Der Ausbruch des Vesuvs im Jahre 79 n. Chr.
Der Ausbruch
Vom 20. August 79 n. Chr. an erlebten die Einwohner Pompejis 4 Tage lang Erdbeben. Am Morgen des 24. Augusts begann der Ausbruch. Der Lavapfropfen, der den Vulkan verschloß, wurde gesprengt und leichte Magmateile, die sich in der Luft zu porösen Bimsstein umwandeln, bedeckten Pompeji. Danach kamen noch schweres Magma und Asche hinzu. Durch die gewaltigen Kräfte im Inneren des Vulkans entstanden zahlreiche Risse, aus denen Lavaströme austraten. Die Städte Pompeji und Herculaneum wurden vollkommen, Stabiae zum Teil verschüttet. Bisher diente der Text des Jüngeren Plinius als Augenzeugenbericht. Allerdings wird immer öfter bezweifelt, ob die Schilderungen des jüngeren Plinius wahrheitsgetreu sind (siehe Tabelle). Er verfasste sie erst 25 Jahre nach dem Ausbruch. Der Brief an Tacitus über seinen Onkel enthält wahrscheinlich mehrere Lügen. Dass Plinius Onkel eine Nachricht von Rectina erhalten hat, wird zur Zeit eher bestritten.
Die Geschichte Pompejis
Das Datum der Stadtgründung ist bis jetzt noch nicht bekannt, da noch nicht alle Siedlungsschichten freigelegt wurden. Bereits im 6. Jahrhundert war Pompeji eine anerkannte Stadt und die Einwohner trieben regen Handel mit den Nachbarn im Sarnotal. Der Krieg gegen die
Etrusker endete mit einem Tauschhandel mit der nahen etruskischen Stadt Capua. Der Tempel von Apollon und Herkules zeigen, dass Pompeji zu dieser Zeit stark von Griechenland beeinflusst war. 474 v. Chr. besiegten die Griechen die Etrusker und vertrieben sie aus Süditalien und Sizilien. Typisch für die griechische Baukunst wurde die Stadt im rechtwinkeligen Grundriss angelegt und die Stadt erlebte einen Aufschwung.
Im Jahre 400 v. Chr. besiegten die Samniter (verwandt mit den Latinern) die Griechen und Etrusker und übernahmen die Herrschaft über Pompeji. Die Bewohner der Stadt kämpften solange gegen Rom, bis diese ganz Mittelitalien erobert hatte. Die römischen Siege über Karthago, Griechenland und Kleinasien verschafften den Händlern neue Partner und Pompeji erlebte zwischen 150 und 100 v. Chr. ihren Höhepunkt.
Da ihr Rom das römische Bürgerrecht verweigerte, schloss sich Pompeji den Gegnern Roms im Bundesgenossenkrieg (90 - 89 v. Chr.) an. Lucius Cornelius Sulla belagerte darauf die Stadt und Pompeji kapitulierte. Sulla siedelte eine große Zahl römischer Veteranen an, wodurch die Stadt im Jahre 80 v. Chr. zu einer römischen Kolonie erhoben wurde. Pompeji wurde immer mehr von Rom beeinflusst und durch die Pax Romana blühte die Stadt auf. Am 5. Februar 62 n. Chr. beschädigte ein Erdbeben die Stadt so schwer, dass sie bis zum Vesuvausbruch nicht vollständig renoviert war. Nach dem Vesuvausbruch vergaßen die Leute die versunkenen Städte Pompeji und Herculaneum.
Die Geschichte der Ausgrabungen
bis zum Jahr 1594, als man zwischen den Ruinen ein Aquädukt sowie andere antike Objekte beim Bau eines Kanals fand. 1709 entdeckten Arbeiter, die gerade einen Brunnen aushoben, die Stadt Herculaneum, die wie Pompeji von einer Schlammflut (12 - 25 m) verschüttet worden war; heftige Regenfälle hatten die vulkanische Asche in schlammiges Magma verwandelt. Unter Karl von Bourbon begannen 1738 die planmäßigen Ausgrabungen von Herculaneum. Giuseppe Fiorelli leitete von 1860 bis 1875 die Ausgrabungen in Pompeji. Er ordnete das gesamte Gebiet in Quadrate ein, um Fundstücke genau lokalisieren zu können. Diese Methode wird auch heute noch bei allen Ausgrabungen angewandt.
Fiorelli ließ die Hohlräume, die man bei den Arbeiten in der gepressten Asche und im Vulkangestein fand, mit flüssigem Gips füllen. Man entdeckte dann, dass es sich dabei um Abdrücke von Menschen und Tieren handelte, die durch die Naturkatastrophe umgekommen sind. Diese Abgüsse geben Aufschluss über das tägliche Leben der Pompejianer und zeigen erschreckend genau den Kampf mit dem Tod. Fiorelli ist es auch zu verdanken, dass fast Fundstücke gleich an Ort und Stelle blieben. Früher sicherte man nämlich nur die wichtigsten Dinge, der Rest wurde von Antiquitätenjägern mitgenommen.
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