Die Wüste Gobi
Zweitgrößte Wüste der Erde
Asien ist der Kontinent der "Rekorde", ob es sich um die Gebirge handelt, die Ebene, Seen oder Flüsse. Es ist also zu erwarten, dass sich auch Asiens Wüsten diesen Maßstäben anpassen. Die Wüste Gobi ist ihrer Ausdehnung nach die zweitgrößte der Erde und wird an Größe nur von der Sahara übertroffen.
Geographische Lage
Die Wüste Gobi erstreckt sich von Kirisien und dem Hochland von Pamir im Westen bis zur Mandschurei im Osten. Im Norden reicht sie bis Sibirien, im Süden fast bis zur Chinesischen Mauer. Sie umfaßt einen großen Teil der Mongolei. Die Wüste ist rund 2000km lang und erreicht eine größte Breite von über 1000km. Mit einer Fläche von mehr als zwei Millionen Quadratkilometern ist sie fast zehnmal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Kein Wunder also, dass Marco Polo glaubte, man brauche ein ganzes Jahr, um die Wüste Gobi zu durchqueren.
Ein riesiges Becken
In der mongolischen und mandschurischen Sprache bezeichnet das Wort gobi eine Senke, deren Grund Steine und Sand bedecken. Die Wüste Gobi ist tatsächlich wie ein gewaltiges Becken geformt. Es liegt im Dürchschnitt 1000m über dem Meeresspiegel. Den Rand der Senke bilden hohe Gebirge: Im Westen der Pamir, im Norden das Changai - Gebirge und die südlichen Ketten des Transbaikal, im Süden der Nan - schan. Im Westteil der Wüste bilden die beiden Ketten des Altai und Tienschan drei Einzelbecken: Talal, die Kleine Mongolei, die Dsungarei und Ostturkestan. Die Wüste Gobi besthet nicht nur, wie wir zu glauben geneigt sind, aus Sand. Es giebt zwar in der Gobi große Sandflächen, aber auch Gebiete anderen Charakters. Stellen wir uns Ebenen und Becken aneinandergereiht vor, die sich bis zum Horizont erstrecken. Ihr Boden ist mit Kies und Salzsümpfen bedeckt. Aus dieser Öde ragen stark zerklüftete Felsengebilde hervor, die von den Sandstürmen allmählich abgeschliffen werden. Es sind Übereste ehemaliger Gebirge. Die seher lebhaften Winde häufen den Sand zu langen, abgerundete Dünen an. Das ist die Wüste Gobi, ein endloses Gebiet von beängstigender Schönheit, vor allem wenn die untergehende Sonne die Felsen und die Dünen mit rötlichem Licht übergießt, so dass es aussieht, als versinke sie in einem brennenden Meer.
Klima
Die Wüste Gobi ist, wie wir schon sagten fast völlig von Gebirgen umschlossen. Die feuchten Luftströmungen, die von außen kommen, laden ihre ganze Feuchtigkeit an der Außenfront der Berge ab, und die Winde im Inneren der Wüste sind sehr trocken. Da keine Wasserverdunstung stattfindet, ist die Luft klar und durchsichtig: Man hat das Gefühl, der Horizont sei ganz nahe. Der Reisende reitet Stunde um Stunde, ohne dass er die Unebenheit in Gelände erreicht, die er schon lange deutlich als ein Hügel erkennt.
Im großen und ganzen ist die Gobi eine kalte Wüste, da sie relativ hoch, im Inneren des Kontienents liegt. Im Winter sinkt die Temperantur manchmal auf - 30° und sogar - 40°C, im Sommer steigt sie auf +40°C. Regen fällt sehr selten. Die Niederschlgsmenge beträgt rund 100mm jährlich in den tiefliegenden Gebieten und 200mm in den höhergelegennen Randgebieten. Temperatur im Durchschnitt: Winter: - 6° bis - 15°C; Sommer: +22° bis +26°C.
Tiere
In der Wüste Gobi giebt es fast keine Tiere oder Vegetation. Man ist sehr erstaunt, wenn man in diesem unwirtlichem Gebiet überhaupt Leben findet.
Bevor sie ihre Zelte aufschlagen, untersuchen die Menschen den Wüstenboden genau. Sie fürchten die Wüstenschlangen, die durch ihre gelbe Farbe im Sand fast nicht zu sehen sind und sich mit großer Vorliebe in die Wagenspuren legen. Marco Polo sagte, in der Wüste gebe es keine Tiere. Man findet indessen Antilopen, Ziegen, Wildesel, Wildschafe und das Prschewalskipferd. Seinen Namen erhielt es nach dem russischem Asienforscher N. M. Preschewalski, der diesen direkten Nachfahren der ältesten Pferderassen als erster beschrieb. Weiter kommen in der Gobi Nagetiere und Echsen vor.
Pflanzen
Pflanzen brauchen Wasser, von dem man in der Gobi, nur träumen kann. Die einzigen Pflanzen, die dort überleben, sind harte und dornentragende Kräuter. Sie bilden die Nahrung der pflanzenfressende Tiere und vor allem der Kamele, die von den halbnomadischen Mongolenstämmen in Herden gehalten werden.
Quellennachweise
Wissen Band2
Wissen Band7
Geo special
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