Grenzenloses Europa
Vor 2000 Jahren sagte man voller stolz: "Ich bin ein römischer Staatsbürger!" Heute in der Welt der Freiheit sagt man voller Stolz: "Ich bin ein Europäer!".
Jahrhundertelang führten Europäer Kriege gegen Europäer, die zahlreiche Menschenleben forderten. Zu groß waren die verschiedenen Meinungen, die verschiedenen Kulturen, die verschiedenen Interessen, als das sie es geschafft hätten, das größte Bedürfnis des Europäers und jedes anderen Menschen zu befriedigen. Das Bedürfnis nach Frieden.
Im Jahr 1951 gelang es dennoch den Grundstein für ein vereintes Europa zu legen. Die Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl wurde von Deutschland, Frankreich, Italien und den Benelux-Staaten gegründet. 1958 erfuhr dieses Bündnis eine Erweiterung. Der EWG-Vertrag definierte als Hauptziel, "die Errichtung eines gemeinsamen Marktes und die schrittweise Annäherung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten zu fördern. Sodas eine harmonische Entwicklung des Wirtschaftslebens innerhalb der Gemeinschaft, eine beständige und ausgewogene Wirtschaftsausweitung, eine größere Stabilität, eine beschleunigte Hebung des Lebensstandards und eine engere Beziehungen zwischen den Staaten entsteht, die in dieser Gemeinschaft zusammengeschlossen sind." Gleichzeitig wurde ein freier und ungehinderter Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr gewährleistet sowie alle mengenmäßigen Beschränkungen der Ein- und Ausfuhr aufgehoben und sämtliche Zölle abgeschafft. Eine gemeinsame Politik legte der Vertrag für die Bereiche Fischerei, Landwirtschaft und den internen Wettbewerb fest.
Die Zukunft war geboren! Ein grenzenloses Europa schien nicht nur Fiktion sondern wurde Realität. 1968 erhielt die EWG einen neuen Namen. Es war die Geburtsstunde der EG, der Europäischen Gemeinschaft. Sie beschränkte sich nicht nur auf die wirtschaftliche sondern auch auf die soziale Gemeinschaft der Mitgliedsstaaten. Ein Sozialfonds wurde gegründete, der die Basis für Maßnahmen der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik darstellte. Bereits 1968 gelang den Mitgliedsstaaten mit der Schaffung der Zollunion die Vollendung des Kernstücks des gemeinsamen Marktes. Es erfolgte die Koordinierung der Außenpolitik im Rahmen der europäischen politischen Zusammenarbeit. Eine gemeinsame europäische Wechselkurspolitik wurde festgelegt. Grenzübergreifende Forschungs-, Umwelt- und Entwicklungsprojekte wurden lanciert.
Mit dem 1992 unterzeichneten Maastrichter Vertrag über die Europäische Union wurde die europäische Integration beschleunigt und eine abermalige Erweiterung der EG-Gründungsverträge vollzogen.
Grenzenlos ist Europa heute. Und das nicht nur durch das Schengener Abkommen. Jeder kann heute in jeden anderen Staat der EU reisen - grenzenloser freier Personenverkehr. Jeder kann heute sein Geld in jedem anderen Staat der EU anlegen - grenzenloser freier Kapitalverkehr. Jeder kann heute von jedem Anbieten in jedem anderen Staat der EU Güter oder Leistungen bezieht - grenzenloser freier Dienstleistungs- und Warenverkehr.
Gemeinsam gehen wir an Probleme heran und versuchen sie zu lösen. Wir haben es geschafft Brücken zu bauen - untereinander und zueinander. Wir haben Türen, die früher verschlossen waren - aufgesperrt. Unser gemeinsamer Glaube an ein vereintes, grenzenloses und starkes Europa hat jahrhundertealte Konflikte besänftigt und den Frieden gebracht.
Ich bin ein Europäer, wie ich ein Österreicher, wie ich ein Vorarlberger bin. Ein Patriot der über die Grenzen des Vaterlandes hinweggeht.
Europa - das sind nicht nur verschiedene Länder. Europa - das ist unsere gemeinsame Heimat, unsere gemeinsame Kultur, unsere gemeinsame Wirtschaft, unser gemeinsames Gedankengut, unsere gemeinsame Politik, unsere gemeinsame Gesellschaft, unser gemeinsamer Traum, unser gemeinsames Ziel!
Ein, durch verschiedene Meinungen, verschiedene Kulturen, verschiedene Herrscher getrenntes Land hat sich zu einem, durch kulturelle und wirtschaftliche Beziehungen vereinten Staat entwickelt. Aus Europa wird Europa! Die Zukunft vereint, zusammen und jetzt!
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