Zwischenlagerung radioaktiver Abfälle

Die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfalle ist notwendig, da keine Endlager vorhanden sind und auch in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung stehen. Es sind folgende Zwischenlager zu unterscheiden:

- Landessammelstellen für Abfälle z.B. aus der Medizin

- Lagerung schwach- und mittelradioaktiver Abfalle in den AKWs

selber, in den Kernforschungsanlagen

Probleme der Zwischenlager:

- es ist nicht gesichert, dass die Behälter die Lagerungsdauer überstehen

- Das Atomgesetz enthält keine Vorschriften über die Dauer der Zwischenlagerung. Deshalb ist zu befürchten, dass Zwischenlager zu Endlagern werden, wenn keine richtigen gefunden werden.

Ahaus

Es ist genehmigt für BE aus Leichtwasserreaktoren und für die Kugeln des THTR; letztere werden seit letztem Jahr trotz Proteste der Bevölkerung und gegenteiliger Versprechungen der nordrhein-westfälischen Landesregierung eingelagert.

Asse

Die Schachtanlage Asse ist ein stillgelegtes Salzbergwerk, in dem zwischen 1967 und 1978 "versuchsweise" leichtradioaktiver Atommüll endgelagert wurde. Doch die schon eingelagerten

125.000 Behälter sind zum größten Teil dank der Abkipptechnik " praktisch nicht mehr rückholbar.

Morsleben

In dem ehemaligen Salzbergwerk Morsleben bei Helmstedt wurden seit 1972 leicht- und mittelradioaktiver Müll aus der DDR endgelagert. Seit der Vereinigung ist es das erste genehmigte deutsche Endlager. Doch die Verseuchung der Umgebung des Lagers scheint nur eine Frage der Zeit zu sein:

- Die Sicherheitsmaßnahmen in Morsleben sind katastrophal, der schon eingelagerte Müll eine radioaktive Zeitbombe

- Eine der großen Gefahren ist ein Wassereinbruch. In mehrere benachbarte Bergwerke ist schon Wasser eingedrungen. So auch in den Nachbarschacht "Marie", der unterirdisch mit

Morsleben verbunden ist.

- Schon vor einigen Jahren wurde deshalb für Helmstedt eine Trinkwasser-Notversorgung gebaut.

Trotz der Gefahren ist das Lager durch das Bundesamt für Strahlenschutz für die weitere Einlagerung genehmigt worden. Laut offiziellen Angaben halt man es bis zum Jahr 2000 für sicher! Vorerst wird nur Atommull aus den neuen Bundesländern eingelagert.

24.4.95 Bundesregierung will Morsleben auch für mittelaktiven Müll nutzen

Auch Abfälle aus dem Ausland wurden aufgenommen (6.4.95 Fässer aus dem belgischen Mol)

Gorleben

Der Salzstock Gorleben hat 1995 den gefährlichsten Atommüll aufgenommen: hochaktiven Abfall aus dem Kernkraftwerk Phillipsburg. Noch im Laufe dieses Jahres werden 5 weitere hochradioaktive Transporte aus der Wiederaufarbeitung und Biblis folgen.

Mehrere sachkundige Geologen jedoch haben dem Salzstock als ungeeignet bezeichnet:

- der Salzstock ist nicht stabil, sondern bewegt sich

- Gorleben liegt in einem erdbebengefährdeten Gebiet

- die Deckschichten über dem Salzstock sind nur unzureichend

- der Salzstock liegt nicht unter dem Grundwasserkreislauf

- die Qualität des Salzes ist nicht gleichmäßig gut

Gorleben wurde ausschließlich politischen Gründen gewählt.

Schacht Konrad

Die Schachtanlage Konrad in der Nähe von Wolfsburg ist ein stillgelegtes Eisenbergwerk. Hier sollen leicht- und mittel-radioaktive Atommüll eingelagert werden. Dies sind ca. 95 % des Atommülls. Nach der Inbetriebnahme werden dort jährlich 2.000 bis 4.000 Waggonladungen erwartet

Seine Eignung ist sehr umstritten, da das Lagergestein Verbindungen zur Oberfläche besitzt, sowie zu grundwasserführenden Schichten.

Bis Februar 1992 sind etwa 250 000 Einwendungen gegen die Lagerstätte bei der Landesregierung eingegangen.

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