Emilia Galotti
EMILIA GALOTTI
Trauerspiel in fünf Aufzügen
Uraufführung: 13. März 1977 in Braunschweig
Ort und Zeit der Handlung: In einem kleinen Fürstenstaat, Mitte des 18. Jahrhunderts
AUTOR
Gotthold Ephraim Lessing, † Braunschweig 15. Februar 1781
G. E. Lessing war ein deutscher Schriftsteller, Kritiker und Philosoph. Er war der Sohn eines Pfarrers und studierte in Leipzig, wo die Theatertruppe der Neuberin 1748 sein Typen - Lustspiel "Der junge Gelehrte" erfolgreich aufführte.
literarkrit. Tätigkeit in Berlin u. Leipzig; krit. Miatarbeit für das Nationaltheater
Lessing war Vollender und Überwinder der dt. Aufklärung; mit den Mitteln der Vernunft erstrebte er die Läuterung der christl. Galubenswelt und eine sittlich - humane "Erziehung des Menschengeschlechts (1780) zur Toleranz, was ihn in schwere Fehden mit der theolog. Orthodoxie brachte. Auch literarisch wurde er zum Wegbereiter der dt. Klassik: Er bekämpfte die beengende Regeln Gottscheds u. des französ. Klassizismus, zeigte satt dessen Shakespeare als Vorbild u. suchte neue Grundlagen zu, indem er das Eigengesetzliche der Kunstbereiche, so in "Laokoon" (1766) von bildender Kunst u. Dichtung, herausarbeitete.
HANDLUNG
Hettore Gonzaga, der Prinz eines kleines italienischen Staates interessiert sich für das arme Bürgermädchen Emila Galotti. Er erfährt von seinem Kammerherrn Marinetti, dass Emilia noch am selben Tage den Grafen Appiani heiraten will. Dies möchte der eigensinnige Prinz auf jeden Fall verhindern, und er versucht Appiani unter einem Vorwand in dienstlichem Auftrag verreisen zu lassen. Doch Appiani, der eben auf dem Wege zur eigenen Hochzeit ist verwehrt ihm diesen Befehl. Während Marinelli ärgerlich von der mißglückten List berichtet, fallen die Schüsse eines, von ihm befohlenen, Überfalls auf die Kutsche von Emilia Galotti, wobei Graf Appiani getötet und Emilia auf das Lustschloß des Prinzen "gerettet" wird. Emilia vertraut dem Prinzen und folgt ihm in ein seperates Zimmer. Währendessen versucht Marinelli, Emilias Mutter daran zu hindern, ihrer Tochter den gewaltsamen Tod von Appiani zu berichten. Gräfin Orsina, die ehemalige Geliebte des Prinzen durchschaute das schmutzige Spiel des Prinzen sehr schnell und teilt ihre Befürchtungen Emilias Vater Odorardo mit. Sie überreicht ihm einen Dolch um ihn als Zeichen ihrer eigenen Rache gegen den Prinzen zu richten. Der Prinz empfängt Odoardo. Der Kammerdiener Marinelli versucht ihm einzureden ein anderer hätte den Unfall insziniert, um Appiani aus dem Weg zu schaffen. Odoarda will mit seiner Tochter allein sprechen, und teilt ihr die Absichten des Prinzen, und seinen Plan den Prinz zu erdolchen mit. Emilia versucht ihren Vater von diesem Vorhaben abzubringen. Es sei wichtiger, sie, die Tochter vor Schande zu bewahren. Er solle sie anstelle des Prinzen töten. Der Vater kann einen Selbstmordversuch seiner Dochter verhinder, stößt ihr aber selbst den Dolch in die Brust, und geht zum Prinzen um sich für seine Tat zu stellen.
ENTSTEHUNG
Lessing arbeitete seit 1757 an dem Stück. Als Quelle dient ihm ein Bericht des römischen Histroikers Livius. Ursprünglich hat Lessing das Werk als ein heroisches Römerdrama ganz im antiken Sinn geplant. Dann aber entschloß er sich das Thema doch auf die eigene Gegenwart mit ihren Spannungen zwischen Adel und unterdrücktem Bürgertum zu übertragen. Allerdings fürchtete'er die politische Zensur seines damaligen Brotherrn, des Herzogs von Braunschweig, deshalb verlegte er den Schauplatz der Handlung nach Italien. 1977, nach fünfzehn Jahren war das Werk fertiggestellt.
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