Absolutismus unter Ludwig XIV

Absolutismus unter Ludwig XIV

Absolutismus

Der Absolutismus (von lat. absolutus = losgelöst ) ist eine taatsform, in der ein Monarch die absolute Gewalt über den Staat hat. Finanz- und Steuerverwaltung, Gesetz, Politik, Rechtsprechung, Verwaltung und militärische Gewalt unterliegen seinem Willen. Das Gottesgnadentum und dieZentralisierung der Macht in den Händen des Monarchen werdenbetont. Jede Gegengewalt wirdunterdrückt. Der Herrscher erkennt nur die göttliche Autorität an. Um 1700 wurde der Absolutismus zur verbreitetsten Herrschaftsform. Besonders stark wurde der Absolutismus von Ludwig XIV. ausgeübt.

Absolutismus unter Ludwig XIV.

Ludwig XIV. war ein französischer Herrscher. Er wurde 1638 geboren. Mit 6 Jahren regierte er Frankreich unter der Vormundschaft seiner Mutter und Kardinal Jules Mazarin. Nach dem Tode von Mazarin, beschloß Ludwig XIV. am 10. März 1661, alleine als absoluter Herrscher zu regieren. Er regierte 55 Jahre, bis er schließlich 1715 verstarb.

Die Reformen des Ludwig XIV.:

1. In der Politik:

Ziel: Ludwig XIV. wollte die alleinige Regierungsmacht über Frankreich

haben.

- Er schaffte den ersten Minister ab. Von jetzt an zählte nur der königliche Wille. Ludwig XIV. erkannte nur die göttliche Autorität an.

- Er setzte während seiner Regierungszeit nur 17 Minister ein. Diese gehörten nicht dem Adel an, weil er sie für tüchtiger hielt.

- Er hob die Provinzen, die durch den Adel verwaltet wurden, auf und ersetzte sie durch Verwaltungsbezirke.

- Er stellte 40000 Beamte ein, die ihr Amt vom Staat kaufen mussten.

- 1665 hob er das Parlament auf.

- Er förderte die Wissenschaft, die Literatur, besonders aber die Dichtung und Musik. Diese mussten "seine Herrlichkeit" verbreiten, sonst bekamen sie vom Staat kein Geld.

2. In der Kirche:

Ziel: Ludwig XIV. wollte Macht in kirchlichen Fragen erhalten

- Er beseitigte den Einfluß des Papstes.

- Er besetzte die Bischofsposten mit ihm ergebenen Adeligen.

- Er hob die Glaubensfreiheit auf.

- Der Katholizismus wurde als Staatsreligion bestimmt.

3. In der Armeepolitik:

Ziel: Ludwig XIV. wollte die Vorherrschaft in Europa erlangen.

- Er führte ein stehendes Heer ein.

- Die Armee wurde mit modernem Kriegsgerät ausgestattet.

- In ganz Frankreich wurden Festungen errichtet, die bis ins 19. Jahrhundert als uneinnehmbar galten.

- Die Flotte wurde ausgebaut und erhielt fast die Stärke der englischen Flotte.

- Alle Männer zwischen 20 und 30 mussten Kriegsdienst leisten. Die Armee war damals 380000 Mann stark (Vergleich Bundeswehr: 300000 Mann ).

4. In der Finanzpolitik:

Ziel: Durch die hohen Ausgaben in der Armeepolitik wurde die Staatskasse stark beansprucht. Diese Ausgaben mussten wieder eingetrieben werden.

- Die Steuern wurden erhöht. Den meisten Teil dieser Last mussten der 3. Stand ( Bauern ) tragen.

- Der Handel wurde gefördert.

- Die Infrastruktur wurde verbessert ( Straßen, Kanäle, 800 neue Poststationen ).

- Es wurden Kolonien erworben, damit man neue Absatzgebiete hatte.

- Manufakturen wurden, unter anderem durch niedrige Getreidepreise, gefördert.

- Die Handelsflotte wurde ausgebaut, um einen billigeren Handel zu gewährleisten.

- Ludwigs Generalkontroleur der Finanzen, Jean Baptise Colbert, führte ein merkantilistisches System ein ( von lat. mercator = Kaufmann):

Die Grundsätze des merkantilistischen Systems:

Man muss mehr an Ausländer verkaufen, als von ihnen importieren. Waren, von denen man das Monopol besitzt, werden teuer verkauft. Andere Waren jedoch werden so billig wie möglich angeboten. Eigene Exporte müssen auf eigenen Schiffen fahren.

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