Hygin
Sagen der Antike
Die europäische-westliche Kultur verdankt den Griechen nicht nur Philosophie und Wissenschaft, sondern auch die Mythologie.
Mit Hesiod (um 700 v. Chr.) beginnt die Systematisierung der mythischen Tradition. Auch das unter dem Namen des Hyginus überlieferte Buch, das fast ein Jahrtausend später geschrieben wurde, dient noch, wenngleich eher für die Bedürfnisse der Schule und ohne jeden literarischen Anspruch, diesem Zweck. Wer der Verfasser ist, wissen wir nicht. Erkennbar ist nur, dass die Fabulae vor dem Jahr 207 erschienen sein müssen, weil in diesem Jahr Teile davon ins Griechische übersetzt wurden. Deutlich ist auch, dass der Autor aus griechischen Quellen geschöpft hat, die uns freilich nicht erhalten sind. Manches hat er falsch verstanden und falsch wiedergegeben, manches wohl auch aufs äußerste verkürzt, so dass wir gelegentlich einen Gedanken in unserer Phantasie ergänzen müssen. Nicht selten hat man den Eindruck, der Verfasser rechne ohnehin damit, dass seine Leser den Inhalt der Geschichten kenne, so dass er sich auf bloße Hinweise beschränkt.
Sprache
Seine Sprache ist schlicht, seine Wortwahl sehr beschränkt, vor Wiederholungen hat er nicht die geringste Scheu. Hygin erzählt unbeholfen, nicht selten geradezu stümperhaft, alles Poetische fehlt, vergeblich suchen wir irgendwelche rhetorischen Kunstgriffe - und trotzdem haben viele Dichter der Neuzeit die Fabulae geschätzt, nicht zuletzt Schiller.
Inhalt
In der Tat sind die Fabulae, gerade weil sie nicht mehr als Inhaltsangaben bieten, eine Fundgrube für mythologische Stoffe, und nicht nur Goethe und Schiller haben darin manches Motiv entdeckt. Erstaunlich ist, dass Hygins Beschränkung auf den mythischen Kern seinen Geschichten, die selten länger als eine halbe Seite sind, ungeheure Kraft verleiht und das frühzeitig Gewalttätige, Entsetzliche, das mit vielen Sagen verbunden ist, höchst eindringlich vor Augen führt. Fast keine Geschichte, in der nicht von Mord und Vergewaltigung, Betrug und Rache die Rede ist, Inzest gibt es nicht nur in der Ödipussage, und Tantalus ist nicht der einzige, der ein Kind schlachtet und es jemanden zum Mahl vorsetzt - Gewaltphantasien des Menschen, die gebannt werden, indem sie in der mythischen Geschichte Gestalt annehmen.
Eine unschätzbare Quelle ist Hygin auch deswegen, weil manche Einzelheit nur bei ihm überliefert ist, so dass das mythische Erbe der Griechen durch ihn bereichert wird. Manche Geschichten variieren die aus Epen oder Dramen bekannten Version einer Sage, mehrfach bezieht er sein Wissen aus nicht erhaltenen Einleitungen ("Hypotheseis") verlorenen Tragödien und vermehrt damit unsere literaturgeschichtlichen Kenntnisse.
Aufbau
Hygin hatte sein Werk ursprünglich sinnvoll gegliedert, und zwar in der Tradition mythologischer Handbücher nach genealogischem Prinzip (nach dem Stammbaum). Das Buch begann also wohl mit den alten Göttern und Titanen, darauf folgte die Generation der olympischen Götter unter der Herrschaft des Zeus. Danach wurden die Geschichten der Helden vor dem trojanischen Krieg erzählt, dann die Ereignisse um Troja, und schließlich die Rückkehr der Helden bis zum Tod des Odysseus. Am Ende des Werks befindet sich eine indexartige Zusammenstellung, die nur aus Namen besteht. Hier zeigt sich ganz deutlich der Lehrbuch-Charakter des Originals. Diese Ordnung, auf die einige Anzeichen hinweisen, ist im Lauf der Überlieferung schwer gestört worden.
Ãœberlieferung
Der Text der Fabulae ist nur durch eine einzige Handschrift (um 900) in die Neuzeit gelangt. Nach der Erstausgabe im Jahr 1535 ging das Manusskript, ein Kodex aus Freising, bis auf wenige Fragmente verloren. Einen korrekten Wortlaut herstellen zu wollen, ist insofern ein heilloses Unterfangen, als der erst Herausgeber, nachweislich mit geringer Sorgfalt vorgegangen ist.
1. Zeus und Io
Io
Ex Inacho et Argia Io. Hanc Iuppiter dilectam compressit et in vaccae figuram convertit, ne Iuno eam cognosceret. Id Iuno cum rescivit, Argum, cui undique oculi refulgebant, custodem ei misit; hunc Mercurius Iovis iussu interfecit. At Iuno formidinem ei misit, cuius timore exagitatam coegit eam, ut se in mare praecipitaret, quod mare Ionium est appellatum. Inde in Scythiam transnatavit, unde Bosporum fines sunt dictae. Inde in Aegyptum, ubi parit Epaphum.
Iovis cum sciret suapte propter opera tot eam aerumnas tulisse, formam suam ei propriam restituit deamque Aegyptiorum eam fecit, quae Isis nuncupatur.
Io
Von Inachos und Argia stammt Io ab. Zeus vergewaltigte die, die er liebte und verwandelte sie in die Gestalt einer Kuh, damit Hera sie nicht erkannte. Als Hera das erfuhr, schickte sie Argos, der auf allen Seiten leuchtende Augen hatte, als Wächter dieser; Diesen tötete Hermes auf Befehl Zeus(1). Aber Hera schickte ein Schreckensgespenst(2) zu dieser, von deren Angst verfolgt zwang sie diese, dass sie sich ins Meer hinabstürzte, das nun Ionisches Meer genannt wird. Von dort schwamm sie hinüber nach Scythien, weshalb die Gegend Bosporus (=Rinderfurt) genannt wurde. Von dort nach Ägypten, wo sie Epaphos(3) gebar.
Als Zeus wußte, dass diese durch seine Taten dieses Leid ertragen hatte, stellte er ihre Gestalt wieder her, und machte sie zur Göttin der Ägypter, welche als Isis ausgerufen wurde.
Epaphus
Iuppiter Epaphum, quem ex Io procreaverat, Aegypto oppida communire ibique regnare iussit. Is oppidum primum Memphim et alia plura constituit et ex Cassiopia uxore procreavit filiam Libyen, a qua terra est appellata.
Epaphos
Zeus befahl Epaphos, welchen er mit Io gezeugt hatte, Städte in Ägypten zu errichten und dort zu regieren. Dieser errichtete zuerst die Stadt Memphis und mehrere andere, und zeugte mit Kassiopia(4) seiner Gattin seine Tochter Libya, nach welcher das Land benannt wurde.
Titanomachia
Postquam Iuno vidit Epapho ex pellice nato tantam regni potestatem esse, curat in venatu, ut Epaphus necetur, Titanosque hortatur, Iovem ut regno pellant et Saturno restituant. Hi cum conarentur in caelum ascendere, eos Iovis cum Minerva et Apolline et Diana praecipites in Tartarum deiecit. Atlanti autem, qui dux eorum fuit, caeli fornicem super umeros imposuit, qui adhuc dicitur caelum sustinere.
Titanenkampf
Nachdem Hera sah, dass Epaphos der Sohn einer Nebenbuhlerin mit so großer Macht herrrschte, sorgte sie bei der Jagd dafür, dass Epaphos getötet wurde, und ermahnte die Titanen(5), dass sie Zeus von der Herrschaft vertrieben und Kronos wiedereinsetzten. Als diese versuchten in den Himmel hinaufzusteigen, warf Zeus mit Athene, Apoll und Artemis diese kopfüber in den Tartaros. Dem Atlas(6) aber, der der Führer dieser war, legte er das Gewölbe des Himmels auf die Schultern, welcher wie man sagt bis jetzt den Himmel trägt.
Geschichten von Apoll
(lat. Text siehe Kopie)
Python
Python, der Sohn der Erdgöttin, war eine riesiger Drache. Dieser pflegte vor Apoll auf dem Berg Parnass vom Orakel einen Orakelspruch zu geben. Diesem war vom Schicksal bestimmt durch ein Kind der Leto umzukommen. Zu dieser Zeit schlief Zeus mit Leto, der Tochter des Polus(7). Als Hera dieses erfuhr, bewirkte sie, dass Leto dort gebar, wo die Sonne nicht herankam. Sobald Python merkte, dass Leto von Zeus schwanger war, begann er sie zu verfolgen um sie zu töten. Aber Leto, die auf Befehl Zeus vom Boreas Wind getragen wurde brachte er zu Poseidon; Jener schützte sie, aber damit er Heras Werk nicht vernichtete, brachte der diese auf die Insel Ortygia(8), welche (Insel) er völlig mit den Fluten bedeckte.
Als Python diese deshalb nicht fand kehrte er zum Parnass zurück. Aber Poseidon führte die Insel Ortygia wieder in höhere Teile zurück (er ließ sie wieder auftauchen), welche später Insel Delos genannt wurde. Dort gebar Leto, die sich an einen Ölbaum festhielt, Apoll und Artemis, welchen Hephaistos Pfeile als Geschenk gab. Am vierten Tag nachdem sie geboren worden waren, vollzog Apoll die Strafe seiner Mutter; Dann kam er zum Parnass und tötete Python mit den Pfeilen, wonach er Pythios genannt wurde, und dessen Gebeine warf er in ein dreifüßiges Becken und stellte es in seinen Tempel und er veranstaltete Leichenspiele, die man die Pythischen Spiele nennt.
Marsyas
Wie man sagt, soll Athene als erste Pfeifen (eine Flöte) aus einem Hirschknochen gemacht haben und zum Festschmaus der Götter gekommen sein um zu spielen. Als Hera und Aphrodite sie auslachten, weil sie sowohl blau(9) war als auch ihre Backen aufblähte, weil sie häßlich ausgesehen hatte und beim Spiel ausgelacht worden war, kam sie in den Wald der Ida zu einer Quelle, und dort betrachtete sie sich während sie spielte im Wasser und sah, dass sie mit Recht ausgelacht worden war; Daher warf sie die Pfeifen dort hinein und verfluchte sie, dass, wer auch immer sie aufgehoben hatte, mit einer schweren Strafe versehen wurde.
Der Hirte Marsyas, ein Sohn der Oiagros, von einem Satyr, fand diese mit welcher er durch fleißiges Üben von Tag zu Tag einen süßeren Klang machte, so lange dass er Apoll zum Spielen der Kithara (Laute) im Wettstreit herausforderte. Als Apoll zu ihm kam, wählten sie die Musen zu Schiedsrichterinnen, und als Marsyas schon als Sieger hierauf hervorging, drehte Apoll die Kithara um und der Klang war derselbe, Marsyas konnte das nicht mit der Pfeife machen. Daher übergab Apoll den besiegten Marsyas, der an einen Baum angebunden wurde, einem Skythen, welcher ihm stückweise die Haut abtrennte; Den übriggebliebenen Körper gab er seinem Schüler Olympos zum Begräbnis, nach seinem Blut wurde der Fluß Marsyas genannt.
Daphne
Als Apoll die jungfräuliche Daphne, die Tochter des Flußgottes Peneios, verfolgte(10), erbat jene von der Erdgöttin Schutz, welche sie in sich aufnahm( in ihre Obhut nahm), und verwandelte sie in einen Lorbeerbaum. Hierauf brach Apoll einen Zweig ab und legte ihn auf seinen Haupt.(11)
Asklepios
Alklepios, der Sohn des Apoll, habe wie man sagt Glaukos(12), dem Sohn des Minos oder Hippolytos(13) das Leben zurückgegeben, diesen erschlug Zeus wegen diesem (dafür) mit einem Blitz. Weil Apoll Zeus nicht schaden konnte, tötete er die, welche die Blitze herstellten, (das sind) die Kyklopen; Wegen dieser Tat wurde Apoll in die Knechtschaft Admetos, dem König von Thessalien, gegeben.
Alkestis
Ziemlich viele Freier warben um Alkestis, die Tochter des Pelias und Anaxibia, die Tochter des Bias. Pelias, der ihren Anträgen auswich, wies sie zurück und traf die Abmachung, dass er sie dem geben werde, der ungezähmte wilde Tiere vor einen Wagen gespannt hatte und Alkestis als Gattin entführte.
Daher bat Admetos Apoll, dass er ihm hilft. Aber weil Apoll von diesem in seiner Knechtschaft anständig behandelt worden war, gab er ihm einen Eber und einen Löwen, die er eingespannt hatte, mit diesem entführte jener Alkestis.
Von Apoll empfing er auch dieses, dass ein anderer freiwillig für ihn sterben könnne (starb). Als weder Vater noch Mutter für diesen sterben wollten, stellte sich seine Gattin Alkestis zur Verfügung und ging stellvertretend für diesen in den Tod; Später holte Herakles diese von der Unterwelt zurück.
Jason und Medea
Phrixus
Phrixus et Helle insania a Libero obiecta cum in silba errarent, Nebula mater eo dicitur venisse et arietem inauratum adduxisse, Neptuni et Theophanes filium, eumque natos suos ascendere iussit et Colchos ad regem Aeolum Solis filium transiere ibique arietem Marti immolare.
Ita dicitur ess factum; quo cum ascendissent et aries eos in pelagus detulisset, Helle de ariete decidit, ex quo Hellespontum pelagus est appellatum, Phrixum autem Colchos detulit; ibi matris praeceptis arietem immolavit pellemque eius inauratam in templo Martis posuit, quam servante dracone Iason Aesonis et Alcimedes filius dicitur petisse.
Phrixum autem Aeeta libens recepit filiamque Chaliciopen dedit ei uxorem; quae postea liberos ex eo procreavit. Sed veritus est Aeeta, ne se regno eicerent, quod ei responsum fuit ex prodigiis ab advena Aeoli filio mortem caveret; itaque Phrixum interfecit.
At filii eius, Argus Phrontis Melas Cylindrus, in ratem conscenderunt, ut ad avum Athamantem transirent: Hos Iason cum pellem peteret, naufragos ex insula Dia sustulit et ad Chalciopen matrem reportavit, cuius beneficio ad sororem medeam est commendatus.
Phrixos
Als Phrixos und Helle(14), die von Dionysos in den Wahnsinn getrieben worden waren, im Wald herumirrten soll wie man sagt, ihre Mutter Nephele dorthin gekommen sein, und einen vergoldeten Widder (mit goldenem Vlies) gebracht haben, den Sohn des Poseidon und der Theophane, und ihren Kindern befahl sie diesen zu besteigen und sich nach Kolchis zum König Aidos, dem Sohn des Helios zu begeben, und dort den Widder Ares zu opfern.
So soll es geschehen sein; Als sie diesen bestiegen hatten und der Widder sie über das Meer getragen hatte; fiel Helle vom Widder, von da an wurde das Meer Hellespont genannt, aber Phrixos brachte er nach Kolchis; dort opferte er auf Befehl der Mutter den Widder, und legte dessen vergoldetes Fell ( goldenes Vlies) in den Tempel des Ares, welches von einem Drachen bewacht Jason, der Sohn des Aison und der Alkimede, geholt haben soll.
Aber Aietes(15) empfing Phrixos gerne und gab ihm seine Tochter Chalkiope zur Frau; diese gebar später Kinder von ihm. Aber Aietes fürchtete, dass sie ihn von der Herrschaft vertrieben, weil ihm die Antwort von einem Vorzeichen gegeben wurde, er solle sich vor dem Tod durch einen Fremdling, einen Sohn des Aiolos(16), in acht nehmen. Daher tötete er Phrixos.
Aber dessen Söhne, Argos, Phrontis, Melas und Kylindros bestiegen ein Floß, um zu ihrem Großvater Athamas zu gelangen. Als Jason das Vlies holte, nahm er sie als Schiffsbrüchige auf der Insel Dia an Bord und brachte sie zu ihrer Mutter Chalkiope zurück, deren Freundlichkeit verschaffte ihm Ansehen bei Chalkiopes Schwester Medea.
Aeeta
Aeetae Solis filio erat responsum tam diu eum regnum habiturum, quamdiu ea pellis, quam Phrixus consecraverant, in fano Martis esset. Itaque Aeeta Iasoni hanc simultatem constituit, si vellet pellem auratam auferre, tauros aeripedes, qui flammas naribus spirabant, iungeret adamanteo iugo et araret dentesque draconis ex galea sereret, ex quibus gens armatorum statim enascerentur et se mutuo interficerent.
Iuno autem Iasonem ob id semper voluit servatum, quod, cum ad flumen venisset volens honimum mentes temptare, anum se simulavit et rogavit, ut se transferrent; cum ceteri, qui transierant, despexissent, ille transtulit eam. Itaque cum sciret Iasonem sine Medeae consilio imperata perficere non posse, petit a Venere, ut Medeae amorem iniceret. Iason a Medea Veneris impulsu amatus est; eius opera ab omni periculo liberatus est. Nam cum tauris arasset et armati essent enati, Medeae monitu lapidem inter eos abiecit; illi inter se pugnantes alius alium interfecerunt. Dracone autem venenis sopito pellem de fano sustulit, in patriampue cum Medea est profectus.
Aietes
Aietes, der Sohn des Helios hatte den Orakelspruch erhalten er werde die Herrschaft so lange besitzen, so lange wie das Vlies, welches Phrixos geweiht hatte, im Tempel des Ares sei. Daher stellte Aietes diese Aufgabe Jason(17), wenn er das goldene Vlies stehlen wollte, soll er erzfüßige Stiere, die Flammen aus ihren Nüstern ausstießen ein stahlhartes Joch anlegen und pflügen und Drachenzähne aus einem Helm aussähen, aus welchen sogleich ein Geschlecht Bewaffneter entstand und sie sich gegenseitig töteten.
Aber Hera wollte Jason wegen diesem immer beschützen, weil, als sie, die die Gesinnung der Menschen prüfen wollte, einmal zu einem Fluß gekommen war, nahm sie Gestalt einer alten Frau an und bat, sie hinüberzutragen; Als die übrigen, die hinübergegangen waren, sie verschmähten, trug jener sie hinüber. Weil sie wußte, dass Jason ohne die Hilfe Medeas den Auftrag nicht ausführen konnte, bat sie Aphrodite, dass sie bei Medea Liebe verursacht (in Medea Liebe zu erwecken). Jason wurde von Medea durch Aphrodites Anstoß geliebt; durch deren Mühen wurde er von allen Gefahren befreit. Denn als er mit den Stieren pflügte und die Bewaffneten entstanden, warf er auf Anraten Medeas einen Stein zwischen sie. Jene einen töteten während sie untereinander kämpften die anderen. Aber nachdem der Drache mit einem Gift eingeschläfert worden war, holte er das Vlies vom Tempel und reiste mit Medea in die Heimat zurück.
Absyrtus
Aeeta ut resciit Medeam cum Iasone profugisse, nave comparata misit Absyrtum filium cum satellitibus armatis ad eam persequendam. Qui cum in Adriatico mari in Histria eam persecutus esset ad Alcinoum regem et vellet armis contendere, Alcinous se inter eos interposuit, ne bellarent; quem iudicem sumpserunt, qui eos in posterum distulit.
Qui cum tristior esset et interrogatus est a coniuge Arete, quae causa esset tristitae, dixit se iudicem sumptum a duabus diversis civitatibus, inter Colchos et Argivos. Quem cum interrogaret Arete, quidnam esset iudicaturus, respondit Alcinous, si virgo fuerit Medea, parenti redditurum, sin autem mulier, coniugi. Hoc cum audivit Arete a coniuge, mittit nuntium ad Iasonem, et is Medeam noctu in antro devirginavit. Postero autem die cum ad iudicium venissent et Medea mulier esset inventa, coniugi est tradita. Nihilominus cum profecti essent, Absyrtus timens patris praicepta persecutus est eos in insulam Minervae; ibi cum sacrificaret Minervae Iason et Absyrtus intervenisset, ab Iasone est interfectus. Cuius corpus Medea sepulturae dedit, atque inde profecti sunt.
Colchi, qui cum Absyrto venerant, timentes Aeetam illic remanserunt oppidumque condiderunt, quod ab Absyrti nomine Absorin appellarunt. Haec autem insula posita est in Histria contra Polam, iuncta insulae Cantae.
Absyrtos
Als Aietes erfuhr, Medea sie mit Jason entflohen, schickte er seinen Sohn Absyrtos, nachdem ein Schiff bereitgemacht worden war, mit bewaffneten Begleitern um diesen zu verfolgen. Als diese ihn in Istrien, der Halbinsel in Adriatischen Meer, bis zum König Alkinoos verfolgt hatten, und er mit den Waffen kämpfen wollt, stellte sich Alkinoos(18) selbst dazwischen, damit sie nicht kämpfen; Diesen nahmen sie als Richter, der sie bis zum folgenden Tag hinhielt.
Als dieser betrübter war und von seiner Gattin Arete(19) gefragt wurde, was der Grund für die Traurigkeit sei, sagte er, er sei von zwei verschiedenen Völkern als Richter zwischen den Kolchern und den Griechen bestimmt worden. Als diesen Arete fragte, was er denn urteilen werde, antwortete Alkinoos, wenn Medea eine Jungfrau sei werde er sie dem Vater zurückgeben, wenn sie aber eine Frau sei, ihrem Ehemann. Als Arete dieses von ihrem Ehemann hörte, schickte sie einen Boten zu Jason und dieser entjungferte Medea nachts in der Höhle. Aber am Tag danach, nachdem sie zum Schiedsrichter gekommen waren und Medea eine entdeckte Frau war (und man herausfand, dass Medea eine Frau war) wurde sie ihrem Gatten übergeben. Nichtsdestoweniger folgte ihnen als sie abreisten Absyrtos, weil er die Befehle des Vaters fürchtete, bis zur Insel der Athene; als Jason dort der Athene opferte und Absyrtos dazwischen gekommen war, wurde er von Jason getötet(20). Medea gab dessen Körper ein Begräbnis und sie reisten von dort ab.
Die Kolcher, die mit Absyrtos gekommen waren, waren zurückgeblieben, weil sie sich vor Arietes fürchteten und gründeten eine Stadt, die sie nach dem Namen des Absyrtos Absoris(21) nannten. Aber die Insel lag in Istrien gegenüber von Pola, verbunden mit der Insel Kanta.
Iason: Peliades
Iason cum Peliae patrui sui iussu tot pericula adisset, cogitare coepit, quomodo eum sine suspicione interficeret. Hoc Medea se facturam pollicetur.
Itaque cum iam longe a Colchis essent, navem iussit in occulto collocari et ipsa ad Peliae filias pro sacerdote Dianae venit; eis pollicetur se patrem earum Pelian ex sene iuvenem facturam, idque Alcestis maior filia negavit fieri posse. Medea quo facilius eam perduceret ad suam voluntatem, caliginem eis obiecit et ex venenis multa miracula fecit, quae veri similia esse viderentur, arietemque vetulum in aeneum coniecit, unde agnus pulcherrimus prosiluisse visus est.
Eodemque modo inde Peliades, id est Alcestis Pelopia Medusa Pisidice Hippothoe, Medeae impulsu parrem suum occisum in aeneo coxerunt. Cum se deceptas esse viderent, a patria profugerunt.
At Iason signo a Medea accepto regia est potitus Acastoque Peliae filio fratri Peliadum, quod secum Colchos ierat, regnum paternum tradidit; ipse cum Medea Corinthum profectus est.
Jason
Nachdem sich Jason auf Befehl seines Onkels Pelias so großen Gefahren ausgesetzt hatte, begann er darüber nachzudenken, wie er ihn, ohne Verdacht (zu erregen) töten könne. Medea versprach dieses zu tun.
Als sie schon weit von Kolchis (entfernt) waren(22), ließ sie das Schiff in einem Versteck unterbringen und kam selbst als Priesterin der Artemis zu den Töchtern des Pelias; Diesen versprach sie, sie werde deren Vater Pelias von alt zu jung machen (in einen jungen Mann verwandeln) und Alkestis aber, die älteste Tochter, sagte dieses könne man nicht machen. Medea wollte sie durch dieses leichter zu ihrem Willen führen und hüllte sie sie in Dunkelheit und machte mit Zaubermitteln viele Wunderdinge, welche wahr zu sein schienen, und warf einen alten Widder in einen Kessel, woraus ein sehr schönes Lamm hervorzuspringen schien
Auf dieselbe Weise kochten die Peliastöchter, Alkestis, Pelopeia, Medusa, Peisidike und Hippothoe durch den Anstoß Medeas ihren getöteten Vater in einem Kessel. Als sie sahen, dass sie getäuscht worden waren, flohen sie aus der Heimat.
Aber Jason bemächtigte sich, nachdem er von Medea ein Zeichen empfangen hatte der Königsburg und übergab Akastos, dem Sohn des Pelias und Bruder der Peliaden, weil er mit ihm nach Kolchis gegangen war, die väterliche Herrschaft. Er selbst reiste mit Medea nach Korinth ab.
Medea
Aeetae Medea et Idyiae filia cum ex Iasone iam filios Mermerum et Pheretem procreasset summaque concordia viverent, obiciebatur ei hominem tam fortem ac formosum ac nobilem uxorem advenam atque veneficam habere. Huic Creon Menoeci filius rex Corinthius filiam suam minorem Glaucen dedit uxorem. Medea cum vidit se erga Iasonem bene merentem tanta contumelia esse affectam, coronam ex venenis fecit auream eamque muneri filios suos iussit novercae dare. Creusa munere accepto cum Iasone et Creonte conflagravit. Medea ubi regiam ardere vidit, natos suos ex Iasone Mermerum et Pheretem interfecit et profugit a Corintho.
Medea
Als Medea, die Tochter des Aietes und der Eidyia von Jason schon die Söhne Mermeros und Pheretes geboren hatte und in höchster Eintracht lebten, wurde ihm vorgeworfen, dass ein so tapferer, schöner und berühmter Mann eine Fremde und Giftmischerin zur Frau habe. Diesem gab Kreon, der Sohn des Menoikeus(23), König von Korinth seine jüngere Tochter Glauke zur Frau. Als Medea sah, dass sie, obwohl sie sich um Jason sehr verdient gemacht hatte mit so großer Schmach behandelt wurde, machte sie aus Zaubermitteln einen goldenen Kranz und befahl ihren Söhnen diesen ihrer Stiefmutter als Geschenk zu geben. Nachdem Kreusa(24) das Geschenk empfangen hatte verbrannte sie mit Jason und Kreon. Sobald Medea den Königspalast brennen sah, tötete sie ihre Söhne von Jason, Mermeros und Pheretes und floh aus Korinth.
Medea Exul
Medea Corintho exul Athenas ad Aegeum Pandionis filium devenit in hospitium eique nupsit; ex eo natus est Medus.
Postea sacerdos Dianae Medeam exagitare coepit regique negabat sacra caste facere posse eo, quod in ea civitate esset mulier venefica et scelerata. Tunc iterum exulatur.
Medea autem iunctis draconibus ab Athenis Colchos redit, quae in itinere Absoridem venit, ubi frater Absyrtus sepultus erat. Ibi Absoritani serpentium multitudini resistere non poterant; Medea autem ab eis rogata lectas eas in tumulum fratris coniecit, quae adhuc ibi permanentes, si qua autem extra tumulum exit, debitum naturae persolvit.
Medea in der Verbannung
Medea gelangte von Korinth verbannt in Gastfreundschaft nach Athen zu Aigeus, dem Sohn des Pandion und heiratete diesen; Von dem Medus geboren wurde.
Später begann die Priesterin der Artemis Medea anzugreifen un sagte dem König, dass sie die Opfer nicht heilig machen könne (sie könne die Opfer nicht gottgefällig vollziehen) durch das, weil in dieser Stadt eine Frau eine Giftmischerin und Verbrecherin sei. Da wurde sie wiederum verbannt.
Mit einem Drachengespann kehrte sie von Athen nach Kolchis zurück. Diese kam auf der Reise (unterwegs) nach Absoris, wo ihr Bruder Asyrtos begraben worden war. Dort konnten die Einwohner sich nicht der Menge von Schlangen widersetzen; Aber Medea, die von ihnen gebeten wurde, warf die Eingesammelten (Schlangen) in das Grab ihres Bruders, welche bis jetzt dort blieben, wenn aber von diesen aus dem Grab herauskam, bezahlte sie die Schuld mit dem Leben.
4.Herakles
Alcimena
Amphitryon cum abesset ad expugnandam Oechaliam, Alcimena aestimans Iovem coniugem suum esse eum thalamis recepit. Qui cum in thalamos venisset et ei referret, quae in Oechalia gessisset, ea credens coniugem esse cum eo concubuit. Qui tam libens cum ea concubuit, ut unum diem usurparet, duas noctes congeminaret, ita ut Alcimena tam longam noctem ammiraretur. Postea cum nuntiaretur ei coniugem victorem adesse, minime curavit, quod iam putabat se coniugem suum vidisse.
Qui cum Amphitryon in regiam intrasset et eam videret neglegentius securam, mirari coepit et queri quod se advenientem non excepisset; cui Alcimena respondit: Iam pridem venisti et mecum concubuisti et mihi narrasti, quae in Qechalia gessisses." Quae cum signa omnia diceret, sensit Amphitryon numen aliquod fuisse pro se, ex qua die cum ea non concubuit. Quae ex Iove compressa peperit Herculum.
Alkmene
Als Amphitryon(25) fehlte (in der Ferne weilte) um Oichalia(26) zu erobern, empfing Alkmene Zeus glaubend, er sei ihr Gatte, in ihrem Ehebett. Nachdem dieser ins Ehebett gekommen war und dieser berichtete, was er in Oichalia verrichtet hatte, schlief diese mit ihm glaubend, er sei ihr Gatte. Dieser schlief so gern mit dieser, sodass er einen Tag gebrauchte und zu zwei Nächten verdoppelte, sodass Alkmene sich über eine so lange Nacht wunderte. Als ihr danach gemeldet wurde, der Gatte hätte einen Sieg errungen, sorgte sie sich nicht im geringsten, weil sie glaubte, sie habe ihren Gatten schon gesehen.
Als dieser Amphitryon das Königsschloß betreten hatte und diese sorgloser heiter sah, begann er sich zu wundern und zu beklagen, weil sie den Ankommenden nicht empfangen hatte. diesem antwortete Alkmene: "Du kamst schon längst und schliefst mit mir und erzähltest mir, was du in Oichalia verrichtet hattest" Als diese alle Eindrücke berichtete, merkte Amphitryon, dass irgendeine göttliche Macht an seiner Stelle (für ihn) war, von diesem Tag an schlief er nicht mehr mit ihr. Diese Unterdrückte gebar von Zeus Herakles(27).
Herculis athla duodecim ab Eurystheo imperata
Infans cum essset, dracones duos duabus manibus necavit, quos Iuno miserat, unde primigenius est dictus.
Leonem Nemaeum, quem Luna nutrierat in antro amphistomo atrotum, necavit, cuius pellem pro tegumento habuit.
Hydram Lernaeam Typhonis filiam cum capitibus novem ad fontem Lernaeum interfecit. Haec tantam vim veneni habuit, ut afflatu homines necaret, et si quis eam dormientem transierat, vestigia eius afflabat et maiori cruciatu moriebatur. Hanc Minerva monstrante interfecit et exinteravit et eius felle sagittas suas tinxit; itaque quicquid postea sagittis fixerat, mortem non effugiebat, unde postea et ipse periit in Phrygia.
Aprum Erymanthium occidit.
Cervum ferocem in Arcadia cum cornibus aureis vivum in conspectu Eurysthei regis adduxit.
Aves Stymphalides in insula Martis, quae emissis pennis suis iaculabantur, sagittis interfecit.
Augeae regis stercus bobile uno die purgavit, maiorem partem Iove adiutore; flumine ammisso totum stercus abluit.
Taurum, cum quo Pasiphae concubuit, ex Creta insula Mycenis vuvum adduxit.
Diomedem Thracia regem et equos quattuor eius, qui carne humana vescebantur, cum Abdero famulo interfecit; equorum autem nomina Podargus Lampon Xanthus Dinus.
Hippolyten Amazonam, Martis et Otrerae reginae filiam, cui reginae Amazonis balteum detraxit; tum Antiopam captivam Theseo donavit.
Geryonem Chrysaoris filium trimembrem uno telo interfecit.
Draconem immanem Typhonis filium, qui mala aurea Hesperidum servare solitus erat, ad montem Atlantem interfecit, et Eurystheo regi mala attulit.
Canem Cerberum Thyphonis filium ab inferis regi in conspectum adduxit.
Die zwölf Arbeiten des Herakles, die ihm Eurystheus gestellt hatte
Als er ein Säugling war tötete er zwei Schlangen, welche von Hera geschickt wurden, mit seinen zwei Händen, weshalb er Primigenius(28) genannt wurde.
Er tötete den Nemeischen Löwen, welchen die Mondgöttin in einer Höhle mit zwei Eingängen aufgezogen hatte und der unverwundbar war, wessen Fell er für die Bedeckung besaß.
Er tötete die Lernäische Schlange mit neun Köpfen, die Tochter des Typhon an der Lernäischen Quelle. Diese hatte ein Gift mit so großer Wirkung, sodass sie Menschen durch bloßes Anhauchen tötete und wenn jemand diese während sie schlief überschritt, hauchte sie dessen Fußspur an und er starb mit stärkeren Qualen. Er tötete diese auf Befehl Athenes und nahm sie aus und befeuchtete seinen Pfeil mit deren Gift. Was auch immer er daher danach mit den Pfeilen durchstach, entkam nicht dem Tod, und daher ging er später selbst in Phrygien zugrunde.
Er tötete den Erymantischen Eber.
Den wilden Hirsch in Arkadien mit goldenem Geweih führte er lebend vor König Eurystheus Augen.
Die Stymphalischen Vögel auf der Insel Ares, welche mit ihren fallen gelassenen Federen warfen, tötete er mit den Pfeilen.
Er säuberte den Kuhstall des Königs Augias an einem einzigen Tag, den größten Teil machte Zeus als Helfer(29). Er wusch den ganzen Mist mit einem abgeleiteten Fluß ab.
Den Stier mit dem Pasiphäe schlief führte er lebend von der Insel Kreta nach Mykene.
Den Thrakerkönig Diomedes und seine vier Pferde, welche menschliches Fleisch aßen, tötete er mit seinem Diener Abderos(30); die Pferde hießen Podargos, Lampon, Xanthos und Dinos.
Er tötete die Amazone Hippolyte, die Tochter des Ares und der König der Otere, welcher er den Gürtel der Amazonenkönigin abnahm; dann schenkte er Theseus die gefangene Antiope(31).
Geryones, den Sohn des Chrysaor, der drei Leiber besaß tötete er mit einem Hieb.
Den riesigen Drachen, den Sohn des Typhon, welche die goldenen Äpfel der Hesperiden zu schützen gepflegt hatte tötete er beim Atlasgebirge und brachte dem König Eurystheus die Äpfel.
Den Kerberos Hund, den Sohn des Typhon führte er von der Unterwelt vor die Augen des Königs.
Kleinere Arbeiten des Herakles (lat. Text siehe Kopie)
Er tötete Antaios, den Sohn der Erdgöttin in Libyen. Dieser zwang den Feind mit ihm zu kämpfen und nachdem sie völlig ermüdet waren tötete er sie. Diesen tötete er im Kampf. Busiris in Ägypten, der seine Feinde zu opfern pflegte; Als er von dessen Gesetzen hörte ließ er sich mit einer Kopfbinde(32) zum Altar führen, aber als Busiris die Götter anrufen wollte, tötet Herakles ihn und die Opferdiener mit einer Keule.
Er tötete Kygnos, den Sohn des Ares, den er mit Waffen besiegt hatte. Nachdem Ares kam und wegen seines Sohnes mit Waffen kämpfen wollte, schickte Zeus einen Blitz zwischen diese.
Ein Meeresungeheuer, dem Hesione um Fraß vorgesetzt worden war, tötete er in Troja; Laomedon, Hesiones Vater, tötete er mit den Pfeilen, weil er diese nicht herausgab.
Den rotbraunen Adler, welcher das Herz dem Prometheus verzehrte, tötete er mit den Pfeilen.
Lykos, den Sohn des Poseidon tötete er, weil dieser Herakles Gattin Megara, die Tochter des Kreon, und seine Söhne Therimachos und Ophites ermorden wollte.
Der Fluß Acheloos wandelte sich in alle Gestalten um. Als dieser mit Herakles um die Hand de Deinareia kämpfte, verwandelte er sich in einen Stier, dem Herakles ein Horn entriß, welches Horn er den Hesperiden oder den Nymphen schenkte, welches die Göttinnen mit Obst füllten und es Füllhorn nannten.
Neleus, den Sohn des Hippokoon, tötete er mit dessen zehn Söhnen, weil dieser in damals nicht säubern oder entsühnen wollte, als er seine Frau Megara, die Tochter des Kreon und seine Söhne Therimachos und Ophites getötet hatte.
Eurythos tötete er, weil er Iole seine Tochter zur Frau wollte und jener ihn zurückwies.
Den Kentauren Nessos(33) tötete er, weil er Deianeira mißhandeln wollte.
Er tötete den Kentauren Eurytion, weil er um Deianeira(34), die Tochter des Dexamenos, warb, die er sich selber als Gattin erhoffte.
Megara
Als Herkles vom König Eurystheus zum dreiköpfigen Hund(35) geschickt worden war und Lykos, der Sohn des Poseidon, geglaubt hatte, er sei umgkommen, wollte er daher dessen Frau Megara, die Tochter des Kreon, und seine Söhne Therimachos und Ophites umbringen und das Königreich besetzen. Herakles kam dazu und tötete Lykos; Später tötete er, nachdem der Wahnsinn von Hera verursacht worden war (als Hera ihn in Wahnsinn hatte fallen lassen), Megara und seine Söhne Therimachos und Ophites.
Nachdem er wieder im Besitz seines Geistes war, bat er Apoll ihm einen Orakelspruch zu geben, wie er das Verbrechen entschuldigen solle. Diesem wollte Apoll keinen Orakelspruch geben, Herakles schaffte zornig den Dreifuß aus seinem Tempel, welchen er später auf Befehl Zeus zurückgab, und forderte ihn auf ihm ein nicht gewolltes Orakel zu geben (aber er weigerte sich).Herakles wurde wegen diesem von Hermes in den Dienst der Königin Omphale gegeben.
Die Kentauren
Nachdem Herakles als Gastfreund zum König Dexamenos gekommen war und dessen Tochter Deianeira entjungfert hatte, gab er sein Wort, er werde sie heiraten, nach dessen Abreise bat der Kentaure Eurytion, der Sohn des Ixion und der Nephele um Deianeiras Hand. Deren Vater, der sich vor der Kraft dessen fürchtete, versprach sie ihm zu geben. Am festgesetzten Tag kam er mit seinen Brüdern zur Hochzeit. Herakles kam und tötete die Kentauren und entführte seine Verlobte (Erhoffte).
Ebenso bei einer anderen Hochzeit, als Peirithoos Hippodameia, die Tochter des Adrastos heiratete, versuchten die vom Wein vollen Kentauren, den Lapithen die Frauen zu rauben; die Kentauren töteten viele von diesen, kamen aber von selbst (durch deren Hand) um.
Nessos
Der Kentaure Nessos, der Sohn des Ixion und der Nephele wurde von Deianeira gebeten, dass er sie über den Euthenos trug; Diese, die aufgehoben worden war, wollte er selbst im Fluß mißhandeln. Nachdem Herakles deswegen eingeschritten hatte und als Deianeira ihn um Schutz anflehte, durchbohrte er Nessos mit seinen Pfeilen.
Weil er wußte, dass die Pfeile mit dem Schlangengift der Lernäischen Schlange vergiftet wurde und deren Gift eine so große Wirkung besaß, gab jener sterbend sein aufgefangenes Blut Deianeira und sagte, das sei ein Liebestrank; Wenn sie wollte, dass ihr Gatte sie nicht verschmähte, sollte sie mit diesem das Gewand dessen beschmieren lassen. Deianeira, die dieses glaubte bewahrte das Verwahrte sorgfältig.
Iole
Als Herakles um die Hand Ioles, die Tochter des Eurytos, angehalten hatte, jener ihn zurückgewiesen hatte, eroberte er Oichalia. Damit dieser von der Jungfrau angefleht wird, fing er an zu wollen, ihre Eltern in ihrer Gegenwart zu töten. Hartnäckiger mit Mut ertrug jene, dass ihre Eltern vor ihr getötet wurden(36). Als er alle diese getötet hatte, schickte er Iole als Gefangene zu Deianeira voraus.
Deianeira
Als Deianeira, die Tochter des Oineus und Gattin des Herakles sah, dass die gefangene Iole, eine besonders schönes Mädchen, gebracht wurde, fürchtete sie, sie werde ihre Ehe zerstören. Daher schickte sie, sich an die Weisung des Nessos erinnernd, das mit dem Blut des Kentauren getränkte Gewand, den Diener mit dem Namen Lichas, der es zu Herakles tragen sollte. Dort wo ein wenig, davon auf die Erde herabfiel und die Sonne dieses berührte begann es zu brennen. Als Deianeira dieses sah, begriff sie, dass es anders war, als Nesssos gesagt hatte, und schickte jemanden, er solle den, dem sie das Gewand gegeben hatte zurückrufen.
Herakles hatte dieses schon angezogen und begann sofort zu brennen; Nachdem sich dieser in den Fluß gestürzt hatte, um den Brand zu löschen, traten noch höhere Flammen empor; Aber als er sich ausziehen wollte, blieb das Fleisch daran hängen. Dann warf Herakles Lichas, welcher ihm das Gewand herbeigetragen hatte, im Kreis herumschleudernd ins Meer, an der Stelle, an der er hinabfiel, entstand ein Felsen, der Lichas heißt.
Wie man sagt, habe dann Philoktet(37), der Sohn des Poias einen Scheiterhaufen für Herakles am Berg Oita aufgehäuft und dieser bestieg diesen und legte seine Unsterblichkeit ab. Für diese Wohltat schenkte Herakles Philoktet seinen Bogen und seine Pfeile. Aber Deianeira beging wegen den Geschehnissen mit Herakles (was mit Herakles geschehen war) Selbstmord (tötete sich selbst).
5.Leda und ihre Nachkommen
Leda
Zeus, der sich in einen Schwan verwandelt hatte, vergewaltigte Leda die Tochter des Thestios, am Fluß Eurotas, und von diesem gebar sie Polydeukes und Helena, aber von Tyndareos Kastor und Klytämnestra.
Tyndareos
Tyndareos(38), der Sohn des Oibalos, zeugte mit Leda, der Tochter des Thestios Klytämnestra und Helena; Klytämnestra gab er Agmemnon, den Sohn des Atreus zur Frau; Ziemlich viele Freier aus verschiedenen Städten wollten Helena wegen ihrer Schönheit zur Frau.
Weil Tyndareos fürchtete, dass seine Tochter Klytämnestra von Agamemnon verstoßen werde, und da er Angst hatte, dass aus dieser Sache ein Zwist entstehe, verpflichtete er sich auf Anraten des Odysseus durch einen Eid und durch Helenas Entscheidung konnte er (er stellte es ihrer Entscheidung anheim, dass sie demjenigen, den sie heiraten wollte einen Kranz aufsetzte.
Sie setzte ihn Menelaos auf, dem Tyndareos diese zur Frau gab und Menelaos hinterließ er sterbend die Königsherrschaft.
Helena
Theseus, der Sohn des Aigeus und der Pittheus Tochter Aithra, raubte mit Peirithoos, dem Sohn des Ixion die Jungfrau Helena, die Tochter des Tyndareos und Leda, während sie im Heiligtum der Artemis opferte und brachten sie nach Aphidnai, einem Dorf in der Region Attika.
Als Zeus dieses gesehen hatte, dass diese soviel Mut besaßen, dass sie sich selbst der Gefahr entgegenstellten, befahl er diesen im Traum, dass sie beide von Pluto Persephone als Frau für Peirithoos verlangen sollten; Nachdem diese von der Halbinsel Tainaron(39) in die Unterwelt herabgestiegen waren und Pluto über diese Sache wegen der sie gekommen waren, informierten, wurden sie von den Erinyen niedergeschlagen und lange Zeit gequält. Als Herakles dorthin gekommen war um den dreiköpfigen Höllenhund zu holen, baten jene diesen um Schutz. Dieser erreichte es von Pluto und führte diese unverletzt empor.
Wegen Helena führten die Brüder Kastor und Polydeukes Krieg und nahmen Aithra, die Mutter des Theseus und Phisadies, die Schwester des Peirithoos gefangen und ließen sie bei ihrer Schwester als Sklavinnen dienen.
Kastor
Idas und Lynkeus, die Söhne des Aphareus, hatten Phoibe und Hilaeira aus Messenien, die Töchter des Leukippos als Verlobte. Aber weil diese sehr schöne Mädchen waren und Phoibe Priesterin der Athene war, Hiaeira Priesterin der Artemis, raubten Kastor und Polydeukes, in Liebe entbrannt diese
Jene griffen zu den Waffen, nachdem ihre Verlobten entführt worden waren, wenn sie diese wiedergewinnen konnten. Kastor tötete Lynkeus im Kampf; Nachdem er seinen Bruder verloren hatte gab Idas den Krieg und seine Verlobte auf und begann seinen Bruder zu begraben. Als er dessen Gebeine bestattete kam Kastor hinzu und begann zu verhindern, dass der Grabstein aufgestellt wurde, weil er sagte, das er diesen wie eine Frau besiegt hatte. Idas durchbohrte wütend mit dem Schwert, mit dem er umgürtet war, Kastors Bauch. Andere sagen, er habe den Grabstein, als er ihn aufrichtete, auf Kastor gestürzt und ihn so getötet.
Als man Polydeukes dieses berichtete, eilte er herbei und besiegte Idas in einem Kampf, und gab dem wiedergewonnen Körper des Bruders ein Begräbnis; Aber nachdem er selbst von Zeus einen Stern(40) bekommen hatte und seinem Bruder wurde keiner gegeben, daher sagte er dieses Zeus, dass Kastor und Klytämnestra aus dem Samen des Tyndareus entstanden waren, er selber aber und Helena seien Kinder von Zeus, dann bat Polydeukes, dass er sein Geschenk mit dem Bruder teilen darf; Diesem erlaubte er es.
1. Anmerkungen
1 Wegen der Tötung des Ungeheuers mit den Argusaugen" bekam Hermes den Beinamen Argostöter (Argeiphontes)
2. 2 Eine Bremse, die Io nicht zur Ruhe kommen ließ
3. 3 Ios Sohn Epaphos wurde in Ägypten als Stiergott Apis verehrt
4. 4 Als Gattin des Epaphos wird sonst Memphis genannt
5. 5 Söhne und Töchter des Uranus und der Gaia (des Himmels und der Erde). Einer von ihnen, Kronos, entmannte Uranos und herrschte nun an dessen Stelle. Als Kronos geweissagt wurde, er werde von einem seiner eigenen Kinder ebenso entthront werden, wie er seinen Vater Uranos gestürzt hatte, verschlang er seine Kinder sogleich nach der Geburt - außer Zeus: an seiner Stelle hatte ihm Rhea, seine Gattin, einen in Windeln gewickelten Stein gegeben. Zeus wurde auf Kreta aufgezogen. Nachdem er herangewachsen war, besiegte er Kronos mit Hilfe der Giganten und Kyklopen und übernahm die Herrschaft. Die Titanen wurden in den Tartaros (Bestrafungsort in der Unterwelt) gestürzt.
6. 6 Sohn des Titanen Japetos, Bruder Prometheus. Mit dem afrikanischen Gebirge gleichgesetzt. Zum Tragen des Himmelsgewölbes verurteilt wegen seiner Teilnahme am Kampf der Titanen gegen die olympischen Götter.
7. 7 Lat. Polus (=Himmelsgewölbe) entspricht dem Titanen Koios
8. 8 Mythische Insel, mit Delos gleichgesetzt
9. 9 lat. caesia" entspricht dem griechischen Beinamen der Athene (glaukis= mit blaugrauen, strahlenden Augen). Vielleicht hat Hygin die griechische Vorlage missverstanden.
10. 10Eros, der Sohn der Liebesgöttin, war über Apoll verärgert, weil dieser zu ihm gesagt hatte, das Bogenschießen solle der Knabe Männern überlassen. Deshalb schoss er einen Pfeil mit vergoldeter Spitze auf Apoll und bewirkte damit, dass sich der Gott in Daphne verliebte. Das Mädchen aber traf er mit einem Pfeil, dessen Spitze aus Blei war: von da an wies sie alle Männer zurück, und wollte für immer jungfräulich bleiben.
11. 11 Der Mythos begründet, warum der Lorbeer (griech. Daphne) Apoll heilig ist
12. 12 Glaukos ertrank als Kind in einem Honigbehälter. Er wurde von dem Seher Polyeidos oder von Asklepios wieder zum Leben erweckt.
13. 13 Welchen Toten Asklepios wieder erweckt hat, ist unklar. Jedenfalls wird unter ihnen auch Hippolytos, der Sohn des Theseus
14. 14 Kinder des Königs Athamas und der Wolkennymphe Nephele. Zur Vorgeschichte: Ihre Stiefmutter Ino trachtet ihnen nach dem Leben. Sie gibt vor, ein Orakel verlange die Opferung des Phrixos, wenn die Hungersnot aufhören soll. Zur Rettung iherer Kinder schickt Nephele den Widder mit dem goldenen Vlies.
15. 15 Sohn des Sonnengottes Helios, Bruder der Kirke und der Pasiphäe, Vater der Medea, König in Kolchis am Schwarzen Meer.
16. 16 Phrixos ist der Enkel des Aiolos. Hygin scheint in seiner griechischen Vorlage das Wort Aiolides" (Sohn oder Nachkomme des Aiolos) missverstanden zu haben.
17. 17 Jason war der Sohn des Aison, des rechtmäßigen Thronfolgers von Jolkos. Dessen Halbbruder Pelias hatte Aison den Thron geraubt. Als Jason erwachsen war, wollte er die Herrschaft in Jolkos antreten. Pelias fürchtete aufgrund einer Weissagung, von Jason getötet zu werden. Deswegen versprach er ihm die Herrschaft nur unter der Bedingung, dass er ihm vorher das Goldenen Vlies bringe. Aus dem Schiff Argo" fährt Jason mit vielen Helden, die der Generation vor den Trojakämpfern angehören, nach Kolchis (Argonauten)
18. 18 König der Phaiaken auf der Insel Acheria, wo Odysseus an Land gespült wird. Eine Generation früher hatte Alkinoos die Argonauten (die 50 nach ihren Schiff Argo benannten Helden unter Jasons Führung) auf ihrer Flucht aus Kolchis aufgenommen.
19. 19 Die Phaiakenkönigin Arete zeichnet sich nicht nur durch kluge Ratschläge, sondern auch durch ihre Hilfsbereitschaft aus. Der schiffsbrüchige Odysseus wendet sich mit seinen Bitten zurerst an sie, dann erst an Alkinoos.
20. 20 Nach einer anderen Version nahm Medea Absyrtos, der noch ein Kind war, als Geisel mit auf die Flucht, tötete und zerstückelte ihn und warf seine Körperglieder ins Meer, um die Verfolger aufzuhalten, die die Leichenteile einsammelten.
21. 21 Die Apsyrtischen Inseln in der Adria bei Pola. Als Grabesort des Absyrtos wird auch Apsaros am Schwarzen Meer genannt.
22. 22 Gemeint ist wohl: nicht mehr weit von Jolkos"
23. 23 Verwechslung mit dem Thebaner Kreon; es müsste heißen: Sohn des Lykaithos
24. 24 anderer Name für die oben genannte Glauke
25. 25 Alkmene verweigerte ihrem Gatten Amphitryon den Vollzug der Ehe, solange er nicht den Tod ihrer Brüder gerächt hatte. Hygin lässt die Vorgeschichte aus.
26. 26 In den übrigen Überlieferungen kämpft Amphitryon gegen König Pterelaos auf den taphischen Inseln.
27. 27 Nach anderen Ãœberlieferungen bringt sie Zwillinge zur Welt: Herakles, Sohn des Zeus, und Iphikles, Sohn des Amphitryon.
28. 28 D.h. der Ursprüngliche, Allererster. In Rom hat es einen Kult des Hercules Primigenius gegeben. Vielleicht bezieht sich der Beiname darauf, dass Herakles von Alkmenes Zwillingen als erster geboren wurde. Die Tötung der Schlangen ist als Begründung für den Namen nicht verständlich.
29. 29 Sonst wird Iolaos als Helfer genannt.
30. 30 Nach anderer Überlieferung wurde Aberdos, der Sohn des Hermes, von den menschenfressenden Pferden des Diomedes zerrissen, als er sie für Herakles bewachte. Herakles gründete zu seinem Gedenken die Stadt Abdera.
31. 31 Antiope ist die Schwester der Amazonenkönigin Hippolyte. Theseus, der Herakles dabei unterstützte, den Gürtel der Amazonenkönigin zu rauben, nahm Antiope zur Frau; sie gebar ihm Hippolytos.
32. 32 Das ist eine breite weiße Binde mit roten Streifen, die man um die Stirn befestigte, so dass die Zipfel rechts und links herabhingen; von Priestern, den Vestalinnen und Schutzflehenden getragen, auch an Opfertieren angebracht.
33. 33 Wildes Volk von Mischwesen mit Pferdekörpern und Kopf und Armen eines Menschen; sie wohnten auf dem Berg Pelion in Thessalien. Feindschaft mit dem Nachbarvolk der Laphiten.
34. 34 Sonst wird als Tochter des Dexamenos Mnesimache genannt.
35. 35 Kerberos = Höllenhund
36. 36 Nur Hygin erzählt von dieser Schandtat des Herakles
37. 37 Nach anderer Ãœberlieferung errichtet Hyllos, der Sohn des Herakles, den Scheiterhaufen.
38. 38 König von Sparta
39. 39 Auf dem Kap Tainaron im Südwesten der Peloponnes dachte man sich den Eingang der Unterwelt.
40. 40 Kastor und Polydeukes (lat. Pollux) wurden von den Seeleuten verehrt, denen sie als Elmsfeuer erschienen. Auf Münzen wurden sie mit einem Stern über dem Kopf dargestellt.
Die wichtigsten Götter der Griechen
Zeus: (lat. Iuppiter)
Oberster Gott der Griechen, Sohn des Kronos und der Rhea, die zum Geschlecht der Titanen, der Kinder von Uranos (Himmel) und Gaea (Erde) gehören. Nachdem er mit Hilfe der Kyklopen und seiner Brüder Poseidon und Hades seinen Vater Kronos besiegt und in den Tartaros gestürzt hat, übernimmt er die Herrschaft über den Himmel, Poseidon bekommt die Herrschaft über das Meer, und Hades wird Herr der Unterwelt. Zeus herrscht über Götter und Menschen, er macht das Wetter, er schleudert die Blitze. Er schützt die Stadt und das Hauswesen, er bestraft die Verletzungen des Eides und der Gastfreundschaft. Seine letzte Ehefrau ist seine Schwester Hera.
Poseidon (lat. Neptunus)
Bruder des Zeus, Herrscher über das Meer. Seine Waffe ist der Dreizack, mit dem er die Erde erschüttern kann.
Hades (lat. Pluto, Dis, Orcus)
Bruder des Zeus, Herrscher in der Unterwelt, im Reich der Toten. Er wurde mit dem unterirdischen Gott des Reichtums gleichgesetzt, das die Erde die Pflanzen ernährt und Edelmetalle in sich birgt. Persephone, die von Hades entführte Tochter des Zeus und der Demeter, herrscht an seiner Seite ein Drittel des Jahres über das Totenreich, die übrige Zeit bringt sie bei den Göttern auf dem Olymp zu.
Hera (lat. Iuno)
Gattin und Schwester des Zeus. Sie schützt die Ehe und ist die Patronin der verheirateten Frau. Voll Eifersucht verfolgt sie die Geliebten ihres Gatten Zeus. Die Tojaner sind ihr verhaßt, weil der trojanische Königssohn Paris nicht sie, sondern Aphrodite zur Siegerin im Schönheitswettbewerb erklärt hat.
Ares (lat. Mars)
Sohn des Zeus und der Hera, Gott des Krieges. Berühmt ist seine Liebschaft mit Aphrodite, der Gattin des Hephaistos, der das frivole Paar dem Gespött der Götter preisgab.
Athene (lat. Minerva)
Tochter des Zeus, die seinem Haupt in voller Rüstung entstieg und keine Mutter hat. Jungfräuliche Göttin des Krieges, der Künste und der Weisheit. Sie ist die Schutzherrin der Stadt Athen. Als sie mit Poseidon um Athen stritt, ließ dieser eine Salzwasserquelle entspringen, während sie einen Ölbaum hervorbrachte und mit dieser Gabe siegte.
Apollon (lat. Apollo)
Sohn des Zeus und der Leto, Zwillingsbruder der Artemis, Gott der Musik, der Heilkunst, des Lichtes und der Weissagung. Berühmt ist sein Orakel in Delphi.
Artemis (lat. Diana)
Tochter des Zeus und der Leto, jungfräuliche Zwillingsschwester des Apoll, Beschützerin der wilden Tiere, Göttin der Jagd.
Aphrodite (lat. Venus)
Tochter des Zeus und der Dione, nach anderer Tradition wurde sie aus dem Schaum geboren, der entstand, als Kronos seinen Vater Uranos entmannte und dessen Geschlecht ins Meer fiel. Auf der Insel Zypern ging die Schaumgeborene" an Land. Göttin der Liebe, des Verlangens und der Schönheit. Sie ist mit Hephaistos, dem hinkenden Schmiedegott, verheiratet, den sie mit Ares betrügt.
Hermes (lat. Mercurius)
Sohn des Zeus und der Maia, Götterbote mit Flügeln an Hut und Schuhen, Schutzgott der Kaufleute und der Diebe; Gott der Reisenden, Geleiter der Toten auf dem Weg in die Unterwelt.
Hephaistos (lat. Vulcanus)
Sohn des Zeus und der Hera oder der Hera allein, Gott des Feuers und Patron der Schmiede; er stellt die Waffen für die Götter her. Er hinkt, weil Hera ihn vom Olymp warf, als sie sah, was für ein häßliches Kind sie geboren hatte. Er ist mit der Liebesgöttin Aphrodite verheiratet.
Demeter (lat. Ceres)
Tochter des Kronos und der Rhea, Schwester des Zeus, Mutter der Persephone, Göttin der Fruchtbarkeit (Erdmutter") und des Ackerbaus. Nachdem Persephone von Hades in die Unterwelt entführt worden ist, irrt sie umher, um ihre Tochter zu suchen. Sie bewirkt eine Hungersnot, und erst als sie erreicht, dass Persephone einen Teil des Jahres bei ihr verbringen darf, lässt sie das Getreide wieder wachsen. Demeter und ihrer Tochter Persephone gilt der Mysterienkult in Eleusis.
Helios (lat. Sol)
Sohn des Hyperion und der Theia aus dem Geschlecht der Titanen, Sonnengott, der auf einem von geflügelten Rossen gezogenen Wagen über den Himmel fährt. Als sein Sohn Phaethon den Sonnenwagen lenkt, stürzt er ab und setzt die Welt in Brand.
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