Der Rote Ritter (vgl. Eschenbach, W
Ritter" von Adolf Muschg und den vergleichbaren Kapiteln im "Parzival" von Wolfram von Eschenbach
Quelle: "Der Rote Ritter" Seite 489 bis 502
"Parzival" Seite 116 bis 128
Liest man die jeweiligen Kapitel, so stellt man als erstes eine unterschiedliche Akzentuierung der Geschehnisse fest. Im RR beginnt dieses Kapitel mit einer kurzen Beschreibung der Situation in Pelrapeire, im P. fragt der ErzĂ€hler erst ein mal, ob die Leser noch weiteres von P. hören wollen. Aber auch hier wird bezug auf Pelrapeire genommen, insofern, dass P. Sehnsucht nach seiner Königin hat. In beiden BĂŒchern wird dann Ă€hnlich das dasselbe Ereignis berichtet. P. lĂ€sst seinem Pferd freien Lauf und es stĂŒrzt im die Welt entgegen, stĂŒrzende BĂ€ume, GestrĂŒpp, im P. ist sogar von Moor die rede. Auch der nĂ€chste Absatz ist wieder sehr Ă€hnlich, es geht um die Strecke, welche P. an diesem Tag zurĂŒckgelegt haben soll. Am Abend trifft er dann in beiden BĂŒchern auf den Fischer, dessen ĂuĂeres aber im P. ausfĂŒhrlicher beschrieben ist. In beiden FĂ€llen wird er in die Burg eingeladen und wird gebeten genau auf den Weg zu achten. Im RR findet sein "Gralspferd" den Weg, im P wird hierzu nichts weiter erwĂ€hnt. Als er an der Burg ankommt, werden in beiden ErzĂ€hlungen Andeutungen in Bezug der Form und der verwendeten Materialien gemacht, der gröĂere Teil dieser Beschreibungen ist gleich, im RR wird das Erscheinungsbild etwas ausfĂŒhrlicher beschrieben. Im P. kommt er nun ohne Hindernisse an das Burgtor und wird eingelassen. Im RR zeigt ihm erste sein Pferd, wie er das Hindernis der "Stahlhecke" ĂŒberwinden kann. Im P. wird er dann von vielen Knappen und Dienern empfangen und zur Erfrischung geleitet. Im RR begrĂŒĂt ihn ein Schalk und ist nicht allzu freundlich. Er wird noch vor der BegrĂŒĂung gefragt ob er LĂ€helin sei und ob der Fischer ihn geschickt habe. Er verneinte die Frage nach LĂ€helin, die zweite bejahte er. Dann erzĂ€hlt der Schalk ihm etwas ĂŒber das Hoffen, Lieben und Glauben auf dieser Burg und begleitet dann P. in sein Zimmer. Er bekommt in beiden Fabeln nun einen Mantel und wird im P. in den Saal geleitet; im RR erzĂ€hlt der Schalk erst noch etwas ĂŒber Anfortas und seine Geschichte mit den Weibern.
Dann wird P. in einen Saal gebracht, in P. ist dieser sehr karg beschrieben, im RR dagegen ausfĂŒhrlich. P. wird neben Anfortas gesezt und erlebt von hier aus das Geschehen.
Im RR wird alles eher allgemein beschrieben und im P. eher aus seiner Wahrnehmung. Im P. werden die Kleider und die Personen bevorzugt beschrieben und die eigentliche Handlung nur nebenbei. Im RR steht die Handlung im Mittelpunkt und vor allem das Verhalten von P.
Die Spannung ist meiner Meinung nach im RR sehr viel deutlicher in dieser Szene ausgeprĂ€gt als das der Fall im P. ist. DafĂŒr ist hier alles freundlich, er wie ein besonderer Gast behandelt. Im RR wartet alles gespannt, ob die entscheidene Frage kommt. Er stellt die Frage nicht, obwohl im P. er sehr viele Andeutungen auf das Fragen erhalten hat. Auch der Schalk im RR hat ihn auf das notwendige Fragen versucht aufmerksam zu machen, jedoch mehr unterschwellig, versteckt.
Parzival fragt sich selbst(?) im RR sehr oft nach seiner Mutter, dieses ist im anderen Buch nicht erwÀhnt.
Nach der nicht gestellten Frage, erzÀhlt ihm oder sich selbst? Anfortas seine Geschichte. Er berichtet von seiner Àhnlichen Geburt zu Ps. und auch sonst lassen sich Gleichheiten feststellen.
Nach dem Essen wird P. im P. noch mit aller Höflichkeit, Wein und Damen in sein Zimmer gebracht zum schlafen; dagegen wird er im RR nur mit Essen gestopft und in sein Zimmer gebracht. Es scheint sich etwas geĂ€ndert zu haben, P. aber merkt nicht warum. Es gibt auch keinen Knappen, der ihn auskleidet. Am nĂ€chsten Morgen, einmal nach einer Ruhigen und einmal nach einer Nacht mit AlptrĂ€umen, findet er seine RĂŒstung und wird im RR aus dem SchloĂ gewiesen; im P. dagegen findet er in der ganzen Burg niemanden und reitet den vielen Hufspuren nach aus der Burg. Im P. wird er dann noch von einem Knappen, welcher das Tor bedient, beschimpft.
696 Worte in "deutsch" als "hilfreich" bewertet