Globales Städtewachstum
1.)Einführung in das Thema (Pol 440, S.186)
2.)Momentane Situation
2.1.)globales Städtewachstum
2.2.)Städtewachstum in der 3.Welt bis 2000
2.3.)Unterschiede der Urbanisierung in den verschiedenen Regionen
2.4.)die explodierenden Millionenstädte der 3.Welt(Zettel Ver)
3.)Ursachen der Verstädterung
4.)Folgen der Verstädterung
4.1.)Innerstädtische Slums und wilde Siedlungen
4.2.)ökologische und soziale Probleme
4.3.)demographische Auszehrung des Landes
4.4.)polit. und soz. Instabilität
5.)Chancen und Grenzen einer städtischen Entwicklungspolitik in
der 3.Welt
-
1.)Einleitung:
-
-Begriffserklärung -Bevölkerungswachstumsproblem bekannt, Bevölkerungsver-teilungsproblem vernachlässigt(Medien&Politik) -lange Zeit unterschätzung der dadurch entstehende Probleme -Metropolen explodieren enorm, Bsp. Mexiko City: 2000--30 Mio Ew
-
-Wachstums-Tempo-Problem, Wachstumsraten bis zu 9% --->Verdoppelung der Bev. in acht Jahren -Vergleich Europa: 2% --->35 Jahre Verdoppl. während der Urbanisierungperiode -Urbanisierung hat noch nicht in allen EL voll eingesetzt -Probleme bei Statistiken: -unterschiedliche Definition von "Stadt" z.B. Angola>2000 Ew --->Stadt
Schweden>200 Ew --->Stadt
Japan>30´000 Ew --->Stadt
-
-Bestimmung der Urbanenweltbev. schwierig -Stadt: Konzentration vielfälltiger kultureller, soz., wirtschaftl. Einrichtungen -Slums erfüllen dies nicht, gelten trotzdem als Stadt -"große Dörfer" (da nur wenige Einrichtungen 2.)Momentane Situation: 2.1.)globales Städtewachstum -1800 95% Ew ländlich, 1% in Großstädten über 100´000 Ew -Industrialisierung Europas: -Anstieg der Stadtbev. um das 38fache (1800 10,7 Mio- 1950 410Mio) -1950 16% der Weltbev. in Städten -Großstadtwachstum (global):
-1950-1980: 36,4 Mio. -"- -"-
-
-weitere Beschleunigung zu erwarten -um 1980 1,28 Mrd. glob. Stadtbev. -bis heute ca 3,1 Mrd. glob. Stadtbev. (gute Verdopplung) -jährl. Stadtwachstum von 65.5 Mio. Ew (1980-2000) -***Folie*** Pol 440 S.190 Tab.1 Folie 1 " -Landbev. jährl. Zunahme um "nur" 18,9 Mio.Ew (2,6Mrd auf 2,9Mrd.)
-
2.2.)Städtewachstum in der 3.Welt bis 2000
-
-bis ´75 lebte der Großteil der städt. Bev in Ind.Län. -1980: 1 Mrd. Ew in Städten von EL 0,8Mrd.Ew in Städten von IL -heute jerder zweite Stadtmensch in EL -1950-1980 in EL Anstieg urbaner Bev. (Def. Probl.) 0,26Mrd. auf 1.0Mrd Ew, Jährl.Anstieg um 24Mio. Ew -gleiche Zeit für IL: von 0,45 auf 0,8 Mrd., jährl.Anst um 12 Mio -bis heute: EL Anst. 57 Mio jährl.
-
*****Folie***( Pol440 S191 Abb.1) ---->Def. Problem
-
2.3.)Unterschiede der Urbanisierung in verschiedenen Regionen --->trotzdem Urbanisierungsgrad in IL größer als in EL
-
-gravierende regionale Unterschiede: -**-Afrika: -erst am Beginn der Urbanisierungsperiode -1980 80 Mio von 470 Mio (17%) in einer Großstadt
-
-in Ost- und Westafrika noch reine Agrarländer vorhanden (Niger,Ruanda Mosambik,Burundi) [1980] -hier leben 4/5 aller Ew auf dem Land -in halbind. Teilen (N.-S.-Af) 2/3
-
-**-Asien(ohne Japan): -1980 26% Urbanisierungsgrad (rel. gering) -15% der Ew in Großstädten -10% Mio.-Städten -5% in Metropolen (>4Mio. Ew) -Ausmaß deutlich in Absolutzahlen:
-Konzentration der städt. Weltbev. in China, Indien, Bangladesh und Pakistan
-
-**-Lateinamerika(LA): -1980 65% Urbanisierungsgrad (wie IL) -40% der Ew in Großstädten -25% der Ew in Mio.-Städten - 1/6 der Ew in Metropolen -Argentinien, Chile, Uruguay und Venezuela zählen zu den höchsturbanisierten Ländern weltw. -Ende des Urbanisierung nicht abzusehen (hohe Fruchtbarkeitsrate der jungen Bev. & Landflucht) -****FOLIE**** (pol440 S 193 Tab.2)
-
2.4.) die explodierenden Mio.-Städte der 3.Welt -besonders Mio.-Städte wachsen schnell -1950- EL : 3 Städte>4 Mio., 1980-EL: 23 Städte>4Mio. -gleicher Zeitraum: Ew. Von 16 auf 175 Mio. (Wachstumsrate 8,4%) -kleinere Städte (100´000-1Mio. Ew) wachsen wesentlich langsamer -1950 : 357 St. s.o. 90 Mio Ew, 1980 : 662 St. s.o. 235 Mio. Ew (Wachstumsrate "nur" 3,3%) -****FOLIE****(pol 440 S 194 Tab.3) -Prognose 1980: Grenze des "Agglomerations- und Konzentrationsprozesses" nicht abzusehen: 2000 weltweit jeder 4. Stadtbewohner in Metropole (>4Mio.Ew)
59 davon in 3.Welt
-
-bis 2025 von den 25 größten Städten 23 in der 3.Welt -****Folie****(Zeitungsausschnitt "Verstädterung")
3.)Ursachen der Verstädterung
-
-Vergleich der Ursachen der Urbanisierung in IL(19.-20.Jh.) und EL (heute) -Unterschied wird in vielen Punkten deutlich -allgm. Bevölkerungswachstum: -Europa: Wachsumsraten der Bev. 0,5% -3.Welt 2,0-3,0% jährlich (Verdoppl. in 25-35 a) -natürliche Wachstumsraten wesentlich höher in den St. -Senkung der Sterberaten in der 3.Welt (demogaphischer Übergang) -"Schere" hat sich weit geöffnet -bis ca. 1850 war in St. in IL Sterberate> Geburtenrate -bedingt durch Arbeitsbedingungen, Ernährung, Krankheiten -Europa: Wachstum durch Zuwanderungen, Verringerung durch st. Geburtendefizite -3.Welt: Addition beider Faktoren, keine Geburtendefizite -Zuwanderung vom Land: -Europa: 90% des Wachstums durch Zuwanderung -3.Welt: 40-50% durch Zuwanderung in absoluten Zahlen : Masse der Zuwanderer in 3.Welt wesentlich gravierender Mio.-Strom) -Europa: auch interkontinentale Wanderun möglich -3.Welt: nationale grenzen meist verschlossen -wirtschaftl. Situation: -Europa: Zustrom bedingt durch gute Arbeitsplatz Chancen - z.T. Arbeitskräftemangel in den Städten -3.Welt: hohe städtische Arbeitslosigkeit (gleichhoch wie auf dem Land) -Einkauf moderner Technologie (nicht Arbeitsplatzintensiv) durch EL
-
-z.T. kaum Fortschritte in der Industrialisierung -soziale Situation: -Europa: Anziehend durch Modernität der St. -Urbanisierung als Teil der Modernisierung im 19.Jh. -3.Welt: Hunger und Armut treibt Landbev. in St.
-
-Landbev. kämpf ums Ãœberlegen àFlucht in die St. -Urbanisierung Folge der Verelendung ausgelöst durch wirtschaftl. Stagnation und hohes Bev. Wachstum -historische Entwicklung: -durch einseitige Kolonialpolitik Schaffung weniger urbaner Zentren in Lateinamerika
-
Folgen der Verstädterung: Innerstädtische Slums und wilde Siedlungen: -Ausbreitung von Slums bedingt durch zu schnelles Städtewachstum -alte Stadtviertel verwahrlosen wegen Ãœberelegung der Wohnungen und mangelnde Sanierungen -Entstehung "Wilder Siedlungen" (Squatter-Siedlungen) ohne administrative Kontrolle -unkontrollierte Niederlassung armer Zuwanderer auf freien Flächen à squatter -hohe Grundstückspreise und Mangel an Wohnungen lassen ihnen keine andere Wahl àNiederlassung auf illegal besetztem Land und Bau einfacher Behausungen (3Stöcke+Plane) **Eventuell vorlesen S.198-199** -Slums wachsen noch schneller (3-4 mal ) als Städte selbst -z.T. Verdopplung der Ew. in 5 Jahren -bald wird die Hälfe aller Großstadtbewohner in der 3.Welt in Slums leben -z.B. besteht Addis Abeba zu 90% aus Slums
Santa Domingo & Casablanca 70%
-
-**Folie S.200 Abb.2** -
-
4.2.)ökologische und soziale Probleme: -schon IL Probleme mit Menschenballungen (Umwelt- und Versorgungsprobleme) -für EL noch wesentlich schwieriger zu bewältigen -katastrophale Lebensbedingungen -Zusammenbruch von Kanalisation, Wasserversorgung, Abfallbeseitigung -in Bombay müssen täglich 2000t Müll von den Straßen gesammelt werden -kein(e) gesundes Trinkwasser, Sanitären Einrichtungen -Fäkalienbedingte- und Luftübertragene Krankheiten (Typhus, Cholera, Amöbenruhr) -1970 in La Paz 87% der toten Kinder dadurch bedingt -**Vorlesen S. 201 *** -keine Stromversorgung -primitive Behausungen, z.T. auf Müllhalden -Arbeitslosigkeit -Menschenstrom überfordert städtische Planung (sowohl finanziell als auch zeitlich) -Anstieg der KFZ-Dichte -Luftverschmutzung -chinesische Städte zeitweise von so dichten Rauchfahnen bedeckt, das sie auf Satelliten-Aufnahmen nicht mehr zu erkennen sind
-
-hoher Energieverbrauch (Energieträger Hoz, Waldabholzungen à Austrocknung der Böden Und Erosion)
-
4.3.)demographische Auszehrung des Landes
-
-hauptsächlich junge Menschen (Enthusiasmus, Intelligenz, Tatkraft) wandern in die Stadt auf dem Land fehlt das Humankapital für innovative Entwicklung -"städtisch Massenarmut ist im Vergleich zur Not auf dem Land ein Fortschritt" -in den Slums schrittweiser individueller Aufstieg durch enorme Eigeninitiative
-
4.4.)polit. und soz. Instabilität
-
-70% der EL-Bev. leben in Armut auf dem Land (kein polit. Gewicht) -Armut auf dem Land wird ertragen ("Es war schon immer so") -Armut in der Stadt schlägt in Gewalt um -traditionellen Bindungen der Landzuwanderer brechen in den Slums ab, Zerfall der Familie -Anstieg der Kriminalität -Schicksal der Slumkinder : -Drogen -Kinderbanden -Ernäherung von Müllhalden, Diebstahl,Betteln -auch Vorteile des Bindungdabruchs: -engstirnige religiöse und soziale Traditionen, die dem Fortschritt (moderne Produktionsformen) im Wege stehen, verlieren an Gewicht -Bereitschaft zur Familienplanung, Flexibilität u.s.w. wächst -umstritten, ob die Verstädterung positive oder negative soziale Entwicklungsimpulse zur Folge hat
-
5.)Chancen und Grenzen einer städtischen Entwicklumgspolitik in der 3.Welt
-
-Resignation bei den verantwortlichen Stellen -nur Mindestmaß an Infrastruktur in den Slums möglich: -zentrale Zapfstelle für Trinkwasser -ein Stromkabel mit Verteilerkästen -früher auflösen der wilden Siedlungen mit Planierraupen versucht --> neue Siedlung über Nacht 100 m weiter -Lösungsansätze: -Zusammenfassung der Hauptprobleme: -Wachstum -Massenarbeitslosigkeit -Massenarmut -Slumausbreitung -Verstopfung von Straßen und Abwasserkanälen -verseuchtes Trinkwasser -Krankheiten -Lösungsansätze:
-
1.)Familienplanungsprogramm um Wachstum einzugrenzen -extremes Wachstum frißt Entwicklungsfortschritte auf -Industrialisierung führt nicht zum Aufhalten der Bev.-Explosion, da nicht die ganze Bev. an den Gewinnen teilhat -arme Bev. hat einziges soz. Netz in den Nachkommmen
-
2.)Verstädterung ist nicht umkehrbar -"zurück aufs Land" führt nicht zur Verbesserung der Situation der Armen -Versuch scheiterte in mehreren Ländern, z.B. China -z.T. auch mit Gewalt versucht, trotzdem gescheitert (Kambodscha)
-
3.)nur kleine und mittlere Städte sind echt Alternativen zur Explosion der Metropolen -Modernisierung und Mechanisierung der LW sind notwendig --> Arbeitskräfte werden freigesetzt -nur industrielle Arbeitsplätze auf niedrigem Niveau können die Alten aus der LW ersetzen -diese sind nur in Städten möglich (Infrastruktur) -kleinere Städte müssen gefördert werden, damit nicht die Metropolen so viele Menschen aufnehmen müssen
-
4.)Bodenreformen sind nötig um die Besitzverhältnisse gerechter zu machen -bürliche Kleinbetriebe können nicht wirtschaftlich arbeiten und modernisieren -ungerechte Verteilung des Bodens: am Beispiel El Salvador -50% der bürlichen Betriebe < 1ha
-
-0,7% bürliche Großbetriebe>100ha über 40% der Flächen -0,08% der Betriebe (Großgrundfamilien) 15% der Flächen -arme Landbev. wächst, währen sie über immer weniger agrare Flächen verfügt
-
-auch eine Bodenreform würde Modernisierungen und Rationalisierungen nach sich ziehen, die Arbeitsplätze vernichten würde -->wiederum Zwang zur Abwanderung in die Stadt -notwendig, um Versorgung der Bev. Sicherzustellen
-
Quellen: "Die Dritte Welt in der Krise", C.H.Beck 1984 "Lexikon Dritte Welt", RoRoRo 1993 "Handbuch der Dritten Welt", Hoffmann und Kampe 1982 div. Zeitungsartikel (Welt, Hamburger Abendblatt, Welt am Sonntag) Broschüren des BMZ
Begriffserklärung:
Als Urbanisierung
bezeichnet man den Vorgang, in dessen Verlauf eine Umverteilung der Bevölkerung vom Land zur Stadt stattfindet. Der urbane Bevölkerungsanteil nimmt zu, während der ländliche abnimmt.
Von Metropolisierung spricht man, wenn sich die Urbanisierung nicht gleichmäßig auf alle (größeren) Städte auswirkt, sondern nur eine (meist die Hauptstadt) oder einige wenige Städte enorm wachsen und zu weite Gebiete beherrschenden Metropolen werden, während die Kleinstädte und das Land sich kaum entwickeln.
Gründe:
-
allgemeines Bevölkerungswachstum Landflucht bedingt durch: scheinbare Attraktivität der Stadt Hoffnung auf Arbeit und mehr Geld Not auf dem Land meist größer als in den Städten Kolonialpolitik führte zur Bildung weniger urbaner Zentren in den früheren Kolonien
Folgen:
-
Entstehung von Slums schlechte Lebensbedingungen für die arme Bevölkerung Umweltzerstörung demographische Auszehrung des Landes starke Kriminalitäts- und Drogenprobleme in den Städten auch Vorteile, z.B. Verlieren unzeitgemäße Traditionen (Kasten) an Bedeutung
Lösungsansätze:
-
Familienplanung um das Bevölkerungswachstum einzudämmen kleine und mittlere Städte als attraktive Alternativen zu den Metropolen anbieten Bodenreformen, um die zur Landflucht führende Ungerechtigkeiten zu beseitigen und das Land attraktiver zu machen
1688 Worte in "deutsch" als "hilfreich" bewertet