Deutsch-Französische-Beziehung
Chronik der deutsch-französischen Beziehungen
1.6.1948
Frankreich stimmt den "Londoner Empfehlungen" zu, die die Einrichtung einer zentralen deutschen Autorität für die drei westlichen Besatzungszonen vorsehen.
2.7.1948
Gründung des Deutsch-Französischen Instituts in Ludwigsburg
23.5.1949
Inkrafttreten des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland
15.9.1949
Konrad Adenauer wird zum Bundeskanzler gewählt.
9.5.1950
Der französische Außenminister Robert Schuman schlägt der Bundesrepublik die Schaffung einer supranationalen Behörde zur Verwaltung der Kohle- und Stahlproduktion der beiden Länder vor.
27.10.1956
Unterzeichnung des Luxemburger Saarvertrags
31.1.1958
Gründung des Deutsch-Französischen Instituts in Saint-Louis
1.6.1958
General de Gaulle wird zum Ministerpräsidenten gewählt; am 21.12. wird er zum Staatspräsidenten gewählt.
14. - 15.9.1958
Gespräche zwischen de Gaulle und Adenauer in Colombey-les-deux-Eglises. Eine weitere Begegnung zwischen den beiden Staatsmännern findet am 26.11.1958 in Bad Kreuznach statt.
22.1.1963
Unterzeichnung des Vertrags über die deutsch-französische Zusammenarbeit (des sog. Deutsch-Französischen Freundschaftsvertrags oder Elysée-Vertrags) und einer "Gemeinsamen Erklärung" in Paris
4. - 5.7.1963
Erste deutsch-französische Konsultationen in Bonn. Unterzeichnung des Abkommens über die Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW)
16.10.1963
Ludwig Erhard wird zum Bundeskanzler gewählt.
1.12.1966
Kurt Georg Kiesinger wird zum Bundeskanzler gewählt
21.12.1966
Briefwechsel über das neue Statut der in der Bundesrepublik Deutschland stationierten französischen Truppen
13. - 14.3.1969
Deutsch-französische Konsultationen in Bonn. Die beiden Regierungen beschließen die gemeinsame Produktion des Airbus.
20.6.1969
Georges Pompidou wird zum Staatspräsidenten gewählt.
21.10.1969
Willy Brandt wird zum Bundeskanzler gewählt.
1969
Erste deutsch-französische bilinguale Unterrichtsangebote in Schulen in Baden-Württemberg, Bayern und Nordrhein-Westfalen
10.2.1972
Unterzeichnung des Abkommens über die Einrichtung deutsch-französischer Gymnasien und die Einführung des deutsch-französischen Abiturs in Paris
21. - 22.6.1973
Gemeinsame Erklärung über die europäische Sozialpolitik
16.5.1974
Helmut Schmidt wird zum Bundeskanzler gewählt.
19.5.1974
Valéry Giscard d'Estaing wird zum Staatspräsidenten gewählt.
25. - 26.7.1975
Bei den deutsch-französischen Konsultationen beschließen Valéry Giscard d'Estaing und Helmut Schmidt die Harmonisierung der Wirtschaftspolitiken.
5.2.1980
Gründung des Deutsch-Französischen Sekretariats für den Austausch in der beruflichen Bildung mit Sitz in Saarbrücken
10.5.1981
François Mitterrand wird zum Staatspräsidenten gewählt.
1.10.1982
Helmut Kohl wird zum Bundeskanzler gewählt.
21. - 22.10.1982
Bei den deutsch-französischen Konsultationen einigen sich die beiden Regierungen über eine Zusammenarbeit in Militär- und Sicherheitsfragen im Sinne des Deutsch-Französischen Vertrags und über regelmäßige Treffen der Außen- und Verteidigungsminister der beiden Länder.
22.9.1984
Staatspräsident Mitterrand und Bundeskanzler Kohl gedenken in Verdun gemeinsam der in den beiden Weltkriegen gefallenen deutschen und französischen Soldaten.
28.2.1986
Abkommen über das Programm für Kooperation und Austausch in der Wissenschaft
27. - 28.10.1986
Deutsch-französische Konsultationen in Frankfurt/Main über die kulturelle Zusammenarbeit. Erklärung über die gegenseitige Anerkennung der "Allgemeinen Hochschulreife" und des französischen "baccalauréat", die Frühförderung beim Erwerb der Partnersprache und die Ausweitung der Begegnungs- und Austauschprogramme
17. - 24.9.1987
Erstes großes gemeinsames Militärmanöver "Kecker Spatz" in Deutschland (75.000 Mann)
12.11.1987
Briefwechsel über die Gründung des Deutsch-Französischen Hochschulkollegs
22.1.1988
Unterzeichnung der Protokolle zur Schaffung des Deutsch-Französischen Sicherheits- und Verteidigungsrats und des Deutsch-Französischen Wirtschafts- und Finanzrats. Briefwechsel über die Schaffung eines Deutsch-Französischen Kulturrats und des de Gaulle-Adenauer-Preises.
6.6.1989
Gemeinsame Erklärung über die Zusammenarbeit bei der friedlichen Nutzung der Kernenergie
2.10.1989
Gründung der Deutsch-Französischen Brigade.
9.11.1989
Fall der Berliner Mauer
25.4.1990
Briefwechsel über die Wiederaufbereitung verstrahlter Brennelemente aus deutschen Kernkraftwerken in La Hague
17. - 18.9.1990
Deutsch-französische Konsultationen in München. Der französische Staatspräsident kündigt den Abzug der in Deutschland stationierten französischen Truppen an.
2.10.1990
Unterzeichnung des Vertrags über die Gründung des europäischen Kulturkanals (ARTE) in Berlin
3.10.1990
Vereinigung Deutschlands. In einer Botschaft an den Bundeskanzler sichert der französische Staatspräsident den Deutschen die "Solidarität Frankreichs" zu.
4.2.1991
Deutsch-französisches Dokument über die Zukunft der WEU
15.3.1991
Inkrafttreten des 2+4-Vertrags, der das Viermächtestatut Berlins und die alliierte Verantwortung für Deutschland als Ganzes beendet
16. - 17.5.1991
Erste gemeinsame Tagung der deutschen und französischen Botschafter der osteuropäischen Länder in Weimar
29.8.1991
Erste Tagung des deutschen, französischen und polnischen Außenministers in Weimar (sog. "Weimarer Dreieck")
14.10.1991
In einem gemeinsamen Brief an den Präsidenten des Europäischen Rats kündigen Kohl und Mitterrand die Schaffung eines deutsch-französischen Armeekorps als Keimzelle eines europäischen Korps an.
22.5.1992
Die Pläne für die Schaffung des Eurokorps werden bei den 59. Deutsch-französischen Konsultationen in La Rochelle verabschiedet.
30.5.1992
Der von Deutschland und Frankreich ins Leben gerufene Fernsehkulturkanal Arte geht auf Sendung.
5.1.1993
Das Eurokorps wird in Straßburg mit 40.000 Soldaten aus Frankreich und Deutschland offiziell in Dienst gestellt. Dem mittlerweile 50.000 Mann umfassenden Korps gehören heute auch Streitkräfte aus Belgien, Luxemburg und Spanien an.
5.3.1993
Die Außenminister Frankreichs und Deutschlands, Alain Juppé und Klaus Kinkel, beschließen die Bildung einer ständigen deutsch-französischen Arbeitsgruppe zur Stärkung der politischen Zusammenarbeit. Zur besseren Koordinierung der Ostpolitik soll die Konferenz der deutschen und französischen Botschafter in Osteuropa wiederbelebt werden.
5.7.1993
Das Deutsch-Französische Jugendwerk feiert seinen 30. Geburtstag. Seit seiner Gründung haben rund fünf Millionen Jugendliche aus beiden Ländern an über 150.000 Programmen teilgenommen.
7.5.1995
Jacques Chirac wird zum Staatspräsidenten gewählt.
13.11.1995
Erste deutsch-französische Außenministertagung in Paris zur Kooperation in der Außenpolitik und der Europapolitik. Weitere Seminare fanden am 27. Februar 1996 in Freiburg, am 2. Oktober 1996 in Paris, am 2. Februar 1998 in Bonn (Petersberg) und am 20. November 1998 in Saint-Cloud statt.
7.12.1995
66. deutsch-französische Konsultationen in Freiburg. Bundeskanzler Kohl und Staatspräsident Chirac richten einen gemeinsamen Brief an den amtierenden EU-Ratspräsidenten Gonzalez mit Vorschlägen zur Regierungskonferenz 1996 und zur "Agenda 2000".
23.1.1996
In Karlsruhe wird das Abkommen zwischen Frankreich, Deutschland, Luxemburg und der Schweiz über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Gebietskörperschaften und örtlichen öffentlichen Stellen unterzeichnet.
5.6.1996
Schwerpunkte bei den 67. Deutsch-französischen Konsultationen in Dijon sind das gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitskonzept sowie die Erarbeitung gemeinsamer außenpolitischer Positionen.
16. - 19.10.1996
Staatsbesuch von Bundespräsident Roman Herzog in Frankreich. Staatspräsident Chirac unterstützt den deutschen Wunsch nach einem ständigen Sitz im UNO-Sicherheitsrat.
9.12.1996
68. Deutsch-französische Konsultationen in Nürnberg. Verabschiedung eines deutsch-französischen Verteidigungs- und Sicherheitskonzeptes.
21. - 22.1.1997
Erste gemeinsame Sitzung der parlamentarischen Freundschaftsgruppen von Bundesrat und Senat in Paris.
3.7.1997
Gemeinsame Erklärung der Außenminister Klaus Kinkel und Hubert Védrine in Bonn über die Verstärkung der deutsch-französischen Zusammenarbeit im Bereich der Außenpolitik. Unter anderem wird beschlossen, den Beamtenaustausch auf diplomatischer Ebene zu erweitern und auf die Botschaften in Paris und Bonn auszudehnen.
18. - 19.9.1997
70. Deutsch-französische Konsultationen mit Schwerpunkt Kultur in Weimar. Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung über die kulturelle Zusammenarbeit und Unterzeichnung des Abkommens über die Schaffung der deutsch-französischen Universität.
5. - 6.5.1998
71. Deutsch-französische Konsultationen in Avignon und Tagung der französischen und deutschen Botschafter zu den transatlantischen Beziehungen. Die beiden Regierungen schlagen dem EU-Ratspräsidenten eine Initiative für ein "bürgernahes Europa" vor.
27.10.1998
Gerhard Schröder wird zum Bundeskanzler gewählt.
20.11. - 1.12.1998
Als Sitz der deutsch-französischen Universität wird Saarbrücken festgelegt.
20.1.1999
Der neue deutsche Außenminister, Joschka Fischer, erläutert vor dem Auswärtigen Ausschuß der Nationalversammlung in Paris seine Vorstellungen zu den bilateralen Beziehungen und zu seinem europäischen Engagement.
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