Es wird etwas geschehen
Text: eine dauerhaft fixierte schriftliche sprachliche
Mitteilung. Jeder Text bedarf zum Verstehen
einer Betrachtung, der Textbetrachtung
Textwiedergabe: beschränkt sich auf den Inhalt des Textes
Textbeschreibung: hat im wesentlichen die Form des Textes zum Gegenstand
Texterörterung: untersucht das Verhältnis des Textes zum Leser und kennt
eine historische und eine gegenwartsbezogene Position
Textanalyse: faßt die bisherigen Formen der Textbetrachtung zusammen
und führt zur Interpretation
Zusammengefaßt könnte man sagen: Text ist der Oberbegriff für jede sprachliche schriftliche Mitteilung; Textanalyse ist der Oberbegriff für die Textbetrachtungen
Hausaufgabe:
1) Personen: Ich - Erzähler (Angestellter in der Firma); Alfred Wunsiedels
(Chef der Firma);
Broschek (Stellvertreter des Chefs)
2) Thematik: Ein Mann nimmt aus Geldgründen eine Stelle in einer Firma an.
Dort passiert die ganze Zeit
über nichts besonderes, aber der Chef fordert das Schicksal
heraus und wartet förmlich
darauf, dass etwas passiert. Er scheint an nichts anderes mehr
denken zu können und sogar
die Mitarbeiter müssen jeden Morgen mit dem Motto " Es wird
etwas geschehen " den Chef
begrüßen. Durch seine festgefahrenen Gedanken achtet er auf
nichts anderes mehr, und so
kommt es, dass er stolpert und auf der Stelle Tot ist.
3) Absicht: Der Autor möchte, dass die Leute ihr Leben nicht vollends
verplanen, sondern dass sie es ein
wenig auf sie zu kommen lassen sollen. Sie sollen dem
Schicksal weder großartig im Wege stehen, noch sollen sie es
herausfordern.
4) Gliederung: a)Einleitung
b)Der Mann wirbt um die Stelle, erfüllt alle Aufgaben und
erhält die Stelle.
c)Der Eindruck der Firma auf den Mann
d)Beschreibung von drei Mitarbeitern, die ihr Leben lang
nur schuften und das auch noch aus voller Ãœberzeugung
machen.
e)Der Mann vergißt sein vorgeschriebenes Motto zu sagen und
ehe er sich versieht, regt der Chef sich so sehr auf, dass
er zu Boden stürzt und sofort tot ist.
f)Auf der Beerdigung des Toten wird dem Mann eine Stelle
als beruflicher Trauergast angeboten, die er dann annimmt.
g)Der Mann fühlt sich sehr wohl in dem neuen Beruf, der ihm
endlich das abverlangt, was seinen Fähigkeiten entspricht.
Denken (Nachdenken) und nichts tun
h)Pers. genauer: Mann: Denkt viel nach, arbeitet nicht
gerne, nur wenn es nötig ist.
Mitarbeiter: Fixiert auf die Anweisung des Chefs der
morgigen Moral
Chef: Absolut an dem "Es wird etwas geschehen"
festgefahren
6) Zeitart: Zeitraffung
7) Höhepunkt: Der Chef stirbt
8) Wendepunkt: Dem Mann wird eine neue Stelle angeboten
9) Autor: Heinrich Böll
10) Titel: Es wird etwas geschehen (Eine handlungsstarke
Geschichte)
11) Textsorte: Kurzgeschichte
Analyse des Textes ausgehend von der Ãœberschrift
"Es wird etwas geschehen"
Der Text wird in der Ich - Form erzält. Der Mann, um den es hier geht, ist von Natur aus dazu bestimmt nachzudenken, nicht über mathematische Probleme oder ähnliches, sondern über alltägliche Geschehnisse. Außerdem ist er sehr faul und arbeitet deswegen nur wenn sein Geld knapp wird.
Ein Anblick wie eine Fabrik beunruhigt ihn schon. Er hat einfach Angst in einer Arbeit gefangen zu sein. Er ist allem und jedem gegenüber sehr mißtrauig. Er sieht in einer Arbeit etwas Hinterlistiges, etwas verborgenes, das nur darauf wartet, ihn zu erwischen und in eine Falle zu locken. Als er den Prüfungsbogen ausfüllt, kommt ihm sei ständiges denken zu Gunsten, denn daher kann er auf diese alltäglichen Fragen sehr einschmeichelnd und präzise antworten. Somit gelingt es ihm von der Firma angenommen zu werden.
Er fühlt sich bei der Arbeit zunächst nicht ausgelastet, daher denkt er wieder nach. Dann fällt ihm etwas ein, das ihm die Arbeit ausgefüllter erscheinen lässt.
Dabei geht es darum, dass in dieser Firma ein bestimmtes Motto gilt, und zwar ist jeder verpflichtet, dem Chef auf den täglichen Ausruf. "Es muss etwas geschehen", mit einem " Es wird etwas geschehen" zu antworten.
Der Chef ist absolut in diesem Gedanken der Zukunft verfahren, und sein Mitarbeiter müssen dem folgen.
Doch der Mann, der die Geschichte erzählt, ist von einem ganz anderem Kalieber, denn er denkt viel nach, wartet aber nicht so gespannt auf das, was einmal passieren wird. Der Chef hat sein Leben bis ins Detail geplant so weit es eben möglich ist, denn das Schicksal kann er nicht vorplanen, und das ist es, was ihn beunruhigt. Durch die ständige Bestätigung der Mitarbeiter, dass etwas geschehen wird, fühlt er sich schon besser, weil er sich einbildet, so wäre er in der Lage, das unbekannte Schicksal zu planen.
Doch er plant es nicht, sondern er fordert es heraus, denn er kann an nichts anderes mehr denken, als an das. was geschehen wird, was geschehen muss. Durch die Festgefahrenheit seiner Gedanken achtet er nicht mehr auf die alltäglichen Dinge des Lebens, ganz im Gegenteil zu dem Erzähler, der eigentlich zu viel an die alltäglichen Dinge denkt. Beide sind zu sehr auf ihre Gedanken fixiert, aber der Erzähler stirbt wenigstens nicht wie der Chef, weil er aus den Gedanken heraus nicht darauf achtete wo er hinging und sofort den Tot fand. Ganz im Gegenteil der Mann blüht nach diesem Geschehen des Schicksals, wo sein Chef ja immer drauf gewartet hatte, in einem neuen, wie für ihn gemachten Beruf auf. Ihm wird auf der Beerdigung des Chefs eine Stelle als Berufstrauergast angeboten, der genau richtig ist für den Mann, da er dabei nicht arbeiten muss und in aller Ruhe denken kann und letztlich dafür auch noch bezahlt wird. Dieser Mann hat sein Leben gefunden, während sein ehemaliger Chef den Tot gefunden hat.
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