Tropischer Regenwald - Wüste - Savanne

Art der Arbeit: Unklar

1.Der Tropische Regenwald

Der tropische Regenwald ist eine Pflanzenformation aus überwiegend breit- und dünnblättrigen, immergrünen Pflanzenarten, die in den warmen und feuchten Flachlandgebieten der Tropen vorkommt. Holzpflanzen dominieren, Nadelgehölze fehlen praktisch völlig. Die wichtigsten Vorkommen liegen im Amazonasgebiet, in Teilen Zentralamerikas, im Kongobecken und dem tropischen Westafrika, in Südwestindien sowie großen Teilen Südostasiens und Indonesiens. Der prägende Faktor für das Auftreten dieser Regenwälder liegt in der Kombination der für das Pflanzenwachstum besonders günstigen Temperatur- und Niederschlagsverhältnisse, wobei allerdings lokal auch andere Faktoren, insbesondere der Bodentyp, von Bedeutung sein können. Die jährliche Niederschlagsmenge liegt im Schnitt zwischen 1 500 und 4 000 Millimetern, und die Durchschnittstemperatur schwankt zwischen 25 und 35 °C. Entscheidend ist, dass es keine ausgeprägte Trockenzeit gibt. Insgesamt treten Wassermangel oder wuchshemmende Temperaturen (Frost bzw. wüstenhafte Hitze) so gut wie nie auf. Die in der obersten Baumschicht vorkommenden Gewächse zeigen allerdings teilweise Anpassungen wie eine verdickte Blattoberfläche oder Wasserspeicherorgane, die sie vor Wasserverlusten durch die hohe Verdunstung aufgrund der intensiven Sonneneinstrahlung schützen. Der tropische Tieflandregenwald ist äußerst artenreich, vielfältig strukturiert und spiegelt komplexe Anpassungsphänomene und spezifische Wechselwirkungen zwischen Tieren und Pflanzen bzw. Pflanzen und Pilzen. Ein Großteil des Lebens spielt sich in der Kronenregion ab, die bisher noch wenig erforscht ist. Die Schichtung umfasst immer mindestens drei, häufig sogar fünf Baumstockwerke. Auf den Bäumen wachsen Schlingpflanzen und Epiphyten oft in großer Zahl. Aus der Vogelperspektive wirkt das obere Kronendach geschlossen, so dass zum Waldboden nur wenig Licht durchdringt.Die Stockwerke des Regenwaldes

Die Regenwälder werden in 4 Stockwerke unterteilt:

- Die Baumriesen: Geier, Adler und Insekten bewohnen diese obere Schicht des Regenwaldes.

- Das geschlossene Kronendach: Hier leben viele Affenarten, Faultiere, Schlangen, Eulen und Vögel.

- Der Unterbau: Er bietet unter anderem kleinen Raubkatzen, Vögeln, Fledermäusen, Insekten und Fröschen ein Zuhause.

- Der Waldboden: Auf dem Boden des Regelwaldes wimmelt es von Termiten, Käfern, Tausendfüßlern und Ameisen. Bewohner des Waldbodens sind auch Elefanten, Okapis, Tiger, Tapire, verschiedene Hirsche, Gorillas, Ameisenbären und Nashörner.

Auf jeder Ebene des Waldes sind zahlreiche Tierarten beheimatet. Nur wenige von ihnen wechseln zwischen den verschiedenen Ebenen.

1.1.Bodenbeschaffenheit

Tropische Böden sind insgesamt sehr unterschiedlich: Die Palette reicht hier von fruchtbaren Vulkanböden bis hin zu reinem, sehr humusarmem Quarzsand. Tropischer Regenwald kommt allerdings nur auf einem Teil dieser Bodentypen vor, auf den anderen Böden finden sich tropische Savannen und andere Vegetationsformen. Etwa die Hälfte des gesamten Regenwaldbestandes stockt auf rötlichen, so genannten Latosolen oder Roterdeböden. Diese bilden sich unter tropischen Klimabedingungen aus den Silicatgesteinen, die in den tropischen Regenwaldgebieten vorherrschen. Hohe Temperaturen und große Niederschlagsmengen, wie sie in den feuchten Tropen beständig herrschen, führen zu einer starken Bodenverwitterung. Laufend werden Mineralstoffe aus den oberen Erdschichten ausgelaugt (d. h. im Regenwasser gelöst und ins Grundwasser ausgewaschen). Außerdem sind die tropischen Böden meist sehr alt, so dass die intensive Verwitterung bereits sehr lange anhält. Latosolen verfügen daher nur über geringe Mengen an pflanzlichen Nährstoffen. Dagegen sammeln sich im Unterboden Quarz, Aluminium und Eisen in Form von Oxiden in hohen, teilweise für die Pflanzenwurzeln sogar giftigen Konzentrationen an, da sie im Regenwasser kaum löslich sind und nicht ausgewaschen werden. Das Ökosystem Regenwald ist an diese für tropische Verhältnisse typische Bodenentwicklung jedoch sehr gut angepasst. Diese Oxide sind auch für die typische rote Färbung bestimmter Latosolen verantwortlich, die man Oxisol nennt. Andere Latosolen sind dagegen gelb gefärbt (so genannter Gelberdeboden), da in ihnen der Anteil der Aluminiumoxide im Vergleich zu den Eisenoxiden überwiegt. Nach Abholzung eines Regenwaldes und Erosion der obersten, fruchtbaren Bodenschichten kommt es zur extremen Verhärtung des nun frei anstehenden Gesteins, das man dann als Laterit bezeichnet. Aus diesem kann sich über absehbare Zeiträume kaum mehr neuer Boden entwickeln. Dies ist einer der Gründe, warum die Regenwaldabholzung so fatal ist, denn dadurch werden im Gegensatz zu einer Abholzung in gemäßigten Klimazonen nicht wieder rückführbare Zustandsveränderungen geschaffen.

1.2.BAUMARTEN

Die Flora des tropischen Regenwaldes wird eindeutig von Bedecktsamern (Blütenpflanzen mit Ausnahme der Nadelgehölze und anderer, kleiner Nacktsamer-Gruppen) beherrscht. Der überwiegende Teil der Arten (etwa 70 Prozent) ist holzig. In typischen, ungestörten Tieflandregenwäldern leben auf einem Hektar 80 bis 200 verschiedene Gehölzarten, in Extremfällen findet man sogar bis zu 400 Arten. Zum Vergleich: Dies ist mehr als die gesamte Gehölzflora mancher Länder Mitteleuropas. Oft befinden sich jedoch nur ein bis zwei Individuen derselben Art auf einem Hektar Fläche, wodurch ganz spezielle Bestäubungsbeziehungen notwendig werden, um den Fruchtansatz zu sichern. Nur in Lebensräumen mit sehr spezifischen Lebensbedingungen, z. B. einigen Sumpfgebieten, dominieren eine oder einige wenige Spezies. Der vorwiegende Baumcharakter des Regenwaldes bedeutet zugleich, dass die meisten Arten lange Zeit brauchen, bevor sie zum Blühen kommen; viele Arten sind erst nach 30 oder mehr Jahren ausgewachsen und fortpflanzungsfähig.

Die Pflanzen der Regenwälder zeigen ganz charakteristische Anpassungserscheinungen an die dortigen Lebensbedingungen. Zu diesen Phänomenen zählen u. a. die Ausbildung von mächtigen, oft plattenartigen Stelz-, Stütz- und Brettwurzeln an den Bäumen, die sie auf den flachgründigen Böden vor dem Umfallen bei Starkwinden schützen (aber wohl auch anderen, noch nicht genau bekannten Nutzen haben); die so genannte Kauliflorie (Stammblütigkeit), bei der die Blüten direkt an den Stämmen oder Ästen erscheinen und daher von den bestäubenden Fledertieren besser erreicht werden können; der hohe Anteil an Arten, die von Vögeln oder Fledertieren bestäubt oder deren Früchte durch sie verbreitet werden; die Ausbildung besonders großer, breiter Blätter mit dünner Konsistenz bei Arten der unteren Schichten, eine Anpassung an die dort herrschende hohe Luftfeuchtigkeit, usw.

1.3.TIERARTEN

Wechselseitige Abhängigkeiten zwischen Pflanzen und Tieren sind charakteristisch für das Leben in den Regenwäldern. Viele Tiergruppen, insbesondere Insekten, Vögel und Fledertiere, bestäuben die Bäume des Regenwaldes, da in der stark abgeschirmten, dichten Umwelt im Inneren eines Regenwaldes der Wind für die meisten Pflanzenarten kein wirksamer Pollenträger ist. Auch die Verbreitung der Früchte der Regenwaldpflanzen erfolgt überwiegend durch Tiere, vor allem durch Vögel und Säugetiere. In den Überschwemmungsgebieten des Amazonas spielen dabei auch Fische eine wichtige Rolle. Der tropische Regenwald scheint Pflanzenfressern nahezu unbeschränkt Nahrung zu bieten, zumindest allen Tieren, die bis in die Baumkronen klettern können. Dieser Eindruck täuscht. Einerseits wissen sich viele Pflanzen durch Gift, Bitterstoffe oder Dornen sehr wirkungsvoll gegen das Gefressenwerden zu wehren. Andererseits stehen Bäume mit essbaren Früchten weit auseinander und tragen nur in unregelmäßigen Abständen. So kann im Regenwald trotz des scheinbaren Überflusses für manche Tierarten Nahrungsmangel herrschen.

Im Laufe einer jahrhundert langen Entwicklungsgeschichte haben sich die Tiere diesen Bedingungen angepasst. Jede Art besetzt eine "ökologische Nische", das heißt, sie klebt an einem bestimmten Ort auf eine bestimmte Art und Weise, z. B. nur im Erdgeschoss, und frisst vielleicht nur eine bestimmte Art von Käfern. Diese aber jagt sie perfekt ohne Verschwendung von Zeit und Energie. Keine andere Tierart nützt genau dieselbe Nische. Es gibt also wenig Konkurrenz. Diese so erfreuliche Situation hat aber einen Haken: Räuber und Beute sind im höchsten Mass aneinander angepasst. Verschwindet diese eine Art von Käfern, so ist auch das Tier, welches sich von Ihnen ernährt, zum Tode verurteilt, da es sich nicht einfach auf andere Nahrung umstellen kann. Diese Beziehungen zwischen Tieren und Tieren oder Tieren und Pflanzen können sehr kompliziert sein und sind bis heute nur wenig erforscht. Wird ein Tier oder eine Pflanze durch die Zerstörung des Regenwaldes ausgerottet, so ist mit ziemlicher Sicherheit davon auszugehen, dass andere Arten ebenfalls aussterben, die von ihm abhängig sind. Viele Tiere des Regenwaldes sind in ihrer Ernährung stark auf die Bäume angewiesen, die von den Holzfirmen eingeschlagen werden. Dies trifft z. B. auf den afrikanischen Makore - Baum zu, dessen Früchte ein begehrtes Futter für Waldelefanten sind. Untersuchungen in Afrika haben gezeigt, dass auch die Stummelaffen 45 Prozent ihrer Nahrung von kommerziell begehrten Bäumen beziehen. Werden diese Bäume abgeholzt, hungern die Tiere oder wandern in andere Gebiete ab.Nahrungskonkurrenz tritt aber nicht nur zwischen verschiedenen Arten, sondern auch innerhalb einer Art auf. Grössere Tiere leben im Regenwald daher meist als Einzelgänger und treffen sich nur zur Paarung oder wenn sie Junge aufziehen. Falls sich kleine Familiengruppen bilden, wie z. B. bei den südamerikanischen Capybaras, so streifen diese in einem relativ großen Revier umher, das sie als ihre Heimat betrachten und gegen Artgenossen verteidigen.

1.4.Einfluss des Menschen

Eine Vielzahl natürlicher und vom Menschen ausgelöster Faktoren beeinflusst die Regenwälder. Dabei haben natürliche Faktoren wie Wirbelstürme, Waldbrände, Krankheiten, Erdrutsche gegenüber der vom Menschen betriebenen Abholzung durch Holzfällen, Straßenbau, Bergbau und großangelegte Rodungen zur Gewinnung von Weideland und Plantagen für landwirtschaftliche Nutzpflanzen einen eher geringen Einfluss. Die im (und vom) Regenwald lebenden Völker praktizieren einen Brandrodungsfeldbau, bei dem jeweils nur relativ kleine Flächen gerodet werden, die zudem von einigen größeren Bäumen ständig beschattet bleiben und damit vor Bodenerosion geschützt sind. Wenn die Nährstoffe des Bodens nach zwei bis drei Jahren dem Anbau ausgelaugt sind, wird das Feld aufgegeben und ein neues in der Umgebung gerodet. Da die Felder immer klein sind, werden sie schnell wieder vom umstehenden Wald überwuchert und teilweise selbst von Wissenschaftlern nach wenigen Jahren nicht mehr als ehemalige Kulturflächen wiedererkannt. Erst nach durchschnittlich fünf bis zehn Jahren schließt sich der Kreis, und die Bewohner roden erneut das Feld - oder ein dicht daneben gelegenes - des ersten Jahres. Das Gegenteil einer solchen nachhaltigen Nutzung sind die heutigen Rodungen im großen Maßstab, die man seit längerer Zeit in fast allen Regenwaldgebieten betreibt. Sie haben ein solches Ausmaß erreicht, dass wahrscheinlich einige Jahrhunderte notwendig wären, damit sich die ursprüngliche natürliche Vegetation einigermaßen erholen könnte. Seit den siebziger Jahren dieses Jahrhunderts beschleunigte sich in verschiedenen Regionen der Welt die großflächige Abholzung von Regenwaldflächen rasant. Das Amazonasgebiet etwa wurde zum Brennpunkt des Interesses der Weltöffentlichkeit. Dort wurde der Regenwald größtenteils für riesige Rinderfarmen und ehrgeizige Regierungsprogramme wie die Kolonisierung entlang der Transamazônica gerodet. In Südostasien, z. B. in Neuguinea, wird von japanischen Firmen die Abholzung ähnlich radikal betrieben. Die Verwendung des geschlagenen Holzes zu einfachen Verpackungs- und ähnlichen Zwecken steht allerdings im krassen Gegensatz zum tatsächlichen Wert dieser unberührten Waldgebiete und ist symbolisch für die ganze Regenwaldproblematik: Die kurzfristigen wirtschaftlichen Interessen kapitalkräftiger Fremdfirmen entscheiden über den Erhalt von Regenwaldbeständen, die in sehr langen Zeiträumen entstanden sind, deren Wert für die Menschheit noch nicht einmal abschätzbar ist und die überhaupt nicht oder nur in sehr langen Zeiträumen wiederherstellbar sind. Häufig werden die Firmen von den Regierungen der jeweiligen Länder unterstützt, in denen der Regenwald vorkommt, doch können diese ebenfalls nur kurzzeitige Vorteile aus solchen Wirtschaftsbeziehungen ziehen. Auch die mangelnde Aufklärung der lokalen Bevölkerung, die oft zu Billigstlöhnen an der Abholzung mitwirkt, spielt bei der Problematik eine entscheidende Rolle.

Die Gesamtfläche der Abholzung tropischer Wälder lässt sich schwer beziffern, wahrscheinlich liegt sie bei rund 100 000 Quadratkilometern jährlich, die zerstört oder ernsthaft geschädigt werden. Einige einzigartige Regenwälder wurden bereits fast vollständig zerstört. Beispielsweise sind heute nur noch weniger als zwei Prozent des ursprünglichen subtropischen Regenwaldes an der Atlantikküste Südostbrasiliens erhalten. Viele Gebiete im tropischen Westafrika unterliegen bereits seit langer Zeit einer solch intensiven Nutzung ihrer Edelhölzer, dass von ihnen nur noch wenige intakte Reste existieren.

Der Verlust der biologischen Diversität und die globale Erwähmung aufgrund des erhöhten Kohlendioxidausstoßes wurden weltweit zu viel diskutierten Themen, die mit der Zerstörung des Regenwaldes in Zusammenhang stehen. Heute wird jedoch immer klarer, dass der Rückgang des Artenreichtums langfristig wohl das größere Problem darstellt.

Die Zerstörungsrate des tropischen Waldbestands durch Brandrodung und Abholzung erreichte Mitte der neunziger Jahre die hohen Werte der siebziger Jahre. Auch Beobachtungen der Entwicklung des afrikanischen und asiatischen Regenwaldes zeigen den alarmierenden Rückgang der Waldflächen in den inneren Tropen. Nach Angaben der Vereinten Nationen geht die Fläche des tropischen Regenwaldes weltweit derzeit jährlich um etwa 0,8 Prozent zurück.

2.Die Wüste

Regionen der Erde, die aufgrund von Wasser- oder auch Wärmemangel vegetationsarm bzw. vegetationslos sind. Die Jahresniederschläge liegen meist unter 250 Millimeter, die Verdunstungsrate ist in der Regel höher als die Niederschlagsrate. In den Trockenwüsten der tropischen und subtropischen Regionen werden Tagestemperaturen von bis zu 55 °C im Schatten erreicht. In der Nacht gibt der Wüstenboden die gespeicherte Wärme wieder an die Atmosphäre ab, und die Temperaturen können bis unter den Gefrierpunkt fallen. Kältewüsten finden sich in Hochgebirgen und in polaren oder subpolaren Regionen, in denen der Wärmemangel das Pflanzenwachstum verhindert oder sehr stark einschränkt. Bei ganzjährig eis- oder schneebedeckten Gebieten spricht man von Eiswüsten.

2.1.Oberflächenformen

Auch große Gebirgszüge tragen zur Wüstenbildung bei, indem sie Regenschatten erzeugen. Wenn feuchte Winde über die luvseitigen Hänge aufsteigen, kühlen sie sich ab und geben ihre Feuchtigkeit als Regen oder Schnee ab. Beim Absteigen auf der Leeseite erwärmt sich die Luft wieder, sie kann deshalb keinen Regen mehr bringen. Das Relief der Wüsten ist fast ausschließlich durch physikalische Verwitterung geprägt. Die wichtigsten formenden Kräfte sind dabei der Temperaturgegensatz zwischen Tag und Nacht (bis 50 °C), der Wind und die gelegentlichen, zum Teil wolkenbruchartigen Regenfälle. Durch die fehlende Vegetation sind Gesteine und Böden der Abtragung durch fließendes Wasser schutzlos preisgegeben. Die Erosion wirkt vor allem in die Tiefe und lässt Wadis, Schluchten und Canyons entstehen.

Am Fuß der Gebirge, wo das Gefälle abnimmt, wird der transportierte Schutt abgelagert. Schuttkegel leiten über zu meist flachen, abflusslosen Wannen. Während der seltenen Regenfälle können sich diese Becken mit Wasser füllen. Das Regenwasser verdunstet und hinterlässt auf der Oberfläche eine Schicht von glitzerndem Salz, das aus dem Boden gelöst wurde. Solche Salzseen sind in vielen Wüsten verbreitet. Winde, die feinen Wüstensand und -staub transportieren, bauen nicht nur Dünen auf, sondern besitzen wie ein natürliches Sandstrahlgebläse auch hohe Erosionskräfte und schaffen so ungewöhnliche Verwitterungsformen wie z. B. Windkanter und Pilzfelsen. In Sandwüsten wie der Sahara und Teilen der nordamerikanischen Wüste sind Dünen typische und vielgestaltige Landschaftsformen. In der Sahara sowie den arabischen und iranischen Wüsten

erreichen die Dünen Höhen von über 200 Metern. Ihre Formen variieren von lang gestreckt über sichelförmig bis hin zu sternförmig. Reiner Wüstensand ist kein Boden, sondern ein Lockergestein. Die in den Wüsten ausgebildeten Böden sind Rohböden mit geringem Humusgehalt.

Die durch Wind verursachte Bewegung der Sandkörner führt dazu, dass Dünen an Höhe gewinnen und sich von der Stelle bewegen können. Eine Wanderdüne kann sich um bis zu 30 Meter in einem Jahr fortbewegen. Aus der Vogelperspektive betrachtet, variiert die Form einer Düne meist von halbmondförmig (Sicheldüne) bis hin zu einem lang gestreckten Kamm, doch gibt es auch - abhängig von den Windverhältnissen - zahlreiche Sonderformen. Im Querschnitt sind Dünen asymmetrisch. Die dem Wind zugerichtete Seite ist flach, die windabgerichtete Seite steiler.

2.2.Formen der Anpassung bei Pflanzen

In allen Wüsten gibt es Lebewesen, die sich an die Wasserknappheit und (in den tropischen und subtropischen Wüsten) an die Hitze angepasst haben.

Wüstenpflanzen haben Möglichkeiten entwickelt, Wasser zu sparen und das ihnen zugängliche Wasser besonders effektiv zu nutzen. Einige Blütenpflanzen der Wüsten sind ephemer, d. h. sie leben nur wenige Tage. Ihre Samen liegen ruhend im Boden, manchmal jahrelang, bis einsickernder Regen es ihnen ermöglicht zu keimen und schnell zu blühen. Viele Wüstenpflanzen vermehren sich vegetativ durch Ausläufer. Holzige Wüstenpflanzen besitzen entweder lange Wurzelsysteme, die tief gelegene Wasserquellen erreichen, oder Wurzeln, die sich knapp unterhalb der Oberfläche ausbreiten, um bei starkem Tau oder gelegentlichen Regenfällen die Oberflächenfeuchtigkeit schnell aufnehmen zu können. Sie haben gewöhnlich kleine Blätter: indem sie die Oberfläche verringern, nimmt auch die Verdunstung stark ab, wodurch sie Wasser einsparen. Der Prozess der Photosynthese, der gewöhnlich in den Blättern stattfindet und durch den das Sonnenlicht in Energie umgewandelt wird, ist bei Wüstenpflanzen in die Stängel verlagert. Eine Reihe von Wüstenpflanzen sind Sukkulenten, d. h. sie speichern ihr Wasser in den Blättern, Stängeln und Wurzeln. Diese Pflanzen können Kohlendioxid nur bei Nacht aufnehmen und speichern; tagsüber sind ihre Stomata (Spaltöffnungen) geschlossen, um der Verdunstung vorzubeugen.

2.3.Formen der Anpassung bei Tieren

Unter den Wüstentieren sind die wenigen amphibischen Arten fähig, während der Trockenperioden in einen längerfristigen Ruhezustand (Dormanz) überzugehen. Wenn Niederschläge auftreten, wachsen sie schnell heran, paaren sich und legen Eier. Viele Vögel und Nagetiere pflanzen sich nur während oder nach Winterregenzeiten, die das Wachstum von Pflanzen ermöglichen, fort. Einige Wüstennagetiere, wie die nordamerikanischen Kängururatten und die afrikanischen Rennmäuse, ernähren sich von trockenen Samen. Ihre Stoffwechselprozesse sind äußerst effektiv, was das Sparen und die Wiederverwertung von Wasser angeht. Eine Reihe von Wüstensäugetieren, wie z. B. Kamele, können sogar starke Austrocknung aushalten. Die meisten Wüstensäugetiere und -reptilien sind nachtaktiv und halten sich tagsüber in kühlen unterirdischen Bauten oder im Schatten auf. Manche Wüstenreptilien, wie die Krötenechse, können ihre Herzschlagfrequenz und ihre Stoffwechselrate verändern. Einige Säugetiere, unter ihnen der Fennek, der ein hundeartiges Raubtier in nordafrikanischen Wüsten ist, das eine Kopfrumpflänge von 36 bis 41 Zentimetern erreicht; die Länge seines buschigen Schwanzes misst 18 bis 31 Zentimeter. Der Fennek oder Wüstenfuchs ist hellbraun bis fast weiß gefärbt und erinnert an seinen Verwandten, den einheimischen Fuchs. Jedes seiner aufrecht stehenden Ohren ist jedoch fast so groß wie das ganze Gesicht des Fennek. Der Wüstenfuchs kann sich mit großer Geschwindigkeit eingraben, und bei Gefahr scheint er regelrecht in den Sand einzutauchen. Sein Bau ist mit weichen Materialien ausgekleidet, wie Fellstücken und Federn. Zumeist schläft der Fennek am Tag und geht nachts auf Beutesuche. Seine Nahrung besteht zum größten Teil aus Mäusen, kleinen Vögeln, Eidechsen und Insekten; gelegentlich ergänzen auch Früchte den Speiseplan. Ab und zu sucht der Fennek zum Trinken Wasserlöcher auf, doch Studien weisen darauf hin, dass er kaum darauf angewiesen ist, Wasser zu trinken. Die Fähigkeit des Fenneks, unbestimmte Zeit ohne Wasser auszukommen, lässt seine gute Anpassung an den Lebensraum Wüste erkennen.

2.4.Einflüsse des Menschen

Überall auf der Erde haben Völker ihre Lebensweise an die erschwerten Bedingungen in der Wüste erfindungsreich angepasst.

Dazu gehören z. B. die Tuareg und die Beduinen Nordafrikas, die San der Kalahari und die australischen Aborigines. In bewässerten Wüstengebieten kann Ackerbau betrieben werden. Solche Nutzungen von Wüsten sind nicht problemlos: Die Verdunstung des Bewässerungswassers führt zu einer Anreicherung von Salzen an der Bodenoberfläche und macht die Böden schließlich für den weiteren Anbau unbrauchbar. Für die Bewässerung wird oft fossiles Wasser verwendet, das in großen Tiefen gespeichert ist. Aufgrund der fehlenden Niederschläge werden diese Vorräte nicht mehr erneuert. Der Ackerbau ist also nur so lange möglich, bis die unterirdischen Vorräte erschöpft sind. Brände und die Überweidung von Randbereichen der Wüsten führen häufig zur Zerstörung der spärlichen Vegetationsdecke, was eine Ausbreitung der Wüsten zur Folge hat. Dieser Prozess wird Desertifikation genannt. In einer für die Vereinten Nationen angefertigten Studie zur Desertifikation aus dem Jahr 1984 wurde festgestellt, dass 35 Prozent der Landoberfläche der Erde von diesen Prozessen bedroht sind.

2.5.Klima

Das Klima ist einheitlich trocken. In den meisten Regionen liegen die mittleren Jahresniederschläge unter 127 Millimeter. In einigen Gebieten regnet es jahrelang überhaupt nicht. Der Variationsbereich der Temperatur ist extrem und reicht, insbesondere im westlichen und zentralen Teil, von Nachtfrösten bis zu Höchsttemperaturen von über 54,4 °C tagsüber. Hier gibt es kein Jahreszeiten-, sondern ein Tageszeitenklima. Abgesehen von den Oasen ist die Wüste fast vegetationslos, wenn auch in der westlichen Sahara einige verkümmerte, dornige Sträucher wachsen. Durch die Bohrung von über 1 000 Meter tiefen Brunnen wurden künstliche Oasen (siehe 2.6.) geschaffen. Die wichtigsten Bäume dieser Oasen sind Dattelpalmen (siehe 2.7.) und eine Akazienart. In vielen Teilen der Wüste gibt es Gazellen und Antilopen sowie Schakale, Füchse, Dachse und Hyänen. In der Libyschen Wüste fehlt tierisches oder pflanzliches Leben völlig. Durch die Entdeckung von ausgedehnten Erdöllagerstätten in Algerien und Libyen hat die Nordsahara gegenwärtig wirtschaftliche Bedeutung.

2.6.Oasen

In der Sahara leben gegen zwei Millionen Menschen. Die meisten wohnen in Oasen, wo dank reicher Wasservorkommen Ackerbau betrieben werden kann und die sesshafte Lebensweise gewisse Annehmlichkeiten erlaubt. Immer seltener sind reine Nomaden, die mit ihren Herden von Weideplatz zu Weideplatz ziehen, Transporte besorgen und Handel betreiben(Karawanen). Aufgrund der Wasservorkommen und der Wassergewinnung unterscheidet man verschiedene Typen von Oasen.

2.7.Die Dattelpalme

Die Echte Dattelpalme stammt aus Nordafrika, Südwestasien und Indien. Heute wird sie in allen sehr warmen, trockenen Regionen der Welt kultiviert. Ihr Stamm wächst gerade und ist mit den Resten alter Blattstiele bedeckt, er kann eine Höhe von 18 Metern erreichen. An seinem Ende trägt er eine Krone aus wachsgrünen, circa drei Meter langen Blättern und eine Anzahl verzweigter Blütenstände. Ein weiblicher Baum trägt etwa 200 bis 1 000 Datteln. Ein Fruchtstand wiegt bis zu zwölf Kilogramm, und manche Bäume erzielen einen Ertrag von bis zu 270 Kilogramm pro Jahr. Die Echte Dattelpalme trägt nach etwa acht Jahren zum ersten Mal Früchte. Ihre endgültige Reife erreicht sie im Alter von etwa 30 Jahren, und nach etwa 100 Jahren beginnt sie abzusterben. Seit langer Zeit wird die Befruchtung auf folgende Weise gefördert: Man kappt die männlichen Blütenstände kurz bevor die Staublätter reifen und hängt sie zwischen die Blüten der weiblichen Bäume.

3.Die Savanne

Mit einem Jahresniederschlag von mehr als 400 Millimetern gibt es auch in der Trockenzeit noch genug Wasser, dass Bäume auch dichter wachsen, ein ganzjähriges Kronendach ausbilden und das Wachstum der Gräser durch Beschattung beschränken können. Die hier wachsenden Bäume können eine Größe von etwa 10 Metern erreichen. Der betreffende Vegetationstyp ist die Feuchtsavanne. Er leitet äquatorwärts über zum tropischen Regenwald.

In Regionen mit höheren Niederschlagsmengen, wie beispielsweise in Ostafrika, wird die Savannenvegetation durch periodische Brände erhalten (siehe Serengeti). Da am Ende der Dürreperiode das Gras trocken ist, brennt die Vegetation leicht. Der abgebrannte Boden ist ein guter Nährboden für neuen Graswuchs. Diese Savannen werden auch durch weidende Großsäuger wie Weißschwanzgnus und Zebras beeinflusst. Wenn sie in größeren Gruppen auftreten, können diese Tiere die

Vegetation so reduzieren, so dass die Grasdecke für die Entstehung eines Brandes nicht dicht genug ist. Die Waldvegetation nimmt dann zu, wodurch die Savanne zu

Waldland wird. Solches Wachstum der Holzvegetation kann dann von großen Weidetieren wie Elefanten reduziert werden.

Klimatisch bedingte Savannen, wie sie in West- und Südwestafrika zu finden sind, entwickeln sich in Regionen mit einem deutlichen Wechsel von Regen- und Trockenzeiten, in denen die Jahresniederschläge etwa zwischen 100 und 400 Millimetern liegen. Lokale Faktoren wie die Höhenlage, die Beschaffenheit des Geländes oder die jeweilige Länge von Regen- und Trockenzeiten modifizieren diese modellhaft dargestellte Ausprägung einzelner Savannentypen. Die Savannen variieren in ihrer Ausprägung zwischen Wäldern mit offenem Kronendach und einem Unterwuchs aus Gras bis zur ursprünglichen Form der Savannen, in denen Gräser vorherrschen. Wenn die Niederschlagsmengen zwischen 100 und 200 Millimeter liegen, können im Allgemeinen nur Gräser die Trockenzeit überdauern. Man spricht dann von der Ausbildung einer Dornsavanne. Erreichen die Niederschlagsmengen 200 Millimeter, enthält der Boden genug Wasser, dass auch Sträucher die Trockenzeit überstehen. Die Vegetation ist dann als typische Trockensavanne ausgeprägt. Übersteigt der jährliche Niederschlag 300 Millimeter, ist es ausreichend feucht für das Wachstum von einzelnen Bäumen. Da diese nur während der Regenzeit Blätter tragen, werden sie als regengrün bezeichnet. Bei liegendes Grundwasser zu erreichen.

3.1.Affenbrotbaum

Affenbrotbaum oder Baobab, aus Afrika stammender tropischer Baum. Der Affenbrotbaum wird etwa so hoch wie ein großer Ahorn, sein starkes seitliches Wachstum jedoch macht ihn zu einem der größten Bäume. Manche der Wasser speichernden, oftmals flaschenförmigen Stämme erreichen einen Durchmesser von neun Metern. Die Äste werden gelegentlich so dick wie die Stämme anderer großer Bäume; sie bilden eine beblätterte Halbkugel, die einen Durchmesser von 45 Metern erreichen kann. Das angenehm saure Fruchtmark der gurkenförmigen Frucht wird zur Bereitung von Getränken verwendet, auch die fetthaltigen Samen sind essbar. Die Rinde des Baumes liefert starke Fasern. Der ursprünglich aus Afrika stammende Affenbrotbaum wird heute in vielen anderen tropischen Ländern auf der Welt kultiviert.

3.2.Tierwelt

Die offenen Savannenlandschaften sind von einer hohen Zahl von grossen Tieren bevölkert; viele Arten sind gute Läufer oder Springer, die sich durch ihre Schnelligkeit den Raubtieren entziehen können; andere, kleinere Tiere graben sich in Höhlen. Zu den ersteren gehören eine Reihe von Huftieren (Zebras, Giraffen, Antilopen, Gnus, Gazellen, Wasserbüffel), zahlreiche Laufvögel (in Afrika Strausse, Hühnervögel) sowie die Raubtiere: Löwen, Leoparden, Hyänen, Schakale und Raubvögel (Geier).

Zu den Springern zählen unter anderem Känguruhs, Springmäuse und Springhasen.

Dazu kommen in Afrika unter anderem Affen (Paviane), Nashörner, Elefanten, Klippenschliffer, Ottern, Erdferkel, Erdwolf, Schuppentiere und Schlangen, unter den Vögeln Sperlings- und Werbevögel und eine grosse Zahl von Wasservögel (Pelikane, Klaffschnäbel, Sattelstorch, Riesenreiher, Nilgans, Fischadler, Seeschwalben, Königsfischer, Flamingos); in den Flüssen leben neben zahlreichen Fischarten unter anderem Krokodile und Flusspferde.

3.3. Menschliche Nutzung

Die Feuchtsavannen werden in hohem Masse durch Ackerbau und Weidewirtschaft in Anspruch genommen, zumal sie leichter zu erschliessen waren als der immer feuchte tropische Regenwald. Vor allem durch den weit verbreiteten Brandungswanderfeldbau - Roden und Abbrennen werden durch die Trockenzeit begünstigt - wurde die Vegetation stark geschädigt und verändert; die Holzpflanzen dieser "Sekundärsavannen" bestehen hauptsächlich aus Feuerresistenten Arten.

Die klimatischen Bedingungen erlauben den Anbau vieler auch weltwirtschaftlich wichtigen Kulturpflanzen wie Baumwolle, Zuckerrohr und Erdnuss; vorherrschend sind Getreidearten wie Mais, Hirse und Knollenfrüchte, Pataten und Jams und Maniok. Grossviehhaltung wurde in Ostafrika unter europäischem Einfluss ausgeweitet.

Quellenangabe

Aus Büchern:

TCS Weltatlas

Geographie der Kontinente; Oskar Bär; Lehrmittelverlag des Kantons Zürichs; 1984

Lexikon der Tiere

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