Entstehung der DDR

Nach der Niederlage und Kapitulation des nationalsozialistischen Deutschlands (am 09.05.1945 wurde um 0 Uhr 16 die bedingungslose Kapitulation aller deutschen Streitkräfte im sowjetischen Hauptquartier in Berlin-Karlshorst unterschrieben)standen die alliierten Siegermächte vor der Aufgabe, Nachkriegsdeutschland zu verwalten.

Die letzte deutsche Regierung unter Karl Dönitz wurde verhaftet und Deutschland wurde laut der gemeinsamen Beschlüsse (Jalta- Konferenz, Potsdamer Konferenz, Berliner- Erklärung) in 4 Besatzungszonen eingeteilt:

UdSSR:

Südpommern, Mecklenburg, Sachsenanhalt, Sachsen,

Thüringen, Brandenburg.

2.USA:

Hessen, Bayern, Nordbaden, Nordwürttemberg, Bremen.

3.Großbritannien:

Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-

Westfalen.

4.Frankreich:

Rheinland-Pfalz, Südbaden, Südwürttemberg-Hohenzollern.

Berlin erhielt einen Sonderstatus und wurde in 4 Besatzungssektoren aufgeteilt.

Die sogenannten "Vier D" (Demilitarisierung, Denazifizierung, Demontage, Demokratisierung) wurden erste allgemeine Richtschnur der Behandlung der Deutschen in den Besatzungszonen durch die Siegermächte.

Außerdem wurden örtliche Verwaltungen und deutsche Zentralbehörden unter Aufsicht des Kontrollrats eingesetzt (Dezentralisation), der die oberste Gewalt in ganz Deutschland hatte.

Deutschland sollte als wirtschaftliche Einheit gelten, dessen Industrie kontrolliert und sein Lebensstandard jedoch unter dem Niveau der europäischen Länder gehalten wird.

Reparationen sollten aus der laufenden Produktion in der jeweiligen Besatzungszone, aus Demontagen und Auslandsguthaben getilgt werden, wobei die Sowjetunion aus den Westzonen ohne Gegenleistung 10% der demontierten Industrieanlagen zusätzlich bekommen sollte (die Industriekapazität sollte verringert werden).

Nordostpreußen mit Königsberg, die früheren deutschen Gebiete östlich der Oder und westlich der Neiße, sowie die Stadt Danzig sollten unter die Verwaltung Polens kommen.

Die deutsche Bevölkerung, die in Polen, in der Tschechoslowakei und in Ungarn zurückgeblieben ist, sollte "human" ausgesiedelt werden.

Nach der Besetzung wurden in allen Besatzungszonen NS-Mitglieder in Internierungslager eingeliefert und aus Staatsämtern entfernt (Entnazifizierung), außerdem wurden in der SBZ auch Fragebogenaktionen und Spruchkammerverfahren durchgeführt.

Bei den Nürnberger Prozessen 1945/46 wurden 24 Hauptkriegsverbrecher verurteilt.

Die SMAD (Sowjetische Militäradministration in Deutschland)kontrolliert die deutsche Selbstverwaltung in der SBZ und gestattet die Gründung antifaschistischer Parteien. Die SPD, KPD, CDU und LDP ( Liberaldeutsche Partei)schließen sich im Juli zum "Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien" zusammen.

1945 wird in Berlin der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund (FDGB)gegründet, der als Einheitsgewerkschaft an die Stelle der bisherigen Berufsverbände tritt.

Auf Anweisung der SMAD werden in der SBZ 11 deutsche Zentralverwaltungen aufgebaut, denen Präsidenten vorstehen.

Im Oktober findet eine Bodenreform statt, wobei der landwirtschaftliche Grundbesitz über 100 ha und Landbesitz von aktiven Nazis und Kriegsverbrechern entschädigungslos enteignet und an landlose Bauern und Flüchtlinge aus den Ostgebieten verteilt wurde. 1/3 der enteigneten Fläche ging in den Besitz der Gemeinden oder des Staates über, die Volkseigene Güter (VEG) errichteten.

1946 wurde unter dem Vorsitz Erich Honeckers die Freie Deutsche Jugend (FDJ)gegründet, die sich zur Freundschaft mit der Sowjetunion bekennt.

Mit dem Eintritt der 8. Klasse sollte man "freiwillig" der FDJ beitreten. Bis dahin wurde man von dem Pionierverband organisiert (Jungpionier, Thälmann- Pionier).

Die KPD (Gruppe Ulbricht) und die SPD werden (April 1946)zum Zusammenschluß zur Sozialistischen Einheitspartei (SED)in der SBZ gezwungen (auf Druck der KPD und der SMAD), die als Massenpartei für die "wahren nationalen Interessen ihres Volkes" kämpft. In den Westzonen wird die SED als sowjetische Satellitenpartei und von der Bevölkerung der SBZ als Russenpartei bezeichnet.

In der SBZ wird auch eine Einheitsschule (Grundschule mit 8 Klassen, anschließend Oberschule mit 4 Klassen oder Berufsschule)eingeführt (Mai/Juni), mit dem Ziel die Schule ohne Rücksicht auf Geschlecht, Besitz, Glauben oder Abstammung zu demokratisieren, wobei alle NS- Mitglieder aus den Lehrkörpern entfernt wurden und eine neue Schicht von "Neulehrern" ausgebildet wurde.

1947 wird der Bergbau verstaatlicht und eine deutsche Wirtschaftskommission (DWK)eingerichtet, die zentral die Arbeit der Landesverwaltungen koordiniert und Reparaturlieferungen gewährleisten muss, womit die Zentralisierung von Planung und Verfügungsgewalt im Produktionsbereich erreicht wird.

Auf ihrem 2. Parteitag (September) bekennt sich die SED "zum Marxismus als der wissenschaftlichen Grundlage der Arbeiterbewegung". Im "Kampf um die Einheit Deutschlands" fordert sie einen Volksentscheid für einen "demokratischen Einheitsstaat mit dezentralisierter Verwaltung".

Im Dezember tagt der 1. Deutsche Volkskongress bestehend aus Delegierten politischer Parteien und Organisationen, der eine "demokratische Einheit" fordert.

1948 tagte der 2. Deutsche Volkskongress (März)anläßlich der 100- Jahr Feier der Revolution von 1848. Er wählt den 1. Deutschen Volksrat, der beansprucht ganz Deutschland zu repräsentieren.

Die Nationale Partei Deutschlands wird in den antifaschistischen Parteienbund aufgenommen, die vor allem ehemalige NSDAP- Mitglieder, Soldaten und konservative Gruppen umwirbt.

Mit der Gründung der Demokratischen Bauernpartei sollen vor allem die Landbewohner für die Antifa- Politik gewonnen werden.

Im Juni/Juli trat als Antwort auf die Währungsreform in den Westzonen in der SBZ zwar ein Geldumtausch im gleichen Verhältnis in Kraft, dennoch wurden die Staatsschulden nicht wie in den Westzonen abgewertet (Marshall-Plan). Die SBZ lehnte den Marshall- Plan ab und verweigerte auch jede finanzielle Hilfe.

Außerdem reagierte die SBZ darauf auch mit der Berliner Blockade 1948/49 : Verkehrssperre und Einstellung aller Lieferungen(Lebensmittel, Kohle)nach West- Berlin, dadurch Spaltung Berlins (November 1948).

1949 wird die SED zur "Partei neuen Typus" umgestaltet (Januar), wobei die Parteien und Verbände gleichgeschaltet wurden.

Die Gewerkschaft (FDGB) wird zum Kontrollorgan von Produktionsplänen und Arbeitsnormen.

Der 3. Deutsche Volkskongress bestätigt im Mai die vom 1. Volksrat im März verabschiedete Verfassung und wählt aus seinen Reihen den 2. Deutschen Volksrat mit 330 Mitgliedern.

Die Blockade von Berlin wird aufgehoben (Mai), die Versorgungs- und Verkehrsnetze bleiben bis auf die S- und U- Bahn zerrissen.

Am 7. Oktober 1949 wurde die DDR gegründet, deren Regierung von der BRD abgelehnt wurde, weil sie nicht aus freien Wahlen hervorgegangen war.

Der 2.Deutsche Volksrat konstituierte sich als Provisorische Volkskammer und setzte die Verfassung in Kraft.

Ost- Berlin wird die Hauptstadt der DDR.

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