Die Physiker
Die drei Patienten Herbert Georg Beutler, Ernst Heinrich Ernestie und Johann Wilhelm Möbius leben schon seit einigen Jahren im privaten Sanatorium "Les Cerisieres" über welches die Ärztin Mathilde von Zahnd die Aufsicht hat.
In diesem Sanatorium leben ausschließlich geisteskranke oder stark nervenkranke Patienten. Der geisteskranke Herbert Georg Beutler, der sich für den großen Physiker Newton hält, ist von der Krankenschwester Dorothea Moser bis zu ihrem Tod betreut worden. Sie ist am 12. August von ihm unter dem Vorwand sie zu lieben erdrosselt worden. Denn seine Aufgabe bestünde darin, über die Gravitation nachzudenken, und nicht ein Weib zu lieben. Und dann ist noch der enorme Altersunterschied dazugekommen. Auch der geisteskranke Ernst Heinrich Ernestie der sich für Einstein hält, erdrosselt seine Betreuerin mit dem Kabel einer Stehlampe. Beide Krankenschwestern sind nicht gerade schmächtig gewesen, doch geisteskranke Patienten können in manchen Situationen sehr hohe Kräfte mobil machen. Da sie geistig unzurechnungsfähig sind können sie nicht verhaftet werden und dürfen erst recht in "Les Cerisieres" bleiben.
Dr. Mathilde von Zahnd weiß, dass früher beide Physiker radioaktive Stoffe untersucht haben. Beide sind wahnsinnig geworden und bei beiden hat sich die Krankheit verschlimmert. Alle zwei sind gemeingefährlich geworden und haben eine Krankenschwester erdrosselt. Sie vermutet eine mögliche Veränderung des Gehirns durch die Radioaktivität. Den der dritte, Johann Wilhelm Möbius ist auch ein Physiker gewesen, aber er hatte nichts mit radioaktiven Stoffen zu tun. Er ist harmlos und sein Zustand bleibt seit 15. Jahren unverändert. Dr. Zahnd hält Möbius nur für stark Nervenkrank.
Eines Tages kommt Möbius geschiedene Frau in die Anstalt um ihm ihren neuen Mann welcher Missionar ist zu zeigen. Die drei Kinder von Möbius sind auch mitgekommen. Sie wollen sich auch gleich von ihm verabschieden, denn die Familie will ihr Leben jetzt neu auf den Marianen beginnen. Als Möbius die drei Jungen bei einem kurzen Gespräch fragt, welchen Beruf sie einmal wählen würden, und der jüngste von ihnen sagt, dass er Physiker werden will rastet er wieder einmal aus. Er rät dem Kind heftigst von diesem Berufswunsch ab. Er meint, dass der Beruf Physiker wahnsinnig mache, den er selber sei das beste Beispiel dafür.
Bei der Verabschiedung vertrieb er die Familie mit wirrem Gerede über Salomon. Salomon ist ihm früher schon oft erschienen. Er ist auch unter anderem wegen den Erscheinungen ins Sanatorium eingeliefert worden. Er begründete die Verabschiedung auf diese arge Weise damit, dass man die Vergangenheit am besten mit einem wahnsinnigen Verhalten auslöscht. Dieser Auftritt hat ihr sicherlich die Lust genommen ihn noch einmal aufzusuchen.
In einem späteren Gespräch gesteht Schwester Monika ihre Liebe zu Möbius, welche er erwidert. Sie hat das weitere Leben der beiden schon vorgeplant. Schwester Monika will mit Möbius ein neues Leben auf dem Land beginnen. Sie hat auch die schriftliche Entlassung von Möbius, den sie will sich um ihn kümmern und ihn versorgen. Möbius erwähnt schon im Gespräch wiederholt, dass sie lieber verschwinden solle, den es sei zu gefährlich für sie, bei ihm zu leben. Am gleichen Tag noch ermordet auch Möbius seine Betreuerin Schwester Monika mit der Vorhangkordel. Seine Begründung: Plötzlich hat er Angst gehabt, dass seine Geliebte hinter all seine Geheimnisse kommt und sie den Menschen preisgibt. Nach diesem dritten Mord bekommt die Ärztin Mathilde von Zahnd drei neue Betreuer. Oberpfleger Uwe Sievers, Pfleger Murillo und Pfleger McArthur. Die ganze Anstalt wird mit Gittern an den Fenstern abgesichert.
Beim Abendessen treffen Newton, Einstein und Möbis zusammen. Sie beginnen mit der Wahrheit über ihre Person ans Tageslicht zu rücken. Newton sagt, dass er in Wirklichkeit Alec Jasper Kilton heißt und Physiker ist, der im Auftrag eines Geheimdienstes hier in dieser Anstalt ist. Einstein sagt, dass er in Wirklichkeit Joseph Eisler heißt, Physiker und Entdecker des Eisler- Effekts sei. Er ist auch Mitglied eines anderen Geheimdienstes. Möbis hat neue Erkenntnisse über die Feldtheorie und Gravitationslehre entwickelt, mit denen man viel höhere Energien als bisher erzeugen kann. Würden die neuen unvorstellbaren Energien in die Hände der Menschen fallen, wäre das Resultat verheerend. Sie beschließen bis ans Ende ihrer Tage in der Irrenanstalt zu bleiben, denn dort würde niemand hinter die neuen Erkenntnisse der Physik kommen. So wäre es für die Menschheit das Beste.
Das böse Erwachen bleibt aber nicht aus, als sie von der Ärztin erfahren, dass sie von ihr abgehört worden sind. Möbius hat seine Dokumente zwar vor dem letzten Polizeibesuch verbrannt, doch sie ist im Besitz sämtlicher Kopien der Dokumente und Aufzeichnungen.
Kritik Steinberger Roland
DIE PHYSIKER
Das Buch "Die Physiker" ist in manchen Phasen etwas schwierig zu verstehen. Man kann den Gedanken der Geisteskranken schwer folgen. Manchmal weiß man nicht, ob sich die drei Irren wieder etwas einbilden, oder ob es nun wirklich der Wahrheit entspricht. Oft weiß man auch nicht ob die Patienten wirklich geistig krank sind oder ob sie es sich wieder einmal nur einbilden.
In einem hat Möbius aber recht. Würde es wirklich neue Erkenntnisse über die Physik geben und hätte man wirklich höhere Energien zur Verfügung, so würde die Menschheit daran zu Grund gehen. Sie würden neue, stärkere und wirkungsvollere Waffen damit bauen und sich damit gegenseitig bekämpfen. Den die heutige Menschheit ist nicht in Stand hohe Energien und Techniken friedlich und für alle zu nutzen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Zündung der Atombombe. Selbst Frankreich hat noch Tests durchführt, die meines Glaubens unnötig sind. Oder das Schießpulver, welches die Chinesen erst nur für Feuerwerke nutzten. Doch als das Schießpulver in aller Welt bekannt wurde, wurden damit Bomben gebaut, um andere Menschen zu töten.
Dieses Buch schafft Einblick in den Alltag in so einem Sanatorium und wie gefährlich es sein kann, wenn man dort Kranke betreut. Denn Geisteskranke können in kritischen Situationen sehr hohe Kräfte durch Aggression freimachen, was auch den Betreuerinnen zum Verhängnis geworden ist. Obwohl sie nicht gerade schwach gewesen sind, hatten sie keine Chance sich gegen die Geisteskranken zu wehren. Man hätte schon früher etwas gegen die Morde unternehmen müssen. Dann wären die anderen zwei Betreuerinnen verschont geblieben.
Ich finde es unverantwortlich solche geisteskranken Patienten nicht zu verhaften. Man lässt sie weiterleben als wäre nichts gewesen und hofft dabei, dass sie ihre Taten nicht wiederholen. Würde man hier wie bei normalen Verbrechern durchgreifen, könnten sich die Ärzte und Betreuer einige Verletzungen und tote Arbeitskollegen ersparen. Man sollte solche aggressiven Personen in eine sicherere Anstalt überweisen, wo es Betreuer gibt, die mit solchen Patienten zurechtkommen. Die Geisteskranken selbst haben ja keine Ahnung, welchen Schaden sie mit solchen Taten anrichten.
Die drei wollen nur die Existenz der Menschheit retten. Würden ihre neuen Erkenntnisse an die Regierungen gelangen, wäre dies in ihren Augen das Aus für die Menschheit. Sie ermorden die Betreuerinnen um das Geheimnis vor der Menschheit zu verbergen. Drei Betreuer zu töten ist auch eine schlimme Sache, aber im Gegensatz die ganze Menschheit auszurotten ist das noch das kleinere Übel. Die Morde sind eine Möglichkeit gewesen die Menschen vor fürchterlichen Kriegen zu bewahren.
Charakteristik Roland Steinberger
DIE PHYSIKER
Möbius: Möbius spielt seine Rolle als Geisteskranker unheimlich gut. Die Schwestern glauben ihm und auch seine Familie hält ihn für geisteskrank. Der Mord an seiner Betreuerin hat ihm auf zwei Arten geholfen. Erstens hat er dadurch seine wahre Geisteskrankheit bewiesen und zweitens hat er sich das preisgeben der Erkenntnisse durch seine Betreuerin erspart. Er hat für den Mord aber auch teuer bezahlen müssen. Dieser Mord an der von ihm geliebten Betreuerin war sicher nicht leicht für ihn, aber es war die einzige Möglichkeit. Sonst wären die Dokumente an die Regierungen gelangt und das hätte schwerwiegende Folgen für die Menschen mit sich gebracht.
Möbius ist ein Physiker der unter den Machenschaften einer Regierung zu leiden hat. Denn er sieht die Gefahr, welche droht, wenn seine neuen Erkenntnisse in die Hände der Regierung fallen. Die hohen Energien würden mißbraucht werden um neuere und wirkungsvollere Waffen zu erzeugen, an denen die Menschheit zu Grunde gehen würde. Dies will er unbedingt verhindern. Er gibt sein eigenes Leben in Reichtum und Wohlstand als berühmter Physiker auf und bleibt der Menschheit zu liebe im Sanatorium. Er gibt auch seine Familie auf und führt dafür ein für ihn sicherlich unangemessenes Leben im Sanatorium. Den er hat eine sehr hohe Verantwortung gegenüber den Menschen zu tragen.
Physiker haben es gegenüber der Regierung nicht leicht. Denn die Regierung bestimmt was für sie selbst gut ist und was nicht. Erst wenn die Regierung einverstanden ist, dürfen neue Erkenntnisse preisgegeben werden. In diesem Fall würden sich im Falle einer Freilassung die Regierungen um Möbius reißen. Denn mit seinen Dokumenten hätten sie viel mehr Macht gegenüber anderen Ländern. Doch wie man zum Schluß des Buches erfährt, hat er sich gegen über der Betreuerin etwas unvorsichtig benommen. Er hätte ahnen müssen das er von ihr abgehört wird.
Newton & Einstein: Auch sie spielen ihre Rolle als Geisteskranke gut. Denn am Anfang kommt niemand dahinter, dass sie eigentlich nur Mitglieder eines Geheimdienstes sind. Jeder der beiden glaubte, dass der andere wirklich geisteskrank sei. Auch sie geben ein schönes Leben mit ihren Geliebten auf, als sie sehen, dass es für alle beteiligten zu gefährlich wird. Sie sind Menschen die von einem Geheimdienst einer Regierung nur ausgenutzt werden um ihr dadurch mehr Macht zu verschaffen. Erst wollen sie sich gegenseitig bekämpfen, denn Möbius ist für beide sehr wichtig. Doch als sie durch ein Gespräch mit Möbius einsehen, dass es für die Menschheit das Ende bedeuten würde, die Dokumente dem Geheimdienst zu übergeben, steigen sie aus dem Geschäft aus. Daran erkennt man dass sie noch selbständig und verantwortungsvoll überlegt haben. Und sich nicht zu sehr vom Geheimdienst haben beeinflussen lassen. Sie hatten noch ein wenig Menschlichkeit in sich, mit der sie vielleicht die Menschheit retteten. Denn es ist ja zum Wohle aller, wenn die Dokumente von Möbius nicht der Regierung in die Hände fallen.
Auch sie geben ihr Leben in Freiheit auf und bleiben dafür aber mit gutem Gewissen in der Anstalt, in der sie sich sicher nicht wohl fühlen. Aber für sie ist es das wert.
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