Depressionen

Was versteht man unter Gemütsleben?

- vielschichtig

- sowohl positive als auch negative Stimmungen ,die zu Gefühlen wie z.B. Kraft ,Stolz bzw.

Verlegenheit ,Unfähigkeit oder Reue führen

Sie werden als Befindlichkeitsschwankungen bezeichnet und sind vom Zusammenleben ,

Umweltfaktoren und körperlichen Befinden abhängig

Trauer

Eine natürliche Reaktionsweise ,die aber sehr viel länger andauert als andere Gemütszustände

Erste Phase : Man will ein Ereignis nicht wahrhaben

Zweite Phase: Aufbrechen verschiedener Gemütswallungen z.B. Schmerz ,Angst

Dritte Phase : Rückzug des Trauernden ,um mit seinem Schmerz allein zu sein

Vierte Phase : Rückkehr in die Gesellschaft anderer

Depression

(Niedergeschlagenheit ,Schwermut KEINE GEISTESKRANKHEIT)

tiefgreifende Veränderung der Stimmung ,die sich nur auf die Psyche auswirkt

nicht auf den Verstand

Definition: Unter einer Depression versteht man eine in Intensität und Dauer über das

gewöhnliche Maß hinausgehende Beeinträchtigung der Stimmung ,die mit

all ihren Begleiterscheinungen und Folgen für den Betreffenden zu einer

schweren Belastung ,sogar zur einer unerträglichen Qual werden kann.

! Eine Depression verbirgt sich häufig hinter organischen Erkrankungen !

Unterschiede zwischen Trauer und Depression

- traurige Verstimmungen sind häufig das vorherrschende Symptom einer Depression

Man kann davon ausgehen ,dass es sich um eine Depression handelt ,wenn folgendes zu be-

obachten ist:

- der Zustand besteht über mehrere Monate hinweg ununterbrochen

- das Beschwerdebild wird von der Person als unnatürlich empfunden

- das Leid kann durch Zuwendung nicht gelindert werden

- es treten Krankheitssymptome auf:

Interessenlosigkeit ,Unfähigkeit sich zu freuen ,innere Unruhe ,

Müdigkeit ,Suizidabsichten

Wie äußert sich eine Depression?

1)Seelische Symptome: Traurige Verstimmung ,Freudlosigkeit ,Angst ,Hoffnungslosigkeit

2)Psychomotorische Symptome: Antriebstörung in beide Richtungen z.B. körperliche

Unruhe und Mattigkeit

3)Körperliche Symptome: Schlaf- und Appetitstörung ,Herzschmerzen ,Kälteschauer ,

Nachlassen des sexuellen Verlangens

Einteilung nach Ursachen

A Psychogene Depression

Die reaktive (erlebnisreaktiv ,psychoreaktive) Depression :

Traurige oder ängstliche Verstimmungszustände z.B. nach Liebesenttäuschungen ,

Todesfällen oder ähnlichem ; inhaltlich auf das Ereignis zentriert

Man hat kaum Platz für andere Gedanken

Die neurotische Depression :

Gestörte Verarbeitung bestimmter Erlebnisse ; entscheidend ist dabei das Zu-

sammenspiel einer sog. neurotischen Persönlichkeitsstruktur mit entsprechenden

Umweltbedingungen

B Endogene Depression

Klassische Form der Depression ,sie wurde im Altertum als Melancholie bezeichnet

Es gibt keine klare Ursache und ist normalerweise von biochemischer Natur

Monopolare oder periodische Depression:

Den depressiven Phasen folgen länger anhaltende Phasen ,wo der Betroffenen wieder voll leistungsfähig ist ;die depressiven Phasen können sich über Jahre hin erstrecken

Bipolare oder zyklische Depression:

Depressive und manische Phasen wechseln sich ab. In den manischen Phasen schlägt die Depression in Hyperaktivität um ,die den Betroffenen zu unüberlegten Handlungen

führen kann.

Spätdepression:

Sie kommt vor allem in fortgeschrittenen Alter vor ;sie weist nur depressive Phasen auf. Es besteht extrem hohe Suizidgefahr!

C Somatogene Depression

Organische Depression:

Sie wird durch Hirnverletzung und/oder altersbedingten Abbau hervorgerufen

Symptomatische Depression:

Sie wird durch Infektionen ,Kreislauferkrankungen und Medikamente hervorgerufen ,die sich auf das Gehirn auswirken

Der äußere Eindruck eines Depressiven

Er macht einen bedrückten ,niedergeschlagenen ,traurigen ,resignierten Eindruck.

Die Körperhaltung ist oft gebeugt ;der Blick verschleiert ,müde und teilnahmslos.

! Nicht jeder Depressive ist an seinem Äußeren zu erkennen!

Die wichtigsten seelischen Symptome

Traurigkeit bis hin zur Trostlosigkeit Freudlosigkeit Interessenlosigkeit Energielosigkeit Innere Unruhe Konzentrationsstörung Grübelneigung Mutlosigkeit Entscheidungsunfähigkeit Minderwertigkeitsgefühle Angstzustände

Die wichtigsten depressiven Krankheitsbilder

Die reaktive Depression

Häufigste aller Depressionen Traurige oder ängstliche Verstimmung ausgelöst durch schmerzliche Ereignisse Persönlichkeitsstruktur Selbstunsicherheit ,Übergewissenhaftigkeit ,Tendenz zur Passivität Beschwerdebild: Seelisches Trauma Erstarrung Schwere Niedergeschlagenheit ,Hilflosigkeit ,Mattigkeit Unglückssituation beginnt zu verblassen Oft körperliche Beschwerden Dauer : i.a. einige Wochen

Neurotische Depression

Auftreten zwischen dem 20. und 30. Lebensjahr Dauer: Einige Monate manchmal auch Jahre Persönlichkeitsstruktur: Oft unauffällig und ohne neurotische Züge Meist Kindheitsstörungen z.B. nächtliches Aufschrecken oder Nägelkauen Auslösung durch Überforderung (Prüfung ,Familie ,Beruf) Beschwerdebild: Unmotivierte Angstzustände Psychomotorische Störungen Unfähigkeit zufrieden zu sein Nicht-Eingestehen von Fehlern bzw. der Depression

Endogene Depression

Sehr selten Vererbbar Beschwerdebild Schlafstörung mit Früherwachen und Grübeln Stimmungstief am Morgen Vollkommene Traurigkeit Suizidabsichten Wahnideen Appetit- und Gewichtsverlust

Entstehung einer Depression - ein Modell

Biologische Faktoren Psychologische Faktoren

Aktuell Disposition Aktuell Disposition

Streßfaktoren ererbte Veranlagung psychosozialer Streß negatives Denkschema Medikamente Gehirnschäden Verlusterlebnisse Beziehungsstörung Krankheit

STÖRUNG DES BOTENSTOFFHAUSHALTES

DEPRESSION

Statistik:

5-12% der Männer leiden einmal im Leben an einer Depression

10-20% der Frauen leiden einmal im Leben an einer Depression

15% der Depressiven begeht Selbstmord

(aus Spektrum 9/98 bezieht sich auf die USA)

Neurotransmitter

Eine Depression werden durch Störungen im Neurotransmitterhaushalt verursacht

Neurotransmitter Beeinflussung

Endorphine

Schmerz ,Emotionen ,Atmung

Dopamin

Wohlbefinden ,Tatendrang Sexualität

Noradrenalin

Leistungsfähigkeit Begeisterungsfähigkeit

Serotonin

Traum ,Ichbewußtsein ,Sympathie

Neurotransmitter werden an den Synapsen der Nervenzellen ausgeschüttet und sind für die Weiterleitung von elektrischen Signalen verantwortlich.

Die Stärke der Signalübertragung ist von der Art des Neurotransmitters ,der Menge und der Verweildauer

Abhängig.

Depressionen werden mit Antidepressiva behandelt die in den Neurotransmitterhaushalt eingreifen.

Desweitern können sie mit Psychotherapeutischen Verfahren ,Schlafentzug ,Lichttherapie behandelt

werden.

Weitere Informationen:

Das Sisi-Syndrom (Knaur 1998)

Depressionsfibel (Gustav Fischer Verlag 1995)

http://www.medicine-worldwide.de/psychische_krankheiten/depression.html

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