Unternehmerprofile

Deutsche Unternehmer der Zeit der Industrialisierung

Friedrich Wilhelm Harkort (1793- 1880) und Gustav Harkort (1795- 1865)

- Friedrich Wilhelm stammt aus angesehener märk. Familie

- lernt als Kaufmann

- seit 1818: gründet Maschinenfabriken, Walz,- Eisenwerkeà Herstellung von Webstühlen, Dampfmaschinen

- richtet in Werken Krankenkassen, andere Wohlfahrtseinrichtungen ein

- Förderung des Eisenbahnbaus, Dampfschiffahrt von Stinnes

- 1838: Bankrott, aber erfolgreich als Politiker

- Gustav ist jüngerer Bruder von Friedrich Wilhelm

- förderte Eisenbahnbau, Schiffverkehr in westlichen Gebieten Dtl.

- ging nach Leipzig (wurde Direktor d. Leipzig- Dresdner Eisenbahn)

- blieb bei Gründung von Unternehmen vielseitig (Bsp. 1838: Leipziger Bank, 1856: Allgemeine Dt. Credit-

Anstalt, 1842: Maschinenwerkstatt, Eisengießerei in Leipzig)

- Unterstützung der Künste in Leipzig (Kunstvereine, Museen)

- starb in Leipzig

August Borsig (1804- 1854) und Albert Borsig (1829- 1878)

- August als Sohn eines Zimmererpoliers in Breslau geboren

- nach Schulzeit erlernt er Beruf des Vaters (sehr guter Abschluß der Lehre)

- Arbeit in Eisengießerei

- 1828: Heirat (1 Sohn)

- 1836: Kauf eines eigenen Werksgeländes (1837: Gründung der "Firma August Borsig, Eisengiesserei und

Maschinenfabrik"àHerrstellung von Schrauben, Schienenstühle)

- 1838: 1. Dampfmaschine

- 1841: 1. Lokomotive "BORSIG"

- ab 1849: Vergrößerung der Produktionsstätten

- 1854: 500 Lokomotiven bereits hergestellt

- stirbt in Berlin (Sohn Albert übernimmt Geschäft)

- 1867: 2000ste Lokomotive hergestellt

- ab 1868: Verlagerung der Produktion nach Oberschlesien

- 1873: 3000ste Lokomotive hergestellt

- bei Tod 3480 Arbeiter, Angestellte bei Borsig (bei August 1850)

- Leitung übernimmt Kuratorium

Richard Hartmann (1809- 1878)

- im Elsaß geboren (nach Schulzeit Zeugschmiedlehre, 1832: Wanderschaft)

- 1832: Arbeiter in Haubolds Maschinenfabrik

- 1837: Gründung einer Werkstatt zur Reparatur an Spinnereimaschinen

- 1839: neuer Partner Kaufmann August Götze

- Produktion von Florteilern (hatte Patent erworben), Dampfmaschinen (1840), Lokomotivbau (1848)à"Glück-

auf", Werkzeugmaschinenbau (1857)àkeine Spezialisierung

- weiterhin Beteiligung Bergwerke, Textilbetrieben...

- 1870: Umwandlung in AG ("Sächsische Maschinenfabrik zu Chemnitz AG")

- trat für Erhalt der sächsischen Monarchie ein (wurde geheimer Kommerzienrat)

- geschäftliche Verbindungen nach Nord-, Südameika, Asien, Afrika, Australien, Europa

- starb in Chemnitz (Hirnschlag)

Franz Dinnendahl (1775- 1826)

- Vater armer Mühlenpächter, geboren in Horst (bei Steele)

- arbeitete als Schweinehirt, erlernte Beruf des Zimmermanns (wird Meister)

- versucht Dampfmaschine zu bauen (gelingt nach mehreren Jahren)à viele Aufträge

- lässt sich 1807 in Essen niederà 60 Beschäftigte

- Konkurrenz für Engländer

- guter Techniker, aber kein Kaufmannà stirbt arm

Mathias Stinnes (1790- 1845)

- Schifferknecht, mit 18 Jahren selbstständiger Schiffer (verfrachtet Kohle nach Holland)

- nach einigen Jahren eigenes Speditionsgeschäftà wird Großreeder

- aus Überschüssen kauft er eigene Zechenà Gewinne werden reinvestiert

- leistete Pionierarbeit für Rheinschiffahrt

Karl Krause (1823- 1902)

- als elftes Kind eines Bauern in Eilenburg geboren

- besuchte Dorfschule, wurde Laufbursche für Konditorà keine Aufstiegsmöglichkeit

- 1842- 1846: Schlosserlehre, danach 2 Jahre Wanderschaftà bei Schlossern tätig

- 1.2.1855: erste eigene Werkstattà Reparaturen an graphischen Maschinen (einige Zeit später Neukonstruk-

tionenà große techn. Leistungen)

- neue Erfindungen: Steindruckpresse (1855), Verbesserung von Papierschneide-, Buchbindereimaschinen

- 1870: Zahl der Beschäftigten 50

- bekam ausländische Aufträge (Spanien, Rußland, Österreich- Ungarn)à Vergrößerung d. Betriebes

- wurde führender Produzent polygraphischer Maschinen in Europa, Dtl.

- 1893: Kommerzienrat

- Schwiegersohn brachte neues Management mit (trotzdem starke Bindung Arbeitnehmer an Unternehmen)

- wichtiger Anteil an Industrialisierung Lpz.

Rudolf Sack (1824- 1900)

- als Sohn eines Bauern in Lützen geboren

- besuchte Dorfschule, Unterricht bei Privatlehrer

- arbeitet bei Feldvermesserà bekam mathematische, zeichnerische Fähigkeiten

- 1842: langjährige Wanderschaft durch Dtl. begonnen (sah alte Landwirtschaftsmethoden)

- entwickelte 1850 ersten eisernen Pflug + Kultivator, Stachelwalzeà wird gleich ausgesät

- 1863: bisher Experimente, dann Großauftrag von Rußenà brauchte Fabrik (5 Arbeiter)

- 1869: eigene Gießerei mit Dampfhammer

- 1875: Ritterkreuz 1. Klasse

- 1878: Anschluß der Fabrik ans Schienennetz (wegen Export: 50% exportiert)

- "Sacksche Knochenmühle"à Arbeitsbedingungen schlecht

- Zitat: "Die Zeit verlangt gebieterisch, dass wir entschieden vorwärtsschreiten, indem wir die Naturgesetze, die

Forschung d. Wissenschaft und d. mechanischen Hilfsmittel d. Technik besser nutzen, als es bisher ge-

schieht. Ich verspreche, bei der Arbeit zu bleiben, solang ich eine Hand zu rühren vermag."

- starb in Leipzig

Friedrich Ernst Meier (1834- 1907)

- als zwölftes Kind eines Hammerschmiedes in Vogtland geborenà orientierte sich in diesem Berufszweig

- 1848: Lehre in Eisengießerei in Chemnitz

- sah sein großes handwerkliches Geschick

- 1859: Wanderschaft (arbeitslos)

- 1860: als Meister nach Plagwitz in Eisengießerei

- 1865: Heirat

- seit 1860: Erschließung d. Leipziger Westensà 1871: eigene Gießerei (schneller Absatz)

- familiärer Betrieb (aber Krach mit Teilhaberà Meier musste ihn auszahlenà fast pleite)

- 1874: neuer Teilhaber

- bis 1879 bescheidene Gewinne, dann Aufschwung

- Erfindung d. schmiedbaren Gussesà ab 1881 Massenproduktion

- 1897: bei Meier & Weichelt 400 Arbeiter beschäftigt

- bis zu Tod gr. Interesse an Betrieb

Carl Andreas Weichelt (1847- 1926)

- Zitat: "Für uns alle war er nicht nur der Seniorchef der befreundeten nachbarlichen Firma, er war einer der

Repräsentanten der Generation, die in zäher Arbeit die Leipziger Industrie hochgebracht haben."

- als Sohn eines Büchsenmachers in Sorge im Harz geboren (erwarb handwerkliche Fähigkeiten)

- Unterricht bei Dorfkantor, 1860 in Realschule, 1866 kaufmännischer Lehrling in Maschinenfabrik

- 1868: Buchhalter, Kassierer in Eisengroßhandlung in Leipzig, danach Leitung einer Maschinenfabrik

- Stellung bei Bank in Zittau (geachtet)

- 1874: Teilhaber bei Meier (ungewisse Zukunft)

- in Selbststudium techn. Kenntnisse beigebrachtà sah Marktlücken

- regte Neuerungen an (viel Sachverstand, Risikobereitschaft)

- Erweiterung des Firmengeländes (eigene Gießereià Siemens- Martin- Ofen)

- 1912: Kommerzienrat, 1919: geheimer Kommerzienrat

- soziale Maßnahmen: Unterstützungskasse, Werksparkasse, Gartenanlagen, "Carl- Weichelt- Stiftung"

- 1924: 3000 Beschäftigte

- Zitat: "Versäume nicht auch Menschenkenntnis Dir anzueignen und nicht nur der Menschen Deines Gleichen,

sondern auch der breiten Volksschicht. Suche Einblick zu gewinnen in ihre Seele, ihre Bedürfnisse

sowie ihre Freuden und Leiden kennenzulernen und vom Standpunkt der Nächstenliebe zu begreifen."

Paul Rudolph Eduard Stöhr (1846- 1928)

- Zitat: "Der gute Wille sich gegenseitig zu verstehen, die Anerkennung der Gleichberechtigung aller beteilig-

ten Faktoren und das Bewußtsein der Notwendigkeit und Ausschließlichkeit dieses Weges zur Erreich-

ung des sozialen Friedens."

- als erstes von 6 Kindern in Eisenach geboren

- Lehre in Farbenfabrik mit 15 Jahrenà kaufmännische Laufbahn, ging in Bremer Reederei

- 1866 nach Eisenach zurück (trat in Spinnerei einà Geschäftsführer)

- 1874: Heirat (4 Kinder)

- sah, dass Neugründungen für Industrie in Dtl. dringend nötig waren

- 1880: Gründung der Kammgarnspinnerei Stöhr & Co. in Leipzig

- später viele Umbautenà modernste Maschinen (reißender Absatz)

- ließ in Krisenzeiten weitere Bauten errichten, damit man für Aufschwung gerüstet war

- 1889: Gründung eines Werkes in USA

- 1911: in Aktiengesellschaft umgewandelt

- soziale Einrichtungen: Beteiligung der Arbeiter an Aktien, Beteiligung der Arbeiter an Reingewinn, Spar-

einlagen, Fabriksparkasse

- bis ins hohe Alter aktiv

Franz Klöckner und Hein Moeller

- 1899: Franz Klöckner gründet Unternehmen zur Herstellung elektr. Schaltapparaturen in Köln

- 1904: 60 Mitarbeiter, 1914: 350 Mitarbeiter

- 1911: Ingenieur Hein Moeller tritt in Firma ein

- 1912: Erfindung d. Dehstrom-Ölschützesà bahnbrechende Erfindung

- Erweiterungen der Fabrikanlagen (Bsp. zur Herrstellung von Isolierstoffenà Erfindung: Keramikwerkstoffe)

- 1925: Franz Klöckner stribt

- weitere Erfindungen, Verbesserungen folgen (Bsp. Luft- Ölschütze)

- heute Weltbetrieb (in fast jedem industriel entwickelten Land Außenstelle)

Werner von Siemens (1816- 1892)

- als Sohn eines Landwirtes in Nähe von Hannover geboren

- Privatunterricht, 1832- 1834: humanistisches Gymnasium, pr. Militärdienst

- nach Tod von Mutter und Vater muss er Erziehung der Geschwister übernehmen

- 1842: Patent für Verfahren zur galvanoplastischen Vergoldung, -silberung in Berlin

- 1844- 1847: Lehrjahre in London, Brüssel, Parisà will techn. Wissen verbessern

- Mitbegründer der Physikalischen Gesellschaft Berlin

- verbessert Zeigertelegraph, Isolierung von Drähten

- 1.10.1847: Gründung d. Telegraphen-Bauanstalt Siemens & Halke in Berlin

- 1848: Bau einer Telegraphenlinie von Berlin nach Frankfurt

- 1850: Zweigstelle in London

- 1851: Herstellung von Wassermessern

- 1.10.1852: 1. Heirat (2 Söhne, 2 Töchter)

- 1855: Zweigstelle in St. Petersburg (Bau von Telegraphenlinien in Rußland)

- 1856: Erfindung des Doppel-T-Ankers, 1859: Festlegung einer Einheit d. Widerstandes, wissenschaftliche,

techn. Leitung bei Kabellegung d. Roten Meeres, 1869: Bau d. indoeurop. Telegraphenlinie London, Kalkutta

- 1862- 1866: Mitglied d. Pr. Abgeordnetenhauses

- 1864: Erwerb eines Kupferbergwerkes

- 1867: Halske scheidet aus Firma ausà "Siemens Brothers"

- 1869: 2. Heirat (alte Frau 1865 gestorben; 1 Sohn, 1 Tochter)

- 1866: Entdeckung d. dynamo- elektrischen Prinzips

- Siemens tritt ein für festen Arbeiterstamm, Arbeitseinteilung, Arbeitszeitverkürzung, Versorgung bei Krank-

heitsfall (1872: Einrichtung einer Pensionskasse)

- 1873: Mitglied d. Pr. Akademie d. Wissenschaft

- Legung eines Kabels von Irland nach USA, 1877- 1878: Verbesserung Bells Telefon, Erfindung elektrodyn.

Lautsprecher, 1879: 1. elektr. Straßenbahn, 1880: 1. elektr. Aufzug

- sehr hohes Ansehen in Welt (Mitbestimmung d. elektr. Maßeinheiten)

- 1883: Mitwirken bei Dt. Edison- Gesellschaft (1887: AEG entsteht)

- 1886: mit Elektrizität kann man Stickstoffverbindungen industriell nutzen + Hilfe bei Entwicklung des Man-

nesmann- Verfahren

- 1888: Erhebung in Adelsstand durch Friedrich II.

- stirbt in Charlottenburg

- übergibt Geschäft Bruder Carl, Söhnen Arnold, Wilhelm

- Carl brachte Konzern zu Weltruhm ab 1919

Robert Bosch (1861- 1942)

- als 2. von 12 Kindern geboren (Eltern Wirte)

- Realschule, Lehre bei Feinmechaniker (Arbeit an Dynamomaschinen), TH Stuttgart, 1883/84: Aufenthalt in

Amerika (arbeitet bei Edison)

- 1885: Arbeit bei Siemens Brothers in London

- 1886: mit 10000 Mark Startkapital Errichtung einer Werkstatt in Stuttgart (Feinmechanik, Elektrotechnik)

- 1892: kurz vor Pleiteàmuss 22 seiner 42 Arbeiter entlassen (jeder Auftrag wird angenommen)

- 1887: Erfindung d. Magnetzünders (erst 1897 patentiert)

- 1887: 1. Heirat (2 Töchter), 1927: 2. Heirat (1 Sohn, 1 Tochter)

- Absatz wächst (England, Frk., USA)

- sehr sparsam (Was dappsch du auf meim Geld rum, des han i ja zahlt!"à Büroklammer, hat nur "techn. Ge-

fühl"

- jetzt Herstellung von Lichtmaschinen, Anlasser, Signale (Boschhorn), Winker, Scheinwerfer, Wischer,

Bremsenà wird in alle Welt verkauft (88%)

- nach 1.WK Übernahme von Blaupunkt, Junkersche Gaswerke, Fernseh- AGà weite Produktpallete

- bezieht linke Position: "der rote Bosch" (8h- Tag, Lehrwerkstatt, freie Sonnabendnachmittage, Spenden)

- Zitat: "Ich zahle nicht gute Löhne, weil ich viel Geld habe, sondern ich habe viel Geld, weil ich gute

Löhne zahle."

- stirbt in Stuttgart (Anteile der Firma an Robert- Bosch- Stiftung)

Carl Friedrich Benz (1844- 1929) und Gottlieb Daimler (1834- 1900)

- Benz: als Sohn eines Lokomotivführers geboren

- besuchte Gymnasium (ab 1853)à Naturwissenschaft (ausgezeichnete Leistg.)

- 1860- 1864: Studium d. Maschinenbaus; danach Schlosser, Konstrukteur

- 1871: Gründung einer Eisengießereiàfinanzielle Not

- 1877 droht totaler Ruin (Frau unterstützt ihn)à beginnt mit Konstruktion von Motor (Gasmotor, Zweitakt)

- 1880: erster Motor fertig

- Unternehmen in AG umgewandeltà will jetzt Gefährt bauenà Aktionäre verhindern dies

- 1883: Gründung der Benz & Cie. Gasmotorenfabrik in Mannheim

- 1885: dreirädriger Wagen entsteht (26.1.1866 dt. Patentàandere folgen)

- zuerst Skepsis der Bevölkerung, 1888 Durchbruchàjetzt Konstruktion eines 4- rädrigen Fahrzeuges

- Winter 1892/93: Achsenschenkellenkung zum Patent angemeldet + Verbesserungen d. elektr. Zündanlage,

der Motorenleistung, Vergaser, Kühlvorrichtung, andere techn. Probleme

- um Jahrhundertwende viele Typen

- 1903: Gründung von Benz & Söhne

- 1926: Fusion mit Daimler- Motoren- Gesellschaft

- stirbt in Ladenburg (5 Kinder)

- Daimler: bei Stuttgart als Sohn eines Bäckers geboren

- 1848: Lehre bei Büchsenmacher, dann Maschinenbaustudiumà darf Reise machen

- 1853- 1857: Arbeiter in elsässischer Maschinenfabrik; 1857- 1859: Abschluß des Studiums

- Wanderschaft durch Europa (Lokomotivbauer...)

- 1865: Leitung einer Maschinenfabrik in Reutlingen, 1872: Leitung einer Motorenfabrik von Otto in Köln

- sein Freund Wilhelm Maybach (1846- 1929) folgt ihm 1873 (1880 Ausstieg beider)

- ab 1881: eigener Motor wird in Stuttgart entwickelt

- 1885: 1. Motorrad der Welt entsteht

- 1886: Motor in Kutsche eingebaut, außerdem in Boote, Schienenfahrzeuge, Luftschiffe

- 1887: Fabrik in Cannstatt eröffnet

- 1890: Gründung der Daimler- Motoren- Gesellschaft

- 1894: Interesse steigtà erster Omnibus wird gebaut

- Mercedes in Technik überlegenà siegen bei Autorennen

- stirbt in Cannstatt

Ferdinand Porsche (1875- 1951)

- entstammt sudetendt. Handwerksfamilie (Vater Klempner)

- bastelt Dynamosà Haus wird mit Licht versorgt

- geht 1893 nach Wien (1899: Mitbau an Elektrokutschen + Erfindung d. Radnabenmotors, gemischter Motor)

- 1905: Direktor d. österr. Daimler- Werkeà baut Flugmotoren, Rennwagen

- in 1. WK: Franz- Joseph- Orden

- 1923: techn. Direktor von Daimler

- 1930 erste Entwürfe zu Volkswagenà Drehstabfederung

- nach 2.WK denunziert

- Herstellung von RennwagenàHerrstellung von Sportwagen

- stirbt in Stuttgart

Adam Opel (1837- 1895)

- als Kind eines Schlossermeisters in Rüsselsheim geboren (insgesamt 6 Kinder)

- nach Schulzeit in väterliches Unternehmenàgeht auf Wanderschaft (Brüssel, London, 1858 Paris)

- bei Geldschränke-, Nähmaschinenbauern beschäftigtàwill selber Nähmaschinen herstellen (1862)

- 1868: 40 Arbeiter + Heirat mit Fabrikantentochter (5 Söhne)

- Geschäftsbeziehungen ins Auslandàbeschließt Fahrräder herzustellen (1884)

- Herstellung von Kraftfahrzeugen kann er nichts abgewinnen

- stirbt an Folgen einer Typhusinfektion

- seit 1929 gehört Opel GM

- Zitat: "Alles was Opel auszeichnete- Unternehmergeist, kreative Unruhe, Mut zu neune Lösungen, internatio-

nale Aufgeschlossenheit, Respekt vor den Kunden prägt unverändert sein Unternehmen."

Philipp Rosenthal (1855- 1937)

- in Werl in Westfalen geboren, Vater besitzt Porzellanmanufaktur

- verlässt Eltern minderjährigàgeht nach Amerika (Laufbursche, Tellerwäscher, Cowboy, Postkutscher)

- kehrt nach 7 Jahren zurückà1879: Gründung einer Porzellanfabrik in Bayern (Bsp. Aschenbecher)

- ab 1890: Vergrößerung des Betriebes

- 1896: 400 Mitarbeiter

- 1897: Umwandlung in AG

- erkennt Bedeutung d. Porzellans als elektr. LeiteràKooperation mit AEG (1900: elektr. Abteilung)

- 1904: 1200 Mitarbeiter (kauft Konkurrenten auf)

- auf seine Initiative wird Leipziger Messeamt gegründet (hoher pol. Einfluß)

- knüpft für dt. Wirtschaft Auslandskontakteàbraucht Qualität

- 1929: 7000 Mitarbeiter

- bei Machtergreifung der Nazis denunziertàfür verrückt erklärt (Jude)

- stirbt in Bonn

- Zitat: "Vorwärts schauen- was vorbei ist, ändert niemand mehr."

"Wer nur soweit sieht, wie ein Gartenzaun lang ist, den kann ich gebrauchen."

Hugo Junkers (1859- 1935)

- in Rheydt als Sohn eines Webereibesitzers geboren

- ab 1878 Studium des Maschinenbaus in Berlin, Karlsruhe, Aachen (1883 fertig)

- Arbeit in Maschinenfabriken, 1887 Direktor einer Gasgesellschaft in Dessau (1890 gleichberechtigter Teilha-

ber)

- 1892: Erfindung der Zweitakt- Gegenkolbengasmaschine, 1893: Kalorimeter (Heizwert von Brennstoffen)

- 1894: Gasbadeöfen, andere Wärmeaustauschgeräte

- 1895: Gründung von Junkers & Co. (Fabrik für Gasapparate, Warmwasserversorgung, Raumheizung)

- 1897: Professor an TH Aachen

- 1898: Heirat, 1902: eigenes Labor (1908: Gegenkolbenölmotor)

- ab 1910: Widmung d. Flugzeugbaus (verwendete Metall)à1913: Gründung der Junkerschen Motorenwerke

- 1915: 1. Ganzmetallflugzeug (J 1), ab 1919 Verkehrsflugzeuge (F 13, G38, J 52)

- musste Teile der Firma Nazis überlassen (Ju 87)

- starb in Gauting an seinem Geburtstag

Carl Zeiß (1816- 1888)

- in Weimar als Sohn eines Kunstdrechslers geboren

- Besuch d. Gymnasiums, Mechanikerlehre, danach 7 Jahre Wanderschaft, geht 1845 nach Jena (Praktikant)

- 1846: Gründung eines eigenen Geschäftes (optische Geräte)

- 1866: Vertrag mit Abbe (soll nach Gesetzmäßigkeiten der Beugung forschenàgelingt 5 Jahre später)

- 1883: 150 Mitarbeiter, Bindung von Abbe an Betrieb

- gelingt ihm in Labor Glas herzustellen, wie man es braucht

- Einsatz seiner Geräte in Medizin, NaturwissenschaftàWeltruhm

Philipp Holzmann (1836- 1904)

- in der Nähe von Frankfurt geboren; Vater besitzt Mühle, Sägewerk

- Vater steigt in das Baugeschäft ein (Eisenbahnstreckenbau)

- 1852- 1855: höhere Gewerbeschule, Polytechnikum in Karlsruhe, Eintritt in Firma d. Vaters

- Bau von Wohnhäusern, Wasserleitungsanlagen, Brücken

- Kapital fehltà1873: Gründung der Ph. Holzmann & Cie. KG

- 1873- 1894: Ausbau des Unternehmens zu einem d. führenden Großbaubetriebe Dtl.

- konstruiert für seine Bauvorhaben neue Maschinen (Bsp. zur Förderung der Baustoffeàelektrisch)

- Zitat: "Mit der richtigen Technik am richtigen Ort."

- Bau von Tunneln in Berlin, Hochhäuseràhat eigenen Steinbruch, Ziegelei...

- setzt sich für Sicherheit auf Baustellen ein

- vor Tod in Frankfurt/ Main Ernennung zu Königlichen Baurat

Reinhardt Mannesmann (1814- 1894)

- in Remscheidt geboren, Vorfahren besitzen seit 1776 eigen Feilenschmiede

- nach Wehrdienst ins elterliches Unternehmen eingetreten

- lässt neues Werksgelände errichten (will billige Serienproduktion, verkürzte Lieferzeiten)

- Feilen erhalten Weltruhm (durch Preise bei Ausstellungen)

- kann Stahlbedarf selber deckenàFeilen- und Guß- Stahl- Fabrik Mannesmannàsetzt auf techn. Fortschritt

- mit Söhnen erforscht er, ob man Röhren ohne Nähte herstellen kann (gelingt 1884, als Patent 1885)

- für Teilhaber zu risikoreichàTeilung d. Unternnehmens

- 1886: Mannesmannröhren- Walzwerk- Aktien- Gesellschaft (4 Werke)

- techn. Schwierigkeiten (zu Viel Ausschuß, findet Lösung in PilgerwalzwerkàMannesmann- Verfahren)

- Mannesmannröhren werden in alle Welt verkauft

- stirbt in Remscheid

Carl Paul Gottfried von Linde (1842- 1934)

- in Nähe von Kulmbach als Sohn eines evang. Pfarrers geboren

- besucht Grundschule, humanistisches Gymansium, fängt Studium in Berlin an

- 1865: arbeitet bei Borsigàschlecht bezahltàgeht nach München

- 1875: Erfindung d. Kompressions- Kaltdampfmaschine (gibt seine Proffesur in München auf)

- 1879: Gesellschaft für Lindes Eismaschinen (Eisfabriken, Kühlhäuse) in Wiesbaden gegründet

- scheidet 1890 aus Betrieb ausàwidmet sich Experimenten

- findet 1906 heraus, wie man Wasserstoff nutzt; Herstellung flüssiger Luft, Gase

- Mitgründer d. Deutschen Museums, Bayrischen Akademie der Wissenschafte

- stirbt in München

Heinrich Nestle (1814- 1890)

- in Frankfurt/ Main als Sohn eines Handwerkmeisters geboren

- Apotheker- Lehreàgeht in die Schweiz (ab 1838: Herrstellung von Senf, Essig, Likör, Mineralwasser)

- 1857: Herrstellung von Kunstdünger (nennt sich Henri Nestlé)

- beginnt in eigenen Labor Stärkemittel, Kinderpräparate herzustellen (1867 Durchbruch)

- Nährmehl für Säuglinge (geht ab 1868 in alle Welt)

- internationale Ehrungen für sein Produkt

- 1875: Umwandlung in Aktiengesellschaftàzieht sich in Privatleben zurück

- stirbt kinderlos in Montreux

- Zitat: "Die Idee, so vielen Kindern das Leben gerettet zu haben, ist auch ein Faktor, der mitzählt, der bloße

Geldgewinn gab mir nicht allein den Anlass zu meiner Erfindung."

Rudolph Karstadt (1856- 1944)

- als Sohn eines Färbers in Grevesmühlen bei Wismar geboren

- Lehre als Einzelhandels-, TextilkaufmannàEintritt in väterliches Unternehmen

- 1881: Gründung eines Bekleidungsgeschäftes in Wismar

- verlangte Barzahlung, kein Handelnàbilliges Anbieten

- ab 1884 weitere Filialen eröffnet, Übernahme anderer Geschäfte

- deckte Bedarf direkt bei Produzenten (billiger, als mit Zwischenhändler)

- 1912: 1. Kaufhaus eröffnetàerrichtete eigene Fabriken zur Herrstellung von Textilien

- 1920: in AG umgewandelt (im Besitz von 46 Kauf-, Warenhäusern

- 1932: Verkauf seiner Anteile, wegen Weltwirtschaftskrise (zog sich nach Schwerin zurückàstarb dort)

Fritz Henkel (1848- 1930)

- als Sohn eines Dorfschullehrers in Vöhl/ Hessen geboren

- in Schule Interesse der Chemie, Lehre in Farben-, Lackfabrikàerhielt feste Anstellung

- 1873: Heirat

- 1874: Kündigung, 1876: Erfindung eines Waschmittels aus Soda, WasserglasàGründung von Henkel & Cie.

- Produktion d. "Universal- Waschmittels" in Aachen (Anzeigen in Zeitungen)

- stieg 1878 in Teegeschäft ein (Düsseldorf)àaggressive Werbung, da Konkurrenz groß

- großes Werksgelände in Düsseldorf- Holthausen

- bot seinen Mitarbeitern vorbildliche soz. Einrichtungen (Altersversicherung, Säuglingsbetreuung, sportliche

Einrichtungen, Werksbücherei)

- 1907: Erfindung von Persil (Perbonat, Silikat)àWerbeetat von 1 Mil. Mark ("Persil bleibt Persil")

- innerhalb von 6 Jahren stieg Umsatz um 50fache (in allen europ. Ländern vertrieben)

- starb in Düsseldorf

- war fair gegenüber Kunden (Reelität)

August Thyssen (1842- 1926)

- in Eschweiler bei Aachen geboren, Vater besitzt Drahtfabrik

- Höhere Bürgerschule, Studium von Maschinenbauch, Baufach in Karlsruhe

- 1867: Teilhaber eines Eisenwalzwerkes namens Thyssen, Fossoul & Co. (kaufmännische Leitung)

- 1871: scheidet aus

- 2.10.1871: Gründung von Thyssen & Co. (erstes Verwaltungsgebäude ist ein Stall)

- im 1. Jahr 3000t Bandeisen verkauft

- 1879: Umwandlung in offene Handelsgesellschaft

- steigt ins Kohlegeschäft ein (kauft Aktien von Zechen)

- 1889: Vorsitzender d. Schalker Gruben- und Hüttenvereins

- ist jetzt von Zulieferern unabhängug (hat eigenes Transportwesen, Zechen...)

- geht immer gr. Risiken ein (verschuldet sich oft, bleibt aber durch Geschick von Banken unabhängig)

- 1911: Unternehmen wird zur Aktiengesellschaft

- sein Stahlwalzwerk wird zum gr. Walzwerk Dtl.

- errichtet vor 1. WK erste Hochdruckgasleitung

- nach 1. WK Hütten, Erzfelder in Lothringen verloren, muss Rüstungseinrichtungen vernichten

- nach 1. WK Vorbereitung zur Gründung der Vereinigten Stalhwerke

Friedrich Krupp (1787- 1826), Alfred Krupp (1812- 1887) und Friedrich Alfred Krupp (1854- 1902)

- Friedrich Krupp Mitglied einer alten Essener Kaufmannsfamilie, gründet 20.11.1811 eine Fabrik "zur Ver-

fertigung des engl. Gußstahls und aller daraus resultierenden Fabrikate"

- 1816 gelingt es metallurgische Grundproblem zu lösen: entwickelt Verfahren zur Herrstellung qual. hoch-

wertigem Tiegelgußstahl (FeilenGußstahl in Stangen, dann Gerberwerkzeuge, Münzstempel und Walzen-

rohlinge)

- hohe Investitionsausgaben durch einen Fabrikneubau und Krankheiten des Inhabers führen zu finanziellen

Schwierigkeiten

- als er stirbt Fabrik hoch verschuldet

- Alfred Krupp 14 Jahre alt, als er Fabrik übernimmt (7 Mitarbeiter)

- Zitat: "Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein."

- geht zu Endverarbeitung über (Walzen, Walzmaschinen, Eßbestecke)

- sieht Chancen in Schienenbau (brauch strapazierfähigen Gußstahl)

- 1848: lässt Familiensilber einschmelzen "um nur keinen Arbeiter entlassen zu müssen"

- 1852/ 53: Erfindung d. nahtlos geschmiedeten, gewalzten Eisenbahnreifens (bruchsicher) + Federn, Achsen

- außerdem ab 1859 Geschützbau (belieferte halb Europa mit Waffen)

- Märkte in allen Erdteilen werden erschlossen

- bemüht sich früh um die Einführung neuer, wirtschaftlicher Stahlgewinnungsverfahren

- seit 1862 Bessemer-Verfahren, seit 1869 das Siemens-Martin-Verfahren angewandt

- steigender Rohstoffbedarf (sichert Erzlagerstätten, Kohlezechen und Hüttenwerke)

- 1862 gemeinschaftlich verantwortliche Unternehmensleitung ("Prokura")

- Grundsätze der Geschäftsführung, die Rechte und Pflichten aller Mitarbeiter 1872 im "Generalregulativ"

zusammengefasst

- Schaffung und Erhaltung einer festen und hochqualifizierten Stammarbeiterschaft

- 1836 eine freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle, 1853 Kranken- und Sterbekasse mit Beitritts-

pflicht umgewandelt, 1855 Pensionskasse, 1858 eine werkseigene Bäckerei, Konsumanstalten, für unverhei-

ratete Arbeiter seit 1856 Wohnheime gebaut (Unterkunft, Verpflegung), Werkswohnungen für Meister 1861,

größere Arbeitersiedlungen mit Schulen und Zweigstellen der Konsumanstalt 1863, verstärkt seit Anfang der

1870er Jahre, eigenes Werkskrankenhaus seit 1872

- im Todesjahr etwa 20 000 Beschäftigte

- Friedrich Alfred Krupp setzt Ausbau d. Konzernes fort

- 1892/ 93: Angliederung des Grusonwerks in Magdeburg-Buckau (Anlagenbau möglich)

- 1896: Betriebsüberlassungsvertrag mit der Germaniawerft in Kiel (Erwerb 1902) bringt Zugang zum Schiff -

bau + Bau von Dieselmotoren (1897 mit Diesel entwickelt worden)

- 1897: erste Hochöfen (Massenstahlproduktion nach Thomas- Verfahren)

- weiter Erzlagerstätten erworben

- Institut für die wissenschaftliche Stahlforschung entsteht in Essen

- Ausbau der Sozialleistungen als bleibendes Element (Sozialeinrichtungen, auch in den Außenwerken, groß-

zügig ausgebaut, weitere Wohnsiedlungen mit kostenlosen Wohnungen für alte und invalide Arbeiter, Er-

holungshäuser für erkrankte Arbeiter; Bildungsvereine, Bücherhalle für Fortbildung)

- 1902: 43000 Mitarbeiter

weitere Unternehmer

- Rudolf Wachsmuth (1828- 1890, Unterstützung des Bahnbaus)

- Albert Dufour- Feronce (1798- 1861, Unterstützung des Bahnbaus, Kolonialwaren)

-

Quellen: 1. "Der Spiegel" Nr. 13 vom 24.3.1997

2. http://www.krupp-ag.com/de/his/his.htm

3. http://www.thyssen.com

4. http://www.moeller.net

5. Bertelsmann Lexikon Geschichte auf CD- ROM

6. "Meyers- Jugendlexikon", Meyers Lexikonverlag, Mannheim 1989

7. "Brockhaus- Enzyklopädie"

8. "Kapitäne des Kapitals", suhrkamp- taschenbuchverlag, Frankfurt/ Main 1995

9. "Die 100 des Jahrhunderts- Unternehemer und Ökonomen", rororo, Hamburg 1995

10. "C. Benz, G. Daimler, W. Maybach", Teubner Verlagsgesellschaft, Leipzig 1981

11. "Die industrielle Revolution", Ernst Klett Verlag, Stuttgart

12. "Das Zeitalter der Industrialisierung", Verlag Ferdinand Schöningh, Schroedel Schulbuchverlag

13. "Jahrbuch zur sächsischen Geschichte 1992", Sachsenbuch, Leipzig 1992

14. "Werner von Siemens- Erfinder und internationaler Unternehmer", Siemens- Aktiengesellschaft,

Berlin 1992

15. "Bosch", Robert Bosch GmbH, Stuttgart 1986

16. "Hugo Junkers", Militärverlag der DDR

17. "Carl Zeiss- Leben und Werk", keine Verlagsinformationen in Buch

18. "Sachsen- eine pol. Landeskunde", Landeszentrale für pol. Bildung, Stuttgart 1994

19. "Deutschland im 19. Jahrhundert", Bundeszentrale für pol. Bildung, Bonn 1996

20. "DATA- Becker Lexikon" auf CD- ROM

21. "Sächsische Heimatblätter 2/ 1990"

22. "Sächsische Heimatblätter 4/ 1990"

23. "Die Lokomotivfabrik Borsig- 120 Jahre im Dienst des Dampflokomotivbaus", Eisenbahn- Ku-

rier- Verlag, Dietrich Kutschick

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