Jugend ohne Gott
Die Handlung setzt am 34. Geburtstag des Erzählers ein und zeigt ihn bei seiner Arbeit als Gymnasiallehrer.
Der Lehrer merkt, dass er eine 'andere Sprache' spricht als seine Schüler. Die Klasse versteht seine Ansichten von Fairness und Gleichberechtigung überhaupt nicht. Durch die Aussage, dass auch ein Neger ein Mensch ist kommt er in Konflikt mit den Eltern des Schülers N. Der Direktor ermahnt ihn daraufhin, keine solchen Ausdrücke zu Verwenden.
Kurze Zeit später erhält er einen Brief von der Klasse, in dem steht, dass sie ihn nicht länger als Lehrer wollen.
Die Klasse fährt kurze Zeit später in ein Ferienlager, wo sie eine vormilitärische Ausbildung erhält.
Der Lehrer ist innerlich ganz entsetzt, wenn er die Jungen marschieren oder mit Waffen umgehen sieht. Aber er Vertritt dazu keine öffentliche Meinung, da er weiß, dass das Folgen für ihn haben würde.
Am zweiten Tag geht er zum Pfarrer. Durch die Unterhaltung mit ihm beginnt er seinen Weg vom Schweigen zum Reden. Das ist der Wendepunkt des Buches. Der Erzähler sieht seine Fehler ein und beginnt mit dem Weg zurück zu 'Gott', wenn er auch den Gott, den der Pfarrer meint nicht mag
Der Lehrer beobachtet eines Nachts, dass Z von einem fremden Jungen einen Brief erhält. Am nächsten Morgen wird ihm von einer Rauferei zwischen N und Z berichtet. Die Rauferei begann weil, Z Nachts immer in sein Tagebuch schreibt, was N sehr stört. Z bewahrt sein Tagebuch und seine Briefe in einem verschlossenen Kästchen auf.
Der Lehrer nutzt eine Gelegenheit um dieses Kästchen aufzubrechen und Zs Tagebuch zu lesen. In dem Tagebuch steht, dass Z ein Liebesverhältnis zu Eva, die eine jugendliche Räuberbande anführt, hat. Am Ende des Tagebuchs steht, dass er jeden umbringt, der sein Kästchen anrührt.
Nachdem die Klasse zurückkommt, kommt es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen N und Z, der N verdächtigt sein Kästchen aufgebrochen zu haben. Der Lehrer fühlt sich schuldig und bedauert seine Aktion. Er merkt auch, dass der Schüler T ihn beobachtet, als ob er etwas ahnt.
Zwei Tage später wird N erschlagen gefunden. Z wird verdächtigt.
Einige Zeit später beginnt ein Prozess über den Mord. Im Laufe des Prozesses erfährt man etwas über das gespannte Verhältnis zwischen Z und seiner Mutter.
Die erste Ãœberraschung im Verlauf des Prozesses ist, dass Z den Mord gesteht und auf eine Verteidigung verzichtet.
In einer Prozesspause wird dem Lehrer klar, dass er an Gott glaubt, obwohl er ihn nicht mag. Das bewegt ihn immer mehr dazu zu sagen wer das Kästchen wirklich aufgebrochen hat.
Im weiteren Verlauf des Prozesses beginnt die Vernehmung der Zeugen. Im Mittelpunkt steht dabei die Mutter des Z. Die wichtigste Aussage von ihr ist, dass der Kompass, der bei der Leiche gefunden wurde nicht der ihres Sohnes ist.
Sie will ihren Sohn dazu bringen zuzugeben, dass er gar nicht der Mörder ist. Es kommt zu einem Streit zwischen Z und seiner Mutter. Man erfährt dabei, dass sich Z von seiner Mutter vernachlässigt fühlt.
Anschließend wird der Lehrer in den Zeugenstand gerufen. Er sagt, dass er das Kästchen geöffnet hat. Diese Aussage belastet Eva und entlastet Z.
Eva wird danach befragt. Sie entlastet auch Z durch die Schilderung des Tathergangs, der die Hypothese des Verteidiger unterstützt, dass noch ein dritter am Tatort gewesen sein muss, der N mit einem Stein erschlagen hat. Sie bekennt auch öffentlich, Z nie geliebt zu haben was diesen zutiefst verletzt. Außerdem beschreibt sie das Aussehen des fremden Jungen. Der Lehrer ist sofort alarmiert, weil T in diese Beschreibung passt. Er ist sich sicher, dass T der Mörder ist.
Das Urteil war vorerst, dass Z eine kleine Freiheitsstrafe erhält. Gegen Eva wird ein Prozess wegen meuchlerischen Mordes angesetzt, der in 3 Monaten stattfindet Er ist aber überzeugt, dass Eva nicht schuldig ist. Er wird versuchen den richtigen Mörder zu finden. Bei einem Gespräch mit T wird sich der Lehrer immer sicherer, dass er der Mörder ist.
An einem Morgen bekommt der Lehrer Besuch von einem Schüler seiner Klasse. Er erzählt dem Lehrer, dass er und noch ein paar Jungen einen Klub gegründet haben. Dieser Klub will dem Lehrer helfen T zu überführen. Der Schüler B hat T einmal sagen hören, dass er gerne einmal sehen will, wie einer stirbt und wie ein Kind auf die Welt kommt. Die Mitglieder des Klubs treffen sich einmal wöchentlich und lesen, was verboten ist. Sie werden T Tag und Nacht beobachten und dem Lehrer Bericht erstatten.
Acht Tage später besucht ihn der Pfarrer, den er im Zeltlager kennengelernt hat und bietet ihm eine Stelle in einer Missionarsschule in Afrika an. Der Pfarrer fordert ihn auf alles der Mutter von T zu erzählen, was er dann auch macht.
T empfängt den Lehrer selbst, denn seine Eltern haben keine Zeit für ihn.
In dem achten Bericht des Klubs steht erstmals etwas ungewöhnliches. T hat sich mit einer Dame getroffen. Es ist das Freudenmädchen Nelly. Ein weiterer Ex-Lehrer mit dem Namen Julius Cäsar, den der Lehrer in einer Bar kennen gelernt hat will ihm helfen T zu fangen. Er ist mit Nelly verbunden und will T bei frischer Tat ertappen. Doch der Plan schlägt fehl.
In der darauffolgenden Nacht wird der Lehrer von zwei Kriminalkommissaren geweckt und zu dem Haus des T gebracht. Die Polizisten wollen wissen, was er bei der Mutter des T wollte, denn er hat sich das Leben genommen. Die Mutter behauptet, dass der Lehrer schuld daran ist, dass sich T das Leben genommen hat. Als Beweis hat sie ein abgerissenes Stück Papier, auf T dem Lehrer vorwirft, ihn in Tod getrieben zu haben. Die Mutter erleidet einen Nervenzusammenbruch, wobei ihr die zweite Hälfte des Abgerissenen Zettels runterfällt. Auf diesem Teil des Zettels ist ein Geständnis von T.
Damit ist der Mord des N aufgeklärt und der Lehrer geht nach Afrika.
Motive, Metaphern und Symbole
1. Gott
Gott ist das Zentralmotiv in dem Roman. Der Erzähler glaubt immer an Gott. Auch in Zeit seiner 'Abwendung von Gott'. Er macht aber einen Wandel durch. Er ändert seine Vorstellung von Gott und seinen Gottesbegriff.
Es gibt einen Gott, den man als Mittelstandsgott der Spießbürger bezeichnen kann. Die Eltern des Lehrers glauben an diesen Gott. (Horváth attackiert diesen Gott oft in seinen Theaterstücken.) In vielen Stellen wird dieser Gott formelhaft zitiert. Es ist aber ein Gott, Nicht unter den Menschen wohnt. Er wird vom Erzähler ignoriert, denn dieser Gott hat sich für den Erzähler als unfähig erwiesen.
Ein weiterer Gott ist der strafende Gott, den der Pfarrer meint. Der Erzähler empfindet diesen Gott als ungerecht, nicht gut und erbärmlich. Aber dennoch wendet er sich ihm zu nach dem Gespräch mit dem Pfarrer und Tod des N. Doch er will nicht an ihn glauben, er will ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Zu dieser Zeit wendet der Erzähler sich aber Gott schon wieZu, obgleich er ihn nicht mag.
Der 3. Gott ist der der Wahrheit, den der Erzähler schließlich findet. Nachdem Der Lehrer die Wahrheit ausgesprochen hat verliert er die Furcht von Gott und die Angst vor den Reaktionen seiner Umwelt. Dieser Gott ist weniger mit einer Figur verbunden, sonder mit Evas Augen und den Augen, die ihn an seine Kindheit erinnern. In der Villa der Familie T spielt sich das gleiche wie im Gerichtsaal ab. Die Mutter des T spricht die Wahrheit aus. Die Rückkehr des Erzählers zu Gott erscheint wie die Heimkehr eines Exilierten.
2. Die Plebejer
Der Lehrer spricht oft von den Plebejern (abschätziger Begriff vergleichbar mit Pöbel) oder von dem Oberplebejer. Damit meint er die gesellschaftliche Schicht, die durch Reichtum an Macht kommt. Er überträgt diesen Begriff auf die Nationalsozialisten, die Partei des Mittelstandes, mit unterstützung von Großkapital.
Durch den Schulleiter wird zum ersten mal der Begriff Plebejer in den Roman eingebracht ('Die Zeit, in der wir leben [...] Wir leben in einer plebejischen Welt'). Die Verbindung zu Hitler wird vom Erzähler hergestellt, durch die Begriffe 'Diktatur' und 'Oberplebejer'.
Wie die Plebejer mit Widerstand und Hochverrätern verfahren wird am historischen Beispiel des Manlius Capitolinus (Vorkämpfer der Plebejer, der von einem Felsen gestürtzt wurde, als er sich des Strebens der Königsherrschaft verdächtig gemacht hat. Er hat auch das Kapitol vor einem Angriff gerettet, und war röm. Konsul) dargestellt. Dies betrifft in metaphorischer Bedeutung den Erzähler, dem vom Bäckermeister N 'Hochverrat und Sabotage am Vaterland' vorgeworfen wird.
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