Kleider machen Leute
Die Novelle "Kleider machen Leute" handelt von einem Schneider, der durch eine Verwechslung für einen Grafen gehalten wird.
Der Schneider Wenzel Strapinsky ist auf dem Weg nach Goldach, weil er wegen des Bankrotts eines Seldwyla Schneidermeisters seine Arbeit verloren hat. Unterwegs kommt eine Grafenkutsche vorbei. Der Kutscher fragt ihn, ob er mitfahren möchte. Er nimmt dankend an. In Goldach angekommen, halten ihn die Goldacher wegen der Kutsche und seiner guten Kleidung (die einzige Habseligkeiten, die ihm aus seinem Beruf geblieben ist) für den reichen Grafen Strapinsky. Der Wirt gibt ihm sein bestes Zimmer und bewirtet ihn mit dem besten was er hat. Der Kutscher ist verärgert, weil der Schneider sich für die Mitnahme nicht bedankt hat. Er erlaubt sich einen Spaß und sagt, dass der arme Schneider Graf Strapinsky sei. Er hat allerdings keine Ahnung, dass er wirklich Strapinsky heißt. Wenzel überlegt, ob er seine wahre Identität preisgeben soll, tut es aber nicht. In den Tagen darauf trifft er mit gehobenen Personen des Ortes zusammen und gewinnt beim Kartenspielen eine größere Summe Geld. Er wird der Tochter des Amtsrates vorgestellt, die ihm sehr gefällt. Wenzel beschließt abzureisen und seine Schulden aus der Ferne zu begleichen. Nettchen, die Tochter des Amtsrates, verliebt sich in Wenzel. Sie beschließen sich zu verloben. Der Amtsrat ist glücklich, weil Wenzel ihm und seiner Tochter zusagt. Bei der Verlobung treffen sie rein zufällig auf eine Schneiderversammlung. Plötzlich tritt der wirkliche Graf Strapinsky auf und stellt Wenzel Strapinsky bloß. Beschämt entfernt er sich von der Gesellschaft. Nettchen wirkt geistesabwesend und bleibt eine Stunde unbeweglich sitzen. Dann sucht sie nach ihm. Da er seine Mütze und seine Handschuhe vergessen hat, bricht er wegen der großen Kälte zusammen. Nettchen findet ihn und befürchtet, dass er erfroren ist. Er lebt aber noch. Wenzel erzählt ihr die ganze Wahrheit. Trotzdem möchte sich Nettchen aber mit ihm verloben. Der Amtsrat möchte ihr die Heirat ausreden, weil er um ihre Ehre besorgt ist, willigt aber schließlich ein. Sie heiraten. Zusammen mit Nettchens Vater bringen sie ein stattliches Vermögen zustande. Doch die Bewohner von Seldwyla behaupten, dass Strapinsky ein Blutsauger sei, und so kehren Wenzel und Nettchen nach 12 Jahren nach Goldach zurück.
Der Autor möchte mit dieser Novelle sagen, dass man Menschen oft nur nach ihrem äußeren beurteilt.
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