Gewichtheben
Man hat einmal berechnet, dass alle Muskeln des menschlichen Körpers, wenn sie "am gleichen Strang" zögen, genug Kraft entwickeln könnten, um sogar einen großen Lastwagen anzuheben.
Die besondere Eigenschaft der Muskeln liegt in ihrer Fähigkeit, sich zusammenzuziehen und dabei Kraft auszuüben. Eine spezielle Form von Muskeln überträgt diese Kraft auf die Knochen, wo sie mit Hilfe der Hauptgelenke des Körpers in eine Bewegung umgesetzt wird. Die Gelenke müssen die Knochen
trotz der starken Zugkräfte durch die Muskeln zusammenhalten. Gleichzeitig müssen die Gelenke aber auch flexibel sein, damit ein glatter Bewegungsablauf möglich ist.
Weil die Bewegungsmuskeln mit dem Knochengerüst verbunden sind, werden sie manchmal auch als SkelettmuskeIn bezeichnet Ihre Bewegungen werden vom bewußten Teil des Gehirns gesteuert, es sind also willkürlich bewegliche Muskeln. Dieser Muskeltyp kann sich blitzartig zusammenziehen. In Extremfällen können die von den Muskeln auf die Knochen übertragenen Kräfte so groß werden, dass sie zu einem Knochenbruch führen.
Gewichtheben
Um den Körper auf sportliche Höchstleistungen vorzubereiten, muss er an die neuen Anforderungen gewöhnt werden: er braucht ein "Mehr' an Kraft, größere Dauerbelastbarkeit, bessere Geschmeidigkeit und Koordination.
Das Training mit Gewichten und an Fitnessgeräten wird von vielen Sportlern genutzt, um ihre Muskelkräfte zu steigern. Schwere Gewichte werden eingesetzt, um Kraft zu entwickeln. Sie werden meistens beim Training nur wenige Male gehoben.
Als Ergebnis vergrößert sich der Durchmesser jeder Faser des trainierten Muskels, die Einzelfasern werden stärker; der Muskel insgesamt nimmt an Durchmesser und Ausdauer zu.
Zur Steigerung der Dauerleistungsfähigkeit werden meist leichtere Gewichte verwendet, dafür werden die Übungen häufiger wiederholt. Während des Trainings werden daher die Muskeln besser als sonst mit Blut versorgt Durch den höheren Blutdurchsatz können zusätzliche Nährstoffe herangeführt werden, die das Muskelgewebe arbeitsfähig halten. Genau so wichtig ist aber auch die Beseitigung der Stoffwechselschlacken, die vom Blut abtransportiert werden müssen.
Beide Arten des Trainings haben das Ziel, die Anzahl der subzellularen Körperchen im Muskel zu steigern. Diese kraftgebenden Grundbausteine des Muskels - die Mitochondrien - sind etwa 1/300 mm lang und zigarrenförmig. Mit mehr Mitochondrien kann man größere Mengen von Glukose in ATP (Adenosin - Triphosphat) umwandeln. Erst das ATP verleiht den Zellen die Fähigkeit zur Kontraktion (Zusammenziehung). Der dazugehörige Vorgang wird als "Zellatmung" bezeichnet.
Ruhiger Puls
Damit der Körper lebensfähig bleibt, müssen Milliarden von Zellen ständig mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Außerdem sind die Stoffwechselrückstände zu beseitigen. Diese Aufgabe übernimmt das Blut, für dessen Zirkulation das Herz sorgt.
Beim Training wird immer auch das Herz mitgestärkt. Dessen eigene Blutversorgung durch die Koronararterien wird verbessert, so dass es bei jedem Schlag mit größerer Kraft eine größere Blutmenge weiterpumpt Der Ruhepuls eines gesunden Sportlers liegt erheblich niedriger als die 70 Schläge pro Minute, die beim Durchschnittsmenschen üblich sind. Sportler kommen gelegentlich mit einer Pulsfrequenz von nur 35 bis 40 Schlägen pro Minute aus.
Bei sehr anstrengendem Training entsteht in den Muskeln ein wachsender Bedarf nach Sauerstoff und nach der Abführung von Stoffwechselschlacken.
Diese Bedürfnisse werden vom Nerven-
Eine wichtige Energiequelle für den Körper ist das Glykogen - in dieser Form werden die Kohlenhydrate im Körper gespeichert. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass der Körper nach einem vollständigen Abbau des Glykogen-Vorrates im Schnellverfahren die zwei- bis dreifache Glykogenmenge speichern kann.
Sportler, die an Ausdauerwettbewerben wie Langstreckenlaut teilnehmen, müssen ein möglichst großes Energiereservoir für den Wettkampf aufbauen. Dazu richten sie sich in den sechs Tagen vor dem Wettkampf nach den Regeln der "Glykogen Superkompensation" oder "Kohlenhydrat-Aufladung":
• MANGELPHASE TAG 1
Training: bis zur Erschöpfung, um das Glykogen in den Muskeln abzubauen
Ernährung: normal
TAG 2 UND 3
Training: leicht, um den Abbau des Glykogens fortzusetzen
Ernährung: viel Fett und Eiweiß, sehr wenige Kohlenhydrate
• AUFBAUPHASE TAG 4,5 UND 6
Training: sehr wenig oder gar nicht.
Ernährung: zunehmender Kohlenhydratkonsum; mindestens 70% der gesamten Kalorienmenge müssen aus stärkehaltigen Kohlenhydraten bestehen, also viel Brot, Nudeln, Getreide und Kartoffeln.
• ESSEN VOR DEM WETTKAMPF
Leicht verdaulich, viele Kohlenhydrate, wenig Fett und Eiweiß (z.B. Bratkartoffeln und Quark, großer grüner Salat); drei Gläser Flüssigkeit.
Eine abgewandelte Version ohne die fett- und eiweißreiche Diät des 2. und 3. Tages:
• FÜR 3 TAGE VOR DEM WETTKAMPF:
Training: stark reduziert
Ernährung: sehr kohlenhydratreich.
system registriert, welches daraufhin für Veränderungen im Herzen und in den Blutgefäßen sorgt. Der schnellere Herzschlag und ein dadurch gesteigerter Blutdurchsatz entfernt die Schlacken schnell und liefert gleichzeitig nach kurzer Zeit mehr Sauerstoff und Glukosean die Muskeln.
Für erfolgreiche Sportler sind kräftige Muskeln und ein guter Kreislauf unabdingbar Aber unabhängig von der reinen Fitneß des Körpers wird auch die geringste Bewegung unmöglich, wenn Augen, Gehirn und Muskeln nicht nach dem Willen des Athleten zusammenarbeiten. Das Organ, welches die Bewegungen der einzelnen Körperteile aufeinander abstimmt, ist das Gehirn. Hier werden alle wichtigen Entscheidungen getroffen.
Perfekte Reaktion
Wenn ein Tennisball auf den Spieler zufliegt, registriert das Auge dessen Bahn und sendet über die Nerven entsprechende Signale an das Gehirn. Hier werden diese Meldungen entschlüsselt und ausgewertet Die größte Verzögerung der Reaktion liegt in den Denkvorgängen des Gehirns, also der Entscheidung darüber; welche Reaktionen eingeleitet werden sollen. Alle Möglichkeiten müssen schnell und genau berechnet werden, wenn der Ball erfolgreich zurückgeschlagen werden soll.
Eine körperliche Bewegungsreaktion wird immer mit der Gesamtheit des Körpers ausgeführt. Sie besteht nicht nur aus der Bewegung des Spielarms, der geschwungen werden muss, damit der Schläger den Ball richtig trifft. Auch die Füße müssen richtig stehen; die Balance muss stimmen. Und das Gehirn ist im gleichen Moment mit einem neuen Problem beschäftigt, es muss kalkulieren, welche Reaktion geeignet ist, den vom Gegner wieder zurückgeschlagenen Ball erneut zu treffen und über das Netz zu befördern.
Das Kleinhirn
Derjenige Teil des Gehirns, der die Koordination dieser gesamtkörperlichen Bewegung übernimmt, heißt "Kleinhirn". Das Kleinhirn oder "Cerebellum" ist ein baumartig verzweigter Nervenknoten, der nahe beim Rückgrat beginnt und nach oben hin in das restliche Gehirn übergeht
Normalerweise wird das Gerebellum als "niedriger" Gehirnteil betrachtet, weil er nicht unter der direkten Kontrolle des bewußten Willens steht Trotzdem würden
Diese Traningstechnik wird vorwiegend von Sprintern und Hoch- bzw. Weitspringern genutzt. Dabei stößt man sich von einer festen, elastischen Unterlage mit aller Kraft ab. Der Sportler steht auf einer erhöhten Plattform, springt ab, landet mit beiden Füßen zugleich und springt wieder 75-100 cm in die Höhe. Ein Sprung von
75 cm steigert die Schnelligkeit, 100-cm-Sprünge bilden Kraft.
Beim Sprungtraining werden auch Schaukeln und Schlitten benutzt. Der sitzende Sportler nähert sich im Abwärtsschwung einer Fläche und stößt sich mit aller Kraft ab. Bei der Schlittentechnik gleitet er eine schiefe Ebene hinunter und stößt sich mit den Füßen von einer Wand ab.
Diese Trainingsmethode eignet sich ausschließlich für guttrainierte Sportler, die bereits kräftig und fit sind. Sie darf nur unter sorgfältiger Überwachung durchgeführt werden, da sie bei falschem Einsatz für den Körper sehr schädlich sein kann.
den ohne das Kleinhirn auch die einfachsten Handlungen - etwa eine Tasse zum Mund zu heben und daraus zu trinken - fast undurchführbar sein. Das Kleinhirn speichert die winzigen Informationseinheiten über eine erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Bewegung und bündelt diese Informationen zum "Paker" eines Bewegungsablaufes. Durch Übung und neue Versuche lernt das Kleinhirn ständig Bewegungen immer "besser", also ökonomischer; schneller und erfolgreicher in Einklang zu bringen.
Alle Skelettmuskeln des Körpers haben sensorische Nervenenden, die auf Streckung reagieren. Diese Dehnungsrezeptoren erfassen ständig, wie weit ein Muskel zusammengezogen oder entspannt ist Aus der Gesamtheit dieser Daten kann das Gehirn nun die Stellung der einzelnen Gliedmaßen in jeder Phase einer Bewegung errechnen.
Wenn die Informationen dieser Sensoren ausbleiben (wie etwa bei einer schmerzstillenden Spritze oder bei einer Unterbrechung der Blutzirkulation, einem "eingeschlafenen" Fuß oder Arm), kann das Gehirn die betroffenen Körperteile nicht mehr erspüren; ihre Lage kann vom Kleinhirn nicht mehr eindeutig erfaßt werden.
Gleichgewicht
Zusätzlich zu diesen Informationen des Körpers kann das Gehirn auch ermitteln, in welcher Lage sich der Körper befindet Dazu dienen zwei Gleichgewichtssensoren, die seitlich am Kopf hinter den Ohren liegen. Jedes der beiden Organe besteht aus drei flüssigkeitsgefüllten Kanälen, in denen sich hochempfindliche Tasthaare befinden. Jedes dieser Haare ist mit einem Nerv verbunden. Sobald sich die Flüssigkeit in den Kanälen aufgrund eines Lagewechsels bewegt, biegen sich die Haare und eine entsprechende Meldung wird an das Gehirn übermittelt.
Die drei einzelnen Kanäle stehen mit einem sackartigen Gebilde in Verbindung - dem "Sacculus", der dem Gehirn die Richtung "unten" übermittelt. Wenn dieser Teil des Gleichgewichtsorgans durcheinandergebracht wird, stellt sich in unserem Magen das bekannte Gefühl ein, das wir auch beim Start eines schnellen Lifts empfinden.
Kein Sport verbindet das Muskeltraining besser mit der Gleichgewichtskoordination als das Geräteturnen: Das Gehirn muss dabei wie ein schnelle Computer arbeiten, um alle eingehenden Informationen aus den Dehnungsrezeptoren und dem Gleichgewichtssinn aufzunehmen und zu verarbeiten. Nur wenn es diese Aufgabe korrekt ausführt, kann der Turner auf seinen Füßen landen, fällt er nicht vom Balken, vom Pferd oder vom Barren. Auch andere Sportarten stellen hohe Anforderungen an die Koordination des Athleten. Turmspringer beispielsweise brauchen nicht nur einen Superkörper - sondern auch Supertiming!
WISSENSCHAFT UND TECHNIK
sind heute oft die wahren Sieger im Sport. So kann etwa ein Golfer den Ball mit einem der neuen, kohlefaser-verstärkten Golfschläger 20 bis 30 Meter weiter schlagen als mit einem herkömmlichen Schläger - ohne besondere Geschicklichkeit oder spezielles Training.
Die moderne Technik kann aber auch auf indirektem Weg den Trainingserfolg eines Sportlers verbessern - etwa durch neue Trainingsgeräte. Maschinen für das Krafttraining gibt es in den unterschiedlichsten Ausführungen. Hebezüge erlauben ein vielseitiges, dabei aber ziemlich gefahrloses Training. Meist kann an diesen Geräten eine spezielle Muskelgruppe gezielt trainiert werden, es gibt aber auch Kombi-Kraftmaschinen, an denen verschiedene Übungen durchgeführt werden können.
Ausgefeiltere Übungsgeräte machen das Krafttraining heute noch wirkungsvoller. Sie sind mit einer Mechanik ausgestattet, bei der die aufzuwendende Kraft durch Getriebe mit Kurvenscheiben je nach Wegstrecke unterschiedlich groß ist Es ist bekannt, dass ein Muskel in Abhängigkeit von seiner Länge, seiner Position, der Geschwindigkeit des Zusammenziehens sowie der Art des Gelenkes, an dem er wirkt, unterschiedliche Kräfte entwickeln kann. Kraftmaschinen mit veränderbarem Widerstand berücksichtigen diese Tatsache: Die Zugketten oder Kabel laufen über eine Kurvenscheibe, so dass die Belastung je nach Auszug ständig wechselt. Die Kurvenscheiben werden dabei an die Belastungskurve der Muskeln angepaßt.
Elektronische Kräfte
Bei noch moderneren Kraftmaschinen wird den Muskeln nicht mehr über Gewichte oder Federn ein Widerstand entgegengesetzt, sondern durch Hydraulikzylinder oder sogar Elektromagneten. Dadurch ist eine Steuerung per Computerprogramm möglich: Dabei werden zunächst die Grunddaten des Sportlers eingegeben, als nächstes folgt das vorgesehene Trainingsprogramm und die Abfolge der Übungen. Manche dieser Maschinen sprechen sogar mit dem Sportler und fordern ihn auf, sich etwas mehr anzustrengen! Selbst geringfügige Änderungen der Trainingsmethoden führen oft zu deutlichen Leistungssteigerungen. Auch hier kann der Computer helfen: Der Trainer markiert die für die Übungen wichtigen Körperteile am Bildschirm, und ein Programm zerlegt den Bewegungsablauf in einzelne Phasen. Diese Bilddaten werden in ein Liniendiagramm umgesetzt. Falls erforderlich, können auch Daten zu unterschiedlichen Bewegungsabläufen in den Rechner eingegeben werden, um ihren Einfluß auf die Körperhaltung und die Leistung zu studieren.
Künstliche Oberflächen
Normale Grasflächen und Aschenbahnen sind im Sommer oft zu trocken. Im Herbst und Winter verwandeln sie sich dagegen leicht in unbrauchbare Schlammpfade. Nicht nur für die Leichtathletik, sondern auch für andere Sportarten wie etwa Hockey oder Football sind künstliche Spielflächen die bessere Lösung. Die besten Kunstbahnen haben eine Decklage aus elastischem Kunststoff, die auf eine von Drainageröhren durchzogene Asphaltschicht aufgebracht wird. Die Kunststoffschicht gibt ausreichend nach, um Belastungen und Stöße auf die Muskeln zu vermindern. Sie widersteht sogar den Spikes von Sprinterschuhen und kann daher auch als Laufbahn verwendet werden.
Der Einsatz künstlicher Spielflächen für Fußballspiele hat sich aus verschiedenen Gründen nicht durchsetzen können: Sie führten zu zahlreichen Unfällen, weil sich die Füße der Spieler durch die große Haftkraft des Belages nicht leicht drehen ließen - sie blieben in der gleichen Position und belasteten dadurch die Kniegelenke. Außerdem erlitten Spieler Verbrennungen und Abschürfungen, wenn sie ausrutschten oder hinfielen. Und auch der Ball selbst prallte auf den künstlichen Flächen zu stark ab
- das klassische Fußballspiel mit seinen Pässen und Laufduellen wandelte sich auf Kunstrasen zum Kopfball- und Volleyspiel.
Ein Mensch mit einer Stoppuhr kann niemals auf eine Tausendstelsekunde genau die Zeit nehmen - mit einem Computersystem ist die Zeitnahme mit entsprechender Genauigkeit kein Problem. Die Startpistole wird dazu mit einem Mikrophon versehen, welches das Startsignal aufnimmt und per Kabel an den Computer weiterleitet. Sobald das Startsignal beim Computer eingeht, beginnt die Zeitnahme. Am Ziel wird die Computeruhr über zwei parallel zur Ziellinie laufende lnfrarotstrahlen angehalten. Die beiden im Abstand von 15 Zentimetern parallel geführten Strahlen sorgen dafür; dass nicht nur eine Hand oder ein Arm registriert werden - der gesamte Körper muss die Strahlen passieren, bevor die Uhr angehalten wird.
Zielkamera
Die Zielkamera ist für Pferderennen und andere Sportveranstaltungen, bei denen Konkurrenten die Ziellinie fast gleichzeitig überqueren, unverzichtbar
Die Kamera wird genau auf der Ziellinie montiert. Eine spezielle Linse mit großer Tiefenschärfe wird vorn an der Kamera angebracht; anstelle der normalen Lochblende besitzt der Apparat eine schlitzförmige Blende. Die Ereignisse werden nacheinander aufgezeichnet, so dass der Gewinner auf dem Film immer als erster zu sehen ist.
HIRNSCHÄDEN BEI BOXERN
sind wahrscheinlich die schlimmsten Folgen sportlicher Aktivitäten. Eine gewisse körperliche Schädigung durch ständige Uberforderung ihres Körpers oder wiederholte übertriebene Strapazen riskieren aber fast alle Leistungssportler.
Sportverletzungen entstehen häufig durch Überbeanspruchung. Dabei werden die betroffenen Gelenke, Gliedmaßen oder Muskeln wiederholt einer zu starken Belastung ausgesetzt. Eine andere Ursache sind Unfälle oder Verletzungen, die einem vom Wettkampfgegner beigebracht werden; bekanntestes Beispiel hierfür ist der gefürchtete "Pferdekuß" im Fußball.
Viele Schädigungen treten dadurch auf, dass ein Muskel, eine Sehne, ein Band oder ein Knochen langfristig überlastet wurde. Aber auch die anfallsartige Verkrampfung bei einem erbitterten Wettkampfjenseits der körperlichen Leistungsgrenze kann Ursache einer Verletzung werden.
Die verschiedenen Muskelverletzungen, die als Zerrungen, Überdehnung oder Risse bekannt sind, betreffen einige oder alle Fasern eines Muskels, aber auch das Bindegewebe. Das Ausmaß der Schädigung wird nach der Menge des betroffenen Körpergewebes eingeordnet.
Oft liegt die Ursache für eine Verletzung in der plötzlichen Anspannung eines vorher nicht ausreichend angewärmten Muskels. kalte Muskeln dehnen sich nicht elastisch genug und überlasten daher einzelne Fasern. Ebenso kann die Ermüdung oder die Beanspruchung eines Muskels über seine Leistungsgrenze hinaus zu Verletzungen führen. Ein sicheres Anzeichen dafür ist ein plötzlich auftretender stechender Schmerz. Sehnen, die faserigen Enden der Muskeln, die an den Knochen sitzen, können durch kurzzeitige Überlastung gezerrt werden oder sich bei dauernder Überbeanspruchung entzünden.
Knochenbrüche
Bei zu großer Belastung kann jeder Knochen splittern oder brechen. Wenn die Bruchstellen eines Knochens völlig voneinander getrennt werden, spricht man von einer "kompletten Fraktur", wenn in der Knochenoberfläche Sprünge auftreten, von einer Ermüdungsfraktur. Komplette Frakturen treten gewöhnlich an den langen Knochen der Arme und Beine auf, während Ermüdungsfrakturen an den kleinen Knochen der Hände und Füße beobachtet werden.
Fußballer und Skifahrer erleiden oft Beinbrüche, während Footballspieler beim Angriff eher einen Schlüsselbeinbruch riskieren. Handballspieler tragen häufig Brüche der Finger der Rippen und der Arme davon. Ermüdungsfrakturen können durch kontinuierliches Langstreckentraining - besonders auf hartem Boden - oder durch übermäßige Trainingsintensität auftreten.
Am gefährlichsten sind offene Frakturen, bei denen ein Bruchende des Knochens die Haut durchsticht oder eine Wunde tief bis zur Fraktur hinabreicht. Das Risiko von Entzündungen ist in solchen Fällen sehr hoch.
Aufwärmen
Kluge Wettkämpfer wärmen sich auf, bevor sie sich intensiv ihrem Training widmen. Das Aufwärmen regt den Kreislauf an, so dass das Herz bei plötzlichen Anforderungen nicht überlastet wird. Außerdem steigert es die Körpertemperatur und erleichtert dadurch die Muskelkontraktion und -entspannung. Auch die Nervenimpulse und der Durchsatz der Gelenkflüssigkeit werden beschleunigt, wodurch sie die Gelenkreibung vermindert. Der Zellstoff-wechsel der Muskeln wird erhöht und setzt so zusätzliche Bewegungsenergie frei. Insgesamt ergibt sich ein verbesserter Wirkungsgrad der Körperfunktionen und ein erheblich verringertes Verletzungsrisiko.
Ebenso wichtig wie das Aufwärmen ist die Abkühlung nach dem Sport, also die allmähliche Verringerung der Bewegungen und das sanfte Strecken des Körpers. Bei schweren Belastungen wird den Muskeln mehr Blut zugeführt. Nach der Übung dauert es eine Weile, dieses Blut wieder zum Herzen zurückzuführen. Leichte Bewegung verhilft zur schnelleren Rückführung und verhindert so Übelkeit und Mattigkeit.
Die Menschen sind immer wieder fasziniert davon, die höchsten Berge zu besteigen oder in die tiefsten Tiefen der Erde hinabzustoßen. Obwohl diese Sportarten jedes Jahr weltweit viele Opfer fordern, die höchsten Berge schon lange bestiegen und die schönsten Höhlen erforscht sind, hat der Kampf mit der Natur nichts an Reiz verloren.
Das Klettern im Fels stellt höchste Anforderungen an Körper und Psyche des Bergsteigers. Er muss die Kraft besitzen, sich mit den Fingerspitzen in die Felswand zu krallen, um sein Körpergewicht hochzuziehen. Er muss die Nerven haben, über bodenlosen Abgründen am Seil zu hängen, nur von einem kleinen Haken gesichert. Er muss bei seinem stundenlangen mühsamen Auf- wie Abstieg ständig mit der Gefahr von Steinschlag, brüchigem Fels, Lawinen oder Wetterstürzen rechnen.
Je höher er klettert, desto "dünner" wird die Luft. Der Luftdruck nimmt ab und mit ihm der in der Atemluft enthaltene Sauerstoff. Doch gerade ihn braucht der Bergsteiger wegen der ungeheuren körperlichen Anstrengung dringend denn um die im Körper gespeicherter Nährstoffe in Energie umsetzen zu können, müssen die roten Blutkörperchen stets mit Sauerstoff angereichert sein. Die Lunge saugt Atemluft an, indem sie sich im Brustkorb nach unten ausdehnt. Über ein verzweigtes "Leitungssystem" wird die Luft in die Lungenbläschen geführt, von denen der Mensch etwa 300-450 Millionen besitzt. Würde man sie auseinanderfalten, bedeckten sie eine Fläche von rund 100m2, das entspricht der Größe einer Vierzimmerwohnung. Die Bläschen sind von einem ganz feinen Netzwerk von Adern umgeben. Die Trennwand, die das Blut von der Atemluft trennt, ist so dünn, dass sie den Sauerstoff in das Blut hineinlässt, das Blut aber nicht in das Innere des Bläschens fließen kann. Umgekehrt lässt sie die verbrauchte Luft, also das Kohlendioxid, aus dem Blut heraus, damit sie ausgeatmet werden kann. Die Trennwände sind so dünn, dass sie nur unter einem Elektronenmikroskop sichtbar werden.
In der dünnen Höhenluft der Bergwelt wird mit jedem Atemzug weniger Sauerstoff in die Lungen transportiert als in der normalen Umwelt des Menschen. Die Folge: Er atmet schneller um den Verlust auszugleichen. Doch diesem Ausgleich sind natürlich Grenzen gesetzt. Ein durchtrainierter Bergsteiger kann jedoch auch in extremen Höhen, also über 5000 Meter ohne Sauerstoffgeräte auskommen. Je größer die Lungenbläschen ausgebildet sind, desto mehr Luft kann bei jedem Atemzug eingesogen werden. Ein geübter Bergsteiger bringt es im Vergleich zu einem ungeübten "Stadtmenschen" auf etwa den dreifachen Rauminhalt der Lunge.
Skilaufen
In manchen Regionen ist das Skilaufen die übliche Art, sich im Winter fortzubewegen. Touristen betrachten es als vergnügliche Sportart, auf die am Abend das noch viel angenehmere "Apres-Ski" folgt. Für einige Superathleten aber ist das Skilaufen der aufregendste Test ihrer Fähigkeiten, den sie kennen; immer wieder stellen sie sich der Herausforderung, eisige steile Hänge in immer schnelleren Schußfahrten zu besiegen.
Im alpinen Skisport gibt es Abfahrtsund Slalomwettbewerbe. Ein typischer Abfahrtskurs überwindet eine Höhendistanz von ß00 bis 1000 Meter und ist zwischen zweieinhalb und fünf Kilometer lang, je nach dem Gelände, auf dem er "ausgesteckt" wird. Die Durchschnittsgeschwindigkeit des Siegers liegt bei etwa ???0 Stundenkilometer.
Slalomkurse sind erheblich kürzer als Abfahrtsstrecken; sie führen durch zahlreiche "Tore", die aus zwei Stangen gebildet werden, die man in den Schnee gesteckt hat. Die Tore werden so plaziert, dass der Kurs eine sehr harte Prüfung von Reaktionsvermögen, Geschmeidigkeit und Kraft der Sportler ist. Menschen, die in den Bergen leben, kennen die Gefahren, die von den eisigen Riesen drohen. Touristen unterschätzen diese Risiken oft und glauben, dass sie gefahrlos überall Skilaufen können. Damit setzen sie sich einer furchtbaren Gefahr aus: der zerstörerischen Kraft der Lawinen.
Gefahr am Berg
Große Schnee- und Eismassen an steilen Berghängen werden gefährlich, wenn es zu starken Neuschneefällen oder Temperaturwechseln kommt. Der Zusammenhalt der Schneedecke kann sich lösen, wenn das hohe Gewicht des Neuschnees auf ihm lastet. Zu Winterbeginn und besonders im Frühjahr kann die Schneedecke von Wasser durchsetzt werden und dadurch ihren Halt verlieren. Oft aber löst auch der Mensch Lawinen aus, dabei genügen häufig kleinste Verschiebungen, von Skifahrern hervorgerufen. Die schneebedeckten Berge mit dem Hubschrauber zu überfliegen, ist für die Passagiere sicher ein wunderschönes Erlebnis, doch die starken Schallwellen der Rotoren können ebenfalls den Schnee unaufhaltsam ins Gleiten bringen. (Das Wort "Lawine" stammt aus der Schweiz, ist rätoromanisch und bedeutet "gleiten".)
Es gibt unterschiedliche Formen von Lawinen, als gefährlichste gilt die Schneebrettlawine, die meist von Skifahrern losgetreten wird. Wenn der Schnee eine gewisse Festigkeit erreicht hat, können sich über große Flächen Spannungen aufbauen.
Lockerschneelawinen treten nach Neuschneefällen oder bei starker Sonneneinstrahlung auf, wenn sich das innere Gefüge des Schnees lockert. Sie beginnen an einem Punkt und weiten sich bei ihrer rasenden Fahrt zu Tal birnenförmig aus, Staublawinen gefährden das Leben der Wintersportler in sehr steilem Gelände, wenn der Schnee pulverförmig ist Für Wintersportler die sich unterhalb der losgehenden Lawine befinden, gibt es kaum eine Fluchtchance, denn sie donnern mit Geschwindigkeiten bis zu 360 km/h in die Tiefe. In Gletschergebieten drohen Eislawinen, die sich vor allem in wärmeren Jahreszeiten lösen können.
Höhlenforschung
So wie es einige Abenteurer immer wieder in schwindelnde Höhen treibt, so zieht es andere in die Tiefe der Erde. Die Speläologen, wie sich die Höhlenforscher nennen, haben tatsächlich noch die Möglichkeit, sich einen ewigen Wunschtraum der Menschen zu verwirklichen - sie können gelegentlich noch unerforschtes Neuland betreten. Immer wieder werden Höhlen entdeckt, die noch keines Menschen Fuß jemals betreten hat. Aber auch in den längst bekannten riesigen Höhlensystemen des Dachsteingebirges gibt es noch zahllose Gänge und Labyrinthe, die bis heute unerschlossen sind.
Expeditionen in die Tiefe setzen eine gründliche und sorgfältige Vorbereitung voraus, soll der Ausflug in das Reich der ewigen Finsternis unbeschadet überstanden werden. Der Höhlenforscher sollte über die gleiche körperliche Kondition wie ein Bergsteiger verfügen, denn auch unter der Oberfläche müssen senkrecht abfallende Steuwände, die zudem meist sehr rutschig sind, überwunden werden. So entspricht auch die Ausrüstung der eines Bergsteigers:
Seile, Gurte, Karabinerhaken. Hinzu kommen neben Lampen und Notvorrat Strick- und Klappleiter, und in etlichen Höhlen auch Schlauchboot und Taucherausrüstung. Viele Höhlen werden nämlich von Wasseradern oder richtigen T Flüssen durchzogen, deren Wasserstand manchmal bis zur Höhlendecke reichen kann.
BILD: KNIE-EIN WUNDER PUNKT
Das Knie als kompliziertestes Gelenk des Körpers wird bei allen Sportarten belastet und ist daher besonders gefährdet. Die Patella (Kniescheibe) kann bei einer heftigen Drehung verrenkt werden. Außerdem kann sie durch einen direkten Schlag beschädigt werden. Wenn eine der Ouadrizeps-sehnen nicht richtig funktioniert, reibt sich die Kniescheibe am Gelenkknorpel, der die Gelenkflächen bedeckt.
BILD: SCHUH
Die Patellarsehne kann durch Überbelastung oder bei einer Verletzung gezerrt werden. Wenn große Kräfte einwirken, kann sie sogar abreißen. Das geschieht besonders leicht, wenn sie durch wiederholte Zerrungen bereits geschwächt ist.
Eine frühere Verletzung oder innere Schädigung kann zu späterer Gelenkentzündung führen. Die Endflächen der Tihia (Schienbein) oder des Femurs (Oberschenkeiknochen), also die Gelenkköpfe, nutzen sich stark ab.
Ãœberdrehung oder Ãœberbelastung kann die Gelenkknorpel zwischen Oberschenkeiknochen und Wadenbein zerren.
Wenn der Fuß beim Laufen ausrutscht oder wenn er seitlich belastet wird, kann sich das Knie unter Dehnung des inneren Seitenbandes verdrehen. Kräftige Tritte oder ein seitlicher Sturz überdehnen dieses Band ebenso wie Überbeanspruchung. Das äußere Seitenhand wird verletzt, wenn das gebeugte Knie nach außen gedrückt wird.
Der menschliche Fuß ist sehr komplex und feingliedrig aufgebaut. Er enthält eine Vielzahl winziger Knochen, die sich bei übermäßiger Belastung verschieben oder gar brechen können. Das Ziel bei der Entwicklung von Sportschuhen liegt darin, den Fuß soweit wie möglich zu entlasten. Die Schuhkonstrukteure müssen genau wissen, wie der Fuß auf dem Boden auftrifft und wie die unterschiedlichen Fußstellungen während des Bewegungsablautes aussehen. Auch das Verhältnis zwischen Knöchel und Fuß muss für jeden Moment der Bewegung bekannt sein. Die wichtigsten Informationen erhält man durch die Beobachtung von Läufern mit einer Hochgeschwindigkeitskamera. Danach wird jeder Teil des zu studierenden Fußes markiert und der Bewegungsablauf in einzelne Bildfolgen aufgelöst und per Computer in Zahlen umgerechnet.
Nach dem Erfassen dieser Informationen werden die Daten in ein CAD-System (CAD = Computer Aided Design = Computergestützte Konstruktion) "gefüttert und auf einem Bildschirm dargestellt. Bei der Bearbeitung direkt am Bildschirm kann der Entwickler dann seine Kenntnisse und Erfahrungen für die Konstruktion des idealen Schuhes einsetzen.
BILD: HERZ DES SPORTLERS
Wie jeder andere Muskel reagiert auch das Herz auf spezielle Trainingsverfahren. Im Gegensatzzu den Skelettmuskeln ist das Herz ein nicht durch den Willen beeinflußbarer Muskel, der den Blutkreislauf im Körper in Gang hält. Im Körper eines Erwachsenen zirkulieren etwa 5 Liter Blut.
• Die vom Herzen gepumpte Blutmenge beträgt im Normalfall zwischen 5 und 6 Litern pro Minute.
• Bei sehr intensiv trainierten Sportlern kann das Herz bis zu 40 Liter pro Minute fördern.
• Der Puls - also die Zahl der Herzschläge pro Minute - liegt im Normalfall bei 70 bis 80 Schlägen pro Minute.
• Im Ruhezustand kann das Herz eines Sportlers den Körper mit nur35 Schlägen pro Minute versorgen.
Aerobic-Training, Laufen oder Schwimmen hat auf das Herz vielfältige positive Wirkungen:
• Das Herz arbeitet wirtschaftlicher - pro Schlag wird mehr Blut gepumpt;
• während der Übungen gelangt mehr Blut zu den beanspruchten Muskeln, weniger in die nicht belasteten Bereiche.
BILD: MUSKELN
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