Familie der Affen
2. Klasse Realgymnasium
Note 1
DIE FAMILIE DER AFFEN
Affen sind die höchstentwickelten Säugetiere. Sie haben eine ausgeprägte Intelligenz und großes Mitteilungsbedürfnis. Sie haben mit dem Menschen gemeinsame Körpermerkmale, besonders in Behaarung, Knochenbau, Blutgruppen und Bau der Geschlechtszellen und des Nervensystems.
Die gemeinsame Wurzel der Vorfahren von Affen und Menschen wird heute von allen exakten und ernsthaften Forschern anerkannt und ist durch zahllose Beweise gut gestützt.
HALBAFFEN
Die Halbaffen sind nächtlich aktive Säugetiere mit wollig dichtem Pelz und großen Augen. Sie haben affenartige Gliedmaßen und einen fuchsähnlichen Kopf. Sie sind Pflanzen und Insektenfresser. Sie stellen das Bindeglied in der aufsteigenden Stammesreihe zu den echten Affen dar. Die meisten Arten leben auf Madagaskar, daneben Vertreter in Afrika und Süd -und Südostasien.
ECHTE AFFEN
Die Unterordnung der Affen hat sich in zwei Gruppen aufgespaltet:
Die NEUWELTAFFEN sind seit 30 Millionen Jahren wenig weiterentwickelte Affen, die sich in die Familien Greifschwanzaffen und Krallenäffchen aufgliedern.
Es sind scheue Tiere, deren Lebensraum sich in den Urwäldern Südamerikas und im Amazonasgebiet befindet.
Die zweite Gruppe umfaßt die ALTWELTAFFEN, die sich in die Familien Hundsaffen, Meerkatzen, Gibbons und Menschenaffen - mit den Gattungen Gorilla, Schimpanse und Orang-Utan - und Menschen unterteilen.
DIE ALTWELTAFFEN
Sowohl der Gorilla als auch der Schimpanse oder der Orang-Utan verfügen über so ausgeprägte Artmerkmale, dass auch der Laie sie unterscheiden und beim Namen nennen kann. Bei kleineren Tieren, die sich auf vier Beinen fortbewegen, wird der Laie nur noch sagen können, dass es sich um einen Affen handelt. Und diese afrikanischen Affen, das heißt die Primaten, die nicht zur Familie der Menschenaffen gehören und deren Lebensraum die Urwälder darstellen, haben sich aufgrund der unterschiedlichen Ernährungsweisen in weitere Unterfamilien gegliedert. Dies sind die wichtigsten Gruppen:
MEERKATZEN
GIBBONS
HUNDSAFFEN
Die Meerkatzen gehören zu den häufigsten und in fast allen Lebensräumen Afrikas beheimateten Affen. Allgemein kann man sie nur mit kleinem Körperwuchs beschreiben. Vor allem gibt es eine Vielzahl von verschiedenen Formen und Farben.
Es sind neugierige, aber äußerst anpassungsfähige Tiere. Die Nahrung besteht hauptsächlich aus Pflanzen und Blättern. Sie sind deshalb kaum gezwungen ihren Lebensraum in den Baumkronen zu verlassen.
Meerkatzen sind sehr scheue Geschöpfe, leben aber gesellig und lebhaft und bilden Horden von 30 bis 40 Tieren. Sie erreichen ein Gewicht von 3 bis 5 kg und eine Größe von 50 bis 60 cm.
Gibbons haben verschiedene Farbe des Haarkleids, von blond bis dunkelbraun. Sie leben in den Wäldern des südöstlichen Asiens und auf den indonesischen Inseln. Sie werden etwa einen Meter hoch und sind sehr schlank. Die dünnen Arme reichen bis auf den Boden hinab.
Die Baumwipfel sind seine Welt, und er kann noch besser springen als klettern. Man glaubt, der Gibbon würde fliegen, wenn er von Ast zum anderen bis 12 Meter weit durch die Luft segelt.
Die Gibbons lieben Gesellschaft und sind meist in größeren Gruppen zusammen.
Die Vertreter dieser Gruppe, die praktisch alles fressen, sind von jungen Trieben, Früchten und einer nicht unbeträchtlichen Menge von tierischem Eiweiß abhängig, um überleben zu können. Das zwingt sie, in bestimmten Abständen in tiefere Bereiche oder auf den Boden hinabzusteigen.
Die Mandrills sind die vollendetsten Vertreter der bodenlebenden Affen des Urwalds. An Kraft und Kühnheit übertreffen sie sogar die Paviane:
Erwachsene Mandrillmännchen sind fähig, es allein mit einem Leoparden aufzunehmen.
Hier sind die bekanntesten Vertreter der Hundsaffen:
Der PAVIAN. Er lebt in bis zu 80 Tiere zählenden Horden. Paviane sind kampfstarke Tiere, die sich an das Bodenleben angepaßt haben. Sie fürchten jedoch die Dunkelheit und verbringen die Nacht dichtgedrängt im Schutz höchster Bäume, um Ihrem gefährlichsten Gegner, dem Leoparden zu entgehen.
Die Ernährungsweise der Paviane ist normalerweise auf Pflanzenkost abgestellt. Einige erwachsene Männchen machen jedoch auch Jagd auf Gazellenkitze und neigen damit zum Fleischfresser- und Raubtiertum. Besonders deutlich wird diese Neigung bei bestimmten Tieren in den einzelnen Herden.
Erwachsene Weibchen erreichen ein Gewicht von cirka 17 kg, Männchen cirka 35 kg. Die Größe beträgt 80 bis 95 cm. Der Lebensraum erstreckt sich über Zentral- bis Südafrika.
Die HUSAREN-AFFEN, die sich ebenfalls weitestgehend an das Bodenleben angepaßt haben. Jedoch besteht zu den Pavianen ein deutlicher Unterschied im Aufbau der Gemeinschaft und in der Verteidigung gegen Raubtieren.
Im Gegensatz zu den Pavianen stellen sich Husarenaffen nur selten Feinden entgegen. Vielmehr beschränkt es sich darauf, die Raubtiere mit Ablenkungsmanövern von dem Trupp fernzuhalten.
Erwachsene Weibchen erreichen ein Gewicht von 5 bis 6,5 kg, Männchen 10 bis 13 kg. Die Größe beträgt 80 bis 95 cm. Der Lebensraum erstreckt sich vor allem über Zentralafrika. Husarenaffen leben in Gruppen zwischen 6 und 30 Tieren, meist 15.
Forscher betrachten den MANDRILL, als Vertreter einer Endlinie in der Entwicklung der Hundsaffen. Um sich vom Druck der Raubtiere zu befreien, sahen sie sich gezwungen, disziplinierte, angriffstüchtige Horden zu bilden, die gemeinsam in der LAge sind, den Angriff von Raubtieren abzuwehren. Diese Spzeialisierung bewirkte, dass sich die Mönnchen zu großem Wuchs entweickelten, sehr stark ausgebildete Eckzähne bekamen und eine Kühnheit an den Tag legten, die vor nichts zurückschreckte.
Ihre lebhaften Farben an Gesicht und Hinterseite sollen nicht nur Artgenossen bei den Rangkämpfen beeindrucken sondern auch die Raubttiere, vor allem Leoparden daran erinnern, dass dieser Affe ein außerordentliche gefährliches Tier ist.
Das Gewicht beträgt 10-30 kg, Größe erreichen sie von 70-95 cm. Lebensraum: Zentralafrika.
DIE MENSCHENAFFEN
ORANG-UTAN
GORILLA
SCHIMPANSE
Der Orang-Utan lebt scheu, still und heimlich in den Urwäldern von Borneo und Sumatra.
Nur selten steigt er auf den Boden hinab. Er ist ein sehr guter Kletterer und man sagt, er könnte zehn Kilometer am Tag zurücklegen, ohne dabei die Baumwelt zu verlassen.
Dort findet er auch alles was er zum Leben braucht, nämlich Früchte und frische Blätter.
Bei zunehmendem Alter wird er immer dicker, dichter behaart und behäbiger.
Das bedrohlich-düstere Aussehen von Gorillas wird noch hervorgehoben durch die buschigen Brauen, die hervor-tretenden Backenknochen und vor allem durch den hoch und spitz aufragenden Hinterkopf.
Sobald Gorillas einem Eindringling gegenüber-stehen, versuchen sie, ihn mit einem aufwendigen Imponiergehabe einzu-schüchtern. Dies ist zweifellos eine der auffallendsten Ver-haltensweisen des Gorillas.
Die größten freilebenden Männchen erreichen eine Größe von 1,80 Meter und werden bis zu 220 kg schwer.
Gorillas leben in Familienverbänden, die sich meist aus einem erwachsenen Männchen und einem oder mehreren Weibchen, sowie Kindern, Jugendlichen zusammen-setzen.
Die Nahrung besteht ausschließlich aus Pflanzenkost.
Ihr Lebensraum ist Zentralafrika.
Von allen Tieren, die unsere heutige Welt bevölkern, steht der Schimpanse dem Menschen wohl am nächsten. Die Verwandtschaft zeigt sich nicht nur im Körperbau, sondern auch in vielen Verhaltensweisen: Schimpansen verteidigen die Gruppe, in der sie leben, gemeinschaftlich und sind sogar künstlerisch begabt.
Die berühmteste
Schimpansen-Forscherin war Jane Goodall. Sie schrieb ein Buch, das sogar verfilmt wurde. Sie lebte 14 Monate in einer Schimpansengruppe und konnte so ihre Lebens-
gewohnheiten genau studieren.
Schimpansen sind große Athleten. Obwohl nicht schwerer, sind sie drei bis viermal so stark wie ein erwachsener Mensch. Jedoch können Schimpansen, wie alle Menschenaffen nicht schwimmen.
Schimpansen werden bis zu einem Meter groß, wobei sie in aufgerichtetem Zustand bis zu 170 cm erreichen. Das Gewicht beträgt 45-70 kg.
Ihr Lebensraum ist Zentralafrika.
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