Republic of Mauritius
Republic of Mauritius
Staatsform und Regierung
Von 1968 bis 1991 war Mauritius eine konstitutionelle Monarchie. An der Spitze der Verwaltung stand als Vertretung der britischen Königin der Generalgouverneur. Im März 1992 wurde das Land eine Republik.
Heute ist Mauritius eine parlamentarische Demokratie mit einem Präsidenten namens Cassam Uteem. Es gilt nach wie vor die Verfassung von 1968 mit Änderungen (1992). Das Parlament (National Assembly) mit 70 Mitgliedern wählt das Staatsoberhaupt für 5 Jahre. 62 der 70 Parlamentsmitgliedern werden für 5 Jahre gewählt, die 8 übrigen sitze sind für Minderheiten reserviert. Das allgemeine Wahlrecht gilt ab 18 Jahren. Die Landesstruktur besteht aus 9 Distrikten und 3 Dependenzen.
Topographie
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Mauritius 1865 km² |
Rodrigues 104 km² |
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Cargados - Carajos und Agalega 71 km² |
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Allgemein
In einem etwa 5 Kilometer breiten Küstenstreifen sind grosse Hotel - und Touristenzentren entstanden. Die Insel ist fast vollständig von Korallenriffen umgeben, was sie für Taucher sehr interessant macht.
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Städte Port Louis 145.584 Beau Bassin - Rose Hill 98.014 Vacoas - Phoenix 95.600 Curepipe 77.765 Quatre Bornes 74.636
Die Hauptstadt Port Louis ist nicht nur die grösste Stadt, sondern auch das wirtschaftliche, administrative, kulturelle und politische Zentrum der Inselgruppe. Da Brände und Wirbelstürme bereits des öfteren schwere Schäden angerichtet haben, prägen heute moderne Zweckbauten und oft auch verwahrloste Wohnhäuser das Stadtbild. Tatsächlich haben aber einige restaurierte Gebäude aus der Kolonialzeit bis heute überlebt. Diese Bauwerke und der grosse Markt sind die einzigen Sehenswürdigkeiten dieser Geschäftsstadt. Die Hauptstrasse zum Beispiel, eine breite Allee aus Königspalmen, führt
zum Regierungsgebäude (1736 erbaut - siehe Bild).
Ausserdem gibt es noch ein naturhistorisches Museum, eine Staatsbibliothek und kuioserweise ein eigenes Chinatown.
Etwas ausserhalb des Stadtzentrums gibt es noch einige weitere Sehenswürdigkeiten:
Zum Beispiel den ältesten Pferderennclub der südlichen Hemisphäre auf dem Marsfeld. Im 1812 gegründeten Turfclub finden zwischen Mai und November jährlich 23 Rennen statt, das wichtigste ist der "Maiden Cup" Ende August. Nach Fussball sind Pferderennen der publikunmswirksamste Sport der Insel. In der Nähe des Renngeländes liegt der Lam - Soon - Tempel der taoistischen Religionsgemeinschaft. Auf einem Aussichtsberg mitten in der Stadt erhebt sich das Fort Adelaide, 1834 von den Engländern errichtet und ein unfertiger Kolossalbau.
Klima
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Daten
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Interessant für Touristen
Menschen
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Religion Hindus 50.6% Katholiken 27.2% Muslime 16.3% Protestanten 5.2% Buddhisten 0.3% Taoisten und andere 0.4%
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Bevölkerung
ü 69% Inder
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27% Kreolen
ü 3%Chinesen
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2%Europäer
Währung
1 Mauritius - Rupie (MR) = 100 Cents
Sprache
Französisch und Englisch sind Amtssprachen, die einheimische Bevölkerung bedient sich aber auch der kreolischen Sprache.
Wirtschaft
Der Tourismus ist heute nach Zuckerproduktion und Textilindustrie der drittwichtigste Wirtschaftszweig dieses Inselstaates. Auch Industriezweige wie die Elektronikindustrie gewinnen zunehmend an Bedeutung. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) beträgt 4 398 Millionen US - Dollar
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Dienstleistungen 58,10% Industrie 33,02% Landwirtschaft 8,88%
Geschichte
Die Insel Mauitius war wahrscheinlich schon ab dem 10. Jahrhundert den arabischen Handelsschiffern bekannt. Mit ihren Schiffen drangen sie bis zu den Seychellen, Komoren und Maskarenen vor. Europäer betrateten erst 1511 zum ersten Mal die Insel, es waren Portugiesen, in deren Diensten Araber standen und ihnen die Lage der Inseln bekanntgaben. Da es keine einheimische Bevölkerung und damit keine Handelsgüter gab, war die Insel für die Portugiesen nur als Station von Nutzen. Dort wurden Wasser und Lebensmittel aufgefrischt und man konnte sich vor plötzlich einsetzenden Wirbelstürmen im Indischen Ozean in Sicherheit bringen. Die Seefahrer setzten Schweine und Ziegen auf der Insel aus, bei der Rückfahrt wurden sie eingefangen und geschlachtet. Diese Nutztiere störten die einheimische Inselflora und - fauna erheblich. |
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Im Zusammenhang mit der französischen Revolution kam es 1793 zum Krieg gegen England, in dessen Folge Großbritanien 1810 die Insel Ile de France besetzte. Damit hatte Frankreich auch die letzte seiner ehemaligen Besitztümer im Indischen Ozean verloren. 1814, nach Friedensschluss in Paris, wurde die Insel dann den Briten übereignet, die wieder den alten Namen Mauritius benutzten. |
Doch 1835 wurde die Sklaverei dennoch abgeschafft. Da die entlassenen Sklaven nicht mehr auf den Feldern schuften wollten, kamen zunehmend indische Plantagenarbeiter auf die Insel, die jedoch oft ebenfalls unter sklavenähnlichen Umständen gehalten wurden. Mit falschen Versprechungen wurde viele aus den Elendsvierteln der indischen Städte hierher gelockt, man erzählte ihnen, sie würden in einer anderen indischen Stadt arbeiten. Viele starben bereits auf der Überfahrt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts brach über der Insel eine Folge schwerer Katastrophen herein. Angefangen mit den Malariaepidemien der Jahre 1866/67, denen Zehntausende zum Opfer fielen, über Cholera -, Pocken - und Typhusepidemien zu tropischen Wirbelstürmen. Die Bevölkerungsmehrheit lebte unter ärmlichen Verhältnissen, von Übersee eingeschleppte neue Krankheiten konnten sich ungehindert vermehren. Es entstanden Ernährungsprobleme, da die Bevölkerung innerhalb weniger Jahre gigantisch anwuchs. Allein 500.000 Manschen kamen aus Indien, andere aus China.Durch Krankheiten wurde die Bevölkerung dezimiert und die Elite begann abzuwandern. Die einzige Schicht, die über eine gute Ausbildung verfügte, nahm neben Know - How auch Kapital aus dem Land. |
Der wirtschaftliche Aufschwung wurde durch den zweiten Weltkrieg unterbrochen. Handelschiffe wurden für Kriegshandlungen gebraucht und die Insel war von der Welt abgeschnitten, bis 1942 die Engländer einen Militärflughafen errichteten. Damit war Mauritius wieder an Europa und Asien angebunden. Die Malaria und Cholera wurden bekämpft, Anfang der 50er Jahre waren die Krankheiten verschwunden. 1965 wurde die Insel in die Unabhängigkeit entlassen, bei den Wahlen von 1967 sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung dafür aus. Nach 150 Jahren englischer Herrschaft wurde Mauritius dann am 12. März 1968 zum unabhängigen Staat erklärt. Erster Premierminister wurde der Führer der Arbeiterpartei, Seewoosagur Ramgoolam. 1976 waren die ersten Wahlen seit der Unabhängigkeit, 1992 wurde die Monarchie abgeschafft und eine Präsisialrepublik ausgerufen. 1995 wurde der Sohn des ersten Premiers, Navinshandra Ramgoolam ebenfalls zum Premierminister gewählt (siehe auch Kapitel "Staatsform und Regierung"). |
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