall mehrere Waffen erbeuten. Diese Gruppe von Entflohenen wurden durch entlaufene Sklaven und unzufriedene Proletarier ergänzt. Der Senat entsendete Propreator Claudius Galber mit 3000 Rekruten, um Spartakus aufzuhalten und zu vernichten. Spartakus wurde zum Versuv gedrängt, wo er sein Lager aufschlug. Allerdings konnte er den Propreator Claudius Galber mit einer List überwältigen. Er überraschte die 3000 Rekruten im Schlaf und zerschlug die Armee, indem sich alle Sklaven an einer Steilwand herabließen und dann das Lager angriffen. Nachdem er einen ersten Sieg gegen römische Truppen errungen hatte, erhielt er nun regen Zulauf von unzufriedenen Sklaven der Umgebung.
Spartakus konnte ebenfalls durch eine List die Stadt Nola erobern, indem er die Sklaven in der Stadt dazu überredete die Tore zu öffnen. Die aufgebrachten Sklaven verwüsteten die Stadt.
Spartakus, der sich gegen die Grausamkeiten der anderen Sklaven stellte, belog seine Leute und ließ das Gerücht verbreiten, das Praetor Publius Varinius, der mittlerweile vom Senat mit der Beendigung des Aufstandes beauftragt worden war, auf die Stadt anrückte. Spartakus und seine Sklaven schlugen im Sommer 73 3000 Mann der römischen Armee, die sich ihm entgegenstellte.
Varinius hatte in der Zwischenzeit ein größeres Heer aufstellen lassen und schloß das Sklavenheer bei Salinae Heraclae ein. Spartakus wußte das er bei einer Belagerung keine Chance hätte. Deshalb ließ er das Lager schnell räumen und entkam so den Soldaten des Varinius.Ende 73 kam es zu Kämpfen zwischen Varinius und Spartakus ,wobei Spartakus die Oberhand behielt.
Im Jahre 72 kam es im auf 70000 Mann angewachsenen Sklavenheer zu Streitigkeiten. Die Zusammensetzung des Heeres bestand aus Griechen, Kleinasiaten, Kelten, nordische Barbaren(Kimbern und Teutonen). Die Kelten spalteten sich unter der Führung des Krixos ab.
Nach einem kurzen Erfolg wurden die Kelten von der Legion des Arrius besiegt.
Die Römer versuchten nun Spartakus mit dem 1. Sieg im Rücken in die Zange zu nehmen und zu töten. Im Norden wartete die Armee des Lentullus, während von Süden die Armeen des Gellius und Arrius, die Spartakus einschließen wollten. Spartakus allerdings erkannte die List und schlug erst im Norden die Armee des Lentullus und am gleichen Tag die Armee des Gellius und Arrius.
Spartakus zog weiter nach Norden, bis in die voralpine Provinz Gallia Cisalpina. Erneut stellten sich ihm stärkste römische Verbände unter dem Statthalter C. Cassius Longinus und Praetor Cn. Manlius entgegen. Aber das Sklavenheer siegte erneut über die Römer.
Doch anstatt in das sichere Germanien zu ziehen drehte Spartakus um und marschierte auf Rom zu.
Bei Picenum traf des Sklavenheer erneut auf die neuorgarnisierten Armeen von Letulus, Gellius und Arrius. Wiederum erlebten die drei eine Schlappe. Anstatt Rom jedoch anzugreifen wendete er sich ab und zog weiter.
M. Licinius Crassus wurde vom Senat zum Praetor bestimmt und übernahm freiwillig das Kommando der Truppen gegen Spartakus. Er hob auf Grund seines Vermögens(Crassus galt als einer der reichsten Männer der Republik) 6 Legionen aus.
Spartakus, ein offenes Treffen scheuend, zog sich nach Süditalien zurück und ließ sich im Winter 72/71 in der Stiefelspitze Italiens, in Kalabrien, von Crassus Heer einschließen. Dieser drängte allerdings auch nicht auf eine Endschlacht, sondern wollte durch Aushungerung den Sklavenaufstandes von selbst lösen lassen. Seine Soldaten hoben einen gewaltige Graben von Küste zu Küste aus. Dadurch war Spartakus vom restlichen Italien abgeschnitten. Er verzweifelte aber nicht, sondern knüpfte einige Verbindungen zu kilikischen Seeräubern, die die Sklaven nach Sizilien bringen sollten. Nachdem die Seeräuber einen Vorschuß kassiert hatten, ließen sie Spartakus im Stich.
Die karge Südspitze Italiens war durch die Sklaven bald abgeerntet, Hunger und Krankheiten machten sich breit. Spartakus versuchte durchzubrechen, doch die Befestigungen des Crassus hielten den Ausbruchsversuch der Sklaven auf, die einen Teil ihrer Truppen verloren. Der Sage nach meldeten sich Spartakus und sein Sklavenheer in alter Frische und Kraft einer stürmischen Frühjahrsnacht zu Beginn des Jahres 71 zurück. Ein erneuter Durchbruchsversuch hatte Erfolg und das Heer des Thrakers zog durch Süditalien bis nach Lukanien. Crassus, der wohl die dunkelsten Tage seines Lebens durchlitt, bat den Senat die Feldherren Pompeius und Lukullus aus Spanien und Asien zurückzurufen, um Spartakus endlich zu besiegen.
Erneut waren die Kelten mit der Führungsweise des Spartakus nicht mehr zufrieden. Die Kelten unter ihren Anführen Gannius und Castus spalteten sich ab. Crassus griff diesen kleineren Teil des Heeres an und nur durch das schnelle Eingreifen Spartakus war es zu verdanken das die Kelten nicht vollständig vernichtet wurden. Diese bestanden jedoch darauf ohne Spartakus weiterzuziehen.
Crassus nutzte nun seine Fähigkeiten und besiegte die Kelten vollständig ohne das Spartakus etwas tun konnte, weil sie selbst von römischen Truppen angegriffen wurden.

Spartakus traf bei Paestum nun auf die starken Verbände des Crassus. Die Sage berichtet ,dass er sein eigenes Pferd niedergestochen haben soll und gesagt haben soll, wenn sie heute verlieren, würde er keines mehr brauchen und wenn sie gewinnen, hätte er mehr Pferde, als er jemals brauchen würde. Er führte persönlich den Angriff. Das durch den Abgang der Kelten geschwächten Heer der Sklaven unterlagen der drückenden Übermacht des Crassus. Über 5000 Sklaven konnten fliehen. Der Rest starb oder wurde gefangengenommen. 6000 gefangene Sklaven ließ Crassus entlang der Via Appia in Richtung Rom kreuzigen.
Über das Schicksal des Spartakus ist nichts weiter bekannt, auch die Römer waren nicht in der Lage seine Leiche zu finden, oder ihn unter den Gefangenen zu identifizieren. Damit trat der Thraker ebenso geheimnisvoll ab, wie der damals aus dem Nichts aufgetaucht war.

Crassus konnte seinen glanzvollen Sieg allerdings nicht voll auskosten. Der gerade in Italien eingetroffene Pompeius schlug 5000 die entkommene Sklaven, der erbärmliche Rest des Spartakusheeres. Die römische Öffentlichkeit rechnete Pompeius den Sieg über die Sklaven an. Dennoch bekleideten beide gemeinsam im Folgejahr das Konsulat und Cäsar begann seinen Aufstieg zur Spitze der Macht.




    verwandte Begriffe
Spartakusbund - Splitterpartei der SPD unter der Führung von Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, die sie 1916 gründete. Nach einer Verbindung mit den russischen Bolschewisten im Jahre 1917 lehnte der Spartakusbund die parlamentarische Demokratie im November 1918 ab und arbeitete auf das Rätesystem hin. Der Spartakusbund gilt als Kern der am 1.1.1919 gegründeten Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD).
Spartakusbriefe - von Karl Liebknecht verfaßt.
Spartakus Assoziation marxistischer Studenten - linksradikaler Studentenverband, der Deutschen kommunistischen Partei nahestehend, mit 1000 Mitgliedern. Die Studentengruppen entstanden 1969 und schloßen sich 1971 in einem Bundesverband zusammen.
Spartakiade - Massensportspiele mit Flaggen - und Soldatenaufmärschen, die in den ehemaligen Ostblockstaaten ( DDR, UdSSR ) durchgeführte wurden.
⇒ Spartakus galt nach dem 1 Weltkrieg als Symbolfigur der Kommunisten.

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