Farm der Tiere

Inhaltsangabe
Farm der Tiere


Autor: George Orwell


Der sehr oft betrunkene Mr. Jones und seine Gehilfen besitzen eine Farm. Sie behandeln ihre Tiere auf der "Herren - Farm" oft sehr miserabel. Old Major, ein altes Schwein, will sich die Demütigungen und Ausnutzung seiner Gefährten nicht mehr länger gefallen lassen. Eines Nachts überzeugt er seine Kameraden von einer Rebellion gegen die Menschen am Hof. Erst wissen die Tiere nicht was sie von der Idee halten sollen. Doch als sie eines Tages wieder einmal kein Futter bekommen, vollziehen sie die Rebellion und verjagen die Menschen von der Farm.
Das Leben auf der Farm läuft einige Zeit genau so wie es sich die Tiere schon immer gewünscht haben. Die Arbeit auf der Farm läuft wie am Schnürchen, denn nun wissen sie alle, dass sie für ihr eigenes Wohl arbeiten.
Nach einiger Zeit lernen die Schweine, das sind die klügeren unter den Tieren, Lesen und Schreiben. Von ihnen werden auch Sieben Gebote aufgestellt, welche ihr Leben ohne Menschen regeln sollen. Die sieben Gebote werden auf ein Brett geschrieben und am Stall aufgehängt. Nebenbei wird das Schild mit der Aufschrift "Herren - Farm" in "Farm der Tiere" umgeändert. Die Schweine übernehmen die Führung der Farm. Obwohl Napoleon und Schneeball (zwei Schweine) immer anderer Meinung sind, werden sie zu Anführern erkoren. Es werden Arbeitspläne aufgestellt und auch Einzelaktionen eingeleitet. Doch man merkt bei Versammlungen, dass die Interessen beider Führungskräfte immer weiter auseinander driften. Napoleon bemerkt dabei, dass er einige Gehilfen brauchen könne, um Schneeball von der Farm zu vertreiben. Zu diesem Zweck richtet er sich im Geheimen neun Welpen ab.
In der Zwischenzeit schmiedet Mr. Jones neue Pläne um sich seine Farm zurückzuholen. Eines Tages ist es so weit. Mr Jones kommt bewaffnet mit einigen anderen Farmern auf seine ehemalige Farm um sie zurückzuerobern. Dies gelingt ihnen aber durch den mutigen Einsatz der Tiere und dem sehr tapfer kämpfenden Schneeball nicht. Schneeball bekommt von Napoleon, welcher sich beim Kampf eher im Hintergrund gehalten hat, eine Auszeichnung für seinen heldenhaften Einsatz gegen Jones und die Farmer.
Eines Nachts verschwindet die Stute Mollie, der die Arbeit zu schwer geworden ist, von der Farm und lässt sich bei der Nachbarfarm nieder.
Plötzlich beginnen die Schweine die vereinbarten Gebote zu ihrem Gunsten zu ändern. Die nicht so klugen Tiere unter ihnen wundern sich zwar, dass die Gebote ihnen verändert erscheinen, aber es kümmert sie dann doch nicht.
Nach einem harten Jahr Arbeit entwirft Schneeball eine Windmühle, welche sehr vielversprechende Vorteile bringen soll. Zum Beispiel würde der erzeugte Strom den Tieren die Arbeit erleichtern. Napoleon ist jedoch wieder einmal dagegen und verjagt Schneeball mit seinen scharfen Hunden von der Farm. Jetzt, da Napoleon allein der Führer der Farm ist, macht er Schneeballs Aktionen schlecht und verdreht die Wahrheit über ihn. Zu guter Letzt behauptet er noch, dass die Windmühle seine Idee gewesen sei und dass man nun doch mit dem Bau der Windmühle beginne. Alle Tiere arbeiten hart für die Erbauung der Windmühle. Boxer ein sehr starkes Pferd legt sich besonders in die Riemen. Er macht nachts sogar Überstunden. Doch als die Grundmauern stehen bricht das Bauwerk über Nacht zusammen. Natürlich wird Schneeball als erster verdächtigt, die Windmühle zerstört zu haben. Doch sie lassen sich durch das Unglück nicht aufhalten. Gleich am nächsten Tag beginnen sie die Grundmauern wieder zu errichten. Diesmal mit noch mehr Ehrgeiz. Auch andere Mißgeschicke und Ereignisse werden Schneeball in die Schuhe geschoben. Zum Beispiel das viele Unkraut soll er eines Nachts auf ihren Feldern gesät haben.
Eines Tages wird bekannt dass einige Tiere mit Schneeball unter einer Decke stecken sollen. Sie werden nach ihrem Geständnis eiskalt von den scharfen Hunden hingerichtet. Das sechste Gebot, welches lautet: Kein Tier soll ein anderes Tier töten ! wird sofort ohne jemandem Bescheid zu sagen in: Kein Tier soll ein anderes Tier ohne Grund töten ! umgeändert. Auch die anderen Gebote werden zu Gunsten der Schweine weiter verändert.
Die nun doppelt so dicken Grundmauern sind fast fertiggestellt gewesen. Da wurde den Schweinen bewußt, dass sie ja noch ein Getriebe für die Windmühle brauchen. Und dieses würden sie nur von Menschen bekommen. Man verkauft Bauholz an den Farmer Frederick um Geld für das Getriebe zu bekommen. Doch sie werden hineingelegt. Frederick gibt den Tieren falsche Banknoten. Schon am nächsten Tag kommen die Farmer und Frederick erneut mit Gewehren. Die Tiere verstecken sich in der Scheune, denn gegen solche Waffen hätten nicht einmal sie eine Chance. Die Farmer gehen auf die Windmühle zu und sprengen sie in alle Einzelteile. Das lassen die Tiere nicht auf sich beruhen und verjagen die Farmer. Nun haben sie kein Geld und die Grundmauern sind auch dem Erdboden gleichgemacht. Sie stehen also vor dem Nichts. Als sie zum 3. Mal mit der Erbauung der Windmühle beginnen, kommt noch, dass das Pferd Boxer während der Arbeit zusammenbricht und zum Tierarzt gebracht werden muss. Als der Wagen des angeblichen Tierarztes kommt, erkennen die Tiere, dass es ein Metzger ist. Doch es ist schon zu spät. Boxer steht schon im Anhänger als es den Tieren aufgefallen ist. Er versucht sich zwar noch zu befreien, doch er ist zu schwach um die Hecktüre aufzubrechen. Später wird den Tieren erklärt, dass der Tierarzt den Anhänger erst vor kurzem von einem Metzger gekauft habe und noch nicht dazu gekommen sei die Aufschrift am Wagen zu entfernen. Einige Tage später kommt die traurige Nachricht, dass Boxer trotz der teuersten Medikamente verstarb.
Das Leben auf der Farm geht einige Jahre so weiter und man hat schon fast vergessen wie das Leben auf der Farm früher so gewesen ist. Denn die meisten Tiere sind eines natürlichen Todes gestorben. Es sind zwar jetzt mehr Tiere auf der Farm doch nur die Wenigsten unter ihnen haben die Rebellion noch miterlebt.
Die Zeit vergeht und plötzlich kann man die Schweine fast nicht mehr von den Menschen unterscheiden. Sie trinken Alkohol, lassen die Tiere für eine winzige Malzeit hart und immer länger in die Nacht hinein arbeiten, betreiben Handel mit den Menschen, sind in das Haus des ehemaligen Jones eingezogen und schlafen sogar in seinem Bett. Zuletzt beginnen die Schweine aufrecht zu gehen und sie kleiden sich mit Jones alten Gewändern. Die Tiere arbeiten sehr hart, damit die Schweine im Überfluß leben können. Am Ende kann man den Unterschied zwischen Mensch und Schwein in deren Art und Auftreten kaum mehr unterscheiden und die Tiere fragen sich, was sich nun wirklich zwischen dem vorherigen Leben bei Jones und dem jetzigen Leben unter der Macht der Schweine geändert hat.




































Kritik Steinberger Roland
Farm der Tiere


Autor: George Orwell



Das Märchen "Farm der Tiere" deutet stark auf die russische Revolution und die darauffolgenden Entwicklungen hin. Die Diktatur in der Sowjetunion unter Lenin und Stalin wird für eine Erzählung verwendet, die im Kreis der Tiere auf einer Farm spielt. Es zeigt, dass man als Diktator seine Anhänger zu Taten zwingen kann, welche man ihnen vorher nie zugetraut hätte. Der Mensch, in diesem Buch die Tiere, werden mit der Zeit "blind " und können nicht mehr unterscheiden was nun richtig oder falsch ist. Zweitens haben sie eine solche Angst irgend etwas gegen den Diktator und seine Machenschaften zu sagen, dass sie es in den meisten Fällen auf sich beruhen lassen. Auch das mit eigenen Augen gesehene wird ihnen anders erzählt. Doch bevor sie dem Diktator widersprechen lassen sie es auf sich beruhen und glauben es ihm schlußendlich. Ihr eigenständiges Denken und Abschätzen wird zuerst manipuliert und gegen ende sogar ganz abgeschaltet. Mit Parolen wird ihnen eingedrillt was richtig ist, und wer dagegen verstößt wird vor den Anderen brutal hingerichtet. Die Tiere, die bei einer solchen Hinrichtung zusehen müssen, sind von der Brutalität des Diktators so geschockt und eingeschüchtert, so dass sich keiner von ihnen ein Wort gegen seine Greuel sagen traut.
Die Geschichte ist auch mit den Ereignissen der Jahre 1988 - 1989, also mit dem Umsturz in den Ostblockstaaten zu vergleichen. Als in Berlin am 9. November 1989 das Symbol für die Teilung Europas und Deutschlands beseitigt worden ist. Wo Stunden zuvor noch die am Schärfsten bewachte Grenze der Welt verlaufen ist, feiern Tausende ein Freudenfest. Nach 28 Jahren stärkster Abriegelung hat die Bevölkerung der ehemaligen DDR von ihrer Regierung die "Reisefreiheit" erkämpft.
Die Erzählung zeigt allgemein, dass die Möglichkeit einer wirksamen Kontrolle der Regierung etwas wesentliches für die Demokratie ist. Eine wirksame Kontrolle ist aber nur möglich, durch immer neue Informationen über die laufenden politischen Ereignisse im eigenen Staat und auch in den anderen Ländern der Welt.
Ein politisch desinteressierter Mensch gibt diese Kontrollmöglichkeit auf und schiebt dadurch seine eigene Verantwortung für die Vorgehen im Land auf andere Leute ab, so wie es das Pferd Boxer eben macht. Er sieht nur noch seine Arbeit, und dass er noch härter arbeiten muss um die Windmühle fertigzustellen. Auf die Frage der anderen Tiere zu den Geschehnissen auf der Farm antwortet er in einer Art wie "Wenn es Napoleon sagt wird es wohl richtig sein. Seine Einstellung ist, solange es ihm gut geht, ist ihm alles recht. Er merkt zu spät, dass er von Napoleon nur ausgenutzt worden ist. Darum ist es sehr wichtig, dass man das politische Geschehen immer mitverfolgt und auch einmal in gewisse Vorgehen der Politiker einschreitet. Das heißt, dass man seine Meinung mit demokratischen Mitteln, bei Wahlen kundtut.



Quelle: Bertelsmann Lexikon













Charakteristik Steinberger Roland
Farm der Tiere


Autor: George Orwell


Die Tiere in diesem Märchen verhalten sich zum Schluß immer mehr den Menschen gleich. Am Anfang haben alle Tiergruppen das gleiche Interesse. Nämlich endlich von den Menschen loszukommen. Später sondern sich die intelligenten Tiere unter ihnen ab und wollen die dümmeren beherrschen. Es zeigt sich dass der Intelligentere immer die Macht über den dümmeren haben wird. Boxer das Pferd zum Beispiel kennt die Gebote nicht und ist zu dem noch am Geschehen am Hof gänzlich desinteressiert. Ihm ist alles egal was um ihn herum geschieht. Boxer ist sehr leichtgläubig aber gutmütig. Seine Leichtgläubigkeit hat seine Wurzeln in der desinteressierten Haltung der " Politik" gegenüber. Würde er sich ein wenig dafür interessieren, könnte er sich durch seine schwere Arbeit ,die er verrichtet, einige Vorteile den anderen Tieren gegenüber verschaffen. Denn die Schweine wissen, dass es ohne die harte Arbeit von Boxer schlecht mit der Fertigstellung der Windmühle aussehen würde. Ohne ihn währe die Fertigstellung der Windmühle fast unmöglich, denn er ist nun einmal das stärkste Pferd der Farm.
Die Schweine merken selbst nicht, dass sie sich den Menschen immer mehr angleichen. Die Tiere am Hof merken ja auch erst im letzten Moment, dass das, was die Schweine nun machen nicht mehr weit von der früheren Tierhaltung der Menschen entfernt ist. Die meisten Tiere sind von der Rebellion so begeistert, dass sie nicht merken was mit ihnen geschieht. Denn vor der Rebellion hat man gesagt dass alle Tiere untereinander gleich seien. Doch kurz nach der Rebellion hat man schon zwei Anführer gewählt. Kein Tier der Farm denkt daran, wie weit das führen würde. Sie kommen erst dann drauf, was mit ihnen geschieht, als es schon zu spät für alle Tiere ist.
Die Schweine sind eiskalt und brutal vorgegangen. Sie behandeln die Tiere schlechter als Jones es sich erlaubt hat. Sie sind nur auf Gewinn und ihr eigenes Wohl aus. Und das ohne Rücksicht auf Verluste. Denn wer sich ihnen in den Weg stellt wird beseitigt. Auch Schneeball musste gehen, weil er Napoleon ein "Dorn im Auge "gewesen ist. Man muss trotz allem aber auch bemerken, dass die Schweine es verstehen eine solche Gruppe zu führen. Denn sie haben die Tiere bis auf das Letzte unter Kontrolle. Wenn sie wirklich einmal etwas falsch machen, reden sie sich geschickt auf irgend einen Verräter unter ihnen hinaus. Kein anders Tier am Hof hätte die Diktatur so lange und geschickt aufrecht halten können. Die Schweine haben nur einen Feind, nämlich den Menschen. Er wäre der einzige gewesen, der ihr Konzept hätte zerstören können. Die Lösung liegt auf der Hand. Sie mussten sich irgendwie mit den Menschen anfreunden. Damit haben sie niemanden mehr, der ihnen hätte gefährlich werden können.
In einem sind sich die Tiere auch nicht im klaren. Sie erkennen nicht, das jeder Diktator ein Machtsymbol braucht mit dem er seine Leute in Schach hält. Hätten sie Napoleon die Hunde weggenommen, hätte er ein Mittel weniger gehabt ihnen zu drohen. Napoleon weiß genau wie er die Sache angehen müsse um die Macht über die Farm zu erringen. Ihm gegenüber war Schneeball viel zu Gutgläubig.
Am Ende des Buches kommt man zum Schluß, dass das Intelligentere Wesen immer die Macht über das dümmere Wesen haben wird. Daran wird sich auch weiter nichts ändern.














George Orwell Steinberger Roland
Farm der Tiere


Autor: George Orwell






George Orwell (25.6.1903, + London 21.1.1950) stammte aus einer Familie der kolonialen Mittelschicht. Er besuchte erst eine Privatschule und diente dann bei der Indian Imperial Police. Später war er Vagabund, dann Lehrer, und schrieb dann schon seine ersten Reportagen. 1937 kämpfte er im spanischen Bürgerkrieg auf der Seite der Republikaner. Während des II. Weltkrieges arbeitete er als BBC - Redakteur und als Herausgeber und Literaturkritiker der Zeitschrift "Tribune". Ab 1945 lebte er vorwiegend auf den Hebriden.
George Orwell: "Ich schreibe..., weil ich eine Lüge entdeckt habe, die ich aufzeigen will, irgend etwas, worauf ich die Aufmerksamkeit lenken möchte .... Meine Bücher sind immer daran leblos geworden...,wenn ihnen eine politische Absicht fehlte. (Orig. übernommen)
George Orwell will mit seinen Büchern auf politische Mißstände hinweisen. In Farm der Tiere will er zeigen, dass das politische System der Tiere von Außenstehenden betrachtet perfekt funktioniert. Die Tiere mit der Politik aber überhaupt nicht zufrieden sind. Das zeigt, dass er sich auch für das geschehen im Hintergrund einer solchen Diktatur interessierte. Er bringt die Problematik in Büchern aber so herüber, dass sie sogar ein Leihe versteht.
Animal Farm (Farm der Tiere) schrieb er 1946. Damit schuf er Parabeln, die mit der ganzen Kraft seiner literarischen Abhandlungen sprechen. Im Buch Farm der Tiere stellt er Geburt, Entwicklung und Ende einer Revolution statisch dar. Der Roman legt die Überzeugung zugrunde, dass alle Revolutionen letzten Endes nur eine Verschiebung der Bildfolge der Macht herbeiführen, dass die Grundstruktur der Gesellschaft aber immer die gleiche bleibt. Die Satire zielt nicht nur auf den einmaligen historischen Tatbestand, sondern auf jede Revolution überhaupt. Sie beschreibt deren Ursachen und Antriebe, und auch die Versagen, die Orwell durch ein animalisches Staatswesen demonstriert.




Quellen: Harenbergs Lexikon der Weltliteratur
Hauptwerke der engl. Literatur (Kindlers Literatur Lexikon)

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