Amerikanischer Sezessionskrieg
Vorwort des Verfassers
Am Ende waren 620,000 Opfer zu beklagen, hunderttausende auf beiden Seiten, Milliarden von Dollars waren in die Rüstungsproduktion geflossen, anstatt den Bürgern der USA zu helfen .Viele Menschen waren obdachlos geworden, hatten alles bei dem Vernichtungsfeldzug der Union verloren Das Verhältnis zwischen Nord- und Südstaaten war zerrüttet, ja sogar trotz eines offiziellen Friedens feindlich. Die Sklaverei war abgeschafft worden, der Süden existentiell am Ende, Abraham Lincoln, dem die Abschaffung der Sklaverei zu einem grossen Teil zu verdanken war tot, ermordet von einem südstaatlichen Fanatiker Namens Wilkes Booth.
Die Nation war wieder geeint, doch gespalten wie nie zuvor.
Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen ? Wie durfte es zu dieser Katastrophe kommen?
Dieses Referat soll helfen zu verstehen, wie es zu diesem Desaster kam, was nötig war um eine Nation zu teilen, und warum es so schwierig ist sie wieder zu vereinen, was politisch schon vor 150 Jahren geschah, gesellschaftlich aber bis heute andauert.
Die USA am Vorabend des Sezzessionskrieg - Ein schwelender Konflikt
Nachdem die USA den Wirren des Unabhängikeitskrieges entflohen waren, stieg die Bevölkerung steil an. Aus 13 Staaten waren anno 1860 34 geworden, aus 3 Mio. Bürgern 30 Mio. geworden. Die Siedler expandierten weiter nach Westen, da immer mehr Einwanderer aus Europa nachströmten.
Die klimatischen Verhältnisse teilten aber das Land. Während sich im Norden eine junge Industrie entwickelte, die Menschen in die Städte zogen, und die Farmer eigenständige Familienbetriebe aufbauten, entwickelte sich im Süden aufgrund des milden subtropischen Klimas eine grosse Plantagenwirtschaft die von einer grossen, sehr reichen Oberschicht, den Plantagenbesitzern geführt wurde. Diese Elite mit ihrer aristokratischen Lebensweise war auf billige,gute Arbeitskräfte angewiesen, die sich in Form von Leibeigenen offenbarten. Das System war ganz einfach: Die Sklaven gehörten ihren Besitzern, hatten keine Freiheit, sie erhielten Kost und Logis und mussten dafür auf den Plantagen arbeiten. Diese Sklaven waren die Nachkommen, der im 18 Jh. in die USA verschleppten Afrikaner, da sich die Indianer nicht als effiziente Arbeitskräfte zeigten. Der Süden war völlig auf den Export von Baumwolle und anderen Naturalien nach Frankreich und England angewiesen, um die Industriegüter, die aufgrund mangelnder Industrie und Infrastruktur nicht vorhanden waren, einzuführen. Die Plantagenbesitzer erreichten beträchtlichen Reichtum, da sie über die Sklaven als billige Arbeitskräfte verfügten und so grosse Mengen zu niedrigen Kosten produzieren konnten.
In den Nordstaaten hingegen existierte die Sklaverei nicht, sie war sogar untersagt. Den Arbeitsbedarf deckten die europäischen Einwanderer. Der Konflikt war immer da, jedoch wurde er immer wieder heruntergespielt, doch durch das enorm starke Bevölkerungswachstum und die damit verbundene Ausdehnung der Territorien wurde das Gleichgewicht der Industrie-und Sklavenhalterstaaten empfindlich gestört. ( bis dahin 15:15). Im Jahre 1820 sah man sich erstmals gezwungen Maßnahmen zu ergreifen. Durch den Missouri-Kompromiss, der durch die Frage des Eintritts Missouris in die Union erfolgte, wurde erstmals eine Westost Grenze gezogen ( 36°,30") nördlich derer die Sklaverei verboten wurde. Dieser Kompromiss wurde ein Musterbeispiel zur Beilegung von Nordsüd-Konflikten in den nächsten Jahrzehnten. Erst als in den nächsten Jahrzehnten, nach dem amerikanisch-mexikanischen Krieg die Grenze des Landes bis zum Pazifik verlegt wurde, brach der Konflikt in verschärfter Form wieder auf. So schlug der damalige Präsident Taylor vor, das sklavenfreie Kalifornien mit in die Union zu übernehmen, was viel Verwirrung und Diskussion auslöste. Nach vielen, teils sehr heftigen Diskussionen, fand sich eine Mehrheit für Taylors Vorschlag, die sich im " Kompromiss von 1850" niederschlug. Das bis dahin ungebundene Kalifornien wurde als sklavenfreier Staat in die Union aufgenommen, während das übrige Gebiet in die Territorien New Mexiko und Utah aufgeteilt wurde. Über den Status dieser Gebiete sollten die Siedler nach dem Grundsatz der Volkssouveränität selber bestimmen. Auch für den Columbia-Distrikt wurde die Sklaverei verboten. In beiden Lagern wurde der Kompromiss begrüsst und sogar als endgültige Lösung angesehen.
Doch trotz dieser Kompromisse hatte sich die Union verändert, der Süden beherrschte den US Kongress nicht mehr, sah dessen Maßnahmen mit wachsender Sorge. Der industriereiche Norden verlangte zur Sicherung der Wirtschaft die Einführung eines Schutzzolles, der die Wirtschaft vor Dumpingpreisen aus Europa schützen sollte. Ausserdem verlangte dieser auch zahlreiche Subventionen für die Infrastruktur, sowie Land für neue Siedler. Doch der Süden lehnte dies mit der Begründung, dies wären Begünstigungen für den Norden, ab. Das so entstandene Spannungsverhältnis zwischen den Regionen förderte die immer mehr anschwellende Kritik der Nordstaaten an der Sklaverei der Südstaaten. Mehrere der Nordstaaten setzten sich über den sogenannten " Fugitiv Slave Act" hinweg, der die Wiederergreifung entflohener Sklaven regelte. Doch als 1854 das Territorium Kansas-Nebraska in die Union eingefügt werden sollte, wurde durch die Anerkennung der Volkssouveränität der Missouri-Kompromiss "expressis verbis"[1]aufgehoben. Diese Veränderung löste in den Nordstaaten eine Protestwelle aus, die zur Entstehung der Republikanischen Partei führte. 1857 wurde dann durch ein Urteil des Obersten Gerichts im Falle des entflohenen Sklaven Dred Scott der Missouri-Kompromiss zwar nicht Wortwörtlich aber doch sinngemäß für verfassungswidrig erklärt. Somit verlor der Kongress das Recht in den Territorien über Eigentum und Besitz der amerikanischen Bürger zu bestimmen.
Erst durch Harriet Beecher Stowes Roman " Uncle Tom's Cabin", in dem die Zustände in den Südstaaten dargestellt wurden, war die Bereitschaft für eine Auseinandersetzung mit dem Thema sprunghaft gestiegen. Nachdem der fanatische Prediger John Brown nach einem Putschversuch hingerichtet wurde und so im Norden die Rolle eines Märtyrers einnahm, war die kritische Haltung der Industriestaaten gegenüber der Sklaverei abermals gesteigert, so dass die Republikanische Partei Abraham Licoln, einen entscheidenden Gegner der Sklaverei als Präsidentschaftskandidaten aufstellte. Die Demokraten zerbrachen bei dem Versuch, ein für die ganzen Staaten wirksames Programm zu schaffen, in zwei selbständige Teile.
So gewann am 6.11.1860 Abraham Licoln als erster Republikaner die Wahl zum Präsidenten Dieser vertrat nach dem Wahlergebnis nicht die Mehrheit des Volkes, war aber nach der Verfassung zufolge legitimer Präsident.
Im Süden hingegen erkannte man die Wahl Lincolns nicht an. Man sagte sich, dass eine Trennung von der Union besser sei als ein Konflikt innerhalb der Union. Das Wahlergebnis festigte, die Überzeugung die Unabhängigkeit anzustreben nur noch, so dass am 20.12.1860 South Carolina sich als erster Staat von der Union lossagte und die Unabhängigkeit erklärte. Zu Beginn des neuen Jahres traten auch die Staaten Mississippi, Florida, Alabama, Georgia und Lousiana aus der Union aus. Sie gründeten im Februar 1861 in Montgomery, Alabama die " Konföderierten Staaten von Amerika", deren Verfassung teile der US-Konstitution enthielt, aber die Sklaverei beschützten, lediglich ein Import von Sklaven wurde untersagt. Man hoffte im Süden, dass andere Staaten bald nachziehen würden, und schätzten das Risiko, das der Norden für die Nationale Einheit kämpfen werde als sehr klein ein. Auch schien die Unterstützung durch Frankreich und England, als Baumwollabnehmer gesichert, so dass die Lage am 4.3.1861 als Licoln in sein Amt eingeführt wurde, für die Konföderation sehr günstig war. In seiner Antrittsrede machte Lincoln klar, dass die Union die Sklavenhaltung in den Südstaaten anerkennen würde, das aber eine Trennung von der Union auch durch Waffengewalt verhindert würde. Die Rede schuf Platz für Verhandlungen - doch bevor die Unterhändler einen Kompromiss fanden, eskalierte die Lage.
Die Union hatte schon zahlreiche militärische Stützpunkte im Süden geräumt und wollte auch das im Hafenbecken von Charlestown gelegene Fort Summer räumen, doch am 12.4.1861 nahmen Küstenbatterien des Staates South Carolina das Fort unter Beschuss. Dieser Gewaltakt wurde im Norden als tiefe Kränkung empfunden und so berief Präsident Lincoln 75000 Freiwillige zu den Waffen, nachdem Tausende auf den Strassen, des Nordens Gegenmaßnahmen forderten. Die Union wollte die Rebellion gewaltsam beenden. Daraufhin mussten sich die Grenzstaaten entscheiden, auf welcher Seite sie kämpfen wollten. Virginia, Arkansas, Tennesee und Norh Carolina zogen auf Seiten der Konföderierten in den Krieg, Maryland, Kentucky, Delaware und Missouri wären ebenfalls von der Union abgefallen, wurden aber unter Waffengewalt daran gehindert. Kansas schloss sich hingegen der Union an.
Der ideologische Konflikt war zu einem Krieg geworden.
Die Kriegsparteien - oder "Yankees" vs. "Reds"
Wie im ersten Teil beschrieben, bildeten die Nord-und Südstaaten zwei Blöcke in den heutigen USA. Die Nordstaaten bildeten weiterhin die Union, waren also der Rest der Vereinigten Staaten von Amerika. Sie forderten die sofortige Beendigung der Rebellion sowie die Abschaffung der Sklaverei. Die Südstaaten hatten, wie beschrieben die Konföderierten Staaten von Amerika gebildet, mit eigener Verfassung und Gesetzen. Sie forderten die Anerkennung der Konföderation und somit die Errichtung eines zweiten Staates.
Auf Seiten der Union waren zu Kriegsbeginn 23 Staaten vertreten, darunter auch zahlreiche sklavenhaltende Staaten, die mit Waffengewalt an der Union festgehalten wurden. Zusammen beheimatete die Union fast 22 Millionen, überwiegend freie Bürger. Lincoln, als Präsident mobilisierte 1,556,678 Soldaten für den Krieg. Die Südstaaten, die aus gerade einmal 11 Staaten bestanden, mobilisierten trotz ihrer nur neun Millionen Einwohner ( davon 3 Millionen Sklaven) beachtliche 1,082,119 Soldaten für den Krieg. Damit war das Kräfteverhältnis ausgewogener als auf den ersten Blick offenbart wurde.
Die Unionisten, von den Konföderierten spöttisch "Yankees" genannt, behielten natürlich den, im März offiziell eingeführten Abraham Lincoln als Präsidenten. Oberbefehlshaber der US-Army war Henry Wager Halleck. Der Norden hatte zahlreich Vorteile, die wohl auch kriegsentscheident waren. So hatte er die weitaus bessere Infrastruktur, konnte also Einheiten schneller transportieren, zum anderen konnte er sich auf eine starke Wirtschaft, mit guten Finanzen, fortgeschrittener Industrie und reicher Lebensmittelproduktion verlassen. Dies gab ihm die Fähigkeit seine Waffen selbst zu produzieren und war so nicht auf teuren Import angewiesen. Zu dem kontrollierte die, überwiegend loyal gebliebene US-Navy die Küste Nordamerikas. Zu guter letzt hatte der Norden die doppelte Bevölkerung, was die Rekrutierung von neuen Soldaten erheblich vereinfacht haben muss. Also war der Norden auf Dauer hingesehen, die stärkere Kriegspartei.
Die Konföderierten hatten Jefferson Davis zu ihrem Präsidenten ernannt, zeigten so den Nordstaaten, dass sie vollkommen unabhängig sind. Davis Berater und zugleich Oberkommandant des konföderierten Heeres, war General Robert Edward Lee, einer der bekanntesten Strategen aller Zeiten, von dem viele Historiker behaupten er sei es gewesen, der dem Süden die ersten Erfolge ermöglichte. Der Süden hatte trotz beträchtlichem Reichtum, das Problem eine Agrarstaat zu sein, der zudem noch überaus empfindliche Güter wie Baumwolle und Tabak produzierte. Industrie war praktisch nicht vorhanden und so war der Süden auf den Export seiner Güter angewiesen um Waffen zu importieren. Genau diese Schwachstelle kannten beide Seiten, und deshalb versuchte Lee möglichst schnell Washington einzunehmen und so den Norden unter Druck zu setzen. Den Nordstaaten war natürlich daran gelegen eine Seeblockade gegen den Süden zu errichten, um den Nachschub zu unterbrechen. Der Süden wusste, je länger der Krieg andauert, desto stärker wird die Union.
Der Kriegsverlauf - Teil 1 "Lees Marsch nach Washington"
[2]
Dieser Abschnitt soll den Verlauf des Krieges zeigen und vor allem erklären, wieso die Nordstaaten im Endeffekt gewannen.
Die Kriegsschauplätze, (siehe Karte) waren die Gebiete Tennessee/Mississippi und Virginia im Norden. Die Union erkannte erst nachdem die Offensive am Bullrun ( Virginia) gescheitert war die Bedeutsamkeit des westlichen Teils, des Mississippis. Dank Lee konnten die Unionisten mehrere Male zu Anfang bedeutend geschlagen werden, auch hatten die Konföderierten einen weiteren Vorteil: Jemand der um seine Heimat kämpft, kämpft stärker als jemand der in ein Land einmarschiert. Doch im Westen zeichnete sich bald eine Wende ab. Nach der hart umkämpften und extrem blutigen Schlacht um Shiloh waren Kentucky und Tennessee für die Union zurückerobert und die Nordstaaten waren sich der Unterstützung durch ihre Kanonenboote auf Teilabschnitten des Mississippi sicher. Nur vereinzelte Städte, darunter Vicksburg leistete heftigen Widerstand. Doch Halleck konnte dem Schlachtfeld im Westen jetzt nicht den, trotz der Erfolge benötigten Nachschub geben, da Lee sein Auge weiterhin auf Washington richtete und bereits in Maryland einbrach. Doch die Union brachte Lees Offensive, unter heftigen Verlusten zum Stehen ( Scheinsieg bei Antietam).
Zu diesem Punkt wurde die Sklavenfrage wieder sehr akut, da Präsident Lincoln die Freilassung aller Sklaven proklamierte und Präsident Davis, den für den Süden kämpfenden Sklaven die Freiheit versprach.
Der Krieg erhielt dann 1863 die lang erwartete Wende, nachdem Lee im Frühjahr wieder in die Offensive gegangen war. Doch sein Marsch nach Washington wurde in der 3-tägigen Schlacht um Gettysburg gestoppt.
Der Kriegsverlauf - Teil 2 " Die Wende in Gettysburg"
Die Schlacht von Gettysburg ist die wohl bekannteste Schlacht auf dem amerikanischen Kontinent. 90,000 Soldaten der US-Army trafen auf 75,000 Konföderierte, die unter General Lee zuvor in der "Schlacht von Chancellorsville "[3]siegreich waren. Lee plante eine Invasion in Pennsylvania um die Union zur Anerkennung der Konföderation zu zwingen. Hier nun trafen sich die Armeen zur Entscheidungsschlacht. Am ersten Tag war Lee erfolgreich, jedoch dafür am zweiten unterlegen. Am letzten Tag konnte die Union die Konföderierten endgültig zurückdrängen, so dass Lee zum Rückzug nach Virginia gezwungen war.
Nun bereitete die Union ihren Vormarsch vor und versuchte einen Keil in die Südstaaten zu treiben, um die Armeen Lees zu trennen. Dies gelang jedoch sehr mühsam, doch trotzdem konnte die US-Army das gesamte Mississippi-Gebiet unter ihre Kontrolle bringen. Und auch General Shermans Offensive, die in Atlanta ins Stocken gebracht wurde, hinderte nach dessen Fall nichts mehr am Erreichen des Meeres, wo sein Heer mit genügend Ausrüstung versorgt wurde. So konnte Sherman nur 3 Wochen später seinen Plünderzug durch South und North Carolina fortsetzen und so die konföderierte Armee endgültig zerschlagen.
Die Moral der Südstaaten war gebrochen, hilflos mussten sie zusehen, wie die US-Army den Süden verwüstete. Ein Drittel des konföderierten Heeres desertierte nachdem die Versorgungslage immer katastrophaler wurde und Petersburg sowie Richmound, die Hauptstadt der Konföderierten, verloren waren.
General Robert E. Lee, und mit ihm die Konföderierten Staaten von Amerika kapitulierten am 9.4.1865 in Appomattoc Courthouse. Der Krieg war beendet, doch die Folgen wurden jetzt erst richtig spürbar.
Die Folgen des Krieges
Die Auswirkungen des Krieges waren enorm, und sehr vielfältig. Die akutesten Folgen hatte natürlich der Süden zu spüren, da General Sherman auf seinem Vernichtungsfeldzug durch die Südstaaten alles zerstört hatte. Hier war es erst die Überlebensproblematik, die die Menschen in Bedrängnis brachten. In einem Agrarstaat, wo nichts mehr wächst bricht natürlich alles zusammen, so dass schon bald Hungersnöte ausbrachen. Lincoln sah es als seine Aufgabe an, die beiden Blöcke so schnell wie möglich wieder zu einen, um die Einheit des Landes wiederherzustellen. Im Gegensatz zum republikanischen Kongress, der um seine Entmachtung durch die Demokraten fürchtete. Diese würden nach Lincolns Plan wieder zurückkehren, sobald, 10% der Wahlberechtigten einen Loyalitätseid geschworen hatten. Ausserdem sollten alle, die diesen Eid schwören amnestiert werden. Doch Lincoln konnte sein Vorhaben nicht umsetzen. Fünf Tage nach Lees Kapitulation wurde er von einem fanatischen Südstaatler namens Wilkes Booth erschossen. Sein Nachfolger Andrew Johnson vervollständigte dann die Rekonstruktion. Die Südstaaten wurden erst, unter dem Einfluss des republikanischen Kongresses, von Militärs regiert dann, nachdem sie allen Punkten, die im Wesentlichen aus der Anerkennung der Rechte der Schwarzen bestand, durch eigene Politiker.
Doch die Demokraten hatten an Einfluss verloren und somit bestimmte die Republikanische Partei, als Interessenvertreter der Hochfinanz und Industrie die Politik der USA. Die Wiedervereinigung war nach der Generalamnestie politisch abgeschlossen .
Der Norden der USA hingegen spürte nach dem Krieg sofort den wirtschaftlichen Aufwind. Während der Süden in Trümmern lag, war es den Politikern der Nordstaaten ein Leichtes ihre Vorstellungen umzusetzen. Dazu gehörten z.B. die Einfuhrzölle. Die Industrie, durch die Politik gestärkt, erlebte so ihren Boom, der auch durch den Bau der ersten transkontinentalen Eisenbahn weiter gesteigert wurde.
Doch die wirtschaftlich-politische Ebene war nicht der einzige Faktor, der das Leben nach dem Krieg bestimmte. Die nun freien Farbigen waren in vielen Südstaaten in der Überzahl. Aber trotz der Tatsache, dass nach der Verfassung alle Menschen gleich sind, entwickelte sich im Süden die Emanzipation der ehemaligen Sklaven nur sehr langsam. Zahlreiche Geheimbünde entstanden, die versuchten den politisch verlorenen Kampf, nun mit Gewalt zu vollenden ( KuKluxKlan). Zwar wurden diese rasch verboten, doch die Farbigen wurden bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts und teilweise auch heute noch diskriminiert.
Das grösste Problem war die breite Kluft, die sich zwischen den beiden ehemaligen Kriegsparteien aufgetan hatte. Vorurteile bestimmten auf beiden Seiten die Ansichten. Beide Teile machten sich gegenseitig für ihre 300,000 Toten verantwortlich. Die Nordstaaten sagten, dass die Südstaaten, mit ihrer Rebellion an dem Krieg schuld sind. Der Süden hingegen behauptete, dass der Norden den Krieg durch seine aggressive Politik angefangen hätte. So setzte sich vielerorts, vor allem im Süden, der Hass durch. Die Nordstaaten hatten ja so gut wie keine Zerstörung durch den Krieg, ja sogar die Wirtschaft wurde angekurbelt. Ihnen ging es nachdem Krieg wieder gut, die überlebenden Soldaten kehrten in eine intakte Heimat zurück, doch im Süden stand kein Stein mehr auf dem anderen. Die Soldaten kehrten in die Ruinen, Geisterstädte zurück. Viele hatten zivilistische Familienmitglieder verloren, die Shermans Vernichtungsfeldzug, der das Ziel hatte, den Süden zu demoralisieren, nicht überlebten. Sie fanden ihre Heimat total verändert vor, nichts war wie es einmal war, die Offiziere, oftmals Söhne der aristokratisch lebenden Grossgrundbesitzer, kamen in ein Land das nun von den Militärs regiert wurde, die alles zerstört hatten. Der Süden hatte zunächst seinen Einfluss verloren, doch auch nachdem er ihn wiederhatte, wurde die Nord-Süd-Kluft nicht enger. Nur ganz langsam gelang es mit der Zeit die gesellschaftliche Rekonstruktion zu vollenden, was aber bis heute noch andauert.
Fazit des Verfassers
Die wohl am meisten gestellten Frage der Leser dieses Referats, ist wahrscheinlich: "Wer trägt die schuld " ? Die Schuldfrage ist also noch das, was nach Klärung der Fakten übrigbleibt. Natürlich sind die Ursachen des Krieges bekannt, genau wie seine Folgen, doch um die Schuldfrage zu klären, müsste man eigentlich die rationale Ebene verlassen und sich mit den Wirren der menschlichen Gefühle vertraut machen. Denn Antworten wie : " Die Südstaaten sind schuld, weil sie Fort Summer angegriffen haben !"oder: "Die Nordstaaten mit ihrer aggressiven Sklavenpolitik haben schuld! " sind zwar teilweise korrekt, doch eigentlich viel zu banal um diese grundlegende Frage zu klären. Würde man solche Gedanken aber weiterspinnen gäbe es auch einige die behaupten die Sklaven seien schuld, weil ohne sie der Krieg nie stattgefunden hätte, doch soweit sollte man es dann doch nicht treiben.
"Die Kriegskosten betrugen nach vorsichtigen Schätzungen mindestens 10 Milliarden Dollar. Knapp 50 Prozent dieser Summe hätten genügt, um das Sklavereisystem, die Ursache des Konfliktes, gegen angemessene Entschädigung der Pflanzer rechtzeitig zu beseitigen."[4]
Man sollte also überlegen, wieso die Politiker sich diese Überlegung nicht schon vorher gestellt haben, denn des Rechnens waren sie sicher mächtig. Sie haben es nicht getan, was mich zu zwei verschiedenen Schlüssen führt. 1. Sie dachten, der Krieg wäre viel schneller vorbei und somit auch billiger. Aber da Bürgerkriege bekanntlich sehr intensiv, brutal und anhaltend sind, wäre diese Überlegung ein Fehlschluss der wohl keinem Politiker dieser Zeit passiert wäre. Schluss Nummer 2 besagt, so traurig wie es auch ist, das die verschiedenen (Teil)Nationen einfach ihre aufgestauten Aggressionen abbauen mussten. Das Sklavereisystem war sicherlich der Auslöser des Konflikts, aber sollte man als Ursache nicht vielmehr das Auseinanderleben zweier, seit der Gründung der Vereinigten Staaten existierender, Staatenblöcke ansehen ? Dieses Auseinanderleben, das Vorurteile beider Seiten mit sich führte, wurde unterstützt und beschleunigt durch die rasende Besiedelung Nordamerikas.
Meiner Meinung nach war der Konflikt unausweichlich, es gab keine Chance ihn abzuwenden. Wenn nicht 1860, dann 10, 20 oder 100 Jahre später, aber der Konflikt war immer da, und wird, leider Gottes auch immer, wenn auch in abgemilderter Form bestehen.
Die Grundproblematik ist: Zwei völlig unterschiedliche Systeme mit unterschiedlichen ethischen Ansichten und völlig verschiedener Struktur können nur sehr, sehr schwer koexistieren, und es wird die Aufgabe der Menschen in den nächsten Jahrhunderten sein, dieses Problem zu lösen. Miteinander statt Gegeneinander.
Schlusswort des Verfassers
Der amerikanische Sezessionskrieg ist, historisch gesehen ein hochinteressantes Thema, das leider nur selten im Schuluntericht behandelt wird. Er sollte auch an deutschen Schulen mit einer Unterrichtsreihe bedacht werden, anstatt andere Themen zu wiederholen. Der amerikanische Bürgerkrieg ist ein hervorragendes Beispiel dafür, das nicht immer Gebietsansprüche oder Revolutionen für einen Krieg sorgen, sondern auch Differenzen in der Ideologie, die aufgrund von physiologischen Geofaktoren entstanden sind, ein Volk spalten können, so dass sich ehemalige Freunde auf den gegenüberliegenden Seiten des Schlachtfeldes gegenüberstehen. Meiner Meinung nach hat sich das Thema als sehr interessant erwiesen und wird von mir auch im ausserschulischen Bereich einen Platz finden, wie zum Beispiel in Romanen oder Filmen.
Literaturverzeichnis
Dahms, Hellmuth Günther / Grundzüge der Geschichte der Vereinigten Staaten/ 3. Auflage erschienen unter der "Wissenschaftlichen Buchgesellschaft"/ 1991 S.91ff - 107 |
Das Buch war eine der Hauptinformationquellen für die beschreibenden Teile, da sehr genau |
Lehrbuch der Geschichte für berufsbildene Schulen, Handwerk und Technik-Verlag/ 8. Auflage/1976 S.157 |
benötigt für generelle Übersicht des Themas |
Die Vereinigten Staaten von Amerika / Verlag Ploetz KG Würzburg S.62-66 |
benötigt für generelle Übersicht des Themas |
Zeiten und Menschen ( Politik, Gesellschaft, Wirtschaft) 1776-1918/ Schroedel Verlag/ Ausgabe K Band 3 S.189-192 |
benötigt für generelle Übersicht des Themas, einfache Erläuterungen da Schulbuch |
Microsoft Encarta Lexikon CD-ROM ´97 |
Information zu historischen Personen und zu dem Thema, da sehr ausführlich |
Der in Teilaufgabe 1-4 geschriebene Text beruht teilweise auf den hier vorliegenden Quellen.
Das Fazit und das Schlusswort sind eigenständige Produktionen, und beruhen auf den bis dahin gesammelten Gesamtinformationen des Verfassers.
Dieses Referat wurde von Florian Wittke, aus Burscheid verfaßt und auf dem Landrat Lucas Gymnasium mit der Note : SEHR GUT minus bewertet.
Fragen an : majere@gmx.de
Inhaltsverzeichnis
Gliederung |
S.1 |
Vorwort des Verfassers |
S.2 |
Die USA am Vorabend des Sezessionskrieges |
S.2 - 4 |
Die Kriegsparteien |
S.4- 5 |
Der Kriegsverlauf Teil 1 |
S.5-6 |
Die Folgen des Krieges |
S.7 |
Fazit des Verfassers |
S.8 |
Schlusswort des Verfassers |
S.8 |
Literaturverzeichnis |
S.9 |
[1]Dahms, Hellmuth Günther / Grundzüge der Geschichte der Vereinigten Staaten/ 3. Auflage erschienen unter der "Wissenschaftlichen Buchgesellschaft"/ S.95 Z.6
[2]"Bürgerkrieg,amerikanischer" Microsoft® Encarta® 97 Enzyklopädie. © 1993-1996 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten. ( betr. Zeichnung)
[3]"Gettysburg, Schlacht von," Microsoft® Encarta® 97 Enzyklopädie. © 1993-1996 Microsoft Corporation. Alle Rechte vorbehalten.
[4]Dahms, Hellmuth Günther / Grundzüge der Geschichte der Vereinigten Staaten/ 3. Auflage erschienen unter der "Wissenschaftlichen Buchgesellschaft"/ 1991 S.102 Z.18ff
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