Frauenbewegung
1. Einleitung
Schon der deutsche Dichter Friedrich Schiller beschrieb in seinem Werk "Das Lied von der Glocke" den Wirkungskreis der Frau wie folgt: "Und drinnen waltet / Die züchtige Hausfrau, / Die Mutter der Kinder, / Und herrscht weise / Im häuslichen Kreise, / Und lehret die Mädchen / Und wehret den Knaben,/ Und regt ohne Ende/ Die fleißigen Hände, / Und mehret den Gewinn / mit ordnendem Sinn." Man sieht also, dass die Frau über Jahrhunderte hinweg in eine von den Männern vorgegebene Rolle gedrückt wurde, aus der sie sich nur schwer und durch einen langwierigen Prozeß befreien konnte. Bereits seit Anbeginn der Menschheit, seit der Urzeit, war die Frau die "Hüterin des Herdes" und die "Erzieherin der Kinder". Diese untergeordnete Rolle zog sich so oder in etwas variierter Form durch die Zeitepochen bis in das 20. Jahrhundert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde die Geschichte von Männern geschrieben und niemand schenkte der Arbeit der Frau Anerkennung oder Zuspruch. Die Rolle Hausfrau war so "normal", dass es zu großen Aufregungen kam, als sich die ersten mutigen Frauen wie Bettina von Arnim [À] gegen die Gesellschaft auflehnten und Rechte der Freiheit, Gleichheit und Selbst-bestimmung forderten. Der Grund für diese wogenden Wellen auf dem sonst so ruhigen Meer der feministisch orientierten Geschichte der Frauen waren zwei Dinge.
Zum einen entwickelte sich im 19. Jahrhundert das Selbstbewußtsein des "schwachen Geschlechts" sehr stark. Die Frauen wußten, dass sie ihre Rolle im Haus sehr gut ausfüllten und somit eine gewisse Unentbehrlichkeit gegenüber ihrem sozialen Umfeld, dem Familienkreis, besaßen. Diese neue Sichtweise veranlasste sie, den Wunsch nach Selbstbestimmung und -entfaltung, trotz des Bewußtseins einer möglichen Bestrafung, offen zu äußern. Der andere Faktor war die in fast allen europäische Ländern vollzogene industrielle Revolution. Dieses gesellschaftsumwälzende Ereignis hatte weitgreifende Auswirkungen bis in die Familie. Entstandene Fabriken benötigten zwar viele Arbeitskräfte, doch die Entlohnung erlaubte nur ein Leben am Existenzminimum. Deshalb war es durchaus üblich, dass sowohl der Mann als auch die Frau einer Erwerbstätigkeit nachging, um die Existenz der Angehörigen zu sichern. Dadurch das die Frau nun in den Bereich des Mannes, der Ernährung und Versorgung der Familie, eindrang und etwas zum Lebensunterhalt beitrug, steigerte sich ihr Selbstwertgefühl. Mit der Zeit erkannte sie, dass sie nun nicht mehr an das Haus "gefesselt" war und strebte somit fortan zu höheren Zielen. Die Anfänge der Emanzipation waren also gesetzt und eine Zeit der Veränderungen war angebrochen.
Im Folgenden möchten wir nun den Weg der Gleichstellung und Gleichberechtigung von Mann und Frau darlegen und Ursachen, Gründe sowie Ziele von herausragenden Frauenrechtlerinnen und Frauenorganisationen benennen. Folgen sie uns also auf einer Reise durch die Geschichte zu den Anfängen der feministischen Entwicklung im 19. Jahrhundert.
2. Nationalisierung der Frauen
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ie schon vorweggenommen fand die Hauptphase der Emanzipation im 19. und 20. Jahrhundert statt. Zu dieser Zeit wurden die einzelnen Staaten von Kriegen, Revolutionen und Diktaturen erschüttert. Es war eine Zeit des Umbruchs und Umdenkens, welche sowohl auf die gesamte Geschichte als auch auf die Rolle der Frau Einfluß nahm. Im Laufe der Zeit entstand der Begriff "Frauenfrage", welcher eng mit der damals noch ungelösten sozialen Frage verbunden war. Aus philosophischen und theologischen Lösungsversuchen der Frauenfrage entwickelte sich die Frauenbewegung. Diese gut organisierten Verbände stellten als Forderungen die Gleichberechtigung im wirtschaftlichen, rechtlichen und politischen Leben, gleiche Ausbildungsmöglichkeiten an Schulen bzw. Universitäten ebenso wie die Befreiung der Frau aus ihren zahlreichen Abhängikeitsverhältnissen an die ausschließlich von Männern
repräsentierte Staaten.
So ist es nicht verwunderlich, dass die Umgestaltung des Standpunktes der Frau in den Industriegesellschaften sich territorial gesehen auf das westliche Europa und die Vereinigten Staaten beschränkte.
Will man nun eine Untersuchung der Beziehungen zwischen den politischen Zeitgeschehen und der Position des weiblichen Geschlechts vornehmen, so muss man sowohl chronologisch als auch länderspezifisch differenzieren. Aufgrund der Menge des vorliegenden Stoffes und der damit entstehenden Anzahl von Ansatzpunkten ist es uns jedoch leider nicht möglich auf jede internationale Frauenbewegung einzugehen. Daraus resultierend, soll in dieser Facharbeit hauptsächlich die Frauenbewegungen Deutschlands im Mittelpunkt stehen.
Historische Grundlagen der deutschen Frauenbewegung
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ie ersten historischen Grundlagen für die dt. Entwicklung einer deutschen Frauenbewegung findet man in den Forderungen zum Wiener Kongreß von 1814-1815. Aufgrund dieser Forderungen der Beteiligten europäischen Mächte wurde schnell deutlich, dass das 19. Jahrhundert ein Jahrhundert der nationalen, liberalen und konservativen Bewegungen wird. Vor allem letztere Bewegung wurde mit dem Ergebnis des Wiener Kongresses verdeutlicht. Die liberalen Ideen aller Beteiligten, welche größtenteils von Preußen ausgingen, wurden abgelehnt und infolge der Restaurierungs-politik zurückgestellt. Zu diesen liberalen Ideen gehörte einerseits die Bildung einer Nation und anderseits die Abrundung der inneren und äußeren Grenzen.
Das wichtigste Ergebnis des Wiener Kongreß für Deutschland war die Gründung des Deutschen Bundes, welcher von 1817-1866 existierte, und damit verbundene Gründung des Frankfurter Bundestages. Voraussetzungen für diese Neuordnung Deutschlands waren die Auflösung des Deutschen Reiches von 1806, die Eliminierung der meisten deutschen Zwergstaaten unter der Herrschaft Napoleons, das starke deutsche Gemeinschaftsgefühl (infolge des Sieges über Napoleon) und die Entstehung eines bürgerlichen National-bewußtseins. Der Deutsche Bund an sich bildete in seiner vorliegenden Form keinen Bundesstaat, sonder viel mehr nur einen losen Staatenbund ohne zentrale Exekutive. Das
Ziel des Bundes bestand in der Erhaltung der äußeren und inneren Sicherheit der deutschen Staaten, welcher sich somit an die Gleichgewichtspolitik der anderen europäischen Staaten anlehnte. Im Deutschen Bund gab es keine allgemeingültige Verfassung, sondern landesständische Verfassungen der Einzelstaaten, welche durchaus als Zugeständnis für die deutschen Liberalen verstanden werden konnte.
Eine weitere wesentliche Grundlage sind die Preußischen Reformen. Aus ihnen entstand eine persönliche, wirtschaftliche Freiheit und eine naturwissenschaftlich-technische Bildung, welche gleichzeitig die Basis für die späteren industriellen Revolutionen schufen.
Zu diesen Revolutionen gehörte die Bauernreformen von 1807, die Gewerbefreiheit, die preußische Städteordnung von 1808, die Heeresreformen von 1809 und die Bildungs-reformen von 1809/10.
Besonders großen Einfluß hatten diese doch recht umfassenden Reformen auf die Industrialisierung Deutschlands. Chronologisch gesehen verlief diese zeitgleich mit dem Eisenbahnbau von 1836-39, welchen man durchaus als Indikator der Wirtschaft betrachten kann. Den größten Fortschritt der Industrialisierung erfolgte durch die Gewerbefreiheit und den steigenden Wissen innerhalb der Bevölkerung. Erst durch diese Grundlagen war es in Deutschland möglich eine Entwicklung der Wirtschaft in Bezug auf das Kapital, der Massenproduktion und dem Handel durchzuführen.
Einige weitere Voraussetzungen für die deutsche Frauenbewegung findet man in den Auffassungen des Nationalismus und Liberalismus, welche nun verstärkt in den europäischen Ländern zum Ausdruck kamen. Kennzeichen des deutschen Nationalismus und Liberalismus waren: Die Vereinigung der Menschen für Freiheit, Gleichheit bzw. natürlicher Einheit, das Prinzip der Volkssouveränität, die neue Definition des Begriffes "Freiheit", Glaubens- und Gewissensfreiheit, das Toleranzprinzip, ein allgemeines Wahl-
recht, Meinungsfreiheit und die Freiheit der Lehre. Die daraus entstandene deutsche nationale Bewegung von 1817 wurde infolge der Restaurativen Regierung stark zensiert, kontrolliert und schließlich verboten. Mit diesem Verbot und der zusätzlich oktroyierten Verfassung (vor allem im süddeutschen Raum) spitzt sich die Lage zwischen Regierung und liberalen Bürgertum zu.
1848/49 kommt es schließlich, begründet durch die Beharrlichkeit auf der alten Ordnung des Adels und den Forderungen nach Einheit, Freiheit und einer demokratischen Verfassung des liberalen Bürgertums, zur Bürgerlichen Revolution. Mit dem Scheitern dieser Revolution kommt es wiederum, wie schon 1815, zur Unterdrückung nationaler und liberaler Ziele. Eine Ursache dieses Scheiterns war die bereits oktroyierte Verfassung
in Preußen, welche großzügige Bürgerrechte, ein Wahlrecht, das Budgetrecht und weitere Rechte der Bevölkerung und Regierung beinhaltete.
Nach diesem politischen Umsturz in Deutschland kommt es 1866 zum deutsch-deutschen Krieg zwischen Preußen und Österreich. Anläßlich des Sieges Preußens über Österreich bei Königgrätz kommt es 1867 zur Dreiteilung Deutschlands. Diese Dreiteilung, in Norddeutschen Bund, Süddeutschen Bund und Österreich, blieb in dieser Form bis zum deutsch-französischen Krieg bestehen.
Vollständige Auflösung dieser Dreiteilung erfolgte 1871 mit der Reichsgründung. Mit
dem allgemeinen und gleichen Wahlrecht, welches in der Reichsverfassung von 1871 verankert war, kam Bismarck (ähnlich wie 1866 mit dem Zugeständnis gegen Straffreiheit)
den Wünschen des bürgerlichen Liberalismus entgegen. Weiterhin war die Reichseinigung vor allem für die deutsche Nationalbewegung von Bedeutung, dessen Wunsch nach einem vereinten Deutschland nun nach mehr als einem Jahrhundert in Erfüllung ging.
2.1.1. Bestrebungen der Frau im Übergang vom 19. zum 20.
Jahrhundert
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ührt man sich die gesellschaftliche und soziale Lage des Frauenbegriffs im 19. Jahrhundert vor Augen, stellt man fest, dass die Frau zu dieser Zeit stark deklassifiziert wurde. Sie hatte weder die Möglichkeit ihre politische Meinung, in Form eines Frauenwahlrechts, zu äußern, noch Anspruch auf eine führende Position Wirtschaft oder Politik. Auch wenn die Frau, entgegen den Normen, einer Tätigkeit nachging, so wurde sie doch endgeldlich minder belohnt als männliche Arbeiter oder Dienstangestellte. Ebenfalls muss an dieser Stelle der erschwerte Zugang zu Schulen und Universitäten und die damit verbundene schlechte Ausbildungsmöglichkeiten genannt werden. Es existierte also mit dem Einsetzen des Industrialisierungsprozesses eine große soziale Not vieler Arbeiterinnen, Dienstmädchen und Näherinnen sowie mangelnde Berufsmöglichkeiten für unverheiratete Frauen aus dem Mittelstand.
Mit der bereits erwähnten Revolution in Deutschland um 1848 begann eine interessante Veränderung der ideologischen Einstellung der arbeitenden und erziehenden Frau. Es entwickelte sich in den folgenden Jahren ein stetig wachsendes Gefühl der Einigkeit und Verbundenheit unter den Frauen. Dieses Gefühl wurde dann schließlich 1865 mit der Gründung des "Allgemeinen Deutschen Frauenvereins", dem Zusammenschluß von Frauenbildungsvereinen und Frauenerwerbsvereinen, zum ersten mal verwirklicht und offen dargelegt.
Den großen Aufschwung erlebte die Frauenbewegung im willhelminischen Berlin zwischen 1870 und 1900. Ursache für diese Zentralisierung sind die Neuerungen und Veränderungen in nahezu allen Bereichen, welche wiederum durch die im vollen Gang befindliche Industrialisierung herbeigeführten wurden. Diese Veränderung wurde von der Bevölkerung mit solch einer Neugier betrachtet, dass es verständlich ist warum die Frauen-vereine auf eine so große Resonanz stießen und das Interesse für Frauenorganisationen stetig anstieg. Während der Jahrhundertwende bildeten sich im 1871 vereinigten Deutschland zwei wesentliche Richtungen heraus.
Die sogenannten Gemäßigten mit Helene Lange (1848-1930) und Gertrud Bäumer (1873-1954), welche der Mädchenschulen, die Lehrerinnenausbildung und andere begünstigende Bedingungen für das Studium von Frauen an den Hochschulen (in Berlin seit 1908) an-strebten. Bei den Gemäßigte hielt man an dem derzeit bestehenden Rollenverständnis von Mann und Frau fest. Es wurde die Auffassung vertreten, dass die Arbeit von Mann und Frau gleichberechtigt sei und den Frauen somit, ebenso wie den Männern, politische Rechte zustehen.
Die sogenannten Radikalen hingegen forderten Gleichbehandlung lediger Mütter und nichtehelicher Kinder, die Aufdeckung sexueller Doppelmoral und die Problematisierung
der Prostitution. Es wurde also keine Gleichwertigkeit, sondern eine Gleichberechtigung, von Mann und Frau, auf allen Gebieten gefordert. Diese zweite Richtung begründete 1888 den Verein "Frauenwohl" mit der Vorsitzenden Minna Cauer (1842-1922), welche gleichfalls als erste das Frauenstimmrecht in Deutschland forderte. Auch der "Bund für Mutterschutz und Sexualreform", der 1905 gegründet und unter Vorsitz von Helene Stöcker (1869-1943) geleitet wurde, ist bei den Radikalen einzuordnen. Der Kampf dieses Zweiges der Frauenbewegung um die Etablierung sozialer und pädagogischer Frauenberufe führte 1908 durch Alice Salomon zur Schaffung der "Sozialen Frauenschule" in Berlin, deren staatliche Anerkennung als Fachschule (1918) der Grundstein für die heutige Fachhochschule für Sozialarbeit und Sozialpädagogik Berlin in Berlin war. Eine eigenständige proletarische Frauenbewegung wurde erst ab 1919 durch Clara Zetkin [À] und Rosa Luxemburg[Á] in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aufgebaut.
Man sieht also, dass die Anfänge einer aktiven Frauenbewegung im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts anzusiedeln sind und in den folgenden 40 Jahren eine Vielzahl von Frauen-vereinen und Fraueneinrichtungen entstanden sind. Reflektiert man, dass die Frau bis dahin
über Jahrtausende still und ruhig ihre Dienste im Haushalt verrichtete, so sind diese 40 Jahre ein gewaltiger Sprung auf dem Weg zur Gleichberechtigung. Die Frau begann mit ganzer Kraft sich langsam aber zielstrebig aus dem alten gesellschaftlichen Regelwerk zu lösen und neue, selbständige Wege zu gehen.
2.1.2. Der Erste Weltkrieg
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ährend und nach dem Ersten Weltkrieg kam es zu einer Zweiteilung der Ansichten über die Rolle der Frau und der der Frauenbewegung im deutschen Staat. Auf der einen Seite erklangen Zitate, wie "Für die Frauen dieser Welt ist dies die wichtigste Stunde ihrer Geschichte. Das Zeitalter der Frau hat begonnen" (1). Die Menschen, welche dieser Ansicht zustimmten, sahen also in dem tobenden Krieg einen weiteren Schritt in die Richtung der totalen Gleichberechtigung und als "die Morgendämmerung einer neuen Zivilisation" (2). Es ist natürlich unwiderlegbar, dass der Krieg, der fast alle europäischen Staaten mit in den Strudel aus Gewalt, Haß und Blut hinabzog, die Beziehungen zwischen den Geschlechtern von Grund auf umgewälzt hat. Der "Kampf" der Frauenbewegung und Frauenverbände um die Gleichberechtigung war nun viel weitreichender und intensiver, als in den vergangen Jahren und Jahrzehnten. In der Literatur und im politischen Diskurs war es üblich, diesen Bruch mit der Vergangenheit entweder zu begrüßen oder zu beklagen, ihn mit strengsten Maßstäben zu messen oder kritiklos hochzujubeln. Die späteren Niederschriften über die Geschehnisse dieser Jahre beinhalteten aber nur die Namen der männlichen Kriegshelden und die Frau trat nur als eine Allegorie, wie zum Beispiel als Siegesgöttin, trauernde Witwe oder Mutter, in Zeitschriften und Plakaten auf. Erst die neuere Sozialgeschichte konnte die Frau nicht übergehen. Man stellte fest, dass der Krieg nicht nur "Männersache" war, sondern auch Frauen in verantwortliche Positionen oder neuen Berufen fand. Diese neue Rolle waren zum Beispiel die Frau als Familienoberhaupt, als Munitionsarbeiterin, Straßenbahnschaffnerin oder als Hilfskraft der Armee. In dieser Zeit des Chaos und der Verwirrung ist dies nur dadurch zu erklären, dass sich durch den Zusammenbruch der erstarrten Ordnung in der deutschen Familie und Gesellschaft neue Horizonte und damit verschiedene Handlungsmöglichkeiten für Frauen eröffneten. Zusehends gewannen die Frauen im Krieg an Selbstvertrauen und Mobilität, welches sich im Kriegseinsatz durch die örtlich präsenten Frauenorganisationen und in der Unterhaltung und Betreibung von öffentlichen Einrichtungen zeigt. Man könnte also durchaus annehmen, dass in diesem schrecklichen "Kampf" die Frau ihren persönlichen Befreiungsprozeß weitergeführt und schließlich abgeschlossen hat.
Die andere Richtung aber behauptet, dass der Krieg nur zur Festigung und Verstärkung der Rolle als Mutter und Hausfrau führte. Er blockierte die Emanzipationsbewegung, welche durch eine wirtschaftliche und sexuelle unabhängige "moderne" Frau, sowie durch eine mächtige, von Gleichheit und Phantasie bestimmte, Frauenbewegung verkörpert wurde. Gleichzeitig stärkte der Erste Weltkrieg die Identität und die männliche Rolle in Familie
und Gesellschaft, warf aber die Frau in ihre alte Rolle zurück: Als Mutter vieler Kinder;
als Hausfrau, für die eine erneuerte moderne Haushaltsführung Befreiung genug ist und als Unterwürfige, die stolz und bewundernd zu ihren Gatten aufblickt. Es entstand im Laufe der Zeit eine zunehmende Ablehnung und Intoleranz jenes Emanzipationsverständnisses,
welches das Ziel hatte, die Frau aus ihrer isolierten Rolle in der Geschichte zu lösen. Aber auch viele Feministinnen ließen sich in dieser Zeit von der Begeisterung, Dienste für den Staat zu erbringen, anstecken und stellten ihre Forderungen fürs erste zurück, um sich in den Pflichterfüllungen als Frau von niemanden übertreffen zu lassen und ihre Voll-wertigkeit zu beweisen. Die kriegsführenden Staaten erwarteten von den Frauen gottergebenes Abwarten und waren hocherfreut, dass sich auch Frauenrechtlerinnen um die nationale Sache bemühten. Doch sie lehnten alle über karitative Werke hinausgehenden Bestrebungen der Frauen ab und konnten dennoch nichts ausrichten, als am 3. August 1914 der Nationale Frauendienst (NFD), eine staatlich anerkannte Organisation, die den Behörden als Hilfstruppe in der Fürsorge und beim Nachschub diente, gegründet wurde.
Doch welche Beziehungen besaß die Frau nun genau zu den Ereignissen der Kriegsjahre und was bewegte sie in ihrer sozialen Umgebung bzw. in der Gesellschaft?
Im Herbst 1914 wurde die Frau, aufgrund des unerwarteten Verlaufs des Krieges, zur Mobilisierung aufgerufen. Der "Große Krieg" war zu einem langen, menschen- und materialverschlingenden Krieg geworden. Man benötigte Unterstützung aus dem Hinterland, der Heimatfront, und hoffte deshalb auf die Hilfe der Frauen. Diese Heimat-front war, entgegen der eigentlichen Front, die den Männern unterstand, eine Domäne der Frauen, in der auch die Feministinnen mehr oder minder erfolgreich versuchten, sich zur Geltung zu bringen. "Mobilisierung" - Das aus der Militärsprache stammende Wort, welches die völlige Aufbietung aller verfügbaren Kräfte bedeutet, beschränkte sich in Deutschland vor allem auf den Bereich der Kriegsindustrie. Jene "Freisetzung aller Kräfte" erfolgte trotz der Bemühungen des NFD nur in einem geringen Umfang und auf freiwilliger Basis. Man sieht also, dass die Frauen durchaus für eine aktive Kriegsteilnahme bereitwillig zur Verfügung standen. In der zweiten Kreigshälfte wurden dann diese Hilfsleistungen sehr straff organisiert und mit Nachdruck betrieben, um die Effektivität zu erhöhen. Diese genannten Dinge ließen die Frauen neue Erfahrungen in Bezug auf Freiheit und Verantwortung machen, welche in ihnen ebenfalls eine veränderte ideologische Einstellung hervorrief.
Das eigentliche Symbol für die Frauenarbeit des Krieges war aber nicht etwa die Rüstungsarbeiterin oder Hausfrau, sondern die Krankenschwester.
Die Krankenschwester - Symbol der Selbstaufopferung, Engel und Mutter - war die gepriesenste Frauengestalt dieser Zeit und das bevorzugte Motiv von Künstlern, die versuchten, sich in die Welt der Kriegsblinden zu versetzen. "The Greatest Mother in the World" steht auf einem amerikanischen Rot-Kreuz- Plakat dessen Bildmotiv - eine überdimensionale Krankenschwester, die einen winzigen, bewegungsunfähig auf einer Bahre liegenden Mann in den Armen wiegt - das neuartige Verhältnis zwischen den Geschlechtern unterstreicht. Zwar wußten die Soldaten den Frieden des Lazaretts zu schätzen, fühlten sich aber von diesen unnahbaren Frauen gedemütigt, die sie in ihrer Schwäche sahen und sie wie kleine Kinder pflegten, nur um sie danach wieder an die Front zu schicken.
Zu diesen schweren Jahren, hatte die Frauenbewegung einen noch schwereren Befreiungs-kampf zu führen als in Friedenszeiten. Zwar wurde aus dem Feminismus ab 1914 eine internationale Bewegung, die durch gemeinsame Forderungen selbstbewußt und zielstrebig erscheinen wollte. Da aber viele Frauenrechtlerinnen ihre Ziele hinter den nationalen Interessen zurücksteckten, kam es nicht zu der erhofften Stärkung, sondern vielmehr zur Schwächung dieser Bewegung. Natürlich blieben damit die Fragen, welche als Thema das Wahlrecht und die Mutterschaft hatten, ohne Beantwortung und wurden deshalb immer wieder neu aufgeworfen. In der internationalen Bewegung der sozialistischen Frauen, deren erstes Ziel die Solidarität der Arbeiterklassen war, dominierten deutsche Frauen, wie Clara Zetkin. Aber der Krieg kannte keine Gnade und zerschlug die feministischen Internationalen, genau so, wie er die Arbeiterbewegungen zerschlug.
Als abschließende Veränderungen, die der Erste Weltkrieg hervorgerufen hatte, waren die Entwicklung einer neuen Aufgaben- und Machtverteilung zwischen den Geschlechtern, vor allem in Bereichen der Erwerbstätigkeit, und die stärkere Beteiligung der Frauen am politischen Leben und an der staatlichen Macht. Dabei entstanden aus den Frauenvereinen und -organisationen, Vereine zur politischen Bildung der Frauen. So wandelte sich, zum Beispiel, der Allgemeine Deutsche Frauenverein zum Deutschen Staatsbürgerinnen-
verband.
2.1.3. Zwischenkriegszeit
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ie Frauenbewegung der Zwischenkriegszeit konnte zum ersten Mal seit Anfang des 20. Jahrhunderts handfeste Erfolge im Bereich der Frauenrechte aufweisen. Nach Ende des Krieges (1918) kam es in den 20er Jahren zu erneuten Ansätzen für die Emanzipation der Frauen. Die politische Umgestaltung des Kaiserreichs zur Weimarer Republik brachte den Frauen die Beseitigung der alten Gesindeordnung, die freie Berufswahl, den Achtstundentag, eine relative Verringerung der Ungleichheit der Löhne und das uneingeschränkte Koalitionsrecht. Das Frauen aktiv in die Politik gingen, war zu dieser Zeit keineswegs selbstverständlich. Nur wenige Frauen, wie zum Beispiel Gertrud Bäumer und Anita Augsburg, welcher der Radikalen Bürgerlichen Frauen-bewegung angehörten, schafften es, in der Frühzeit der Weimarer Republik in ein Landesparlament oder in den Reichstag gewählt zu werden. Dieses ist nicht ver-wunderlich, setzte sich doch zum Beispiel der damals Bund deutscher Frauenvereine (BdF), der mit rund einer Millionen Mitgliedern den Kern der bürgerlichen Frauen-bewegung ausmachte, für nur begrenzte politische Mitspracherechte für Frauen ein. Merkmale dieser Frauen-bewegung waren weiterhin sowohl ein neues Selbstwertgefühl als auch ein neues, verändertes Aussehen der Frauen, welches sich in dem neuen Kurzhaarschnitt und dem, damals typischen, kurzen Rock widerspiegelte. Das tägliche Leben in der Familie und im Haushalt hat sich jedoch noch nicht verändert. Nach wie vor herrscht das Ideal der Hausfrau und der damit verbundenen Rollenverteilung, die nicht selten noch unumstößlicher wirkte als zuvor.
Viele Symbole für das neue weibliche Verhalten und das Auftreten von emanzipierten Frauen wirkten zum größten Teil nur als imaginäres Bild, bestimmt für die Außenwelt. Doch jenseits des äußeren Scheins halten sich hartnäckig die alten traditionellen Normen. In der Literatur der 20er und Anfang der 30er Jahre findet man hauptsächlich Schilderungen von sexuell und gesellschaftlich befreiten Frauen, deren Lebensgeschichte häufig in Form von Romanen, guten Absatz unter der Bevölkerung fanden. Das Ziel dieser Literatur war der Kampf für Gleichberechtigung der Geschlechter sowie gegen eine erstickende Moral. Die "neue" Frau versuchte in ihrem Streben, in den einzelnen Bewegungen, ihre Identität und ihre Autonomie gegen alle Traditionen zu erobern und zu verteidigen. Von Seiten der regierenden Obrigkeit kam es zu einer Betonung der weiblichen Empfindsamkeit, wodurch ihre Intelligenz vollkommen vernachlässigt wurde. Man schätzte an ihr die Unterwerfung und Hingabe für den Staat bzw. den Mann höher als den Ehrgeiz oder intellektuelle Spekulationen. Eine weitere Veränderung findet man auf dem Gebiet der Erwerbstätigkeit. Der öffentliche Meinung nach galt die Frau als nicht erwerbstätig, was jedoch in keinerlei Weise mit der Realität übereinstimmt.
In den Städten waren in etwa zwei Drittel der Mütter gezwungen, berufstätig zu sein, weil die Löhne ihre Ehemänner zu niedrig waren, um die Familie versorgen zu können. Diese Situation, die bereits im Ersten Weltkrieg entstanden war, trug dazu bei, dass Frauen-erwerbstätigkeit selbstverständlich wurde und der Hausfrauenideologie entgegenwirkte. In den Gebieten, wo die Art der Industrialisierung die Anzahl der Frauenarbeitsplätze begrenzte, wie zum Beispiel im Bergbau oder der Eisen- und Stahlindustrie, eröffneten die Frauen Gastronomiebetriebe, vermittelten an Pensionsgäste oder arbeiteten als Wäscherinnen. Neben der begrenzten Freiheit der Arbeitsplatzwahl gab es nun auch eine
freie Partnerwahl für die Ehe. Sowohl für junge Frauen als auch für junge Männer wurde die freie Partnerwahl in der Zwischenkriegszeit selbstverständlich und es kam nur noch selten zu arrangierten Heiraten durch die Eltern. Eine besonders gewichtige Forderung der damaligen Frauenbewegung war das Wahl- bzw. Frauenstimmrecht. Besonders aktiv traten für dieses Ziel die Radikalen ein, welche für das Frauenwahlrecht sogar auf die Straße gingen. Das Wahlrecht allerdings hatten die Frauen dem Sozialdemokratischen Rat der Volksbeauftragten zu verdanken, welche das entsprechende Gesetz 1918 verab-schiedeten.
In der Weimarer Republik scheinen somit alle wesentliche Forderungen der Frauen-bewegung erfüllt zu sein. Man erreichte das Wahlrecht, ein neues Selbstbewußtsein der Frau am Arbeitsplatz und in der Öffentlichkeit und neue Freiheiten in Ehe und Partner-schaft. Die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Frauen in Verbänden schien somit hinfällig und man engagierte sich nun wesentlich intensiver in der Partei. Obwohl zu dieser Zeit Berlin als Zentrum vielfältiger Frauenkultur galt, war es doch von vielfältigen Ver-änderungen der Frauenorganisationen geprägt. Die organisierte Frauenbewegung brach auseinander und hatte somit der Machtergreifung der Nationalsozialisten nichts mehr entgegenzusetzen. Als wichtigste Veränderung galt die Auflösung des Bund Deutscher Frauenvereine. Im Jahr 1933 - einen Tag vor der Gleichschaltung mit der NS Frauen-schaft - löste die letzte Vorsitzende des Bundes Deutscher Frauenvereine, Agnes v. Zahn-
Harnack, diesen Dachverband, der dt. Frauenorganisationen, auf.
2.1.4. Der Zweite Weltkrieg
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ür das weibliche Geschlecht bedeutete der Zweite Weltkrieg einerseits einen herben Rückschlag für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und andererseits das vorläufige Ende der deutschen Frauenbewegung. Eine Ursache dafür ist die Politik der Nationalsozialisten, mit welcher man das alte Bild der Frau wieder aufgriff. Die Frau wurde nun wieder mehr denn je als Hausfrau und Mutter betrachtet, welche dem deutschen Volk nur durch Kinder bekommen, Kindererziehung, Familie gründen und Heiraten wirklich nützen kann. Die Politik zielte also einerseits auf die allgemeine Kriegsvorbereitung Deutschlands und andererseits auf die Verhinderung der gesellschaft-lichen und politischen Frauenemanzipation. Das republikanische Weimarer System wurde durch die Errichtung einer wahrhaften "Volksgemeinschaft" abgelöst. Der Nutzen dieser Gemeinschaft sollte sowohl in der Abschaffung des Klassenkampfes und der ihn tragenden Parteien als auch in der nationalen "Wiedergeburt" und der Erneuerung des nationalen Selbstbewußtseins liegen. Die Frauenpolitik allgemein diente lediglich der Rassen- und Eroberungspolitik, wobei sie durchaus als antifeministisch einzuschätzen war. Grund dafür waren die Ziele, welche diese Politik verfolgte. So wollte man auf der einen Seite die Errungenschaften der Frauen rückgängig machen um auf der anderen Seite die natürliche Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau wieder herzustellen. Man prangerte sogar die Frauenbewegung und Frauenemanzipation als Ergebnis jüdischen Einflusses an, welche so in einem arischen deutschen Staat nicht bestehen kann. In der Wirklichkeit war dies jedoch so nicht zutreffend. Sicher hatten die jüdischen Frauen - mit ihren Forderung nach Erweiterung der Tätigkeit im Bereich der "geistigen" und "sozialen" Mutterschaft -
eine wichtige Rolle in der deutschen Frauenbewegung gespielt, jedoch aber diese auf keinem Fall, wie es vom nationalsozialistischem Regime behauptet wurde, ausschließlich geprägt.
Die wichtigste Rolle der damaligen deutschen Frau war die der Mutter. Ähnlich dem
Ersten Weltkrieg fand wiederum der Kampf der Frau an der Heimatfront statt. Hier werden die deutschen Frauen durch diverse Organisationen auf ihre Rolle als Mutter und Hausfrau ausreichend vorbereitet. Zu diesen Hilfsorganisationen gehörten zum Beispiel der "Bund Deutscher Mädel" (BDM) und die Institution "Glauben und Schönheit". Die Frau als deutsche Mutter genoß vielerlei Privilegien und erhielten im Laufe der Zeit eine Anzahl an Ehrungen. So wurde an kinderreiche Mütter das deutsche "Mutterkreuz" verliehen und 1935 als Ehrung aller Mütter der Muttertag als offizieller Feiertag eingeführt. Das staatliche Ziel in diesem "Mutterkult" war eine möglichst umfassende Unterstützung der Familie, der Ehe, der Mutterschaft und der Geburt von Kindern.
Die Förderung von Geburten wurde nicht nur mit diktatorischen Maßnahmen betrieben, sondern auch durch die Stabilisierung der Familie mittels neuer wohlfahrtstaatlicher Reformen. Sie sollten diejenigen unterstützen, die ohnehin Kinder wünschten. Diese Politik beruhte auf der Annahme oder Hoffnung von Politikern, dass sozialstaatliche Unterstützung die Entscheidung von Ehepaaren zugunsten von Kindern beeinflussen würde. Dieses Ziel suchte man hauptsächlich durch drei Reformen zu erreichen. 1933 wurden Ehestandsdarlehen für die Ehemänner eingeführt. Vorbedingung war, dass ihre Ehefrau erwerbstätig gewesen war und ihren Beruf nach der Heirat aufgab. Das Darlehen war mit geringem Zinssatz zurückzuzahlen, doch die Rückzahlung wurde bei der Geburt eines Kindes zu einem Viertel erlassen und sollte somit bis zu vier Geburten fördern. Ein weiteres wichtiges Ziel des Darlehens war, das Heiratsalter von Männern zu senken. Zweitens wurde 1934 dem Haushaltvorstand Freibeträge bei der Einkommens- und Erbschaftssteuer für Ehefrau und Kinder gewährt -gleichzeitig wurde die Steuer für Kinderlose erhöht -, und die Freibeträge wurden 1939 nochmals angehoben. Drittens führte man 1936 eine staatliche Kinderbeihilfe von 10 Reichsmark pro Monat ein.
Ein weiterer wichtiger Punkt in der Nationalsozialistischen Geschlechterpolitik war der Rassismus. Von vornherein wollte man einen arischen Staat mit einem reinen Volk. Daraus folgend kam es in Deutschland zu einer Einteilung der Frauen in vier Kategorien: Frauen, deren Fortpflanzung gefördert werden sollte; solche, deren Kinder akzeptabel waren; Frauen, die besser kinderlos bleiben sollten; und solche, die keinesfalls Kinder bekommen sollten. Letzteres wurde in erster Linie durch Sterilisation der Frauen erreicht. Aus diesen Überlegungen heraus entstanden eine Reihe von Gesetzen, welche die Schwangerschaft, die Sterilisation und die Abtreibung betrafen. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ging man sogar soweit, dass eine Frau bei einer Abtreibung auf jedem Fall mit einer Strafe zu rechnen hat.
Neben der NSDAP, welche nur einen geringen Anteil an weiblichen Mitgliedern aufweisen konnte, gab es im nationalsozialistischen Deutschland eine große Menge an Frauen-organisationen. Eine Vielzahl der Frauen trat der Nationalsozialistischen Frauenschaft (NFS) bei, die 1931 aus einem verwirrenden Zusammenschluß lokaler und oft eigenständiger Frauengruppen entstand. Ziel der NFS war es, deutsche Frauen getrennt von Männern zu organisieren und sie für ihre nationalen und politischen Aufgaben im Staat zu erziehen. Die große Mehrzahl der deutschen Frauen organisierten sich jedoch im Deutschen Frauenwerk (DFW), das offiziell nicht der NSDAP angeschlossen war. Ur-sprünglich wurde das DFW nicht durch Beitritte aufgrund persönlicher Entscheidungen gegründet, sondern durch den kooperativen Anschluß derjenigen Frauenorganisationen der Weimarer Zeit, die nicht aufgelöst, sondern "gleichgeschaltet" wurden. Darunter befanden sich auch einige Organisationen des 1933 aufgelösten Bund Deutscher Frauenvereine und sonstige soziale oder Freizeitorganisationen von Frauen, die 1933 gegründet wurden. Der DFW forderte die Anerkennung der sozialen Beiträge der Frauen aller Schichten und neue wichtige Positionen im Staat. Außerdem bemängelten sie die aufkommenden Pläne einer Familienbeihilfe, da diese nur für die Väter bestimmt sei und die Mütter in keinerlei Weise unterstützt. Mit diesen Forderungen attackierten sie die "alte" Frauenbewegung, weil sie bloß die Rechte einer Minderheit älterer Damen des Bürgertums vertrat.
In Puncto Frauenerwerbstätigkeit gab es starke Parallelen zum Ersten Weltkrieg. Das nationalsozialistische Regime schloß die Frauenerwerbstätigkeit keineswegs aus. Ebenfalls die massenhaften Entlassungen, die zwangsweise und aufgrund politischer Interessen durchgeführt wurden, um die Frauen zur Mutterschaft zu bewegen entsprachen nicht der Realität, sondern eher einem Mythos. Begründen lässt sich dies durch den steigenden Arbeitskräftemangel in der Rüstungsindustrie, welche später durch ausländische Frauen ergänzt wurden, da man die deutsche Frau lieber als pflichtbewußte, stolze und liebende Mutter sah.
2.1.5. 40er Jahre bis Gegenwart
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nmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gründete Agnes v. Zahn-Harnack[À] den Berliner Frauenbund und knüpfte so an die Traditionen der ersten Frauenbewegungen an. Sie prägte diesen überkonfessionellen Verein bis zu ihrem Tod im Jahr 1950 mit ihrem weitgefaßten Politikbegriff, der vom "Nähfaden bis zur Atombombe"(3) reichte. Gemessen an dieser Phase der Frauenpolitik gingen im Nachkriegs-Berlin in den folgenden Jahrzehnten kaum noch wesentliche politische Aktivitäten von den deutschen Frauenverbänden aus.
Erst mit dem Aufkommen der autonomen Frauenbewegung ab 1968 kam es zu neuen Denkanstößen. Ohne an die etablierten Frauenverbände anzuknüpfen, entstand die Neue Frauenbewegung in Auseinandersetzung mit der autoritären Studentenbewegung und den sozialliberalen Strömungen Ende der 60er Jahre. Als Frauen aus dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS), dessen Hauptsitz neben Frankfurt am Main, Berlin war, im Januar 1968 den "Aktionsrat zur Befreiung der Frauen" gründeten, legten sie einen Grundstein für diese Bewegung. Anlass dafür war der von Frauen im Umgang mit linken Männer erlebte Widerspruch, dass diese die gesellschaftliche Unterdrückung der Frau zwar anklagten, sie jedoch im Privaten aufrechterhielten. Vor allem Mütter im "Aktionsrat" gründeten die ersten Kinderläden der Bundesrepublik und brachten somit eine emanzipatorische Erziehungsdiskussion in Gang. Die noch nicht in Frage gestellte Zugehörigkeit zur Neuen Linken erwies sich jedoch im nachhinein als eine fatale Abhängigkeit, die autonome Ansätze zunichte machte, vor allem als sich die Studentenbewegung immer mehr dogmatisierten. Die von Männern übernommene Denkmodelle und Schulungskonzepte verdrängten den konkreten Frauenalltag und führte zur Auflösung des "Aktionsrates", dessen Nachfolge nun der 1970 neugegründete "Sozialistische Frauenbund" beanspruchte.
Der eigentliche Beginn der Neuen Frauenbewegung war die Gründung eines autonomen
Frauenzentrums im Januar 1972 in Berlin. Die heute nicht mehr bestehende Einrichtung war zunächst Ausgangspunkt aller Initiativen und Projekte. Das Prinzip der Unabhängig-
keit in der Neuen Frauenbewegung besagt, dass jede Bevormundung durch Männer-organisationen sowie deren hierarchische Organisationsformen abgelehnt wurden. Aus-
gehend von der Maxime "Das Private ist politisch" entwickelte sich das Konzept von
Selbsterfahrung und Selbsthilfe zur politischen Strategie der autonomen Frauenbewegung.
Diese aus der amerikanischen Frauenbewegung übernommenen Selbsterfahrungsgruppen
("conscious-raising-groups"), waren anfangs bestimmend für die weitere Entwicklung von Frauenprojekten. In diesen Gruppen vollzog sich ein Lernprozeß, der sich an der gemein-samen Bewußtwerdung persönlicher und gesellschaftlicher Unterdrückungserfahrungen orientierte.
Von Anfang an begriffen sich die Frauen als Feministinnen. Dieser wiederum aus der amerikanischen Frauenbewegung stammende Begriff bedeutet eine neue Sicht der Gesell-schaft durch Frauen sowie das Suchen nach neuen Lebensformen im Befreiungsprozeß aus jeglicher Fremdbestimmung durch die Männer. Das Bewußtsein von der Existenz einer Neuen Frauenbewegung bildete sich jedoch nicht nur in der Auseinandersetzung mit der Männerherrschaft (Patriarchat) und dem Sexismus heraus, sondern zunächst vor allem durch die Massenkampagne für die Streichung des § 218 des Strafgesetzbuches (Verbot der Abtreibung). Die Aktivitäten zu diesem Thema waren der erste massive Frauenprotest in der Nachkriegsgeschichte in ganz Deutschland.
Seit 1972 organisierte das Frauenzentrum zahlreiche Demonstrationen und Aktionen gegen den § 218. Im Verlaufe dieser Kampagne wurde erstmals Gewalt in Familie, Ehe, in den Beziehungen der Geschlechter überhaupt radikal in Frage gestellt und öffentlich gemacht. Gleichzeitig waren diese Thematisierung von Gewalt der Ursprung einer Vielzahl von Selbsthilfeprojekten. Mitte der 70er Jahre entstanden in Deutschland als weitere Aktivitäten der Neuen Frauenbewegung Frauenkulturinitiativen. Dazu gehörten Buchläden, Frauenverlage, Frauencafès und -kneipen und die erste Frauenrockband "Flying Lesbians". Nicht nur in diesen, auch in anderen bedeutenden Frauenprojekten spielten die lesbischen Frauen eine besondere Rolle. 1976 wurden in Berlin Courage, neben "Emma" die zweite überregionale Zeitschrift mit feministischen Anspruch in Berlin gegründet. 1984 stellte sie ihr Erscheinen ein; ihre Funktion als Frauenmitteilungsblatt und Diskussionsforum führen die Publikation "Blattgold" und seit 1979 das Hörfunkmagazin "Zeitpunkte" beim SFB fort. Das Magazin "Zeitpunkte" war zu dieser Zeit das einzig öffentlich-rechtliches, welches von Frauen in eigener Verantwortung produziert wird.
In den 80er Jahren hat sich in Berlin ein weiteres Gebiet der Neuen Frauenbewegung etabliert: die Frauenbildungsbewegung. Ausgangspunkt waren zunächst die Universitäten mit der Herausbildung einer neuen Frauenforschung. Ihr zentrales Anliegen war es, unter
"weiblichen Blickwinkel" das Geschlechterverhältnis als neue soziale Kategorie zu unter-suchen. Der anfängliche Schwerpunkt feministischer Frauenforschung in der Sozial-, Erziehungs- und Kulturwissenschaften erweiterte sich auf Natruwissenschaften und Tech-nik mit Netzwerken von Wissenschaftlerinnen. Die Humbolt-Universität ist seit 1990 bemüht, soziologische Frauenforschung als Aufarbeitungen der eigenen Vergangenheit zu etablieren. Neue Frauenbildungsinitiativen entstanden auch seit Mitte der 70er Jahre an allen Berliner Volkshochschulen. Zentrales Ziel einzelner Feministinnen war dabei, auch nicht-akademische Frauen in Gesprächskreisen und Frauenforen mit diesem breiten Themen-spektrum vertraut zu machen. Diese Aufgaben wird u.a. vom 1978 eröffneten FFBIZ (Frauenforschungs-, -bildungs- und -informationszentrum) und dem Frauen-kulturzentrum "Begine" wahrgenommen.
Heute kennzeichnet die Frauenbewegung in Deutschland ein umfangreiches Netzwerk zwischen Frauen in den verschiedenen Arbeitsbereichen: Erwachsenenbildung, Frauen-
forschung, Kunst, Literatur und den Medien. Dabei ist es zu einer Annäherung an die
traditionellen Frauenbewegung gekommen. Ein historischer Annäherungsversuch war die
"Erste Berliner Frauenkonferenz der traditionellen Frauenverbände und autonomen Frauengruppen" in Berlin im September 1977. Die traditionellen Gruppen übernahmen feministischen Gedankengut und Formen feministischer Praxis, während die autonomen ein Verhältnis zu Institutionen gewannen, die sie zuvor ignorierten.
Aus dieser Annäherung resultierte 1987 die Gründung der "Frauenaktion", ein informeller Zusammenschluß von Frauen aus traditionellen Frauenverbänden, Gewerkschaften und autonomen Frauenprojekten. Die Veränderung im Verhältnis zu den gesellschaftlichen und staatlichen Institutionen bei der Neuen Frauenbewegung stand auch im Zusammenhang mit einer zunehmenden Proffessionalisierung ihrer Arbeit. Mitarbeiterinnen in autonomen Projekten streben jetzt eine öffentliche Finanzierung an und versuchen dabei gleichzeitig ihre Unabhängigkeit zu wahren und mit ihrem frauenpolitischen Engagement eine be-friedigende Berufsperspektive zu verbinden. Die dem Feminismus verpflichtete Frauenbewegung ist heute in Deutschland durch verschiedene weltanschauliche Strömungen und Positionen gekennzeichnet. Gemeinsam ist ihnen aber das Eintreten für die Interessen der Frauen, der Kampf gegen den Sexismus und für die Abschaffung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern. Mit der Ökologie- und Friedensbewegung zu Beginn der 80er Jahre kamen neue Aspekte in die Frauenbewegung: u.a. Kritik an Technokratie, Genmanipulation, dem Umgang mit der Natur, dem atomaren Wettrüsten und dem männlichen Fortschrittsbegriff.
Letztlich hat die Frauenbewegung, die wesentliche Impulse aus der Entwicklung Berlins bekam, bundesweit ihre Wirkungsweise in staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen fortgesetzt. Die erneuerten Gleichberechtigungsdiskussionen, der Frauenförderplan, Frauenbeauftragte und der Quotierungsbeschluß der Sozial-demokratischen Partei Deutschlands (SPD) im August 1988 sowie das Landesanti-diskriminierungsgesetz von 1991 wären ohne sie nicht denkbar.
Emanzipatorische, soziale Bewegungen gab es in der DDR kaum. Die führende Partei, die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), und die Regierung erklärten seit 1965, gemäß der marxistisch-lenistischen Ideologie, die Frauenfrage für gelöst. Die gesell-schaftliche Gleichberechtigung der Frauen wurde über ihre Eingliederung in den Produktionsprozeß definiert - und wohl auch weitgehend akzeptiert. Ein Bewußtsein von Diskriminierung von Frauen konnte sich öffentlich ebensowenig entwickeln wie eine eigenständige Frauenkultur. Seit Anfang der 80er Jahre gab es in einigen Kirchen-gemeinden Ost-Berlins und der DDR oppositionelle Frauengruppen. Die offizielle Interessenvertretung oblag hingegen dem SED-nahen, als "Transmissionsriemen" fungierenden Demokratischen Frauenbund Deutschland (DFD). So erklärt sich, dass keine originären Formen der Zusammenarbeit von Frauen entstehen konnten. Die nach dem Fall der Mauer, insbesonders nach der ersten freien Volkskammerwahl entstandenen Frauenprojekte zeichnen sich bisher dadurch aus, dass sie sich weder der traditionellen noch der Neuen Frauenbewegung verpflichtet fühlen. Die Anregung zu eigenständiger Frauenarbeit in Projekten und Initiativen ging im Dezember von einer Frauenversammlung in der Freien Volksbühne aus. Aus der Enttäuschung über die Unmöglichkeit, am Runden Tisch und in den neuen Parteien die eigenen Interessen zu vertreten, wuchs der Wille, selbst Frauenarbeit zu leisten. Am 17.02.1992 erfolgte daraufhin die Gründung des Unabhängigen Frauenverbands (UVV), der ideologisch der Partei des Demokratischen Sozialismus (PDS) und dem ehemaligen DFD des alten DDR - Systems sehr nahe steht. Der UVV wurde aus Finanzierungsgründen bald in einen eingetragenen Verein umge-wandelt und organisierte sich von Berlin aus auch in den neuen Bundesländern.
3. Die großen Verwandlungen des Jahrhunderts infolge der Frauenbewegung
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as folgende Kapitel befaßt sich einzig und allein mit den langjährigen Ergebnissen der Frauenbewegung. Es beinhaltet weder das Vorgehen noch die Forderungen derselbigen und bezieht sich so lediglich auf die Veränderungen, welche sie im Endeffekt erreichten. Mit Sicherheit steht jedoch fest, dass ohne der Frauenbewegung, die uns heute bekannten sozialen, politischen und gesellschaftlichen Fortschritte in Deutsch-land undenkbar wären und die Frau noch immer als Minderwertigkeit in einem Land der Männer um ihre Rechte kämpfen müsste. Die wichtigsten dieser Fortschritte findet man auf dem Gebiet der Mutterrechte, der Mutterschaft, dem Mutterschutz, der Frauenbildung, der Frauenerwerbstätigkeit und dem Wahlrecht.
Frauenwahlrecht im 20. Jahrhundert
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ie größte Verwandlung innerhalb unseres Jahrhunderts ist die Verwirklichung des Frauenwahlrechts, welches einen bedeutenden Anteil an der Gleichberechtigung besitzt. Als gegen Ende des 19. Jahrhunderts von einem "allgemeinen" Wahlrecht gesprochen wurde, so war damit alleinig der männliche Teil der Bevölkerung angesprochen. Man wollte die Frau nicht als vollwertige Staatsbürgerin anerkennen und begründete dies mit dem Argument, dass das "schwache Geschlecht" nicht zur Verteidigung des Vaterlandes mit der Waffe befähigt sei. Andererseits kamen Behauptungen auf, die zum Inhalt hatten, dass die häuslichen Pflichten bzw. die Pflichten einer Mutter durch ein politisches Mit-spracherecht anerkannt und "belohnt" werden müssten. Als 1789 in Frankreich die Revolution ausbrach, an der viele französische Frauen aktiv teilnahmen, richtete sich ebenfalls die Aufmerksamkeit der deutschen Frauen nach Frankreich. Viele Feministinnen erkannten dabei, dass die Realisierung von Forderungen der Frauenbewegungen, wie das Frauenwahlrecht, durchaus im Bereich des Möglichen lagen. Die Zeit schien nun gekommen zu sein, in der man die Chancen nutzen und dem Vorbild Frankreichs nachziehen wollte. Als Beleg für dieses Nachziehen kann man die steigende Fauenaktivität in der Zeit des Vormärzes und der bürgerlichen Revolution von 1848 betrachten. Mit der Herausgabe eines Reichswahlgesetzes, welches wiederum nur Männer einschloß, war die Empörung unter den Frauen aufs neue herausgefordert worden und es kam daraufhin zum Verbot jeglicher politischer Arbeit bzw. Aktivitäten der Frauen. Wie man am Beispiel von Lily Braun sehen kann, schreckte dies die Frauen jedoch keineswegs ab. Sie heilt nämlich wenig später (im Jahre 1894) eine Rede über die "Bürgerpflichten der Frau" und initiierte damit einen neuen Aufschwung in der teilweise stagnierten Entwicklung der Frauenbewegung, welche später in Richtung der Radikalen lief. Neben den Radikalen forderten ebenfalls die Sozialdemokraten 1895, vor dem Reichstag, ein Frauenstimmrecht mit allen Optionen und Zugeständnissen für die Frauen. Trotz des gemeinsamen Zieles hatten beide Gruppierungen der Frauenbewegung von Beginn an diverse Ansichten über das Frauenwahlrecht. So sahen die Gemäßigten ihre Aufgabe darin, erst die Verantwortungsfähigkeit der Frau in der Öffentlichkeit zu etablieren um später das Wahlrecht als Vollendung ihrer Anstrengungen zu verwirklichen. Die Radikalen hingegen waren völlig anderer Meinung. Für sie war das Wahlrecht der Frauen die Grundlage für die weitere Entwicklung der gesamten Gesellschaft, wodurch es notwendig ist dieses sofort einzufordern.
Die Meinungen über die Form des Wahlrechts wurden im Verlaufe der Zeit, ebenso wie die Meinungen über den Inhalt, sehr weit gefächert. Die Einen wollten, dass die Frauen nur das bestehende Wahlrecht der Männer einklagen währenddessen die Anderen ein gleiches, geheimes und allgemeines Wahlrecht forderten. Mit dem hereinbrechenden Weltkrieg stürzten alle Forderungen und Ideen über den Haufen und die Gesellschaft wurde von grundauf umgewälzt. Am Ende des Krieges gelangte man schließlich zu der Einsicht, dass die Frau für den Fortbestand des deutschen Staates enorm wichtig war. Man führte so 1918, zwecks ideologischen Aufbau des Menschen, das Frauenwahlrecht ein und verankerte es in der damaligen Verfassung. In den folgenden Jahren entstand in Deutsch-land eine bis dahin völlig unbekannt gesellschaftliche Situation. Selbstbewußte und emanzipierte Frauen nahmen immer mehr Positionen in der Politik ein, in denen sie ihre Pflichten genausogut erfüllten wie ihre männliche Kollegen in den gleichen Positionen.
Heutzutage ist das Wahlrecht für Frauen selbstverständlich und nur wenig Frauen können sich noch an die Vergangenheit, ohne politisches Mitspracherecht, erinnern. Auch die Verteilung der der Positionen von Frauen in der Politik wird heutzutage bei Parteien durch Gesetze und Quotenregelungen festgesetzt, welche besagen, dass eine Mindestanzahl von Frauen in der Partei oder als Abgeordnete vertreten sein müssen.
3.2. Rechte von Müttern und Mutterschaft (von 1880-1950)
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ereits im 19. Jahrhundert war das zentrale Thema der feministischen Debatten auf Versammlungen, Sitzungen und Anhörungen die Tätigkeit der Frau, die sie als Mütter ausfüllten. Viele behaupteten, dass die Hüterinnen des kindlichen Lebens und Geistes eine "Besondere Arbeit" vollbringen, die eigentlich produktiver sei, als die körperliche Arbeit ihrer Männer. So forderte Käthe Schirmacher, welche Mitglied des Verbandes fortschrittlicher Frauenvereine war, im Jahre 1904 eine soziale, politische und wirtschaftliche Anerkennung der Hausarbeit und der Arbeit der Mütter. Infolge dessen brach in Deutschland eine heftige Diskussion aus, welche ebenfalls das Modell einer obligatorischen Mutterschaftsversicherung als Thema hatte. Bis zu diesem Zeitpunkt existierte nur eine durch die Gewerbeordnung von 1878 verbindliche Mutterschutzfrist von drei Wochen nach der Entbindung und das Bismarcksche Krankenversicherungsgesetz von 1883. Dieses beinhaltete ein relativ bescheidenes Wochengeld als Beihilfe für selbstversicherte Arbeiterinnen. Mit diesen rechtlichen Rahmenbedingungen konnte man nicht zufrieden sein, und es enstanden Forderungen über eine Verlängerung der Beurlaubung, die Einbeziehung von erwerbstätigen Müttern außerhalb der Industrie und vor allem die Anhebung des Wochengeldes auf mindestens die volle Lohnhöhe. Doch es wurde von staatlicher Seite kaum etwas in diese Richtung unternommen. Deshalb mussten die Frauenrechtlerinnen wiederum die Initiative ergreifen und so verlangte Lily Braun 1897 als auch 1901 die Realisierung der schon erwähnten Mutterschaftsversicherung, die die Bedürfnisse, vier Wochen vor und acht Wochen nach der Entbindung abdecken sollte. Die Verfassung der Weimarer Republik verankerte daraufhin die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie den Mutterschutz in entsprechende Artikel. Diese und das 1927 verabschiedete Mutterschutzgesetz verhalfen der Frau zu einem neuen Status in der Gesellschaft. Nun wurden sie als vollwertige Staatsbürgerinnen und Teilnehmer am politischen und gesellschaftlichen Leben anerkannt. Die parlamentarische Arbeit zugunsten von Müttern, besonders denen der Arbeiterschaft, wurde weitestgehend von sozial-istischen, liberalen und gemäßigten Feministinnen getragen. Doch auch weiterhin existierten Forderungen an Staat und Gesellschaft. So verlangte man zum Beispiel die Zugangsermöglichung zu höheren Berufen wie Ärztin oder Lehrerin, welche bis da hin den Männern vorbehalten waren. In der folgenden, brutalen Zeit des Nationalsozialismus, der wie ein Sturm in Deutschland tobte, gab es für die in ihrer Entfaltung zurückgetriebenen Frauen drei Möglichkeiten vom Staat Unterstützung und Beihilfe zu erhalten.Die erste war die Organisation "Mutter und Kind". Dieser gleichgeschaltete und unter staatlicher Kontrolle stehender Verein unterstützte durch Spenden die sozial schwachen Familien und Mütter mit monatlichen Zahlungen. Die zweite Möglichkeit war die Erarbeitung des "Ehrenkreuzes", einem Orden der 1939 eingeführt wurde und Müttern mit fünf oder mehr Kindern zukam. Besitzerinnen des "Ehrenkreuzes" standen in hohem gesellschaftlichen Ansehen und bekamen somit einige Prämien für ihre Leistungen, die sie dem "Deutschen Staat" erbracht hatten. Die dritte und letzte Möglichkeit bestand in dem erweiterten und modifizierten Mutterschutzgesetz von 1942. Das Hauptziel dieses Gesetzes war es die Verbindung von Mutterschaft und Erwerbstätigkeit zu verbinden, um Müttern Berufschancen einzuräumen und darüber hinaus die Wirtschaft mit Arbeitskräften zu versorgen.
Als 1949 die BRD gegründet wurde, gab es lediglich noch die im Grundgesetz festgelegte Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern. Die übrigen sozialen Sicherungsmaß-nahmen aus der Zeit der NS-Herrschaft wurden einfach wegrationalisiert, um alles zu vergessen, was an den Zweiten Weltkrieg erinnerte. Somit mussten die Frauen vorerst ohne jegliche Unterstützung leben. Erst 1954 wurde von Seiten der Regierung ein Kindergeld eingeführt, welches fürs Erste die Bedürfnisse abdecken konnte. Der 1979 von einer SPD-
FDP Koalition in die Praxis umgesetzte und sehr schlecht bezahlte Mutterschaftsurlaub mit einer Länge von einem halben Jahr wurde schließlich 1987 durch ein "Erziehungsgeld" ersetzt. Nicht selten kam es dabei zu Zahlungen bis zu 600 DM.
Die DDR folgte nach Ende der 40er Jahre dem sozialen Vorbild der Sowjetunion. Von diesen übernahm man die Ansicht, dass die Frau der Hausarbeit nachzugehen habe, diese jedoch nur sehr gering als eigentliche und einzige "Arbeit" eingeschätzt wurde. Im Jahr 1950 bewilligte man einen Mutterschaftsurlaub mit vollem Lohnausgleich für erwerbs-tätige Mütter. Bedürftige Mütter und Witwen erhielten nur im Falle einer Arbeitsunfähig-keit eine finanzielle Unterstützung. Im Falle einer Arbeitsfähigkeit, wurden diese versagt und die betreffende Person musste sich arbeitend ihr Geld verdienen. Weiterhin gab es für Mütter beim dritten Kind eine einmalige Prämie und ab dem vierten eine monatliche Beihilfe. Als in den 70er Jahren dennoch ein Geburtenrückgang zu verzeichnen war wirkte man dieser Erscheinung mit einem konkretisierendes Frauenarbeitsgesetz, einer Unterstützung bei Alleinerziehung und einem bezahlten Babyjahr ab der zweiten Geburt entgegen. Durch immer neuere Reformen und Gesetze zum Schutz und zur Unterstützung der Frauen kann man heute sagen, dass die soziale Sicherung einer Mutter so umfassend ist wie noch nie.
3.3. Frauenbildung und Frauenarbeit im 20. Jahrhundert
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m Bereich der Arbeit und der Bildung bedeutete das 20 Jahrhundert stets eine Kluft zwischen der Situation der Männer und der der Frauen. Doch es bestanden keines-wegs nur Ungleichheiten zwischen Mann und Frau, sondern auch - je nachdem in welchem Land man sie betrachtet - unter den Frauen. An diesem Punkt setzen die Be-strebungen der Frauenbewegungen ein, welche stets darauf ausgerichtet waren, diese Ungleichheit, sei es in der Schule oder am Arbeitsplatz, auszugleichen. Selbst das Gesetz der Veränderung, das vor allem in der Geschichte des Wahlrechts seine Wirkung zeigte, schien in der Welt der Arbeit und Bildung zu versagen. So blieben die beherrschenden Positionen in Staat und Wirtschaft stets von Männern besetzt, währenddessen die Frauen untergeordnete Positionen begleiteten. Falls es einmal zum Vorschub der Frauen in bestimmte Bereiche der Männerarbeit kam, so reagierten diese gleich mit Flucht und gaben
diesen nahezu "kampflos" auf. Ein typischer Frauenberuf hingegen wurde nie von den Männern angetastet oder gar übernommen, da er dem Idealbild eines Männerberufes und dem Mann nicht entspricht. Es existierte somit weder eine Situation der Rivalität noch ein fairer Wettbewerb zwischen den Geschlechtern, sondern vielmehr eine stillschweigende Minderwertigkeit der Frau. Trotz dieser Minderwertigkeit vollzog sich im gesamten 20. Jahrhundert ein massiver Zustrom der Frauen zur Bildung und Erwerbstätigkeit, wenngleich damit kontinuierlich eine Ungleichheit der schulischen Chancen und die Nichtgemischtheit im Beruf verbunden war.
Alles im allem lässt sich die Frauenarbeit und -bildung in drei zeitliche Phasen einteilen:
Die Zeit von 1918-1945, von 1945-1975 und von 1975-1990. Seit 1918 hatten die Männer ihre Plätze in den Fabriken geräumt und befanden sich an der Front. Die Frauen, welche die Stellung im Hinterland hielten, wurden nun, aufgrund des Arbeits-kräftemangels, in die Berufe der Männer eingeteilt. Der langwierige Wettstreit, um die Aufteilung der Arbeit, wurde dabei mangels männlicher Teilnehmer hinfällig. Von der wirtschaftlichen Seite zeigte die Zwischenkriegszeit Anzeichen diverser Kinderkrankheiten des Kapitalismus. Dazu gehörten Depressionen, Krisen, Einbrüche an der Börse uns strukturielle Arbeitslosigkeit. Geprägt durch diese konjunkturellen und strukturellen Veränderungen hatte die Frauenarbeit und -bildung besonders in den Industriestaaten beachtliche Fortschritte gemacht. Die vorkapitalistischen Arbeitsformen (Heimarbeit und
Familienarbeit) wurde von der abhängigen Beschäftigung im Betrieb abgelöst. Weiterhin kam es zur industriellen Umverteilung der weiblichen Arbeitskräfte, Vermehrung der Frauenberufe auf dem Dienstleistungssektor und ein Vordringen der Frau in intellektuellen
und freiberuflichen Tätigkeiten. Um dieses zu ermöglichen und das Fehlen einer Aussteuer auszugleichen wollten die bürgerlichen Familien ihrer Tochter eine dementsprechende Bildung mitgeben. Mittel dafür war die Schule, auch wenn sie derzeit noch nicht an den Arbeitsmarkt angepaßt war. Die technische Berufsausbildung und die allgemeine Aus-bildung waren, im Gegensatz zur Grundschule, nur für die Arbeiter und nicht für die Arbeiterinnen bestimmt. Das Ergebnis der damit erreichten Qualifikationserhöhung spürte man überwiegend in dem Wechsel der Arbeitsbereiche. Es kam nämlich zu einem langsamen Übergang von den traditionellen weiblichen Sektoren (Textil- und Bekleidungs-industrie) zu neuen Sektoren, wie der chemischen, der Metall- und Lebensmittelindustrie. Ein völlig anderes berufliches Ziel für die Frau verfolgte die Familienpolitik. Nach radikalen Versuchen, wie Zwangsentlassungen verheirateter Frauen, merkte man schnell, dass es besser wäre, die Frau dazu zu bewegen selbst aus dem Berufsstand auszutreten. Man erfand zu diesem Zweck die erziehende Mutter und rationelle Hausfrau einer neuen Hauswirtschaft, um den Frauen die Rückkehr zum "Herd" zu erleichtern. In der Folgezeit - Ende des Zweiten Weltkrieges - entwickelte sich mit zunehmenden nationalen Wieder-aufbau der Bedarf an Arbeitskräften. Sowohl Heimarbeiterinnen, Landwirtinnen als auch Familienangehörige wurden eingestellt und fanden ihren neuen Arbeitsplatz in den Fabriken. Ebenfalls sehr schnell entwickelte sich der Dienstleistungssektor (Banken und Versicherungen), welcher hauptsächlich von Frauen, als typische Arbeiterinnen dieses Arbeitsbereiches, geprägt wurde.
Mit dem Einsetzen des Wirtschaftswachstum nach 1945 wurde die Vollbeschäftigung der Frauen gefördert. Mehr und mehr kam es nun zu einer Integration der Frau in das Bildungssystem und die Arbeitswelt. Gekennzeichnet wurde die Erwerbstätigkeit dieses Zeitabschnittes durch fünf wesentliche Merkmale: Erstens die Rückkehr vieler Frauen mit selbstständiger Tätigkeit zur Lohnarbeit; Zweitens die insgesamte Zunahme der Frauen-
erwerbstätigkeit; Drittens die fast völlige Eliminierung der selbständigen Arbeit in ihrer traditionellen Form; Viertens durch die schwindende Vorbildfunktion der Hausfrau und Fünftens durch die Erfindung der Teilzeitarbeit.
Die Frauen dieser Epoche gingen jetzt zur Schule, um später arbeiten zu können. Dabei gab sich die Schule bei der Eröffnung neuer Ausbildungswege sowohl emanzipatorisch als auch konservativ, um einzelnen Klassen zu entsprechen. Das Gelernte half den Mädchen bzw. Frauen, die Wiederaufnahme einer Berufstätigkeit zu ermöglichen, neue verschieden Berufstätigkeiten zu eröffnen. Bei besonders gutem Hochschulabschluß war es sogar möglich einen Zugang zu den Männerberufen zu erhalten. Die Jahre nach 1975 waren eine Zeit der Umwälzungen, in der alles durcheinander geriet. Der Dienstleistungssektor ist übersättigt und es kommt zum Anstieg der Arbeitslosigkeit und Inflation. Weitere Auswirkungen findet man in der Beschränkung der Arbeitsplätze, der Anpassung an Angebot und Nachfrage. Gründe dafür waren die mangelnde Flexibilität und Mobilität. Für die Unternehmer waren die Arbeitnehmer zu teuer und unflexibel. Desweiteren zweifelte man an der spezifischen Ausbildung der Arbeitskräfte an Schulen. Aus diesem Grund kam es zu einer Zunahme der Fortbildungs- und Umschulungseinrichtungen, welche die Mißstände im Bezug auf die Qualifikation beenden sollten. Im Bildungssystem schlossen sich eine Unzahl von nationalen und internationalen Erklärungen, Berichte, Gesetze und Stellungsmaßnahmen zugunsten der schulischen Chancengleichheit an. Zunehmend ist auch die Wahl von Männernfächern, an Universitäten und Fachhochschulen, durch Studentinnen. Zu welchen ein sprunghafter Anstieg der Anzahl der Mädchen in der Sekundarstufe kommt.
Trotz alle dem ist die Beständigkeit der Frau am Arbeitsmarkt nur auf diverse Fortschritte im sozialen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereich zurückzuführen. Zu diesen gehört die Anhebung des Bildungsniveaus, die Vermehrung der Arbeitsplätze im öffentlichen Dienst, neue Einstellungen zu Ehe und Ehescheidung, eine frühere Ein-schulung der Kinder und die Verbreitung eines positiven Bildes der berufstätigen Frau.
Biographien
Bettina von Arnim:
(eigentlicher Name: Anna Elisabeth von Arnim)
in Frankfurt am Main geboren
bedeutendste Frauengestalt der
Romantik
bekannte mutig ihre freiheitlichen sozialpolitischen Ansichten zur Verbesserung der Volksbildung und zur Emanzipation der Frau Dichterin Tochter des Kaufmanns Peter Brentano
1806 Bekanntschaft mit Goethes Mutter
1807 Bekanntschaft mit Johann Wolfgang von Goethe
1811 Heirat mit Achim von Arnim
Mutter von sieben Kindern
lebte teilweise in Berlin und Wiepersdorf
1831 Tod ihres Vaters - Beginn ihrer literarischen Laufbahn
1835 Briefwechsel mit Goethe
bis 1858 wandte sich (nach den Briefen mit Goethe, Karoline von Günderode und ihrem Bruder Clemens) den sozialen und frauenrechtlichen Fragen zu
wurde im Laufe der Zeit selbst politisch aktiv
(Hinweise für soziale Reformen und half bei der Entwicklung des deutschen Liberalismus und Radikalismus)
setzte sich für politische Gefangene ein Sammlung von Material über die Lebensverhältnisse der Armen
in Berlin gestorben
Werke:
1843 "Dies Buch gehört dem König"
1844 "Armenbuch"
1848 Flugschrift gegen die Unterdrückung Polens
Rosa Luxemburg:
in Zamosc
Politikerin früher Anschluß (als Schülerin) an die
sozialistische Arbeiterbewegung
1887 Teilnahme am Kampf der polnischen
Arbeiterbewegung
1889 Emigration nach Zürich und dortiges Aufnehmen des Nationalökonomiestudiums
Beteiligung (in Zusammenarbeit mit L. Jogiches) an der Gründung der (im Untergrund tätigen) Sozialdemokratischen Arbeiterpartei des Königreichs Polen und Litauen
1899 Rückkehr nach Berlin
engagiert sich in Dt. in der SPD Entwicklung Luxemburgs zur führenden Theoretikerin ihres linken Flügels
1905 ging in den von Rußland beherrschten Teil von Polen
Anteilnahme an den dort stattfindenden Demonstrationen und Kämpfen gegen die russische Staatsmacht
1906 zeitweilig in Haft
Rückkehr nach Deutschland (über Finnland)
1907 Dozentin an der Parteihochschule der SPD in Berlin
1914-1918 bekämpfte die Burgfriedenspolitik der SPD
Begründerin (in Zusammenarbeit mit Karl Liebknecht) der "Gruppe Internationale" (ÆSpartakusbund)
1915-16 und
1916-18 Haft
(schrieb hier: "Junius-Broschüre", Flugblätter ...)
Befreiung aus dem Gefängnis
Nov. 1918 Begründerin der Zeitung "Rote Fahne" und Entwicklerin des Programms der KPD
1918/19 Vorbereitung der Gründung der KPD (31.12.1918/01.01.1919)
(mit Karl Liebknecht) Vorsitzende der KPD
Jan. 1919 Teilnahme am Aufstand des Spartakusbundes in Berlin
Ermordung durch Freikorpsoffizieren in Berlin
Clara Zetkin:
in Wiederau (Kr. Rochlitz) geboren
1878 Lehrerin
schloß sich der Sozialdemokratie an
nach Inkrafttreten des "Sozialisten-Gesetzes" Flucht ins Exil nach Zürich
1882 Flucht nach Paris
1889 maßgebliche Beteiligung an der Gründung der Zweiten Internationalen
1890 Organisation der sozialdemokratischen Frauenbewegung in Deutschland
1891-1917 redaktionelle Tätigkeit für die SPD-Frauenzeitung
(1891 - Veröffentlichung der revolut. Proletarischen Frauenzeitschrift "Die Arbeiterin"; ab 1892 unter dem Namen "Die Gleichheit"
1892 aktive Teilnahme an den Parteitagen der Sozialdemokratie und internationalen sozialistischen Kongressen - Kampf gegen Opportunismus
1907 Leitung des (im selben Jahr gegründeten) Frauensekretariat enge Zusammenarbeit mit Rosa Luxemburg
nach Ersten Weltkrieg - Bekämpfung der Politik des "Burgfriedens"
1915 von Juli bis Oktober inhaftiert
1916 Beteiligung an der Gründung des Spartakusbundes
1917 Beteiligung an der Gründung der USPD
1919 Beitritt in die KPD
1919-24 und
1927-29 gehörte der Zentrale und später der ZK ihrer Partei an
1921-33 gehörte dem Exekutivkomitee der Komintern an
ab 1925 Vorsitzende der "Roten Hilfe" Deutschlands
1920-33 Vorsitzende der MdR
Aug. 1932 im Amt der Alterspräsidentin des Reichstags - Aufforderung zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus
20.06.1933 auf Schloß Archangelskoje gestorben
6. Literaturverzeichnis
Duby, G.; Perrot, M.; Thébaud, F. (Hrsg.): Geschichte der Frauen im 20. Jahrhundert.
Auflage. Rom: Editori Laterza, 1992
Eschenhagen, Wieland; Intemann, Gabriele: Chronik Handbuch: Personen der Weltgeschichte,. Gütersloh/München: Chronikverlag in Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH, 1995, S.605, S.377
Fernsehsendung: Telekollege II: Geschichte der Frauen
Günther-Arndt, H.; Hoffmann, D.; Zwölfer, N.: Geschichtsbuch Oberstufe: Band 1: Von der Antike bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Berlin: Cornelsen Verlag, 1995
Jung, W. (Hrsg.): Abitur Wissen: Geschichte. Augsburg: Weltbildverlag, 1992
Lampe, Jürgen: Rosa Luxemburg. Berlin: Militärverlag der DDR, 1984
Leidinger, P. (Hrsg.): Warendorfer Schriften: Politisches Bewußtsein Warendorfer Frauen 1924. s. l.
Unterrichtsmitschriften von Frank Oschmann und Thomas Hübler
7. Quellenverzeichnis:
Raymond Robins in: Duby, G.; Perrot, M.; Thébaud, F. (Hrsg.): Geschichte der Frauen im 20. Jahrhundert. Auflage. Rom: Editori Laterza, 1992, S. 33
(2) Lèon Abensour in: Duby, G.; Perrot, M.; Thébaud, F. (Hrsg.): Geschichte der Frauen im 20. Jahrhundert. Auflage. Rom: Editori Laterza, 1992, S. 33
(3) Agnes von Zahn-Harnack in: Leidinger, P. (Hrsg.): Warendorfer Schriften: Politisches Bewußtsein Warendorfer Frauen 1924. s. l.
[À]( ö siehe Biographien )
[À]( ö siehe Biographien)
[Á]( ö siehe Biographien)
[À]( siehe Zwischenkriegszeit )
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