Industrielle Revolution

1) Die Vorgeschichte

Das Frankreich des 18. Jahrhunderts war ein soziales Pulverfaß, das eigentlich nur darauf wartete, zu explodieren.

Die oberen beiden Stände, der Adel und der Klerus, hatten noch

immer die gleichen Privilegien wie zu Zeiten Ludwigs des XIV., die sie standhaft gegen die Reformbestrebungen des dritten Stand verteidigten. Auch das Bildungs - und Besitzbürgertum war mit seiner Situation unzufrieden und forderte politische Mitsprache und freie Wirtschaft. Mit Abstand am schlechtesten ging es aber dem dritten Stand, bestehend aus Handwerkern, Händlern und Lohnarbeitern: Sie litten unter der hohen Arbeitslosigkeit und den hohen Abgaben und lebten oft in großer Armut.

Diese kritische Situation wurde noch dadurch verschärft, dass der König viel Geld für seine verschwenderische Hofhaltung und Kriege "verschleuderte". Außerdem kam noch dazu, dass durch die Aufklärung die politischen und religiösen Vorstellungen des Absolutismus in Frage gestellt. Die wichtigsten französischen Ver-treter der Aufklärung Voltaire, Montesquieu und Rousseau traten die konstitutionelle Monarchie, die Gewaltenteilung im Staat und die Volkssouveränität ein.

Aufgrund all dieser Mißstände berief der König Ludwig XVI. die Generalstände ein, um die Wirtschaftskrise bewältigen zu können. Unter dem Druck des Volkes billigte er dem dritten Stand sogar 600 statt 300 Vertreter zu. Doch man konnte sich nicht einigen, ob man nach Ständen oder Köpfen abstimmen sollte. Als man keine Lösung erzielen konnte, erklärte sich der dritte Stand zu National-versammlung. Seine Vertreter zogen sich in das Ballhaus zurück und schworen, erst wieder auseinanderzugehen, wenn sie eine

Verfassung beschlossen hätten. Als schließlich auch noch einige Vertreter des ersten und zweiten Standes zu ihnen stießen, gab sich der König geschlagen und bestätigte die National -versammlung als souveräne Entscheidungsinstanz.

2) Der Anlass und

die eigentliche Durchführung

Als es durch Gerüchte über die Nationalversammlung zu Unruhen in Paris kam, zog der König Truppen zusammen. Daraufhin entlud sich der Zorn der Pariser und sie stürmten am 14. Juli 1789, dem heutigen Nationalfeiertag, die Bastille. Damit hatte die eigentliche Revolution begonnen. Überall in Frankreich stürmten die Bauern die Schlösser und Verwaltungseinrichtungen und vernichteten die Archive.

Zur gleichen Zeit beschloß die Nationalversammlung die Auf-hebung des Feudalsystems. Dadurch wurden alle Franzosen zu gleichberechtigten Staatsbürgern. Anschließend wurde am 26 August eine Erklärung der Bürger - und Menschenrechte be-schlossen, die als Grundlage für die spätere Verfassung dienen sollte. Außerdem einigte man sich auf einschneidende Änderungen in der Wirtschaft. Zünfte, Zunftzwang und Streiks wurden verboten, Berufs- und Gewerbefreiheit eingeführt, die Wirtschaftskrise sollte durch die Einführung der freien Markt-wirtschaft behoben werden. Und schließlich wurde die katholische Kirche enteignet. Ihre Schule wurden verstaatlicht und die Zivilehe eingeführt. Geistliche die sich dagegen weigerten, wurden als Staatsfeinde verfolgt.

Durch all diese Maßnahmen wurde das alte absolutistische System beseitigt und durch eine konstitutionelle Monarchie ersetzt. Die

gesetzgebende und richterliche Gewalt wurde Volksvertretern über-tragen, die gewählt wurden, allerdings nur von wohlhabenden Bürgern. In der ersten gewählten Legislative saßen die Vertreter des Bürgertums, die sich zur konstitutionellen Monarchie be-kannten, auf der rechten Seite. Die Abgeordneten auf der linken Seite waren jedoch in zwei Lager gespalten. Die erste Gruppe bestand aus ge-mäßigten Bürgerlichen, die Girondisten genannt wurden, weil die meisten ihrer Wortführer aus der Gironde stammten. Die zweite Gruppe setzte sich aus revolutionären Bürgerlichen, meist Intellektuellen, zusammen und wurde nach dem Kloster St. Jakob, ihrem Versammlungsort, Jakobiner genannt. Ihre Anführer Robespierre, Marat und Danton traten offen für die Republik ein.

3)Verlauf und Auswirkungen

Durch die Revolution hatte sich Frankreich im Ausland viele Feinde geschaffen, die Angst hatten, die revolutionäre Stimmung könnte auch in ihr Land übergreifen. Zuerst schloß sich Österreich mit Preußen zusammen, nach der Hinrichtung Ludwig XVI. schlossen sich auch England, Holland, Spanien, Sardinien, Neapel und das Deutsch Reich diesem Bündnis an. Dadurch wurde die innenpolitische Lage in Frankreich noch zusätzlich verschärft.

In der allgemeinen revolutionären Stimmung wählte das Volk 1792 eine neue Vertretung, das Nationalkonvent. Wahlberechtigt dafür waren zum ersten Mal alle Männer über 21. Schon in der ersten Sitzung schaffte man die Monarchie ab und rief die Republik aus.

Ludwig XVI. wurde des Landesverrats angeklagt und kurzerhand

Hingerichtet. Daraufhin beschloß der Konvent eine neue, republikanische Verfassung. Sie trat jedoch niemals in Kraft.

Doch trotz dieser Veränderungen kam es weiterhin zu Demon-strationen des Volks wegen Brotmangel und Teuerung. Aufgrund eines weiteren Aufstandes wurden die Girondisten aus dem Konvent vertrieben und die Jakobiner hatten nun die Mehrheit im Nationalkonvent. 1793 wurde der Wohlfahrtsausschuß gegründet, dessen Vorsitzender der Führer der Jakobiner, Maximilien de Robespierre, wurde und der fortan als oberstes Exekutivorgan fungierte. Robespierre ließ alle seine Gegner unnachsichtig verfolgen und hinrichten. Während seiner einjährigen Herrschaft brachte er es auf 40 000 Hinrichtungen. Und zur Bedrohung durch die Revolution von innen kam die Bedrohung von außen. Deshalb

führte man die allgemeine Wehrpflicht ein. Das brachte den gewünschten Erfolg, Frankreichs Feinde wurden zurück-geschlagen und das Heer konnte sogar in die Nachbarländer einmarschieren. Doch die Wirtschaftskrise konnten auch die Jakobiner nicht in den Griff bekommen. 1794 wurde Robespierre

schließlich gestürzt und mitsamt seine Gefährten hingerichtet.

Nach dem Sturz der Jakobiner kam das Besitzbürgertum wieder an die Macht und sicherte sich seine Stellung durch eine neue Verfassung, der mittlerweile dritten in vier Jahren. Die Regierung wurde nun von 5 "Direktoren" ausgeübt. Das Direktorium konnte seine Macht jedoch nur schwer behaupten und wurde 1799 durch einen militärischen Staatsstreich Napoleons gestürzt.

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